Orwig | Einmal verführt, für immer verloren | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1957, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Orwig Einmal verführt, für immer verloren

E-Book, Deutsch, Band 1957, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-2437-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Eine Frau in Not! Mikes männlicher Beschützerinstinkt erwacht mit aller Macht. Ihr Wagen ist mitten im Nirgendwo liegen geblieben, es regnet in Strömen - wo soll die Fremde bloß hin? Er lädt die bildhübsche Savannah Grayson ein, in seinem Haus zu übernachten. Morgen ist ein neuer Tag, da kann sie hoffentlich weiterfahren … Doch das kann Savannah leider nicht, und plötzlich hat Mike ein Problem. Denn nie wieder wollte er sich verlieben! Warum lässt er sich dann zu einem so atemberaubend heißen Kuss hinreißen, der sein Herz auf eine gefährliche Probe stellt?
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2. KAPITEL Über Scottys Bett gebeugt, sah Mike dem Jungen beim Schlafen zu. Sein Herz war schwer vor Kummer. In jeder wachen Minute spürte er die Lücke, die Elise in seinem Leben hinterlassen hatte. Sie fehlte ihm so sehr, besonders aber Scotty. Sie hätte den Jungen vorhin im Auto trösten müssen. Seufzend ging Mike durch eine Verbindungstür in sein eigenes Schlafzimmer, ließ seinen Hut auf den Schreibtisch segeln und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Zum Glück hatte Savannah Scotty geschickt abgelenkt. Beim Gedanken an Savannah fiel ihm ein, dass er sich dringend erkundigen sollte, ob sie alles hatte, was sie brauchte. Er war gerade auf dem Weg zu ihr, als sich die Tür ihres Zimmers öffnete. Überrascht schnappte er nach Luft: Eine wunderschöne, große blonde Frau kam auf ihn zu. Sie trug das Haar jetzt offen. Weich und schimmernd fiel es ihr über die Schultern. Das weite Sweatshirt hatte sie gegen einen leuchtend blauen Pullover getauscht, der ihre fraulichen Kurven betonte. Die Jeans setzte ihre langen Beine hervorragend in Szene, und die kniehohen Wildlederstiefel taten ein Übriges. Betreten registrierte er, dass sich sein Puls bei diesem Anblick beschleunigte – schon zum zweiten Mal an diesem Abend, und das, nachdem er sich in den letzten Jahren als völlig immun gegen weibliche Reize erwiesen hatte. Verstohlen musterte er Savannah von Kopf bis Fuß, dann stand sie schon vor ihm, und er zwang sich, ihr in die Augen zu sehen. Sein Herz raste, und zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass sich in ihm tatsächlich eine gewisse Sehnsucht regte. „Die anstrengende Fahrt sieht man Ihnen gar nicht an“, sagte er freundlich. „Das habe ich Ihnen zu verdanken.“ Als sie lächelte, verspürte Mike eine Wärme wie schon lange nicht mehr. Savannah hatte volle rosige Lippen und ebenmäßige weiße Zähne, und wenn sie lächelte, funkelten ihre blauen Augen. „Was macht Scotty?“ „Schläft tief und fest.“ Ihr warmes Lächeln zog Mike unwiderstehlich an. „Haben Sie Hunger? Ich kann Ihnen ein Steak braten oder einen Eintopf aufwärmen. Die Auswahl ist riesig.“ „Nein danke, ich habe schon gegessen. Aber zu einem heißen Getränk würde ich nicht Nein sagen.“ „Popcorn und heiße Schokolade? Oder, falls Ihnen der Sinn nach etwas Stärkerem steht: Es gibt alles von Wein bis Whiskey.“ „Popcorn und heiße Schokolade – das ist genau das Richtige an so einem eiskalten Winterabend.“ „Finde ich auch.“ Er führte sie in die Küche und machte sich ans Werk. Bei allem, was er tat, war er sich ihrer Gegenwart nur allzu bewusst. Savannah hatte ein leichtes, kaum wahrnehmbares Parfüm aufgelegt, das er als sehr angenehm empfand. Während er darauf wartete, dass die Maiskörner hochpoppten, ertappte er sich dabei, wie er ihre vollen Lippen betrachtete und sich überlegte, wie es sich anfühlen mochte, sie zu küssen. Er erkannte sich selbst kaum wieder. Es war Jahre her, seit er sich derartige Gedanken erlaubt hatte, und eigentlich fühlte er sich noch nicht bereit dafür. Schließlich war sein Leben schon kompliziert genug! Nicht dass er ernsthafte Komplikationen befürchtete. Sobald Savannahs Auto repariert war, würde sie nach Kalifornien weiterreisen. Je nach Wetterlage würde sie vermutlich nur wenige Tage bei ihnen bleiben. Außerdem hatte er irgendwie den Eindruck, dass sie verheiratet war, auch wenn sie keinen Ehering trug. Mit zwei Tassen heißer Schokolade und einer großen Schüssel Popcorn gingen sie nach nebenan in einen behaglich eingerichteten Wohnraum, wo sich das Familienleben hauptsächlich abspielte. Mike machte Feuer in dem offenen Kamin, und sie setzten sich davor und wärmten sich. Als Mike bemerkte, dass Savannah sich interessiert umsah, versuchte er, die vertraute Umgebung einmal mit ihren Augen zu betrachten: die Sitzgruppe aus braunem Leder, den riesigen Flachbildschirm an der Wand, die dicken Teppiche, die Glastüren, die den Blick auf die überdachte Terrasse freigaben, deren Dach inzwischen vollständig mit Schnee bedeckt war. „Erzählen Sie mir von sich: Wer sind Sie? Was machen Sie so, abgesehen von der Arbeit auf der Ranch?“ „Mein Leben dreht sich im Wesentlichen um meinen Sohn, meine Familie und meine Freunde, um die Ranch und meine Pferde. Was ich mag? Fliegen, Rodeos reiten, Ski fahren, Baseball, Tennis und Apfelkuchen. Ein paar Sachen von dieser Liste habe ich allerdings nach Scottys Geburt gestrichen. Schließlich trage ich jetzt eine gewisse Verantwortung und sollte keine großen Risiken mehr eingehen. Also Schluss mit Bullenreiten, wenigstens solange Scotty noch klein ist.“ „Klingt vernünftig.“ „Im Grunde führe ich ein recht einfaches Leben. Und was ist mit Ihnen?“ Savannah hatte die langen Beine untergeschlagen. Der Feuerschein verlieh ihrer Haut einen goldenen Schimmer, und wieder spürte Mike, wie es ihn zu ihr hinzog. Sie war wunderschön, und allein die Tatsache, dass er das registrierte, überraschte ihn. Gleichzeitig regte sich sein schlechtes Gewissen, auch wenn Elise nun schon fast zwei Jahre tot war. „Mein Leben ist um einiges bescheidener und ruhiger als Ihres, möchte ich behaupten.“ Savannah schenkte ihm ein weiteres bezauberndes Lächeln. „Auch bei mir stehen Familie und Freunde an erster Stelle. Dass ich drei ältere Geschwister habe, habe ich Ihnen ja schon erzählt. Ich arbeite als Säuglingsschwester auf einer Frühgeborenenstation, da versteht es sich von selbst, dass ich Kinder mag, allen voran meine vier Neffen und Nichten.“ Sie hielt kurz inne, um zu überlegen. „Unsere einzige Gemeinsamkeit ist Tennis, denn ich spiele auch hin und wieder.“ „Und nach Kalifornien fahren Sie, um Urlaub zu machen?“ „Eigentlich nicht. Meine Tante hat mich eingeladen, zu ihr zu ziehen.“ Savannah starrte ins Feuer, und Mike nutzte die Gelegenheit, um sie in Ruhe zu betrachten. Sie ist wunderschön, dachte er, aber offensichtlich läuft sie vor irgendwas davon. „Ich habe schon immer davon geträumt, in Kalifornien zu leben – die Strände, das Meer, das herrliche Wetter. Und jetzt versuche ich halt mal mein Glück. Meine Tante meint, ich würde ohne Probleme einen Job finden. Mal schauen, wie’s läuft.“ Sie drehte sich herum und sah Mike unverwandt an. „Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meiner Familie und war noch nie weit weg von zu Hause. Nicht mal für meine Ausbildung habe ich Arkansas verlassen, von daher bin ich mit ziemlich gemischten Gefühlen gegangen. Für meine Verhältnisse lasse ich mich auf ein echtes Abenteuer ein.“ Beim Pokern hätte sie null Chancen, dachte Mike. Sie kann niemanden täuschen – abgesehen von Scotty vielleicht. Schon ihre Stimme verriet, dass sie etwas bedrückte. Sie versuchte, irgendetwas hinter sich zu lassen, und war nicht glücklich darüber. „Erzählen Sie mir von Ihren Geschwistern“, bat er. „Das sind Dan, zweiunddreißig, Phillip, dreißig, und Kelsey, achtundzwanzig. Alle verheiratet. Ich selbst bin übrigens sechsundzwanzig.“ „Wenn es Ihnen in Kalifornien nicht gefällt, fahren Sie einfach wieder zu ihnen zurück.“ „Das habe ich vor. Und jetzt Sie.“ „Meine Geschwister und ich stehen uns auch recht nahe. Ich bin fünfunddreißig und damit der Älteste. Dann kommt Jake, er ist seit Kurzem mit Madison Milan verheiratet.“ „Mit der Malerin?“ „Kennt man die auch in Arkansas?“ „Natürlich! Sie stammt aus Texas, oder?“ „Ganz aus der Nähe sogar. Dann gibt es noch Josh und meine kleine Schwester Lindsay. Ich bin der Einzige, der schon ein Kind hat. Dass ich Witwer bin, habe ich Ihnen ja erzählt. Elise ist an Brustkrebs gestorben, als Scotty kaum ein Jahr alt war.“ „Wie entsetzlich. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid mir das tut.“ Mike nickte. „Im Prinzip wohnen alle hier in der Gegend, aber nur Lindsay und ich haben hier unseren Hauptwohnsitz. Lindsay leitet übrigens ihre eigene Ranch.“ Er wandte den Kopf, um einen Blick nach draußen zu werfen. Es hatte aufgehört zu schneien, stattdessen hatte Eisregen eingesetzt. Äste, Masten und Pfosten, alles war bereits mit einer dicken Eisschicht überzogen, die im Licht der Außenbeleuchtung glitzerte. „Schauen Sie sich das an! Morgen früh stecken wir unter einer Eiskruste. Das werden die Stromleitungen nicht verkraften. Na, zum Glück haben wir auch unterirdische Leitungen verlegt, und wir haben unsere Generatoren.“ Er war aufgestanden und stellte sich ans Fenster. „Nur gut, dass Sie nicht zu einem bestimmten Termin in Kalifornien sein müssen.“ Savannah trat zu ihm. „Sie können sich nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass ich bei Ihnen unterschlüpfen kann.“ „Jetzt ist die Brücke definitiv unpassierbar“, sagte Mike. „Hätten Sie überhaupt eine Decke im Auto gehabt oder was zu essen?“ „Ein paar Schokoriegel und was zu trinken. Eine Decke auch. Aber auf solche Bedingungen war ich nicht vorbereitet. Ich mag gar nicht daran denken, dass ich um ein Haar einsam und allein in einem fahruntüchtigen Auto festgesessen hätte.“ „Aber jetzt sind Sie ja hier, wo es warm ist und sicher.“ Sie sah zu ihm auf. Er versank in der blauen Tiefe ihrer Augen, und wieder erschrak er darüber, wie intensiv er ihre Gegenwart wahrnahm, wie sehr er sich danach sehnte, sie zu berühren. Ihr Mund sah so weich aus, so verlockend. Wie lange war es her, seit er zum letzten Mal eine Frau in den Armen gehalten und geküsst hatte? Ohne den Blick von ihren Lippen zu nehmen, neigte er sich...


Orwig, Sara
Sara’s lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer’s Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den „Oklahoma University Award“ und zweimal den „Oklahoma Novel of the year Award“ erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs „Romantic Times Awards“. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.


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