Niethard / Biberthaler / Pfeil | Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 680 Seiten

Niethard / Biberthaler / Pfeil Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie

E-Book, Deutsch, 680 Seiten

ISBN: 978-3-13-244315-0
Verlag: Thieme
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Fahr‘ zweigleisig: Mit der Dualen Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie bekommst du ein ausführliches Lehrbuch zum vertiefenden Lernen. Zugleich ist ein Kurzlehrbuch zur gezielten Prüfungsvorbereitung integriert:

- klar strukturierte Inhalte mit vielen Querverweisen, die auf den Punkt kommen: Alles auf einen Blick!

- über 1200 exzellente Abbildungen, Grafiken, Röntgenbilder und Tabellen
optimale Gewichtung der Fakten

- ausführlich wenn nötig, stichwortartig wenn ausreichend

- hoher Praxisbezug durch zahlreiche klinische Fallbeispiele

Mit Filmbeiträge zu folgenden Themen:

- klinisch-orthopädische Untersuchung

- Vorgehen im Rahmen der Versorgung eines Unfallpatienten im Schockraum (ATLS®-Konzept)

- diagnostische und therapeutische Arthroskopien von Schulter-, Knie- und Hüftgelenk

Gut zu wissen: Der Buchinhalt steht dir ohne weitere Kosten digital in unserem Lernportal via medici und in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App hast du alle Inhalte auch offline immer griffbereit.
Niethard / Biberthaler / Pfeil Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie jetzt bestellen!

Zielgruppe


Studenten

Weitere Infos & Material


© AlienCat/stock.adobe.com | 3rdparty 1 Einleitung
1.1 Allgemeines
Definition und Aufgaben Orthopädie und Unfallchirurgie umfassen die Vorbeugung, Erkennung, operative und konservative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Verletzungen und deren Folgezuständen sowie von angeborenen und erworbenen Formveränderungen, Fehlbildungen, Funktionsstörungen und Erkrankungen der Stütz- und Bewegungsorgane unter Berücksichtigung der Unterschiede in den verschiedenen Altersstufen. Darüber hinaus befassen sie sich mit der Behandlung von Schwer- und Mehrfachverletzten einschließlich des Traumamanagements und sind hier mit allen anderen an der Unfallversorgung beteiligten Disziplinen verknüpft. Merke Die Stütz- und Bewegungsorgane sind das größte Organsystem des menschlichen Körpers. Die größte Rolle in der alltäglichen Praxis spielen Überlastungserscheinungen der Stütz- und Bewegungsorgane, Verschleißprozesse an Gelenken und der Wirbelsäule, Osteoporose und Verletzungen und Verletzungsfolgen. Vor allem Verschleißprozesse sind in vielen Fällen umwelt- und/oder zivilisationsbedingt. Der Prävention derartiger Veränderungen kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Dementsprechend können die zugehörigen Strukturen von zahlreichen und unterschiedlichsten Formveränderungen und Funktionsstörungen, Erkrankungen und Verletzungen betroffen werden. In der alltäglichen Praxis spielen die größte Rolle: Überlastungserscheinungen der Stütz- und Bewegungsorgane, Verschleißprozesse an Gelenken und der Wirbelsäule, Osteoporose und Verletzungen und Verletzungsfolgen. Die Entstehung von Verschleißprozessen oder zumindest die Auslösung klinischer Symptome ist in vielen Fällen umwelt- und/oder zivilisationsbedingt. Neben der Behandlung kommt deshalb der Prävention dieser Veränderungen große Bedeutung zu. In der Vorbeugung der Erkrankungen finden sich die Wurzeln der Orthopädie. So soll das „Orthopädiebäumchen“ die Prävention von Deformitäten im Kindesalter durch Wachstumslenkung hervorheben ( ? Abb. 1.1). In der Prävention von vermeidbaren Erkrankungen und Deformitäten finden sich die Wurzeln der Orthopädie. Nikolas Andry hat 1741 in seinem Werk „L’orthopédie ou l’art de prévenir et de corriger dans les enfants les difformités du corps“ vor allem die Vermeidung von Spätfolgen kindlicher Haltungsschäden im Auge gehabt. Mit dieser Zielvorstellung hat er der Orthopädie ihren Namen gegeben (von orthos = gerade, paidion = Kind). Sie ist bis in die heutige Zeit auch Richtschnur für das orthopädische Denken geblieben – aus diesem Grund hat sich die Orthopädie das an einen Pfahl zur Wachstumslenkung festgebundene Bäumchen als Berufssignum gewählt ( ? Abb. 1.1). „Orthopädiebäumchen“ von Nikolas Andry Abb. 1.1  Form und Funktion sind als untrennbare Einheit wegweisend für die orthopädische Therapie. Der Mensch in seiner Ganzheit steht jedoch auch bei allen Maßnahmen der Rehabilitation im Mittelpunkt orthopädischen Denkens. Die Stütz- und Bewegungsorgane formen die menschliche Gestalt. Ihre Funktion bestimmt die Leistungsfähigkeit des Menschen im Alltag. Form und Funktion bilden eine untrennbare Einheit. Der Mensch in seiner Ganzheit steht deshalb auch bei allen Überlegungen der orthopädisch-unfallchirurgischen Therapie im Mittelpunkt. Das Streben nach Wiederherstellung von Form und Funktion dient stets dem Ziel, den Menschen als Ganzes zu behandeln, seine Leistungsfähigkeit in Beruf und Freizeit zu erhalten. Selbst bei dauernd eingeschränkter Leistungsfähigkeit sind alle Bemühungen darauf gerichtet, den Behinderten durch Instrumente der Rehabilitation in das gesellschaftliche Leben zu integrieren. 1.2 Form und Funktion in Orthopädie und Unfallchirurgie
Die Orthopädie und Unfallchirurgie als Lehre von den Erkrankungen und Verletzungen der Stütz- und Bewegungsorgane suggeriert eine Trennung von stützenden und bewegenden Organen. Statische Aufgaben der Stützorgane und dynamische Aufgaben der Bewegungsorgane lassen sich jedoch nicht trennen. Ihre Bewältigung geschieht stets zur gleichen Zeit und nebeneinander. Dabei werden höchste Anforderungen an den Aufbau und die Qualität der Gewebe gestellt ( ? Abb. 1.2). Als Lehre von den Erkrankungen und Verletzungen der Stütz- und Bewegungsorgane setzt die Orthopädie und Unfallchirurgie die Kenntnis vom Aufbau und den Funktionen dieser Organe voraus. Obwohl eine scharfe Trennung zwischen stützenden und bewegenden Organen nicht möglich ist, übernimmt das Stützorgan doch vorwiegend statische Aufgaben, d. h. seine Leistungen sind passiver Art. Die Bewegungsorgane werden überwiegend dynamisch beansprucht, wofür sie wiederum eine Vielzahl aktiver Leistungen vollbringen müssen. Statische und dynamische Aufgaben lassen sich nicht trennen. Die Bewältigung dieser Aufgaben geschieht stets zur gleichen Zeit und nebeneinander. Dabei werden höchste Anforderungen an den Aufbau und die Qualität der Gewebe gestellt, deren Erfüllung in der Technik bis heute weitgehend unmöglich ist. So hat z. B. die Wirbelsäule die gegensätzlichen Aufgaben einer größtmöglichen Stabilität (Gewichtheber) und Mobilität (Schlangenmensch) zu übernehmen, was einen differenzierten formalen Aufbau dieses Organs im makro- und mikromorphologischen Bereich voraussetzt ( ? Abb. 1.2). Erkrankungen und Verletzungen sind daher in der Regel mit Funktionseinbußen verbunden. Statische und dynamische Beanspruchung der Haltungs- und Bewegungsorgane lassen sich nicht trennen Abb. 1.2  Abb. 1.2a Die Wirbelsäule wird zum Beispiel beim Leistungsgewichtheber extrem statisch beansprucht (tägliches Leistungspensum bis zu 100 t). (© Andriy Petrenko/stock.adobe.com) Abb. 1.2b Bei der Kontorsionistin zeigt sich die extreme Beweglichkeit der Wirbelsäule. (© juliagurevich/stock.adobe.com) Grundsätzlich ist die Einheit von Form und Funktion nur gewährleistet, wenn auch die an den Stütz- und Bewegungsorganen beteiligten Strukturen in ihrer Integrität ungestört sind. Grundsätzlich ist die Einheit von Form und Funktion nur gewährleistet, wenn auch die an den Stütz- und Bewegungsorganen beteiligten Strukturen im makro- und mikromorphologischen Bereich in ihrer Integrität ungestört sind. Der Aufbau dieser Strukturen ist größtenteils genetisch bestimmt, kann aber durch Stoffwechselvorgänge und zahlreiche endogene und exogene Einflüsse modifiziert werden. Diese spielen als Erkrankungspotenzial für die Entstehung von Erkrankungen und Verletzungen eine große Rolle, können aber auch Angriffsziel von Therapiemaßnahmen darstellen. 1.3 Von der Diagnose zur Therapie
Da der menschliche Organismus stets den Gravitationskräften der Erde ausgesetzt ist, ist eine Übertragung der physikalischen Gesetze der Mechanik auf zahlreiche Erkrankungen und Verletzungen naheliegend. Vorstellungen von der Entstehung von Überlastungserscheinungen, Verschleißprozessen und Deformitäten lassen sich gut mit bekannten Problemen aus der Technik vergleichen. Für die Darstellung von „fehlerhaften Konstruktionen“ mit verminderter Belastungsfähigkeit des Stützorgans sind bildgebende Verfahren von großer Bedeutung ( ? Abb. 1.3). Medizinisches Denken basiert auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und ärztlicher Erfahrung. In der Orthopädie und Unfallchirurgie haben die naturwissenschaftlichen Prinzipien der Biologie und Mechanik einen besonderen Stellenwert und deshalb ist die Übertragung der physikalischen Gesetze der Mechanik auf zahlreiche Erkrankungen und Verletzungen naheliegend. Der menschliche Organismus ist stets den Gravitationskräften der Erde ausgesetzt – die Vorstellungen von der Entstehung von Überlastungserscheinungen, Verschleißprozessen (degenerativen Erkrankungen) und Deformitäten lassen sich deshalb gut mit bekannten Problemen aus der Technik vergleichen. Menschliche Gelenke werden z. B. als Kugel- und Scharniergelenke bezeichnet, deren Belastung durchaus an derjenigen technischer Gelenke gespiegelt werden kann. „Fehlerhafte Konstruktionen“ müssen sich...


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.