Orloff | Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 683 | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 683, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

Orloff Die Welt der Hedwig Courths-Mahler 683

Der Frauenfeind von Schloss Uhl
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7517-5901-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Der Frauenfeind von Schloss Uhl

E-Book, Deutsch, Band 683, 64 Seiten

Reihe: Die Welt der Hedwig Courths-Mahler

ISBN: 978-3-7517-5901-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Damit sich die nächste Erzieherin seines kleinen Sohnes ihm nicht - wie ihre Vorgängerinnen - an den Hals wirft, beschließt Achim von Uhl, künftig nur noch eine Bewerberin einzustellen, die zumindest verlobt ist. Sollte sie dennoch ein Auge auf ihn werfen, wird sich seine Schwester als Achims Verlobte ausgeben. Damit sollen sämtliche Probleme mit den aufdringlichen Kindermädchen, die alle bisher nichts anderes im Sinn hatten, als sich den jungen Baron als Ehemann angeln zu wollen, aus der Welt geschafft werden.
Doch kaum hat Achim die 'verlobte' Erzieherin Susanne Heger eingestellt, da verwünscht er seinen hübsch ausgetüftelten Plan, denn das bildhübsche Mädchen ist das reizendste Wesen, das ihm jemals begegnet ist ...

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Der Frauenfeind von Schloss Uhl

Hat er wirklich kein Herz?

Die nächste Erzieherin seines Sohnes muss verheiratet oder zumindest verlobt sein! Das beschließt Achim von Uhl, bevor er eine neue Bewerberin einstellt. Denn bislang haben alle Vorgängerinnen versucht, sich ihm an den Hals zu werfen.

Doch kaum hat Achim die »verlobte« Erzieherin Susanne Heger eingestellt, da verwünscht er seinen hübsch ausgetüftelten Plan, denn das bildhübsche Mädchen ist das reizendste Wesen, das ihm jemals begegnet ist ...

»Jetzt reicht es mir endgültig!« Wütend schlägt Achim von Uhl mit der Faust auf den Tisch, sodass das kostbare Porzellan bedenklich ins Zittern gerät.

»Aber Achim!« Seine junge Schwester Beate blickt ihn verweisend an. »Ich verstehe ja deinen Zorn, aber du brauchst dich deswegen doch nicht so aufzuregen! Das ist dieses Kindermädchen, das du da eben hinausgeworfen hast, doch nun wirklich nicht wert. Nimm dir für Alexander eine andere Erzieherin, und alles ist wieder gut.«

»So, meinst du?«, grollt Baron Achim. »Du glaubst also wirklich, dass mit einer neuen Erzieherin meine ganzen Sorgen hinfällig werden?«

»Ich hoffe es!« Beate denkt daran, dass sie sich selbst schon angeboten hat, für den kleinen Alex, an dem sie sehr hängt, zu sorgen. Aber davon will Achim nichts wissen. Nein, sein Sohn soll von einer richtigen Erzieherin erzogen werden!

Warum muss er sie auch zwingen, diesen unnötigen Kurs auf der Hauswirtschaftsschule in der Stadt zu besuchen, der es ihr immer nur erlaubt, in den Ferien, wie zum Beispiel jetzt gerade, auf Schloss Uhl zu sein? Sie ist verlobt, und Helmut von Essen wird seiner zukünftigen Frau nicht zumuten, den Haushalt selbst zu führen.

»Und wenn das Theater dann gleich wieder von vorn anfängt?«, fragt Achim böse.

»Das muss ja nicht unbedingt der Fall sein«, beruhigt Beate ihn.

»Da hast du recht, muss es nicht, aber bisher war es jedes Mal so. Du hast es noch nie miterlebt, wie diese Gänschen sich benehmen, kaum dass sie hier angestellt sind. Alle waren sie bisher gleich. Schon nach wenigen Tagen suchen sie immer öfter meine Nähe und belästigen mich geradezu mit ihrer Liebenswürdigkeit. Alle diese Mädchen, die bisher ins Schloss gekommen sind, haben nur im Sinn gehabt, mich als Ehemann zu angeln.«

Achim bittet seine Schwester, auch am Kaffeetisch Platz zu nehmen, dann fährt er sogleich fort.

»Warum lassen mich diese Kindermädchen nicht einfach in Ruhe, Beate? Ich will nicht wieder heiraten! Nach dem Fiasko meiner ersten Ehe – du weißt, dass wir vor Gertraudes Tod kurz vor der Trennung standen, denn auch sie hatte mich nur des Geldes wegen geheiratet, wie sie mir hohnlächelnd zu verstehen gab – habe ich genug von solchen Experimenten! Nein, ich bleibe allein mit meinem Sohn!«

»Armer Achim!«, sagt Beate mitfühlend. »Man hat es wirklich schwer, wenn man so gut aussieht wie du und noch dazu ein beträchtliches Vermögen im Rücken hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass alle heiratsfähigen Töchter der Umgebung liebend gern mit dir in Verbindung treten möchten!«

»Ach, Unsinn!«, erwidert Baron Achim grob. »Das hat mit meinem Aussehen nichts zu tun. Sie wollen alle nur mein Geld! Langsam habe ich wirklich genug von den Frauen. Am liebsten wäre es mir, hier auf dem Schloss würden nur noch Männer arbeiten.«

»Du bist köstlich, Achim. Das geht nun wirklich zu weit. So viele weibliche Dienstboten haben wir ja auch gar nicht, und die meisten davon sind schon über zehn Jahre oder noch länger bei uns! Denk doch zum Beispiel nur an Melanie, diese treue Seele. Sie ist weit über sechzig und hat bestimmt keine Heiratsabsichten auf dich!«, fügt Beate spöttisch hinzu.

»Nein, die gute Melanie wohl kaum«, murmelt Baron Achim. »Ach, Beate, was soll ich denn bloß machen? Alexander braucht jemanden, der sich um ihn kümmert. Ich selbst habe viel zu viel mit dem Gestüt und dem Gutsbetrieb zu tun, um ihn richtig erziehen zu können.«

»Ich glaube, ich habe eine Idee.« Beate sieht ihn triumphierend an. »Du wirst eine Annonce aufgeben.«

Der Baron verdreht die Augen.

»Ach, du lieber Himmel, Beate. Das habe ich doch bisher auch immer gemacht.«

»Ja, aber diesmal wirst du weit weg von hier in irgendeiner entfernten Stadt annoncieren, wo dich keiner kennt und niemand weiß, dass du reich und attraktiv bist. Am besten lässt du deinen Namen ganz weg und schreibst unter Chiffre. Dann hast du die Gewissheit, dass die neue Erzieherin nur der Arbeit wegen kommt.«

»Gut, aber sobald das Mädchen hier ist und dahinterkommt, was ich für eine gute Partie bin, geht der Zirkus doch gleich wieder los«, hält Baron Achim dagegen.

»Da das Mädchen von weit her kommt und dich nicht kennt, gibst du einfach vor, verlobt zu sein. Dann wird sie dich in Ruhe lassen.«

Ihr Bruder starrt sie sprachlos an.

»Himmel, Beate!«, sagt er schließlich. »Denk an das Personal! Die Leute hier im Hause kennen doch die Wahrheit.«

»Auch daran habe ich gedacht!« Beate lacht. »Die wenigen Leute, die hier im Hause arbeiten, ziehen wir alle ins Vertrauen. Die anderen, die draußen auf dem Gestüt und in den Stallungen arbeiten, kommen sowieso recht selten ins Schloss und würden gar nicht bemerken, dass du plötzlich einen Verlobungsring trägst. Und wenn schon! Keiner würde wagen, dich nach deiner Verlobten zu fragen!«

»Aber Schwesterherz, wo soll ich denn eine Verlobte hernehmen? Sicher wird die neue Erzieherin sich wundern, wenn sich hier niemals meine Braut sehen lässt!«

»Ich werde vor deiner Erzieherin deine Verlobte spielen!«, schlägt Beate vor.

Baron Achim fängt lauthals an zu lachen.

»Du bist unmöglich, Beatchen. Und wenn die neue Erzieherin dahinterkommt, dass ich in Wirklichkeit dein Bruder bin? Sie muss mich ja für verrückt halten!«

»Ach was!«, beschwichtigt sie ihn. »Wenn sich herausstellt, dass sie es wirklich nicht darauf abgesehen hat, deine Frau zu werden, klärst du alles auf. Oder du verlangst gleich in der Annonce, dass die Bewerberin entweder verheiratet oder verlobt ist.«

»Donnerwetter, das ist eine gute Idee!«, lobt Baron Achim seine Schwester. »Ich annonciere nach einer verlobten Erzieherin. Eine verheiratete Erzieherin wird nicht leicht zu bekommen sein, die muss sich ja um ihre eigenen Kinder kümmern. Und wenn ich sehe, dass dieses neue Mädchen mir schöne Augen macht, gebe ich mich als verlobt aus.« Er stockt kurz. »Aber was wird Helmut dazu sagen?«, fragt er dann.

»Das lass nur meine Sorge sein, Achim. Helmut bringe ich das schon bei. Ich kann dann aber nicht mehr hier im Schloss wohnen, wenn deine Neue kommt!«

»Warum denn nicht?«

»Na, falls du mich nun als deine Verlobte ausgibst, würde es da nicht einen komischen Eindruck machen, wenn du mit deiner Verlobten unter einem Dach zusammenwohnst, noch dazu über mehrere Monate hinweg?«

»Stimmt!«, gibt Achim zu.

»Du erlaubst mir also, dass ich ein paar Wochen auf Drachenstein verbringe?« Schelmisch sieht Beate ihren Bruder an. Wie sehr hat sie sich gewünscht, einmal ein paar Wochen ganz allein mit zwei Dienstboten oben auf dem Bergschlösschen Drachenstein zu wohnen! Immer schon hat sie ihren Bruder darum angebettelt, aber noch nie hat er ihr die Erlaubnis erteilt, weil es ihm zu gefährlich erschien.

Baron Achim ringt mit sich. Aber was soll Beate da oben schon passieren? Ganz allein wohnt sie ja ohnehin nicht in dem Miniaturschlösschen, und außerdem kann sie oft hier unten auf »Besuch« sein.

»Denk an deine heiratswütigen Damen, die sonst wieder über dich herfallen!«, sagt Beate drängend. »Außerdem ist ja noch gar nicht heraus, ob ich wirklich deine Verlobte spielen muss.«

Das gibt den Ausschlag.

»Also gut!«, sagt der Baron. »Zieh nach Drachenstein hinauf, meinen Segen hast du.«

Der Plan seiner kleinen Schwester wird ausgeführt. Noch am gleichen Tag gehen einige Annoncen an die größten norddeutschen Zeitungen hinaus, in denen ein Witwer eine Erzieherin für seinen kleinen Sohn sucht. Die Dame muss mindestens verlobt sein.

Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

???

Susanne Heger steht hinter dem Ladentisch des Herrenausstattungsgeschäftes und versucht zum zehnten Mal, einen besonders anspruchsvollen Kunden zum Kauf einer Krawatte zu bewegen.

»Sehen Sie hier«, sagt sie und zwingt ein freundliches Lächeln auf ihr Gesicht. »Dieser Binder ist doch wirklich hübsch. Farblich sehr dezent und dabei doch ausdrucksvoll in der Musterung!« Abwartend hält sie dem dicken Mann mit den Froschaugen die Krawatte entgegen.

»Was?« Der Froschäugige schnauft. »Die nennen Sie geschmackvoll? So etwas kann ich doch unmöglich tragen.«

Susanne zittert in hilflosem Zorn. Schon eine halbe Stunde belagert sie dieser Mann und kann sich nicht entscheiden. An allem hat er etwas...



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