E-Book, Deutsch, Band 2203, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Nagula Perry Rhodan 2203: Die neuen Sonnen
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2202-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean"
E-Book, Deutsch, Band 2203, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2202-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Es geschieht im Sektor Hayok - das Gesicht der Galaxis verändert sich Kantiran ist ein Waise, seine Eltern hat er nie kennengelernt. Doch der junge Mann, der auf dem Dschungelplaneten Creiff aufwächst, weiß, dass seine Mutter eine Frau vom Planeten Arkon war und sein Vater ein Terraner von der Erde. Das macht ihn zum Mischling - und das in einer Zeit, in der sich die Sternenreiche der Arkoniden und Terraner argwöhnisch belauern. Perry Rhodan, der die Menschheit ins All geführt hat, will die Freiheit der Liga Freier Terraner gegen alle Widerstände verteidigen. Und Bostich I., der Imperator von Arkon, will seine Macht immer mehr ausweiten. In dieser Zeit zu Beginn des 14. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Ende des fünften Jahrtausends 'unserer Zeit' - stehen die bewohnten Planeten der Milchstraße vor großen Umwälzungen. Große Veränderungen im Kosmos bringen Gefahren für die Raumfahrt sowie alle technischen Einrichtungen mit sich. In dieser Zeit wächst Kantiran als Abkömmling zweier Völker auf. Und in ebendieser Zeit erscheinen DIE NEUEN SONNEN...
Michael Nagula Eigentlich muss man sich wundern, dass es für Michael Nagula so lange bis zum ersten PERRY RHODAN-Roman dauerte: Seit 1973 ist er Leser der Serie, und seit über zwanzig Jahren arbeitet er als freiberuflicher Autor und Übersetzer. Dennoch erschien erst im Spätsommer 2001 mit 'Gen-Tod' sein erstes PERRY RHODAN-Hefte. Weiter Hefte folgten und im Mai 2003 schließlich der offizielle Einstand in das Team der größten SF-Serie der Welt. Die SF-Leidenschaft des 1959 als Sohn deutsch-ungarischer Eltern geborenen Michael Nagula begann früh: Schon als Kind bevorzugte er die fantastische Literatur und Comics. Als Vierzehnjähriger entdeckte er an einem Kiosk das Heft Nummer eins der dritten PERRY RHODAN-Auflage. Es war eine folgenschwere Begegnung: 'Ich verschlang es', so erinnert er sich später, 'hechtete noch am selben Tag zurück zum Kiosk und kaufte mir die aktuelle Erstauflage sowie den neuesten ATLAN, TERRA ASTRA und ein PR-Taschenbuch - und damit war ich auf Jahre hinaus für jede andere Literatur verloren.' Beim Lesen blieb es nicht lange. Nagula gründete - wie so viele andere - einen Fanclub, schrieb Leserbriefe und gab bald erste eigene Fan-Zeitschriften heraus. Seine Kontakte zur Szene wuchsen, und schließlich brachte er es, noch keine 16 geworden, zu seiner ersten Veröffentlichung: William Voltz, damals Chefautor der Serie, druckte einen seiner Artikel auf einer Leserseite ab. Nagula begegnete Ende der Siebzigerjahre einem alten Weggefährten Clark Darltons aus Fan-Zeiten, Walter Spiegl, damals Herausgeber der Ullstein SF-Reihe. Der bot ihm an, für ihn zu übersetzen und Anthologien zusammenzustellen. Nagula stürzte sich auf die neue Aufgabe. Er wechselte vom Jurastudium zu Germanistik und Anglistik, verbrachte ein halbes Jahr als Assistenzlehrer in Eton und Rugby. Nagula begann Comics zu übersetzen, erst für Carlsen und Ehapa, dann avancierte er 1989 zum Redakteur und Übersetzer der Marvel-Ausgabe des Condor-Verlags. Stolze 31.300 Comicseiten übersetzte er ins Deutsche, bis sieben Jahre später die Lizenz auslief. Er arbeitet heute noch für 'Micky Maus' und 'Lustiges Taschenbuch', seit 1999 ist er auch Übersetzer und Leserbriefredakteur der 'Star Wars'-Comics bei Dino. Gleichzeitig suchte Nagula nach einer neuen Aufgabe, jenseits von Comics. Es entstanden mehrere Kurzgeschichten, je ein Frauen- und ein Vampirroman (als Co-Autor), dann ein 'Ren Dhark'-Hardcover und eine Reihe von PERRY RHODAN-Romanen. Nagula übernahm das Lektorat und die Leserbriefredaktion für die ATLAN-Miniserie 'Omega Centauri'. Im Mai 2003 wurde er schließlich in das Team von PERRY RHODAN berufen. Im Dezember 2007 schied Michael aus dem PERRY RHODAN-Autorenteam aus, um sich stärker um seinen eigenen Amra-Verlag zu kümmern.
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Hayok tauchte vor ihm auf, der einzige Planet der gleichnamigen roten Sonne. Es gab offensichtlich keine Sicherheitszone, und die Kennung des Schiffes wurde automatisch abgefragt. In dem System wimmelte es nur so von arkonidischen Schiffen unterschiedlichen Typs. Die Orterinstrumente meldeten rund 18.000 Einheiten, darunter 2000 der besonders kampfkräftigen GWALON-Kelche. Hayok, ehemals terranisches Siedlungsgebiet, war eine der wichtigsten Flottenbasen des Kristallimperiums. Aber er war ebenso ein florierendes Industriezentrum, ein wichtiger Bestandteil der Handelsoffensive, mit der Terra in die Rezession getrieben werden sollte. Und eine Handelsoffensive setzte freien Handel voraus, der ohne freien Handelsverkehr nun einmal nicht denkbar war. Das betraf nicht nur den Kommerz im großen Stil, wie Konzerne ihn betrieben. Auch privaten »Handlungsreisenden« wurden keine Hindernisse in den Weg gestellt. Imperator Bostich persönlich soll diese Maxime ausgegeben haben. Der etwas mehr als erdgroße Planet füllte bereits den gesamten Hauptbildschirm aus, als der Raumhafen von Vhalaum mit dem arkonidischen Leka-Diskus Verbindung aufnahm. Der Pilot reagierte nicht. Sein Schiff war eines von Tausenden kleinerer und größerer Einheiten, die täglich aus allen Bereichen der Milchstraße eintrafen. Er überließ die Korrespondenz ganz der Automatik. Schließlich wurde ihm per Traktorstrahl eine Parkbucht am Boden zugewiesen. Zielsicher raste sein Schiff der Hauptstadt von Udroon entgegen, dem Kontinent, der sich mit den Landmassen Garion und Vanyamo auf der Nordhemisphäre von Hayok wie Perlen auf einer Kette aneinander reihte. Niemand funkte ihn an, niemand verlangte eine persönliche Identifizierung des Piloten. Angesichts des gewaltigen Verkehrsaufkommens beschränkten sich die Raumhafenbehörden auf eine syntronische Einweisung. Die Geheimdienste und die Polizei waren dennoch wachsam, wie jeder wusste. 1. Ich hätte erwartet, dass er eine Reaktion zeigte, sich vorbeugte, die Augenbrauen hob – jeder hätte das erwartet. Die anderen in der Zentrale drückten auch alle auf ihre Weise aus, wie fassungslos sie waren. Aber nicht mein Vater. Nicht Perry Rhodan. Er stand reglos auf dem Kommandopodest, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und dachte offensichtlich über das Vorgefallene nach. Ein kosmisches Großereignis hatte stattgefunden, das alles übertraf, was ich je erlebt hatte. Es gab zwar rätselhafterweise keine optische Wahrnehmung, aber die Orterinstrumente hatten den Beweis geliefert: Ein Sternhaufen war quasi aus dem Nichts erschienen! Nicht einmal Sonden in direkter Nähe des Sternhaufens konnten ihn optisch wahrnehmen – nur die Ortungseinrichtungen erfassten ihn. Nicht ein Stern, ein Dutzend oder gar einige Tausend – die Orter meldeten, dass 220.000 Sonnenmassen den Normalraum ausfüllten, wo vorher Leere gewesen war. Niemand hatte damit rechnen können. »Der komplette Sternhaufen verteilt sich über einen kugelförmigen Bereich von 340 Lichtjahren Durchmesser«, meldete der Mann am Ortungspult. Ich wusste mittlerweile, dass er Lauter Broch't hieß. Er hatte schwarze Stoppelhaare und einen dunklen Bartschatten. Mit seinen flinken und nervösen Bewegungen erinnerte er mich an einen Tagarro – einen aasfressenden Nager von meiner Heimatwelt Creiff. »Gibt es Auswirkungen auf die Raumbeben?«, erkundigte sich Rhodan. »Sie ebben ab. Ihr Epizentrum befindet sich im gravitatorischen Zentrum des Sternhaufens, etwa 170 Lichtjahre von Hayok entfernt. Leichte Stoßfronten messen wir allerdings permanent an.« »Könnt ihr Hyperfunkverkehr feststellen?« »Nicht im Geringsten. Nur die übliche Hyperstatik, und die war vor dem Ereignis sogar deutlicher zu hören.« Rhodan seufzte. »Also keine Anzeichen für einen künstlichen Ursprung des Phänomens ...« Der Ortungsspezialist schüttelte den Kopf – und erstarrte jäh. Er schien einer Meldung zu lauschen, die ihm gerade über ein Akustikfeld direkt an sein Ohr übermittelt wurde. »Wir bekommen unverhofften Besuch. Eine Jet mit der Kennung der USO.« Gespannt blickte ich meinen Vater an. Jetzt umspielte ein leichtes Lächeln seine Lippen. »Er hatte schon immer ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt«, hörte ich ihn murmeln. Der Stoppelhaarige hielt einen Finger an den Sensor des schallisolierten Akustikfeldes. »Es ist Atlan. Ich stelle durch.« Rhodan hatte sich nicht getäuscht. Er lächelte. »Hallo, mein Freund«, sagte das Abbild eines breitschultrigen, muskulösen Mannes mit weißblonden Haaren. »Ich war gerade unterwegs zu Bullys und Frans Hochzeit, als ich hörte, dass ihr hierher geflogen seid.« Etwas wie Ehrfurcht stieg in mir auf. Seit dreitausend Jahren lenkte dieser Mann an der Seite meines Vaters die Geschicke der Menschheit. Er war ein Arkonide, der sich als Galaktiker empfand. Gewissermaßen hatte er die Seiten gewechselt. Genau wie ich – nur dass ich erst vor zwei Tagen auf Terra Asyl gefunden hatte. »Wenn meine Instrumente nicht völligen Unfug melden, ist gerade ein ganzer Sternhaufen materialisiert.« Rhodan bestätigte die Ortung, ließ von Broch't ein Datenpaket an Atlan übermitteln und schilderte mit wenigen Worten, was geschehen war. Es war verblüffend, wie rasch die beiden sich auf das Wesentliche verständigten. Dreitausend Jahre gemeinsame Erfahrung, schoss es mir durch den Kopf. »Man kann sich ausrechnen, dass etwas nachkommen wird«, schloss Rhodan sein Briefing. »Der Prozess, worin auch immer er bestehen mag, ist noch nicht abgeschlossen.« Atlan nickte. »In zehn Minuten bin ich bei euch. Dann besprechen wir alles Weitere.« Sein Abbild erlosch. * Rhodan nahm den Blick von der Projektion, die den Sternhaufen mit allen Details zeigte, die von den Ortern bisher ermittelt werden konnten. Seine Miene war wie versteinert. Undurchdringlich. Ich hätte viel darum gegeben zu erfahren, was er jetzt wohl dachte. Vielleicht überlegte er auch nur, ob Trim Marath, der unterhalb der Hologrammwand stand, weitere Hiobsbotschaften parat hatte. Jedenfalls starrte er ihn an. Der Kosmospürer war es gewesen, der unablässig – beinahe panisch – betont hatte, dass ein einschneidendes Ereignis bevorstehe. Etwas Furchtbares werde geschehen! Wir wussten inzwischen, was der Mutant damit gemeint hatte: den Sternhaufen, der plötzlich aus dem Nichts erschienen war. Seiner Materialisation waren Raumbeben vorausgegangen, die Stoßfronten von bis zu 95.000 Gravos erreicht hatten. Im Anschluss daran waren sie verebbt. War es das, was der Kosmospürer mit »furchtbar« gemeint hatte? Unzählige Wesen mussten dabei Schaden erlitten haben oder sogar umgekommen sein. Wahrscheinlich stellte sich Rhodan einfach nur die Frage, die uns alle beschäftigte: Ob das noch öfter vorkommen würde? Der Kosmospürer schien diese Vermutung ebenfalls zu haben. »Die Reichweite meiner Sinne ist begrenzt«, sagte er mit verschleiertem Blick; er wirkte traurig. »Ich weiß nicht, ob sich dieses Ereignis auch woanders abgespielt hat.« Das war kein Trost. Immerhin war dem Erscheinen des Sternhaufens ein starkes Raumbeben vorausgegangen. Gleichartige Beben waren in neun anderen Zonen der Milchstraße angemessen worden. Etwa im Bereich des Pfeifennebels, der mit rund 500 Lichtjahren Entfernung quasi vor der Haustür der Erde lag, aber auch im Dashkon-Sektor, mit ungefähr 1300 Lichtjahren in direkter Nähe zu Arkon. Perry Rhodan war nicht der Einzige, der die möglichen Folgen fürchtete. Als sein Sohn war ich halb Terraner und halb Arkonide. Als »Sternenbastard«, wie man mich früher bezeichnet hatte, schlugen zwei Herzen in meiner Brust. Beide Welten waren meine Heimat – beide waren jetzt bedroht! Die Gefahr war groß, dass sich das Ereignis, dessen Zeuge wir im Sternenarchipel Hayok geworden waren, wiederholte. »Perry! Habt ihr schon mehr herausgefunden?« Das Hauptschott der Zentrale hatte sich noch nicht wieder geschlossen, als Atlan schon zum Kommandopodest geeilt war und seinen alten Freund kurz umarmte. Ich nutzte die Gelegenheit und gesellte mich zu den beiden, obwohl Mal Detair mir warnende Blicke zuwarf. Er glaubte wohl, dass Atlan es als aufdringlich empfinden könnte, zumal er mich noch gar nicht kannte. Aber der Arkonide interessierte mich. Er war eine lebende Legende, seit über zehntausend Jahren. Sohn eines Imperators, Kristallprinz auf der Flucht, Jahrtausende als Paladin der Menschheit auf der Erde, Imperator des Arkon-Imperiums, Lordadmiral der USO, Prätendent des NEI, Orakel von Krandhor, Ritter der Tiefe – allein die Titel waren Legion. Nachdem er lange Jahre an Bord der SOL verbracht hatte, war er zur jüngsten Reise des Hantelraumers nach Hangay nicht mitgereist. In den letzten zwei Jahren war als Berater in Quinto-Center tätig gewesen, dem Hauptquartier der Neuen USO, die sich klar gegen das expansionistische Kristallimperium positioniert hatte. Damit lieferten sich Atlan und Bostich, beide übrigens Träger von Zellaktivatoren und damit relativ unsterblich, in meinen Augen ein Duell ganz eigener Art. Für mich stand Atlan auf der richtigen Seite. »Kennen wir uns?«, fragte der Arkonide und schaute mich an. Bevor ich antworten konnte, sagte Rhodan: »Das...