E-Book, Deutsch, 272 Seiten
Nolte Ammo Train
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-3648-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Band I: Wüstenbeben
E-Book, Deutsch, 272 Seiten
ISBN: 978-3-7534-3648-7
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Nothing stops the AMMO TRAIN! Sie sind Abenteurer, Glücksritter, Verstoßene und Schurken. Sie sind Soldaten. Sie sind das Faun Prime 1st Freelance Regiment - Sie sind die Lancers. Sie arbeiten für den Höchstbietenden. Dies sind ihre Geschichten. Auf dem vom Bürgerkrieg verheerten Wüstenplaneten Queesh sieht sich ein Söldnerregiment mit einem tödlichen Komplott konfrontiert. Mittendrin: Eine Kopfjägerin, die auf der Suche nach etwas Kostbarem vom Weg abkommt. Zwei Kleinkriminelle, die nach einem missglückten Coup ihr Leben überdenken müssen. Eine geheimnisvolle Rekrutin, die nicht ist, wer sie zu sein scheint. Ein zukünftiger Augur, dessen militärische Karriere auf dem Spiel steht. Zum Munitionszug - zum AMMO TRAIN - abgeschoben, müssen sie erkennen, dass man aus der Not auch eine Tugend machen kann. Nur gemeinsam können sie den Feind bezwingen. Nur gemeinsam haben sie eine Chance, Queesh lebend zu verlassen. Dumm nur, wenn nicht nur blutrünstige Rebellen und unaufhaltsame Attentäter, sondern auch die eigenen Kameraden einem ans Leder wollen ... Eine actiongeladene, überdrehte Military-Sci-Fi-Saga für Leser von Dan Abnett, Aaron Allston und Joe R. Lansdale und Fans von Battlestar Galactica, Guardians of the Galaxy und Mad Max!
Steve Nolte (*1985) ... ... versteckt sich hinter einem halbseidenen Pseudonym, um seinen Groupies das Leben schwerzumachen und schreibt Romane, in denen Monster, Kometen, Raumschiffe und Deichvogte vorkommen. Inspirieren lässt er sich dabei von Sven Regener, Frank Schulz, Stephen King, Raymond Chandler, Glen Cook, Joe Abercrombie, Helge Schneider und vielen anderen. Seit frühester Kindheit liebt er fantastische Geschichten, kann jede Kreatur in Jabbas Palast benennen und kennt das Atomgewicht von Kobalt ebenso wie den Inhalt des Sechs-Dämonen-Beutels. Da er noch "richtig" arbeiten muss, um seine Miete zu bezahlen, ist er - nach verschiedenen mehr oder minder seriösen Jobs als Ghostwriter für Bewerbungsunterlagen, Texter, Lektor und Redakteur - derzeit in der Unternehmenskommunikation eines Dortmunder Mittelständlers tätig.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
AUS DEM PERSÖNLICHEN LOGBUCH VON SIR
ALLDUN ZEE CARVAS-DONTRAß, 500 N. EII
Diese Aufzeichnungen sind bewusst als persönlich gekennzeichnet. Ich habe sie zudem als vertraulich markiert und mit einem recht mächtigen Blockwort versehen, weiß aber, dass jeder Datendruide, Codeaffe, Cracker, Splicer, Cybernaut, Hacker und Denkmaschinen-Linguist, der seine Solidos wert ist, es innerhalb von weniger als dreißig Jiffys knacken wird – diese Typen haben so die Angewohnheit, mir auf derlei Art und Weise auf die Nerven zu gehen. Ich kenne diese Typen. Ich hasse diese Typen! Ich bin trotzdem so verfahren, weil ich meine privaten Notizen und Logbücher bewusst, klar und überdeutlich von meinem offiziellen Bericht separieren möchte. Ein offizieller Bericht und ein Tatsachenbericht sind zwei Paar Stiefel, versteht ihr? Natürlich versteht ihr das. Wenn ihr das hier lest, seid ihr vermutlich nicht auf den Kopf gefallen – zumindest nicht allzu oft. Ganz anders als viele der handelnden Personen in diesem meinen Bericht. Für den Fall, dass ihr diese Aufzeichnungen losgelöst vom offiziellen Bericht studiert – was ich hoffe, denn der offizielle Bericht ist ein Haufen Scheiße, wenn ich jemals einen gesehen habe, und vertraut mir, ich habe viele gesehen und das fragliche Schriftstück zu allem Überfluss ja auch noch selbst verfasst –, möchte ich mich abermals kurz vorstellen. Kurz, denn diese Geschichte ist lang und die Zeit, die mir noch bleibt, um sie zu beenden, ist begrenzt. Meinen Namen seht ihr dort oben in der Überschrift. Er mag euch merkwürdig vorkommen, aber einen anderen habe ich nicht, also Pech gehabt. Meine Mutter benannte mich nach einem längst verstorbenen Barden aus grauer Vorzeit, angeblich ein großer Künstler, viele hundert Jahre, bevor wir im Zuge des Ersten Exodus Urerde hinter uns ließen und auszogen, um uns die Sterne Untertan zu machen. Ich habe nie auch nur eins seiner Lieder gehört und möchte es auch nicht. Selbst wenn sich noch in irgendeiner verstaubten Bibliothek eine Aufnahme finden lassen sollte, würde ich einen großen Bogen darum machen. Natürlich gäbe es andere Mittel und Wege. Ich hätte oft Gelegenheit dazu gehabt, diesen Aspekt meiner Identität näher zu erforschen, immerhin kann ich sowohl Gedanken lesen als auch in die Zukunft und in die Vergangenheit blicken. Ja, ihr habt richtig gelesen. Alles Teil meines Trainings. Kurzum: Mir würden da ein, zwei Wege, geheime Techniken und verbotene Astraltunnel einfallen, mit deren Hilfe ich es sogar fertiggebracht hätte, des illustren Barden höchstselbst angesichtig zu werden. Aber ich will mir wohl mein Selbstbild nicht zerstören. Was, wenn mein Namenspatron ein lächerlicher Popanz war? Was, wenn ich seine archaische Musik, die wir mit unserem heutigen Sinn für Rhythmus und Melodie kaum verstehen würden, zum Kotzen widerlich finden täte? Was, wenn … Verdammt noch mal, ich will offenbar heute einfach nicht zum Punkt kommen. Dabei erwähnte ich doch eingangs, dass Zeit kostbar ist. Ich fasse zusammen: Meine Mutter benannte mich nach einem Sänger, der seit geschätzt dreitausend Jahren tot ist. Ich kenne weder den Grund dafür noch habe ich Interesse daran, weiter zu diesem Kerl zu recherchieren. Hatte es nie. An dieser Stelle sei mir zu meiner Ehrenrettung zudem die Bemerkung gestattet, dass ich nicht immer derart geschwätzig bin, auch wenn meine Partner, Sekretäre, Kameraden und Kurtisanen da wohl anderer Meinung wären. Es mag sein, dass ich mich gern selbst reden höre, und dass es mit den Jahren damit nicht besser wird. Dennoch: Man sollte meinen, ein Mann in meinem Alter, mit meiner professionellen Ausbildung und langjährigen Erfahrung, würde – erst recht in Anbetracht seiner begrenzten verbleibenden Lebenszeit – seine Geschichte ein wenig kompetenter und wirtschaftlicher erzählen. Schneller zum Wesentlichen kommen. Zeit sinnvoller nutzen. Aber ich bin wohl nicht die Art Erzähler. Wann ist ein alter Mann jemals direkt zum Punkt gekommen? Erst recht ein alter Mann, der sich Zeit seines Erwachsenenlebens an die strengen Limitationen der Berichtsstandards verschiedenster Militärapparate sowie letztlich gar an das Reglement der Khanatischen Auguren halten musste. Auguren? Ja, Kinder, ich bin ein Augur. Ein Seher, ein Wahrsager – ein Gaukler, sagen manche. Für andere bin ich eine unverzichtbare menschliche Ressource, ein Stratege, ein menschlicher Computer und Berater auf zahlreichen Ebenen – von militärischer Taktik und allgemeiner galaktischer Geschichte über die Wirtschaft bis hin zur Politik. Wieder andere nennen mich einen Propheten – und haben mich in der Vergangenheit schon weitaus Schlimmeres genannt. Na, fühlt ihr bereits den Groove? Habe ich euch neugierig gemacht, meine Schäfchen? Ich sehe schon, eure Augen gleichen inzwischen in der Tat denen von ausgehungerten Sqeebies kurz vor der Fütterung – die geweiteten Pupillen, der gierige Blick! Ja, ich denke, ich habe euch an der Angel (falls nicht, könnt ihr diese Aufzeichnungen jederzeit schließen, es gibt eine entsprechende Schaltfläche oben rechts, wenn ihr ein königlich-kaiserliches, khanatisches oder gemeinvölkisches Handdisplay nutzt, ihr kennt das gewiss), wie man sagt. Ich hoffe, ihr wisst, was eine Angel ist. Es ist unwichtig für die Geschichte, aber in diesen Tagen weiß man nie und es wäre doch ein Jammer, so etwas Simples nicht zu wissen. Also. Zum Punkt: Dies ist meine Geschichte. Ein unglücklicher, wenig origineller Beginn, aber es stimmt. Weit mehr noch als eine umfassende Chronik meiner Beobachtungen als Senior Seeing and Intelligence Officer (ja, so hieß das damals, verklagt mich doch, wenn ihr einen Advocaaten auftreiben könnt) mit dem 1st Faun Prime Freelance Regiment in nicht weniger als drei Kriegen, einem religiösen Kreuzzug und ungezählten (ich komme auf dreiundzwanzig) Einzelschlachten, ist dies mein persönliches Zeugnis einer Reise, die es verdient, in allen Einzelheiten geschildert zu werden. Nun, in allen notwendigen Einzelheiten. In allen notwendigen Einzelheiten und so wahrheitsgetreu, wie es mir möglich ist. Da ich trotz allem nur ein Mann bin, war es mir natürlich nicht immer vergönnt, an jedem der Orte und Schauplätze, die ich beschreibe, persönlich zugegen zu sein. In vielerlei Hinsicht bin ich dankbar dafür, denn einige dieser Orte und Begebenheiten sind wirklich schaurig, selbst für die damalige Zeit und selbst in einer grundsätzlich soldatischen Profession wie der meinen. Aber wenn ich auch nicht immer physisch anwesend sein konnte, so habe ich die Geschichte doch so genau und so umfassend rekonstruiert, wie es nur ging. Durch persönliche Gespräche. Durch offizielle Interviews und Debriefings – und natürlich in Form des einen oder anderen Verhörs. Von den weiteren Mitteln und Wegen der Informationsbeschaffung, die ich erwähnte, ganz zu schweigen. Drehen wir also gemeinsam das altehrwürdige Rad der Zeit zurück. Anders als ich seid ihr das vermutlich nicht gewöhnt, also gehen wir es langsam an. Ich mag als Geschichtenerzähler meine Zeit brauchen und den einen oder anderen Umweg nehmen, aber irgendwann komme ich ans Ziel. Einen Schritt nach dem anderen. Begleitet mich also zurück zu den Anfängen eines Feldzuges, dem ich vier Jahrzehnte meines Lebens unter ebenso vielen Herren geschenkt habe. Vier Jahrzehnte, in denen ich Held und Bösewicht, Spion und Chronist, unwissender Jungspund und allwissender Beichtvater gewesen bin. Bezeugt die Schlacht von Yonderon mit meinen eigenen Augen, hört aus erster Hand vom Sieg über die Sneab’v und den Fall des Hauses Ronin. Steht beim epischen Duell zwischen Gøreslaughter und Carnotron Rex in erster Reihe. Entdeckt die Wahrheiten, die in den lichten und dunklen Seiten der ewigen Kameraderie des Söldnercorps verborgen liegen, und erlebt den Aufstieg mindestens eines Messias. Taucht ein in den niemals endenden Kampf zwischen Chaos und Ordnung, Recht und Unrecht, Unterdrückern und Befreiern, "Gut" und "Böse". Lernt Denkel den Richter, Göran den Begatter und Sanna die Sklavenbrecherin kennen, bevor sie berühmt und berüchtigt wurden, und reist an meiner Seite bis ans Ende des bekannten Universums, wo es uns eventuell – nur eventuell – vergönnt sein wird, den schwarzen, samtenen Vorhang des Realraums beiseitezuschieben und einen Blick hinter die Kulissen dieses unseres Universums zu werfen. Was wir dort finden werden? Oh, ihr seid viel zu neugierig. Ich mahne zur Geduld. Für den Moment nur so viel: Es gibt andere Realitäten als diese. Also: Kommt mit mir zurück! Zurück dorthin, wo alles begann. Zurück nach Queesh – windgepeitschtes, verheertes Queesh. Ein Name wie ein feuchter Furz, aber in Wahrheit war dieser öde, sonnenverbrannte Sandball trockener als eine Konventschwester der Guten Mutter der Enthaltsamkeit in einem Männerpuff auf den Sagittariusmonden und karger als die Paradiesgärten von Amadeaa-Snilu nach der großen Dürre im Jahr ohne Regen von '432. So verdorrt wie eine Pflaume, die ... Ihr versteht schon. Ich bin manchmal nicht gut mit Analogien und Metaphern. Aber ich werde mir...