E-Book, Deutsch, Band 0019, 144 Seiten
Reihe: Julia
Oliver Heiße Party für zwei
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-0206-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0019, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-7337-0206-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
'Kommst du zu meiner Party?' Klingt nach einer unschuldigen Frage, die Breanna ihrem neuen Nachbarn stellt. Ist es aber nicht! Denn sie findet Leo ausgesprochen attraktiv. Mehr allerdings nicht: Liebe ist das Letzte, was sie gebrauchen kann. Und er scheint das genauso zu sehen. Eigentlich ist also alles klar, als er bei ihr klingelt. Sie tanzen, sie flirten - doch dann wird aus der ausgelassenen Party mit vielen eine intime Party zu zweit! Und als die Sonne über Melbourne aufgeht, ist Breanna genau da, wo sie nicht sein wollte: in Leos Armen ...
Anne Oliver wurde in Adelaide in Süd Australien geboren und ist dort immer noch heimisch. Sie hat zwei erwachsene Kinder und einen Abschluss in Naturwissenschaften. Seit annähernd 30 Jahren arbeitet sie im Bereich der früh kindlichen Bildung. Anne begann 1998 mit dem Schreiben und ist Mitglied der Romance Writers of Amerika, Australien und Neuseeland. Seit 1999 nahm sie an zahlreichen Schreibwettbewerben teil und erreichte in den USA, Australien und Neuseeland das Finale, bevor ihre Werke von Harlequin Mills & Boon für deren Moderne extra Reihe im Dezember 2005 entdeckt wurden. Wenn sie nicht gerade schreibt oder unterrichtet, liebt es Anne in die Welt der Bücher zu entfliehen. Vor acht Jahren fing sie an ihre eigenen Charaktere in übersinnlichen und Zeitreise Abenteuern zu erschaffen, ehe sie dazu überging zeitgenössische Liebesromane zu schreiben. Sie liest alle Modern Heat Bücher, welche in Australien als Sexy Sensations erschienen sind und genießt deren Vielfalt, Figuren und Ausdrucksweise und liebt es darum selbst welche zu kreieren. Im August 2007 gewann sie den Romance Writers of Australia Preis für das romantischste Buch des Jahres mit ihrem Roman Behind Closed Doors... Ihre anderen Interessen sind Tierschutz, angeregte Unterhaltungen, steppen, Astronomie, alles schottische und alles Essen, welches sie nicht selber kochen muss. Sie bereiste Papua/New Guinea, die Westküste der USA, Hong Kong, Malaysia, England und Holland. Durch das Reisen ihre Figuren mit Lesern auf der ganzen Welt teilen zu können empfindet sie als ein großes Privileg und ist für sie die Erfüllung eines Traumes.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
2. KAPITEL
Am Samstagnachmittag in der Woche darauf – Eve’s Naturally war für den Rest des Wochenendes geschlossen – machte sich Brie mit ihrem rollbaren Pflanzenregal zur Hintertür von East Wind auf. Vor Jahren hatten sie und Carol Schlüssel getauscht. Bevor Brie den Schlüssel am Montag dem Makler übergab, wollte sie ein paar Pflanzen aus dem Haus holen, die sie Carol im Laufe der Jahre geschenkt hatte. Eigentlich hatte sie das bereits unter der Woche tun wollen, doch sie hatte so viel gearbeitet, dass sie es schlicht und einfach vergessen hatte.
Nachdem sie sich mit einem Blick auf die Ausfahrt vergewissert hatte, dass Mr Hamilton nicht da war, deaktivierte sie die Alarmanlage, schloss die Tür auf und ging ins Haus. Nicht, dass sie ihn erwartete – es hieß, dass er die Schlüssel nicht vor Dienstag vom Makler abholen würde. Näheres hatte Carol nicht gesagt, und Brie war stolz auf sich, dass sie nicht nachgebohrt hatte.
Als sie den halbrunden Wintergarten betrat, wehte ihr der vertraute und beruhigende Duft von warmer Erde, Oregano, Pfefferminze und Zitronengras entgegen. „Hallo, ihr kleinen Schätze“, sagte sie und strich über die Blätter eines Zitronenthymians. „Ich komme, um euch nach Hause zu bringen.“
Nachdem sie das Pflanzenregal neben der Werkbank abgestellt hatte, räumte sie die kleinsten Töpfe hinein und besprühte sie mit Wasser, damit sie ihr nicht eingingen, bevor sie sich morgen vernünftig um sie kümmern konnte.
Sie streichelte die dicken Blätter einer großen Aloe vera in einem schönen hüfthohen blauen Topf. „Du bist sicher ganz schön schwer, was, meine Hübsche? Vielleicht sollte ich mal diesen Nachbarn, der so freundlich ist wie ein gefrorener Fisch, fragen, ob er mir mit dir hilft.“
Seufzend schloss sie ihre Ohrstöpsel an ihr Smartphone an und stellte sich Musik an. „Aber dazu müsste ich ihm erst mal klarmachen, dass es mich gibt.“ Im Takt der Musik zwickte sie verdorrte Blättchen von einer halb eingegangenen Korianderpflanze. „Aber ich werde nicht den ersten Schritt machen.“
Er hatte sie ja nicht einmal richtig wahrgenommen. Als wäre sie unsichtbar gewesen.
Aber das passierte ihr ja ständig.
Na ja. Nicht ganz. In der Menge war sie dank des späten Wachstumsschubs, der sie mit 15 in die Höhe hatte schießen lassen, nicht zu übersehen. Vorher hatte sie genügend Zeit gehabt, zu lernen, wie man die Aufmerksamkeit auf sich lenkte – und sie hatte sie genutzt. Wie rebellisch sie damals gewesen war!
Aber heute musste sie sich nicht anstrengen, um aufzufallen. Es sei denn, es ging um Leute wie Leo Hamilton. Wieso ärgerte sie das nur so sehr?
„Aber es gibt mich sehr wohl, böser großer gut gebauter Mann“, sagte sie zu einem riesigen Kaktus. „Sie werden mich noch kennenlernen“, verkündete sie, zielte mit der Sprühflasche auf die stachlige Pflanze und drückte ab. Offenbar rebellierte sie noch immer.
Leo stand mit verschränkten Armen neben einem Kumquatbäumchen in der Tür und beobachtete seine neue Nachbarin nicht ohne Vergnügen dabei, wie sie einen trockenheitsliebenden Kaktus befeuchtete und gleichzeitig deutlich ihre Meinung äußerte. Durchaus möglich, dass sie wegen der Stöpsel in den Ohren nicht einmal wusste, dass sie ihre Gedanken laut aussprach. Doch – es gab diese Frau definitiv, und trotz allem Widerstand reagierte sein Körper sehr heftig auf sie. Und mit jedem Mal, das sie den Hebel der Sprühflasche betätigte, wurde es schlimmer.
Leo hoffte, dass sie ihn nicht allzu schnell bemerken würde – etwas so Faszinierendes wie Breanna Black, die sich in seinem Wintergarten zuhause fühlte, hatte er nicht mehr gesehen, seitdem er als Teenager zum ersten Mal eine nackte Frau erblickt hatte.
Er war im hinteren Teil des Hauses herumgegangen und hatte ein paar Unterlagen durchgesehen, als er die Hintertür offen gefunden hatte. Es ärgerte ihn, dass der von George erwähnte Schlüssel noch immer in ihrem Besitz war, und – was noch schlimmer war – sie ihn noch immer benutzte. Offenbar kannte sie obendrein den Code für die Alarmanlage. Er würde ihr noch ein paar Takte zum Thema Privatsphäre erzählen müssen … nachher. Aber erst einmal genoss er den Anblick, den sie bot. Sie hatte den aufregendsten Po, den er je gesehen hatte, vor allem, wenn sie damit so schön wackelte, wie sie es jetzt tat – im Takt der Musik, die er nicht hören konnte. Unter ihrem knappen gelben Top konnte er die Wölbung ihrer vollen Brüste ausmachen, wenn sie sich so bewegte, dass er sie von der Seite sah. Ihre endlos langen Beine steckten in schwarzen Leggings. Sie sah aus wie die Sonnenblume, neben der sie gerade stand.
Jetzt warf sie ihren langen schwarzen Zopf über die Schulter; es juckte Leo in den Fingern, ihr Haar von dem Gummiband zu befreien und zu sehen, wie es ihr schimmernd über die Schultern fiel wie letzte Woche, zu spüren, wie es sich in seinen Fingern anfühlte. Die Nase darin zu versenken und einatmen.
Jetzt mach aber mal halblang.
Sie war seine Nachbarin, und es störte ihn, dass sie hier war. Er hatte diese Woche jeden Tag bis nach Mitternacht gearbeitet, um übers Wochenende in Hobart sein zu können. Damit er sich eine Unterkunft in der Nähe suchen konnte – für die Zeit, während der die Elektronik und die Küche neu gemacht und die Klempner im Haus sein würden.
Er wollte diese Frau nicht um sich haben. Er konnte es nicht gebrauchen, dass ihm ihr sinnlicher Duft in die Nase stieg, der besser ins Schlafzimmer gepasst hätte als hierher.
Sie stellte die Sonnenblume in das Pflanzenregal. „Er sollte sich hüten, irgendwelche Änderungen vorzunehmen, die den Wert meines Grundstücks mindern. Einen Fahrstuhl? Grundgütiger! Und wenn er nur daran denkt, den Kronleuchter im Vorraum zu entfernen …“ Nun verstummte sie – wahrscheinlich, um zu überlegen, was sie in diesem Fall mit ihm tun würde.
Eine Peitsche schwingend in hautengem Leder.
Vor seinem inneren Auge sah er sich und sie miteinander kämpfen. Spürte das schwarze Leder über seine Haut gleiten. Grub seine Zähne in ihren Hals, worauf sie lustvoll aufschrie.
Er hatte genug gehört. Er musste sie hier raus haben, und zwar auf der Stelle. Bevor er etwas sagte oder tat, was seinem friedlichen Junggesellendasein schadete.
Entschlossen stieß er sich vom Türrahmen ab und betrat den Wintergarten.
„Warum sollte ich das tun?“
Als sie plötzlich spürte, wie ihr jemand die Kopfhörer aus den Ohren zog und sie gleichzeitig eine tiefe Stimme hörte, erschrak Brie entsetzlich. „Was zum …“ Mit geballten Fäusten fuhr sie herum. „Ach, Sie sind es.“ Sie stützte sich auf die Werkbank. „Sie haben mich zu Tode erschreckt.“
Der Schreck saß ihr noch immer in den Knochen, aber auf eine angenehme, kribbelige Art. Und als er sie mit seinem stählernen Blick ansah, war ihr, als würde all ihre Kraft sie verlassen.
Heute war er leger gekleidet – er trug verwaschene Jeans und einen weich aussehenden Pulli, und er roch nach warmer Wolle und dem undefinierbaren männlichen Duft, den sie auch bei ihrer ersten Begegnung wahrgenommen hatte.
„Und wenn ich es doch tun wollte …“ Er schien sich nicht weiter daran zu stören, dass er ihr einen Mordsschrecken eingejagt hatte, und musterte sie auf eine Art und Weise, die sie alles, was sie gerade gesagt und gedacht haben mochte, vergessen ließ.
„Was tun? Und was tun Sie hier?“
„Das sollte ich wohl lieber Sie fragen.“ Seine Stimme klang ruhig und sachlich. Und natürlich tief, ein wenig rau und sehr sexy.
„Ich dachte, George hätte wegen des Schlüssels Bescheid gesagt“, antwortete sie, „und wegen der Pflanzen. Es tut mir leid. Eigentlich hatte ich das unter der Woche machen wollen, aber ich bin nicht dazu gekommen.“
Fragend sah er sie an.
„Sie sind nicht der Einzige, der arbeitet, Mr Hamilton.“
Er lehnte sich an die Werkbank. „Sie können ganz beruhigt sein – ich habe nicht vor, den Kronleuchter zu entfernen. Es wird auch keinen Aufzug und keine von außen sichtbaren Änderungen geben. Ich liebe den altertümlichen Charme des Hauses und ich bin mir der gemeinsamen Geschichte der beiden Häuser bewusst. Abgesehen von ein paar Arbeiten an der Elektrik und an den sanitären Anlagen werde ich nur in der Küche Änderungen vornehmen lassen, was aber nichts am Gesamteindruck des Hauses ändern wird. Geht das so in Ordnung für Sie?“
Erleichtert atmete sie auf. „Gott sei Dank. Ich habe die ganze Woche lang an Sie gedacht – also daran – ich meine, an die Renovierungen, die Sie vornehmen würden.“ Erwischt. „Die anderen Sachen habe ich auch laut gedacht, oder?“
Anstatt zu antworten, musterte er sie noch einmal von Kopf bis Fuß.
Sie spürte, wie sie errötete „Also, ich werde Sie dann mal in Ruhe lassen“, sagte sie und räumte hastig die letzten Pflanzen in das Pflanzenregal. Hatte sie je zuvor bei der Unterhaltung mit einem Mann so herumgestammelt?
„Sie wollten, dass ich Ihnen mit diesem Exemplar hier helfe, oder?“ Er zeigte auf die Aloe.
Zwar machte er keine Andeutungen, dass er den Satz mit dem gefrorenen Fisch gehört hatte, aber sie wusste, dass er ihn mitbekommen hatte, und es war ihr entsetzlich peinlich. „Das wäre sehr nett“, murmelte sie. „Danke.“
Er hob die Pflanze mitsamt dem Kübel auf das Pflanzenregal, als wäre sie so leicht wie ein leerer Eimer. Das lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die...