Osborne | Sherlock, der Feuerwehrhund | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Osborne Sherlock, der Feuerwehrhund

Lebensretter auf vier Pfoten
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-641-24338-8
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Lebensretter auf vier Pfoten

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-641-24338-8
Verlag: Penguin
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die feinste Spürnase der Londoner Feuerwehr - »ein Ausnahmetalent!« BBC

Seit zwanzig Jahren arbeitet Paul Osborne als Brandermittler bei der Londoner Feuerwehr und hat dabei schon alles erlebt. Das dachte er zumindest bis zu jenem Tag, an dem ihm ein aufgeweckter Cockerspaniel namens Sherlock anvertraut wird. Der kleine Hund erobert Pauls Familie im Sturm. Und mit seinem außergewöhnlichen Talent, Brandursachen zu erschnüffeln, wird er schnell zum beliebtesten Mitarbeiter der Feuerwehr. Denn während moderne Messgeräte zehn Stunden für eine Ermittlung benötigen, erledigt Sherlocks feine Spürnase die Arbeit in einer halben. Gemeinsam begibt sich das tapfere Duo in brandgefährliche Situationen und rettet Tag für Tag Leben – die inspirierende Geschichte einer besonderen Freundschaft und eines wahren Helden.

Mit vielen farbigen Bildern bietet Ihnen das Buch einen ganz besonderen Einblick in Sherlocks spannenden Alltag!

Paul Osborne ist seit 20 Jahren mit Leib und Seele Feuerwehrmann in London. 2013 wurde er, als einer von nur 14 Feuerwehrleuten in ganz England, dazu ausgewählt, Hunde speziell für den Einsatz bei der Feuerwehr zu trainieren. Dabei traf er Sherlock. Gemeinsam sind sie Tag für Tag im Einsatz, um Leben zu retten.Sherlock ist ein fünf Jahre alter Cocker Spaniel mit großen, runden Augen und einer feinen Spürnase, die wie keine andere Brandbeschleuniger entdeckt. Seit 2013 lebt er bei Paul Osborne und seiner Familie. Seine große Leidenschaft sind Tennisbälle.

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KAPITEL 1

D-Day wie Dog Day


»Paul, du wirst echt gut sein in dieser neuen Funktion, da habe ich gar keine Zweifel. Aber eines will ich dir trotzdem sagen: Was genau der neue Job für dich mit sich bringt, weißt du erst, wenn du deinen Hund bekommst. Vergiss das nicht!«

Als mir Mick Boyle, mein guter Freund und Kollege im Brandermittlungsteam, das damals sagte, fand ich es seltsam. Ich war mir nicht sicher, was er damit eigentlich meinte, aber immerhin war er der erfahrene Hundeführer, der sich um Roscoe und Murphy, unsere beiden Brandermittlungshunde, gekümmert hatte. So konnte ich gewiss sein, dass er auf etwas Wichtiges hingewiesen hatte. Wir hatten zwischen den Schichten einige Male miteinander gequatscht, eine Menge Späße gemacht und bei so mancher Tasse Kaffee miteinander herumgealbert. Ich verstand seine Worte zunächst einfach als gut gemeinten Rat eines Kollegen, den ich sehr achtete und der eine Menge Sinn für Humor hatte. Und doch schien sein Scherz diesmal keine Pointe zu haben – oder sollte sie mir entgangen sein? Um ehrlich zu sein: Egal, wer gerade etwas sagte, ich hörte nur mit halbem Ohr hin. Alle meine Gedanken kreisten zu diesem Zeitpunkt um ein einziges Thema.

Ich war bereit für diese Herausforderung. Es war genau das, was ich mir schon so lange wünschte: Ich wollte meinen eigenen Brandermittlungshund haben – oder, um es exakt auszudrücken, meinen eigenen Kohlenwasserstoff-Spürhund. Mick wusste, dass es für mich die Erfüllung eines großen Traumes wäre, Hundeführer zu sein. Und dann kam mein persönlicher Dog Day – Freitag, der 12. Juli 2013 –, ein Tag, den ich nie vergessen werde. Der Tag, an dem ich Sherlock in mein Leben einlassen sollte. Sherlock war kein gewöhnlicher Feuerwehrhund; dieses Energiebündel von einem Cockerspaniel war schlicht und einfach der Stolz des ganzen Brandermittlungsteams der Londoner Feuerwehr. Alle meine Kollegen betrachteten ihn als den Spitzenhund. Sherlock war einfach der Beste, und nun würde er zu mir gehören.

War ich dieser Aufgabe gewachsen? Und wichtiger noch: Würde Sherlock glauben, dass ich der Aufgabe gewachsen war? Denn wenn nicht, hätten wir alle in der Klemme gesteckt. Es war so ein Schlüsselmoment, wie auch Sie ihn gewiss schon erlebt haben. Einer dieser Augenblicke, in denen Sie Ihre Persönlichkeit eingehend im Spiegel betrachten und hinter Ihren Augen danach forschen, ob Sie noch hundertprozentig da sind. »Spieglein, Spieglein an der Wand: Wer bin ich? Was habe ich erreicht? Und wo wird mich mein Weg hinführen?« Verstehen Sie, was ich meine?

Lassen Sie mich mit dem beginnen, was schnell abzuhandeln sein sollte.

Wer bin ich? Ich heiße Paul Osborne und arbeite seit fünf Jahren als Brandermittler bei der Londoner Feuerwehr. Als Feuerwehrmann habe ich schon zwanzig Jahre Berufserfahrung. Ich habe einige schreckliche Dinge gesehen. Dinge, bei denen sich mir die Haare gesträubt haben, und manchmal musste ich mir ganz fest vornehmen, sie zu vergessen.

Was habe ich erreicht? Ich habe eine schöne Frau, Kate, und zwei wunderbare Töchter, Emma und Olivia. Die drei sind meine besten Errungenschaften, mein größter Stolz und die Quelle meiner tiefsten Freude. Wir leben in der Grafschaft Kent, meiner Heimatregion, in einem hübschen Haus, das ich mit eigenen Händen nach und nach renoviere. Es wird großartig werden … irgendwann einmal. Das habe ich mir vorgenommen, also wird es auch so kommen.

Ich hörte, wie der Hundetransporter draußen vorfuhr, und eine Woge der Aufregung schlug über mir zusammen. Es war ein bisschen wie früher zu Weihnachten, wenn man hoffte, dass einem der Weihnachtsmann jenes eine, ganz besondere Geschenk brachte, das man sich das ganze Jahr über gewünscht hatte. Das musste Sherlock sein! Jetzt war es so weit.

Wäre Mick allein gekommen, hätte er längst an der Tür gestanden und geklopft. Ich hörte, wie die Fahrertür aufsprang. Wie sich die Hintertüren knirschend öffneten. Was dann folgte, war ein Geräusch, das ich sofort wiedererkannte: eine Art Schurren und Klappern, als würde etwas von der Ladefläche gezogen … Und dann schlugen die Hintertüren zu … eins! … zwei!

Ich hatte meine Arbeitskluft an: dunkelblaue Hose und dunkelblaues Hemd mit dem roten Abzeichen der Londoner Feuerwehr. Ich erinnere mich noch, wie ich durch Küche und Diele zur Haustür ging, mich aufrichtete und prüfte, ob ich korrekt angezogen war – als würde Sherlock gleich eine Inspektion vornehmen und könnte von meinem Erscheinungsbild enttäuscht sein. Natürlich war das bescheuert, aber der erste Eindruck zählt doch, auch wenn man einem Hund begegnet, oder? Ich öffnete die Tür, und da stand Mick mit einem schwarzen Cockerspaniel – wuschelig-weiche Pfoten, gelockte Schlappohren –, einer Leine und einer rosa Hundedecke.

»Hier ist er, und ich lege ihn ganz in Ihre Hand, mein Herr. Der edelste Sohn Britanniens ist fortan in Ihrer Obhut … Und denk an das, was ich dir gesagt habe: Jetzt geht es richtig los. Jetzt wirst du nach und nach entdecken, was dieser Job alles mit sich bringt.«

Auftritt Sherlock. Oder vielmehr, wie ich bald erkannte, »Mister Hummelhintern«, »Sherlockster, der Rockster« oder einfach »Rockster«. Stellen Sie sich vor, wie ein kräftiger, fellbezogener Ball aus energieprallem Chaos plötzlich in Ihrem Wohnzimmer aufschlägt, und Sie bekommen wenigstens eine vage Ahnung von dem Eindruck, den Sherlock an jenem Morgen auf uns machte. Er stürmte wie besessen durch jeden Raum im Erdgeschoss und dann raus in den Garten. Überall schnüffelte er herum – bei dieser Gelegenheit vermutlich auf der Suche nach Futter. Meine Töchter waren beide noch ganz klein: Olivia war drei Jahre alt, und Emma hatte eben erst ihren ersten Geburtstag hinter sich. Sie konnten noch nicht so richtig begreifen, was da vor sich ging, aber das breite Lächeln auf ihren kleinen Gesichtern sagte alles: Ihr neuer Spielgefährte war eingetroffen!

Sherlock hatte den höchsten Gang eingelegt, und inzwischen weiß ich, dass ihn dann – oje! – nichts mehr stoppen kann. Dieser Hund war auf einer Mission.

Sein hin- und herschlenkernder Hinterleib und der verrückt nach beiden Seiten ausschlagende Schwanz schienen ein Eigenleben zu entfalten. Sie ließen alles, was links und rechts von ihrem Pfad lag, zu Boden gehen – einschließlich der kleinen Emma, die von Sherlocks Hinterteil umgerempelt wurde, als er an ihr vorbei in den Garten sauste. Es machte ihr nichts aus: Sie juchzte und war in Sekundenschnelle wieder auf den Beinen.

»Nein, Sherlock!« waren vermutlich die ersten Worte, die ich an jenem Tag an meinen neuen Kollegen richtete. Sein Hinterteil schlug frenetisch nach beiden Seiten aus, ähnlich wie bei jenen Slinky-Spielzeughunden, die zwischen dem Kopf und den Füßen eine Springfeder haben. Krach, bumm … und dann ran ans Graben! Es folgte noch jede Menge weiteres Buddeln und, wie ich mich erinnere, auch eine Menge Gekacke.

Ich stand mit Kate und den Mädchen am Rand und beobachtete, wie Sherlock seinem neuen Zuhause – unserem Zuhause – Hallo sagte und meinen kürzlich angelegten Blumenbeeten seinen Stempel aufdrückte. Vielen Dank auch, Kumpel! Wir ließen ihm eine Menge Zeit, damit er unser Zuhause begutachten konnte, doch schließlich zeigten wir ihm hinten im Garten seine eigene »Einliegerwohnung«. Er ist ein Arbeitshund und daran gewöhnt, seine eigene Behausung zu haben. Ich hoffte dennoch, dass er die kuschelige Hundehütte annehmen würde, die ihm die Feuerwehr mitgeliefert hatte.

Ich rief ihn zu mir, und er lief an meiner Seite den Gartenweg entlang, bis wir die attraktive kleine Hunderesidenz erreicht hatten. Ursprünglich an der Seite eines alten hölzernen Gartenschuppens gelegen, dessen Dach von Kletterrosen überwachsen war, bot Sherlocks neue Hütte Wärme, genug Raum und modernstes Design: Sie war isoliert für den kalten Winter und hatte sogar eine Tür aus zwei separat zu öffnenden Hälften, sodass man im Sommer die Luftzufuhr regeln konnte. »Willkommen in deinem neuen Zuhause, Kumpel! Wie findest du’s?« Sherlock beschnüffelte Einstreu und Schüsseln und würdigte die Kollektion von Tennisbällen (seinem Lieblingszeitvertreib) und anderen, eigens für ihn ausgesuchten Spielsachen, indem er ihnen einen ordentlichen Schubs mit seiner schnurrbärtigen, cremeweiß gefleckten Schnauze gab. Dann aber flitzte er zurück in den Garten und startete den nächsten Versuch, sich zum Erdkern durchzugraben – durch meine Blumenbeete.

»Sherlock, nein!«

Kate entschied an jenem Nachmittag, dass ich Sherlock am besten erst einmal auf einen Spaziergang mitnehmen sollte. Da könnte er doch seine neuen Lieblingsplätze näher kennenlernen und die Gerüche der Nachbarschaft aufnehmen. Ich hatte das Gefühl, dass ich diesem Vorschlag lieber zustimmen sollte. Wir haben das Glück, in einem Haus zu wohnen, das hinten hinaus an einen schönen Park grenzt, in dem es für Hunde jede Menge Platz gibt, um sich ihres Hundseins zu erfreuen und Dampf abzulassen. Ich hatte sowieso vor, Sherlock jeden Morgen vor der Arbeit eine Runde im Park rennen zu lassen und ihn abends vor dem Schlafengehen noch einmal dorthin auszuführen. Es lag auf der Hand, dass dieser Park ein alltäglicher Bestandteil seines neuen Lebens mit mir werden würde – hätte es also ein besseres Ziel für den ersten Tag gegeben? Ich holte Sherlocks Leine aus der Diele und rief ihn zu mir.

Aber halt – wo steckte er eigentlich? Vor ein paar Sekunden war er doch noch an meiner Seite gewesen. Ich ging durchs Haus in den Garten zurück und erwartete, ihn dort mit der Schnauze tief in den Blumenbeeten anzutreffen. Doch auch hier war er nicht. Kate meinte, sie habe einen...


Osborne, Paul
Paul Osborne ist seit 20 Jahren mit Leib und Seele Feuerwehrmann in London. 2013 wurde er, als einer von nur 14 Feuerwehrleuten in ganz England, dazu ausgewählt, Hunde speziell für den Einsatz bei der Feuerwehr zu trainieren. Dabei traf er Sherlock. Gemeinsam sind sie Tag für Tag im Einsatz, um Leben zu retten.Sherlock ist ein fünf Jahre alter Cocker Spaniel mit großen, runden Augen und einer feinen Spürnase, die wie keine andere Brandbeschleuniger entdeckt. Seit 2013 lebt er bei Paul Osborne und seiner Familie. Seine große Leidenschaft sind Tennisbälle.



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