E-Book, Deutsch, Band 2258, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
Nagula Perry Rhodan 2258: Medusenklänge
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-8453-2257-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Perry Rhodan-Zyklus "Der Sternenozean"
E-Book, Deutsch, Band 2258, 64 Seiten
Reihe: Perry Rhodan-Erstauflage
ISBN: 978-3-8453-2257-5
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Die schlimmste Erfahrung seines Lebens - der Hyperraum will seinen Tod Auf den von Menschen und ihren Nachkommen bewohnten Planeten der Milchstraße schreibt man das Jahr 1333 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Aufgrund des so genannten Hyperimpedanz-Schocks herrscht in der Galaxis eine Mischung aus wirtschaftlichem Niedergang und wagemutiger Aufbruchsstimmung. Auf Terra, der Urheimat der Menschheit, leben zudem viele Menschen in wachsender Angst: Der mysteriöse 'Gott' Gon-Orbhon greift aus dem Dunkel heraus nach der Macht. Die Regierung vermutet sein Versteck in der Großen Magellanschen Wolke. Eine Expedition soll das Übel an der Wurzel packen. Unter dem Decknamen 'Operation Kristallsturm' brach die RICHARD BURTON - nach starkem Umbau und neuer Ausstattung - schon vor einem halben Jahr auf. Nach langem Flug nähert sich das Raumschiff seinem Ziel. In Magellan ist allerdings vieles nicht mehr so, wie es die Terraner aus früheren Kontakten kennen. Das bekommt ein Besatzungsmitglied besonders zu spüren: Es vernimmt die MEDUSENKLÄNGE...
Michael Nagula Eigentlich muss man sich wundern, dass es für Michael Nagula so lange bis zum ersten PERRY RHODAN-Roman dauerte: Seit 1973 ist er Leser der Serie, und seit über zwanzig Jahren arbeitet er als freiberuflicher Autor und Übersetzer. Dennoch erschien erst im Spätsommer 2001 mit 'Gen-Tod' sein erstes PERRY RHODAN-Hefte. Weiter Hefte folgten und im Mai 2003 schließlich der offizielle Einstand in das Team der größten SF-Serie der Welt. Die SF-Leidenschaft des 1959 als Sohn deutsch-ungarischer Eltern geborenen Michael Nagula begann früh: Schon als Kind bevorzugte er die fantastische Literatur und Comics. Als Vierzehnjähriger entdeckte er an einem Kiosk das Heft Nummer eins der dritten PERRY RHODAN-Auflage. Es war eine folgenschwere Begegnung: 'Ich verschlang es', so erinnert er sich später, 'hechtete noch am selben Tag zurück zum Kiosk und kaufte mir die aktuelle Erstauflage sowie den neuesten ATLAN, TERRA ASTRA und ein PR-Taschenbuch - und damit war ich auf Jahre hinaus für jede andere Literatur verloren.' Beim Lesen blieb es nicht lange. Nagula gründete - wie so viele andere - einen Fanclub, schrieb Leserbriefe und gab bald erste eigene Fan-Zeitschriften heraus. Seine Kontakte zur Szene wuchsen, und schließlich brachte er es, noch keine 16 geworden, zu seiner ersten Veröffentlichung: William Voltz, damals Chefautor der Serie, druckte einen seiner Artikel auf einer Leserseite ab. Nagula begegnete Ende der Siebzigerjahre einem alten Weggefährten Clark Darltons aus Fan-Zeiten, Walter Spiegl, damals Herausgeber der Ullstein SF-Reihe. Der bot ihm an, für ihn zu übersetzen und Anthologien zusammenzustellen. Nagula stürzte sich auf die neue Aufgabe. Er wechselte vom Jurastudium zu Germanistik und Anglistik, verbrachte ein halbes Jahr als Assistenzlehrer in Eton und Rugby. Nagula begann Comics zu übersetzen, erst für Carlsen und Ehapa, dann avancierte er 1989 zum Redakteur und Übersetzer der Marvel-Ausgabe des Condor-Verlags. Stolze 31.300 Comicseiten übersetzte er ins Deutsche, bis sieben Jahre später die Lizenz auslief. Er arbeitet heute noch für 'Micky Maus' und 'Lustiges Taschenbuch', seit 1999 ist er auch Übersetzer und Leserbriefredakteur der 'Star Wars'-Comics bei Dino. Gleichzeitig suchte Nagula nach einer neuen Aufgabe, jenseits von Comics. Es entstanden mehrere Kurzgeschichten, je ein Frauen- und ein Vampirroman (als Co-Autor), dann ein 'Ren Dhark'-Hardcover und eine Reihe von PERRY RHODAN-Romanen. Nagula übernahm das Lektorat und die Leserbriefredaktion für die ATLAN-Miniserie 'Omega Centauri'. Im Mai 2003 wurde er schließlich in das Team von PERRY RHODAN berufen. Im Dezember 2007 schied Michael aus dem PERRY RHODAN-Autorenteam aus, um sich stärker um seinen eigenen Amra-Verlag zu kümmern.
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1.
Schiffbrüchig Als sie materialisierten, herrschte im Hangar geschäftiges Treiben. Sicherheitsexperten verankerten die beiden Rettungskapseln, zylindrische Zellen von drei Metern Durchmesser und sechs Metern Höhe. Sie justierten Energiefelder, um die schwache Strahlung der Aggregate an Bug und Heck abzuschirmen, und postierten Roboter am Mittelteil, wo sich eine kleine Schleuse befand, zweieinhalb mal zweieinhalb Meter. Zusätzlich legten sie einen Energieschirm um die beiden Kapseln. Sie waren für alles gewappnet, was vielleicht herauskommen mochte. Wenn sich dort überhaupt noch etwas regt, dachte Bully. Er war pessimistisch, was mögliche Überlebende anging. Die Vernichtung des Gurrad-Schiffs durch die Torpedofelder war schnell und gründlich erfolgt, und es erschien ihm fraglich, ob sich noch jemand von der Besatzung hatte retten können. Er sah Gucky an. »Ich empfange keine Gedankenimpulse«, gab der Mausbiber zur Auskunft, ließ die Hand seines Freundes los und musterte ihn mit ungewöhnlichem Ernst. »Die Abschirmung wirkt auf meine Parasinne wie eine Wand aus Watte. Da wird eine merkwürdige Frequenz benutzt, wenn du mich fragst.« Bully nickte. Er wandte sich an einen jungen Offizier unmittelbar vor ihm, der mit einem Multiorter hantierte und eifrig in ein Akustikfeld sprach. Das Gerät schwebte auf einer Antigravplattform vor ihm in der Luft. Bully tippte ihm auf die Schulter. »Könnte man das äußere Schirmfeld abschalten?« Der Angesprochene drehte sich um und grüßte knapp, als er den Expeditionsleiter erkannte. Dann musterte er die Anzeigen des Geräts. »Ja, es besteht keine Gefahr.« Äußerlich änderte sich nichts, als er einen weiteren Befehl erteilte. Die Traktorstrahlen hielten die Rettungskapseln weiter einen halben Meter über dem Boden in der Schwebe. Aber der Energieschirm, der beide Einheiten gleichzeitig umschloss, erlosch. »Schau an, jetzt empfange ich etwas«, murmelte Gucky. Als Bully ihn anblickte, ließ der Mausbiber seinen Nagezahn aufblitzen und deutete auf eine der Kapseln. Im gleichen Moment öffnete sich dort eine Schleuse. Es war nichts zu sehen. In der ovalen Aussparung waberte nichts als Schwärze. »Könntest du dich vielleicht etwas genauer ausdrücken?«, wandte Bully sich an den Mausbiber, ohne den Blick von der Schleuse zu nehmen. Er stockte, als dort ein grünes Energiefeld entstand, das sich langsam zum Boden des Hangars vorschob. Eine Rampe!, dachte er. Gucky blickte ihn nur pfiffig an, als freute er sich auf das, was ihnen bevorstand. Auf dem oberen Absatz tauchte ein Fuß auf, zu dem eine stämmige Gestalt gehörte. Sie schälte sich aus dem Dunkel wie ein Relief, das aus Felsen gemeißelt wird. Humanoid, mit breitem Gesicht und niedriger Stirn. Eine Löwenmähne umgab den Kopf, bedeckte einen Teil der Wangen und bildete im Nacken einen langen, mähnenartigen Haarwulst. Ein Gurrad! Es war lange her, seit das vorherrschende Intelligenzvolk in den Magellanschen Wolken eine größere Rolle in der Geschichte der Milchstraße gespielt hatte, zuletzt als Sachwalter der Posbis während der Dunklen Jahrhunderte. Auch heute lebten und arbeiteten etliche Gurrads in der Milchstraße, wenngleich sich dieses Volk in den letzten Jahrhunderten eher nach Andromeda ausgerichtet hatte. Menschen und Gurrads kannten einander seit langer Zeit. Die erste Begegnung mit den Gurrads reichte weit zurück: Reginald Bull war noch Staatsmarschall des Solaren Imperiums gewesen. Die Gurrads hatten damals als Guerillas Furore gemacht, in der eigenen Galaxis unterdrückt und verfolgt von den Hilfsvölkern der Uleb. Nach anfänglichen Missverständnissen waren Terraner und »Löwenmenschen« gemeinsam gegen die Uleb vorgegangen – und hatten gesiegt ... Der Mausbiber versetzte ihm einen Rippenstoß, als der Gurrad die Rampe herunterschritt – mit steinerner Miene, in der nur die grün schillernden Augen zu leben schienen. Und er blieb nicht allein. Zwei weitere Gurrads tauchten in der Schleuse auf und folgten ihm, beide etwas kleiner als der Erste, der eine schlank, der andere stämmig. Bully drehte sich um und wandte sich an den jungen Offizier mit dem Ortungsgerät. »Warum hast du mir nicht Bescheid gegeben, wenn du das gewusst hast?« Der Mann zuckte die Achseln. »Gucky ist doch bei dir, Chef. Mit seinen sensiblen Sinnen kann ohnehin kein Gerät mithalten.« Bully verzichtete auf eine Antwort. Er hob die Hand und rief: »Seid mir herzlich willkommen!« Dann ging er den Gurrads energischen Schrittes entgegen. »Mein Name ist Faghan El Bar«, stellte sich der Größte der drei mit rauer, dunkler Stimme vor, als sie voreinander standen. »Ich stamme aus dem Imperium Roewis und war der leitende Wissenschaftler meines Schiffes, als es zur Katastrophe kam.« Bull nickte. Die Kosmische Hanse hatte früher beinahe die Hälfte ihres Güterverkehrs in die Große Magellansche Wolke über Roewis abgewickelt. Soweit er wusste, stand es unter der Herrschaft des reichen Händlerkonsortiums der Zweiundzwanzig. »Ich bin ...« »Ich weiß, wer du bist«, unterbrach ihn der Löwenmensch. »Glaubst du, eure Warnungen vor dem Hyperschock sind nicht bis zu uns gedrungen?« »... Reginald Bull, Residenz-Minister«, beendete er seine Vorstellung. Die Gurrads waren gut informiert, wie eigentlich auch kaum anders zu erwarten. Beziehungen zwischen der Milchstraße und Magellan hatten immer existiert, und in den letzten zwanzig Jahren hatte die terranische Regierung unüberhörbar überall in ihrem Einzugsgebiet vor der Erhöhung der Hyperimpedanz gewarnt. Das hatte wohl gereicht, dass Namen wie Bull oder Rhodan auch hier ein Begriff waren. »Tut mir aufrichtig Leid, was euch widerfahren ist.« Bully sah sein Gegenüber offen an und ließ den Blick dann zu den anderen schweifen. »Konntet nur ihr drei euch retten?« El Bar knurrte unwillig. »Ich befand mich gerade in der Schleuse – wie Tary Gerrige«, er deutete auf den Schlanken, der in blaues Leder gekleidet war, »und Gahd Konter.« Nun deutete er auf den Stämmigen in der roten Kombination. Bully musterte kurz die Kleidung der drei. Er wusste, dass die Farben das jeweilige Spezialgebiet des Trägers anzeigten. Grau, Blau und Rot ... Wissenschaftsoffizier, Hyperphysiker und Angehöriger der Landetruppen. Gerrige wirkte sehr stolz, genau wie Bull die Löwenmenschen einst kennen gelernt hatte. Aber Konter machte einen verschlagenen Eindruck. Er musterte ihn tückisch aus dunkelbraunen Augen. Kein Wesen, das man als Feind haben mochte, aber auch keines, auf dessen Freundschaft sich Bull verlassen würde. Und Faghan El Bar ... Dieser Gurrad hatte eine charismatische Ausstrahlung. Der geborene Anführer! Es wunderte Bull nicht, dass er einen gelben Gürtel zu seiner grauen Kombi trug, das Zeichen des Befehlshabers. Plötzlich erklang ein unmotivierter Schrei. Gahd Konter spuckte etwas aus – einen Klumpen unappetitlichen Schleims ... Gucky zog unwillig die Brauen zusammen. »Ich fürchte, dass wir tatsächlich die einzigen Überlebenden sind«, sagte El Bar. »Wir haben die Zerstörung eurer Schiffe miterlebt«, bestätigte Bull. »Als die Kugelfelder aus dem Hyperraum fielen, seid ihr sofort auf Fluchtkurs gegangen, aber die Felder haben euch mit hoher Beschleunigung verfolgt. Gleich darauf kam es zum Einschlag. Ihr hattet keine Chance. Ihr könnt von Glück reden, dass eines der Schiffe noch in der Lage war, eure und diese Rettungskapsel dort abzusprengen.« Er deutete zu der zweiten Kapsel. El Bar schwieg und sah nicht hin. Bull gefiel das nicht. Immerhin war es doch möglich, dass sich an Bord der zweiten Kapsel weitere Gurrads befanden. Aber El Bar ging wohl davon aus, dass seine Retter sich schon darum kümmern würden. »Hört mal ...«, begann Gucky, dem diese Einstellung ebenso wenig gefiel. Er will eine Strafpredigt halten!, durchfuhr es Bull. Er kannte Guckys Strafpredigten. Sie konnten lange dauern. »Ich schlage vor«, fiel er dem Mausbiber ins Wort, »dass ihr euch jetzt zurückzieht. Wir haben inzwischen Kabinen für euch vorbereitet, und ihr müsst erschöpft sein.« Der Gurrad in der grauen Lederkombi nickte. »Ich darf doch davon ausgehen, dass ihr mich und meine zwei Begleiter unverzüglich an eine Einheit von Roewis überstellt?« Bull stutzte. Er kannte die Mentalität der Gurrads und ihr grenzenloses Selbstbewusstsein, aber trotzdem hielt er diese Forderung für eine Frechheit. Kein Wort des Dankes für ihre Rettung und jetzt so etwas! »Ich muss euch enttäuschen«, antwortete Bull. »Mein Raumschiff hat weder die Zeit noch die Triebwerksreichweite, um drei Gurrads zu ihrem Stützpunkt zu transportieren. Ihr müsst wohl oder übel vorerst bei uns bleiben.« Das waren Argumente, und Bull setzte darauf, dass sie begriffen wurden. Gurrads waren knallharte Realisten, die sich am Machbaren orientierten. »Ich verstehe, Residenz-Minister, und wir nehmen dein Angebot gern an«, sagte der Anführer der Gurrads. In diesem Augenblick schrie Gahd Konter abermals unmotiviert auf und spuckte aus. Unwillkürlich musterte Bull den Schleimbatzen. »Führe die Herren in ihre Kabine!«, befahl er einem der Sicherheitsexperten in der Nähe. »Und sorge dafür, dass ihnen jeder Wunsch erfüllt wird.« Mit steinerner Miene folgten die drei dem Offizier, der sie zum Hangar hinausführte. Bull wartete nicht, bis sie außer Sicht waren, sondern wandte sich umgehend der zweiten Rettungskapsel zu. Nichts hatte sich dort getan, seit...