E-Book, Deutsch, 226 Seiten
Nussbaumer Knaflic Storytelling mit Daten
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8006-5375-1
Verlag: Franz Vahlen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Grundlagen der effektiven Kommunikation und Visualisierung mit Daten
E-Book, Deutsch, 226 Seiten
ISBN: 978-3-8006-5375-1
Verlag: Franz Vahlen
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Präsentieren Sie nicht einfach nur Ihre Daten. Machen Sie eine Geschichte daraus!
Storytelling können Sie lernen, vor allem wenn es um die Visualisierung von Daten geht. Mit diesem Buch schauen Sie hinter die üblichen Werkzeuge zur Visualisierung mit dem Ziel, an die Wurzeln quantitativer Informationen heranzukommen, um eine ansprechende, informative und spannende Geschichte zu erzählen. Insbesondere erfahren Sie:
- welche Bedeutung Kontext und Publikum für Ihre Geschichte haben,
- wie Sie die geeigneten Diagramme für Ihre jeweilige Situation bestimmen,
- wie Unordnung Ihre Geschichte zerstört und wie Sie sie beseitigen können,
- wie Sie die Aufmerksamkeit Ihres Publikums auf die wichtigsten Teile Ihrer Daten richten,
- wie Sie Designerdenken und Designkonzepte zur Visualisierung Ihrer Daten und die Kraft des Erzählens nutzen, um in Resonanz mit dem Publikum zu kommen.
Die Lektionen in diesem Buch werden Ihnen helfen, Ihre Daten in visuelle Geschidchten zu verwandeln, die in den Köpfen des Publikums haften bleiben. Verlassen Sie die Welt unverständlicher Graphen und explodierender 3D-Kreisdiagramme. Weben Sie Ihre Daten zu einer Geschichte. Dieses Buch liefert Ihnen die dafür notwendigen Grundlagen – theoretisch fundiert, vielfältig illustriert und anwendungsorientiert durch viele Beispiele.
Cole Nussbaumer Knaflic erzählt Geschichten mit Daten. Sie ist spezialisiert auf die effektive Darstellung von quantitativen Informationen. Knaflics Talent wird weltweit von Organisationen genutzt – beispielsweise im Banking oder aktuell bei Google, wo sie Managerin im People Analytics-Team von Laszlo Bock ist.
„Mein Team nutzt schon lange die Übungen von Cole. Sie sorgten häufig für ein neues Verständnis – bei unseren Aktivitäten hat das einen enormen Einfluss auf das Leben anderer Menschen.“
Eleanor Bell, Director Business Analytics, Bill & Melinda Gates Foundation
Weitere Infos & Material
17 Kapitel 1:
Der Kontext ist wichtig
Es mag der Intuition wiedersprechen, aber der Erfolg bei der Datenvisualisierung beginnt nicht mit der Datenvisualisierung. Denn bevor wir uns auf den Weg der Gestaltung einer Datenvisualisierung oder Kommunikation mit Daten begeben, sollten wir Aufmerksamkeit und Zeit darauf verwenden, den Kontext für die erforderliche Kommunikation zu verstehen. In diesem Kapitel konzentrieren wir uns darauf, die wichtigen Bestandteile des Kontextes zu verstehen, und untersuchen einige Strategien, die unseren Erfolg ermöglichen, wenn wir visuell mit Daten kommunizieren. Erforschende und erklärende Analyse
Bevor wir uns mit den Einzelheiten des Kontextes befassen, sollten wir eine wichtige Unterscheidung zwischen erforschender und erklärender Analyse treffen. Erforschende Analyse nutzen wir, um die Daten zu verstehen, und um herauszufinden, was erwähnenswert oder interessant für andere sein könnte. Die erforschende Analyse ist wie die Suche nach Perlen in Austern. Wir müssen vielleicht hundert Austern öffnen (hundert verschiedene Hypothesen testen oder die Daten aus hundert verschiedenen Blickwinkeln betrachten), um zwei Perlen zu finden. Wenn wir unsere Analyse dann mit unserem Publikum teilen, sollten wir einem erklärenden Ansatz folgen, das heißt, es gibt einen bestimmten Punkt, den wir erklären wollen, eine bestimmte Geschichte, die wir erzählen wollen – und wahrscheinlich wird sie von diesen beiden Perlen handeln. Zu oft gehen wir von der falschen Annahme aus, dass es in Ordnung ist, erforschende Analysen zu zeigen (einfach die Daten aller hundert Austern), wenn eine erklärende Analyse angemessener wäre (wir uns die Zeit nehmen, die Daten in Informationen zu verwandeln, die von einem Publikum aufgenommen werden können: die zwei Perlen). Das ist ein verständlicher Fehler. Nach der Durchführung einer Gesamtanalyse kann es sehr verlockend sein, Ihrem Publikum alles zu zeigen – als Beweis für all die Arbeit, die Sie getan haben und die Robustheit der Analyse. Widerstehen Sie diesem Drang, denn Ihr Publikum muss dann alle Austern selbst noch einmal öffnen! Konzentrieren Sie sich auf die Perlen, also die Information, die Ihr Publikum kennen sollte. 18Deshalb konzentrieren wir uns auf die erklärende Analyse und Kommunikation. Literaturempfehlungen Wer mehr über die erforschende Analyse lesen möchte, kann das Buch Einstieg in die Visualisierung von Nathan Yau hinzuziehen. Yau konzentriert sich auf die Datenvisualisierung als ein Mittel (und nicht als ein Werkzeug) und widmet einen großen Teil des Buches der Diskussion über die Daten selbst und Strategien für deren Erforschung und Analyse. Wer, was und wie
Bei der erklärenden Analyse gibt es einige Aspekte, über die wir nachdenken und die wir kennen sollten, bevor wir Daten visualisieren oder über Inhalte entscheiden. Die erste Frage, die wir uns stellen sollten, ist: Mit wem kommunizieren wir? Es ist wichtig, die eigene Zielgruppe zu verstehen und wie wir von ihr wahrgenommen werden. Dadurch können wir eine gemeinsame Grundlage mit dem Publikum finden, wodurch wir sicherstellen können, dass unsere Botschaft gehört wird. Die zweite Frage ist: Was soll unser Publikum wissen oder tun? Wir sollten uns im Klaren sein, wie unser Publikum handeln soll, und dabei auch berücksichtigen, wie wir mit ihm kommunizieren und welchen Grundton wir in unserer Kommunikation setzen möchten. Erst wenn wir diese ersten beiden Fragen kurz und prägnant beantwortet haben, können wir uns der dritten zuwenden: Wie können wir Daten nutzen, um unser Anliegen zu vermitteln? Nun können wir den Kontext des Wer, Was und Wie etwas genauer betrachten. Wer
Ihr Publikum
Je genauer Sie beschreiben können, wer Ihr Publikum ist, desto besser sind Sie in der Lage, erfolgreich zu kommunizieren. Vermeiden Sie allgemeine Bezeichnungen für Ihr Publikum wie „interne und externe Stakeholder“ oder „alle, die interessiert sind“. Wenn Sie versuchen, mit zu vielen verschiedenen Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu kommunizieren, begeben Sie sich in eine Position, aus der Sie mit niemandem mehr wirksam kommunizieren können. Fassen Sie deshalb Ihr Zielpublikum enger. 19Manchmal bedeutet das, dass Sie für verschiedene Zielgruppen eine andere Kommunikation wählen müssen. Eine Möglichkeit, um das Publikum genauer zu fassen, besteht darin, sich auf die Entscheidungsträger zu konzentrieren. Je mehr Sie über Ihr Publikum wissen, desto besser können Sie verstehen, wie Sie mit ihm in Resonanz gehen und eine Kommunikation gestalten können, die den Erfordernissen des Publikums und Ihren eigenen Bedürfnissen gerecht wird. Sie
Es ist auch hilfreich, über Ihre Beziehung mit Ihrem Publikum nachzudenken und wie Sie von ihm wahrgenommen werden wollen. Begegnen Sie Ihrem Publikum bei dieser Kommunikation zum ersten Mal oder haben Sie eine gewachsene Beziehung? Vertrauen Ihnen die Menschen bereits als Experten oder müssen Sie Ihre Glaubwürdigkeit erst noch unter Beweis stellen? Dies sind wichtige Überlegungen, um herauszufinden, wie Sie Ihre Kommunikation strukturieren wollen, und ob und wann Sie Daten verwenden und wie die Daten die Anordnung und den Fluss Ihrer Geschichte beeinflussen. Literaturempfehlung In ihrem Buch resonate: oder wie Sie mit packenden Storys und einer fesselnden Inszenierung Ihr Publikum verändern empfiehlt Nancy Duarte, das Publikum in den Mittelpunkt zu stellen und beschreibt spezifische Strategien, um das Publikum kennenzulernen, in Segmente aufzuteilen und eine gemeinsame Grundlage zu schaffen. Eine kostenfreie Onlineversion von resonate ist in englischer Sprache erhältlich unter www.duarte.com. Was
Handlung
Was soll Ihr Publikum wissen oder tun? An diesem Punkt können Sie darüber nachdenken, wie Sie das, was sie kommunizieren, für Ihr Publikum relevant machen. Dabei ist es wichtig, zu verstehen, warum es sich für Ihre Ausführungen interessieren sollte. Zudem sollten Sie immer eine Vorstellung davon haben, was Ihr Publikum wissen oder tun soll. Wenn Sie es nicht klar formulieren können, sollten Sie überlegen, ob Sie überhaupt etwas kommunizieren müssen. Für viele Menschen kann dies eine unangenehme Situation sein. Oft werden diese unangenehmen Gefühle von dem Glauben ausgelöst, dass 20das Publikum mehr weiß als der Präsentierende und deshalb selbst entscheiden kann, ob die vermittelten Informationen zum Handeln führen und wie dieses Handeln aussehen sollte. Diese Annahme ist falsch. Wenn Sie derjenige sind, der die Daten analysiert und kommuniziert, werden Sie es wahrscheinlich am besten wissen – allein durch diese Ausgangslage sind Sie der Experte oder die Expertin. Das versetzt Sie in eine einzigartige Lage, um die Daten zu interpretieren und anderen Menschen dabei zu helfen, die Inhalte zu verstehen und entsprechendes Handeln abzuleiten. Im Allgemeinen müssen diejenigen, die mit Daten kommunizieren, eine selbstbewusstere Haltung einnehmen, wenn es um spezifische Beobachtungen und Empfehlungen geht, die auf ihrer Analyse beruhen. Dazu müssen Sie wahrscheinlich Ihre Komfortzone verlassen, wenn Sie diese Haltung nicht schon eingeübt haben. Beginnen Sie jetzt damit – es wird mit der Zeit einfacher. Und selbst wenn Sie den falschen Punkt hervorheben oder empfehlen, können Sie davon ausgehen, dass es das richtige Gespräch auslöst, in dessen Mittelpunkt das angemessene Handeln steht. Wenn es wirklich nicht angebracht ist, ein bestimmtes Handeln explizit zu empfehlen, dann können Sie die Diskussion ermutigen, die zu solch einem Handeln führt. Eine gute Möglichkeit, um das Gespräch in Gang zu bringen, können empfohlene nächste Schritte sein. Damit geben Sie Ihrem Publikum etwas, auf das es reagieren kann, statt ganz von vorn zu beginnen. Wenn Sie einfach nur die Daten präsentieren, kann Ihr Publikum sagen, „Oh, das ist ja interessant“, und sich dem nächsten Tagesordnungspunkt zuwenden. Wenn Sie aber eine Handlung fordern, muss das Publikum entscheiden, ob es dem nachkommt oder nicht. Das löst beim Publikum eine produktivere Reaktion aus, die zu einem produktiveren Gespräch führt – ein Gespräch, das nie begonnen hätte, wenn Sie nicht zunächst einen Handlungsschritt empfohlen hätten. Handeln veranlassen Hier finden Sie einige Wörter, die Handeln auslösen können. Es sind Denkanstöße, um herauszufinden, was Sie bei Ihrem Publikum auslösen möchten: absichern | antworten | akzeptieren | aufbauen | beenden | beeinflussen | beginnen | begleiten | bekannt machen | beleben | berichten | bestärken | bestätigen | einbeziehen | empfangen | empfehlen | engagieren | erinnern | ermutigen | fördern | formen | glauben | implementieren | investieren | kreativ werden | lernen | mitfühlen | planen | schützen | tätig werden | tun | übereinstimmen | überzeugen | unterscheiden | unterstützen | untersuchen | verändern | vereinfachen | versuchen | verstehen | vertraut machen | weiter verfolgen | wissen | wollen | zusammenarbeiten ...