E-Book, Deutsch, Band 2088, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Nagula Perry Rhodan 2088: Gen-Tod
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2087-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Die Solare Residenz"
E-Book, Deutsch, Band 2088, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2087-8
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Finale für die Monochromen - nur Zheobitt weiß eine Rettung Die unter dem Befehl der negativen Superintelligenz SEELENQUELL stehenden Arkoniden haben Terra und die anderen Planeten des Solsystems besetzt. Um eine vernichtende Weltraumschlacht zu verhindern, die Millionen oder gar Milliarden von Toten gefordert hätte, hat sich Perry Rhodan mit seiner Flotte an einen unbekannten Ort zurückgezogen. Von dort aus agieren die Terraner im April 1304 Neuer Galaktischer Zeitrechnung aus dem Verborgenen. Mit Kommandoaktionen gehen sie gegen SEELENQUELL und die arkonidischen Truppen vor. Ein wichtiger Verbündeter dabei ist ausgerechnet Bostich, der ehemalige Imperator des Kristallimperiums, mit dem Perry Rhodan einen heiklen Pakt geschlossen hat. Zuletzt gelang es einem Kommandotrupp, der aus Agenten der USO und Terranern bestand, auf Terra direkt schlimmeres zu verhindern: Morkhero Seelenquell, der auf dem Heimatplaneten der Menschheit einen zweiten Sitz für die Superintelligenz 'erbauen' sollte, wurde dabei erschossen. Auf die Reaktionen von SEELENQUELL kann man nun gespannt sein... Das ist nicht alles, was für die Terraner von Belang ist. Die Monochrom-Mutanten steuern auf eine Katastrophe zu. Tausenden von jungen Menschen droht der GEN-TOD...
Michael Nagula Eigentlich muss man sich wundern, dass es für Michael Nagula so lange bis zum ersten PERRY RHODAN-Roman dauerte: Seit 1973 ist er Leser der Serie, und seit über zwanzig Jahren arbeitet er als freiberuflicher Autor und Übersetzer. Dennoch erschien erst im Spätsommer 2001 mit 'Gen-Tod' sein erstes PERRY RHODAN-Hefte. Weiter Hefte folgten und im Mai 2003 schließlich der offizielle Einstand in das Team der größten SF-Serie der Welt. Die SF-Leidenschaft des 1959 als Sohn deutsch-ungarischer Eltern geborenen Michael Nagula begann früh: Schon als Kind bevorzugte er die fantastische Literatur und Comics. Als Vierzehnjähriger entdeckte er an einem Kiosk das Heft Nummer eins der dritten PERRY RHODAN-Auflage. Es war eine folgenschwere Begegnung: 'Ich verschlang es', so erinnert er sich später, 'hechtete noch am selben Tag zurück zum Kiosk und kaufte mir die aktuelle Erstauflage sowie den neuesten ATLAN, TERRA ASTRA und ein PR-Taschenbuch - und damit war ich auf Jahre hinaus für jede andere Literatur verloren.' Beim Lesen blieb es nicht lange. Nagula gründete - wie so viele andere - einen Fanclub, schrieb Leserbriefe und gab bald erste eigene Fan-Zeitschriften heraus. Seine Kontakte zur Szene wuchsen, und schließlich brachte er es, noch keine 16 geworden, zu seiner ersten Veröffentlichung: William Voltz, damals Chefautor der Serie, druckte einen seiner Artikel auf einer Leserseite ab. Nagula begegnete Ende der Siebzigerjahre einem alten Weggefährten Clark Darltons aus Fan-Zeiten, Walter Spiegl, damals Herausgeber der Ullstein SF-Reihe. Der bot ihm an, für ihn zu übersetzen und Anthologien zusammenzustellen. Nagula stürzte sich auf die neue Aufgabe. Er wechselte vom Jurastudium zu Germanistik und Anglistik, verbrachte ein halbes Jahr als Assistenzlehrer in Eton und Rugby. Nagula begann Comics zu übersetzen, erst für Carlsen und Ehapa, dann avancierte er 1989 zum Redakteur und Übersetzer der Marvel-Ausgabe des Condor-Verlags. Stolze 31.300 Comicseiten übersetzte er ins Deutsche, bis sieben Jahre später die Lizenz auslief. Er arbeitet heute noch für 'Micky Maus' und 'Lustiges Taschenbuch', seit 1999 ist er auch Übersetzer und Leserbriefredakteur der 'Star Wars'-Comics bei Dino. Gleichzeitig suchte Nagula nach einer neuen Aufgabe, jenseits von Comics. Es entstanden mehrere Kurzgeschichten, je ein Frauen- und ein Vampirroman (als Co-Autor), dann ein 'Ren Dhark'-Hardcover und eine Reihe von PERRY RHODAN-Romanen. Nagula übernahm das Lektorat und die Leserbriefredaktion für die ATLAN-Miniserie 'Omega Centauri'. Im Mai 2003 wurde er schließlich in das Team von PERRY RHODAN berufen. Im Dezember 2007 schied Michael aus dem PERRY RHODAN-Autorenteam aus, um sich stärker um seinen eigenen Amra-Verlag zu kümmern.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1.
Gesichter tanzten um ihn herum. Ihre Konturen waberten. Die Münder waren zu stummen Schreien aufgerissen: Unternimm etwas! Rette uns! Sie blickten ihn an, anklagend, die Hände an den Wangen. Weitere rasten auf ihn zu, verwitterten und zerfielen. Und mit ihnen kam dieses Geräusch, ein fernes Grollen, das immer lauter wurde, ein Stöhnen … Rain Farkim ruckte hoch und lauschte in die Dunkelheit. Sekundenlang. Doch da war nichts. Nur das Wummern seines Herzschlags, aufgeregt flatternd – dann kam es wieder … Das Stöhnen! Plötzlich schnellte seine Hand nach links, zur anderen Hälfte des Bettes. Er ertastete etwas, dünnen Stoff, einen warmen, fast heißen Körper. Er wirkte nass, schweißdurchtränkt. Als seine Hand ihn berührte, lief ein Frösteln über den Körper. Jellyanne! Abermals erklang das Stöhnen … »Licht an!«, rief er. Sanfte Helligkeit erfüllte die Schlafkabine. Er blinzelte und schaute zur Seite. Neben ihm lag ein schlanker Körper mit kastanienbraunem Haar, das verschwitzt am Kopf klebte. Seine Freundin Jellyanne. Sie starrte hinauf ins Nichts, die Augen geweitet. Und dann erbebte sie, stöhnte erneut. Ihre Hände krampften sich um den Saum der Bettdecke. »Jellyanne, was hast du?« Sie wandte leicht den Kopf. Der Ausdruck in ihren Augen wühlte sein Innerstes auf – Panik, Todesangst! Ein Krampf durchlief ihren Körper, und sie bäumte sich auf. »Um Himmels willen!« Er schlang die Arme um sie. Er wollte sie trösten, ihr Mut zusprechen. Doch über seine Lippen kam nur Gestammel. Es ist soweit!, schrie eine Stimme in ihm. Der Zerfall setzt ein! Und eine andere Stimme sagte: Nein, das darf nicht sein! Nicht Jellyanne! Sie muss leben! Er zog den Ärmel über seinen rechten Handballen und strich ihr den kalten Schweiß von der Stirn. »Ich lasse nicht zu, dass du stirbst! Ich rette dich, Jellyanne!« Er erlebte das jetzt schon seit Tagen – psychische Krämpfe und telepathische Schreie, von grauenvoller Angst gezeichnet, von sterbenden Zellen ausgelöst. Ein mentales Auflodern, das verglomm und zu Asche wurde … Er hatte es bei jeder einzelnen Person gespürt, die ins Nichts ging, das letzte Aufbegehren – ihren Tod! Nein, nicht Jellyanne! »Medostation!«, keuchte er und sprang auf, eilte zur Kabinenwand, als dort ein Bildschirm aufleuchtete und ihm ein junger Pfleger entgegensah. »Meine Freundin! Jellyanne Brecht … Ich bringe sie euch gleich. Sie hat starke Beschwerden, eine Monochrom-Mutantin. Könnte der Zelltod sein, aber ich hoffe, nicht. Vielleicht ist es auch nur ein Infekt. Bereitet alles vor!« »Was …? Du bist doch Farkim, nicht wahr?«, stotterte der junge Mann. »Willst du teleportieren? Das geht nicht. Psi-Anwendungen sind strikt verboten. Ich schicke dir …« »Wir sind sofort bei euch!« Er schaltete ab, bevor der verdutzte Pfleger etwas erwidern konnte. Dann machte er kehrt und beugte sich zu Jellyanne hinab. Federleicht war sie, als er sie hochhob. Er konzentrierte sich, und alles um ihn herum löste sich auf. Im nächsten Moment stand der Teleporter vor dem Pfleger. »Aber … du kannst doch nicht …«, stammelte der junge Mann. Sein Blick fiel auf die Frau in den Armen des Mutanten. Er nahm sie ihm mit Hilfe eines Antigravs ab, trug sie zu einem Schwebebett im Korridor der Station und sprühte ihr etwas auf Brust, Handgelenke und Schläfen. Holodiagramme flammten über dem Kopfende des Bettes auf. Einer der Medoroboter entnahm Proben von Blut, Speichel und Haut, die er auf Objektträgern in ein Fach seines Kugelrumpfs legte. Die Holos zeigten die Differenz zu den Sollwerten an, dann wurden Jellyanne mit Hilfe eines Tropfs, den der Pfleger gelegt hatte, stärkende Mittel zugeführt. Hin und wieder durchlief ein Schauder die junge Frau, und sie stöhnte auf. Farkim sah äußerlich ungerührt zu, ganz benommen von der Kälte und Sterilität der Umgebung. Er war entsetzt. Aber eigentlich hatte er nichts anderes erwartet. Seit Trim Marath im Magellan-Stadion aufgetaucht war und den Versammelten berichtet hatte, dass ihre Lebensspanne begrenzt war, gab es wohl keinen Monochrom-Mutanten, der nicht ständig in sich hineingehorcht hätte. Gut neun Monate war das jetzt her, und seitdem lebten sie alle in ständiger Furcht, dass die genetische Sperre wirksam werden könnte und ihr Todesprogramm abspulte. Sie sprachen nicht darüber. Keiner von ihnen. Sie hatten versucht, sich zu organisieren, und weil er überzeugend reden konnte, war Farkim von den übriggebliebenen Monochromen zu ihrem Sprecher gewählt worden. Das war noch auf der CHARLES DARWIN geschehen. Aber das Thema, das allen unter den Nägeln brannte, war ihnen bei den Versammlungen stets zu heiß gewesen. Auch ihm, der den Mund sonst immer so voll nahm … Sie hatten sich lieber mit Fragen der Unterbringung und Freizeitgestaltung begnügt … Strategien des Vergessens. »Was meinst du?«, wandte er sich an den Pfleger. »Ist es ein Infekt? Sie hat in letzter Zeit viel durchgemacht. Wie wir alle. Die Anstrengungen waren groß …« Der psychische Stress, wollte er hinzufügen, doch der Blick seines Gegenübers brachte ihn zum Verstummen. »Der Zustand deiner Freundin ist einstweilen stabil«, sagte der junge Mann, »aber ich bin kein Arzt. Dr. Nermalldo ist unsere Chefmedikerin. Sie wird nach ihr sehen, sobald sie und ihr Team abkömmlich sind.« Rain Farkim fragte nicht weiter. Fragen waren müßig. Ihnen blieb doch nur das Warten. Und außerdem wusste er, womit die Mediker beschäftigt waren. Aus den ursprünglich tausend Monochromen, die Perry Rhodan aus den Mutantenschulen auf ganz Terra hatte evakuieren lassen, bevor das Göttliche Imperium die Erde besetzte, waren in den letzten zwei Wochen dreieinhalbmal so viele geworden. Der Terranische Liga-Dienst und die USO hatten alle Mutanten, deren sie im Hoheitsgebiet der Liga und anderswo habhaft werden konnten, umgehend per Transmitter an Bord der ROALD AMUNDSEN gebracht. Und jetzt kommen sie mit den Untersuchungen nicht mehr nach!, dachte er, so fassungslos wie hämisch. Sie haben von allen Einheiten der Heimatflotte medizinisches Personal abgezogen, aber es reicht nicht aus! Verfolgt vom Blick des Pflegers, ging er zum Schwebebett seiner Freundin und setzte sich auf den Rand. Jellyanne hatte die Augen geschlossen, ihr Atem ging flach. Tief sog er ihren Anblick in sich ein, das ebenmäßige Gesicht, die geschwungenen Brauen … Die Hände mit den Infusionen zuckten. Er ergriff ihre Rechte und streichelte sie sanft. Dabei hatte Rhodan versprochen, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Zeitbombe, die in ihnen tickte, zu entschärfen. Und der Unsterbliche hatte sein Wort bisher noch immer gehalten, oder nicht? Leeres Geschwätz! Die ROALD AMUNDSEN mit ihrer gewaltigen Bettenkapazität war nichts weiter als ein fliegender Sarg! Seit zehn Tagen starben sie – einer nach dem anderen … Ein Dutzend Mutanten waren schon tot. Und jetzt hatte es auch Jellyanne erwischt. Er musste etwas unternehmen! »Ist das deine Frau?« Jemand kam mit energischen, weit ausgreifenden Schritten durch den Korridor auf ihn zu. Eine kräftige Terranerin, das Gesicht von halblangem dunklem Lockenhaar eingerahmt. Keine 1,65 Meter groß, strahlte sie Wärme und Selbstbewusstsein aus. Als Sprecher der jungen Mutanten an Bord kannte er die Frau; es war Utea Nermalldo. Sie zog mehrere andere Weißkittel hinter sich her – zwei Aras, drei Terraner und eine untersetzte Gestalt, die er als Ferronen erkannte. »Ja, das ist meine Frau.« Sie hielt ihm die Hand hin, ohne den Blick von der Kranken zu nehmen. Farkim schlug ein und beobachtete, wie die Chefmedikerin Jellyanne untersuchte. Pupillenkontrolle und Sichtung der Holodaten wirkten zu seinem Ärger routinemäßig. »Tut mir leid.« Sie wandte sich ihm wieder zu. »Es sind die klassischen Symptome.« Farkim erwartete, dass sie noch etwas hinzufügte, doch sie blieb stumm. »Kein Infekt? Keine Überanstrengung?« »Wenn du so willst … eine Überanstrengung schon«, sagte sie. »Mit Abschluss der Wachstumsphase setzt bei jedem Menschen eine Zelldegeneration ein, das ist ganz normal. Aber hier geschieht das beschleunigt. Wir haben es praktisch mit einer Alterung von null auf hundert zu tun.« »Gen-Tod?« Dr. Nermalldo nickte. »Wir werden es ihr so leicht wie möglich machen. Du kannst uns vertrauen.« »Lasst die Finger von ihr!«, rief Farkim. Die Ärztin wich zurück, und wie zur Antwort stöhnte Jellyanne auf. Sie ruderte mit den Armen, bis der Mutant ihr die Hand auf die Stirn legte. Dann beruhigte sie sich, ließ jedoch noch immer dumpfes Stöhnen erklingen. »Ich kümmere mich um dich, Liebling! Hab keine Angst!« Dr. Nermalldo blickte düster drein und sah sich im Kreis ihrer Assistenten um. Sie deutete auf den Ferronen. »Ich lasse dir Dr. Thompan hier. Er ist ein sehr fähiger junger Mann, der dir nach Kräften helfen wird. Ich muss mich um die anderen Krankenfälle kümmern.« Farkim antwortete nicht, sondern sah fassungslos, wie die Ärztin mit ihrem Tross wieder davonrauschte – um so resoluter, da ihre Hilflosigkeit angesichts des Zustands seiner Freundin deutlich geworden war. Der Monochrom-Mutant versank in dumpfes Brüten. Er achtete kaum darauf, als der Ferrone den Pfleger anwies, das Schwebebett in ein freies Zimmer zu schieben. Er trottete einfach benommen hinterdrein. Als der...