E-Book, Deutsch, 334 Seiten, eBook
Reihe: Integrative Modelle in Psychotherapie, Supervision und Beratung
Ostermann Gesundheitscoaching
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92306-2
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
E-Book, Deutsch, 334 Seiten, eBook
Reihe: Integrative Modelle in Psychotherapie, Supervision und Beratung
ISBN: 978-3-531-92306-2
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Das Buch liefert eine umfassende Einführung in das Gesundheitscoaching. Besondere Aufmerksamkeit liegt dabei auf dem Integrativen Gesundheitscoaching, welches sowohl in der Theorie als auch in der praktischen Anwendung ausführlich dargestellt wird.
Dipl.-Soz.Päd. Doris Ostermann, MSc, ist Lehrtherapeutin an der Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit (EAG), Supervisorin (DGSv), Coach (Donau-Univeristät Krems), Trainerin und Beraterin in eigener Praxis.
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Inhalt;6
2;Zum Geleit Gesundheit, Frische, Leistungsfähigkeit – Potentialentwicklung in der Lebensspanne durch „Integratives Gesundheitscoaching“;9
3;Einleitung;27
4;1 Was ist Gesundheitscoaching?;33
4.1;1.1 Konzepte zum Gesundheitscoaching;37
4.1.1;1.1.1 Gesundheitscoaching nach dem Integrativen Ansatz;38
4.1.2;1.1.2 „Kompetenznetzwerk Gesundheitscoaching“;41
4.1.3;1.1.3 Gesundheitscoaching online;44
4.2;1.2 Gesundheitscoaching im „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“;47
4.3;1.3 Gesundheitscoaching aus der Expertenperspektive;52
4.3.1;1.3.1 Durchführung von Experteninterviews;53
4.3.2;1.3.2 Ergebnisse der Experteninterviews;55
4.4;1.4 Thesen zum Gesundheitscoaching;59
4.5;1.5 Eine erste Begriffsbestimmung;81
5;2 Was ist Gesundheit?;83
5.1;2.1 Verständnis von Gesundheit;84
5.1.1;2.1.1 Kulturabhängiges Verständnis von Gesundheit;91
5.1.2;2.1.2 Geschlechtsabhängiges Verständnis von Gesundheit;93
5.2;2.2 Gesundheitsmodelle;96
5.2.1;2.2.1 Das medizinisch wissenschaftliche Modell;96
5.2.2;2.2.2 Das Salutogenesekonzept;98
5.2.3;2.2.3 Das Biopsychosoziale Modell;100
5.2.4;2.2.4 Das Gesundheitsverständnis im Integrativen Ansatz;106
5.3;2.3 Einflussfaktoren auf die Gesundheit;113
5.3.1;2.3.1 Protektive Faktoren;114
5.3.1.1;2.3.1.1 Resilienzfaktoren;115
5.3.1.2;2.3.1.2 Stress- und Bewältigungsverhalten;121
5.3.2;2.3.2 Ressourcenkonzepte;123
5.3.2.1;2.3.2.1 Die Metaressourcen nach Rösing;124
5.3.2.2;2.3.2.2 Die Ressourcenaktivierung nach Grawe;127
5.3.2.3;2.3.2.3 Das Integrative Ressourcenmodell nach Petzold;128
5.3.3;2.3.3 Gesundheit als „mentale Repräsentation“;129
5.3.3.1;2.3.3.1 Lebensstil/Life style;131
5.3.3.2;2.3.3.2 Gesundheitsbewusstes Verhalten;134
5.4;2.4 Aspekte von Gesundheit;136
5.4.1;2.4.1 Sport und Bewegung;137
5.4.2;2.4.2 Entspannung;142
5.4.3;2.4.3 Ernährung;144
5.4.4;2.4.4 Umwelt/Ökopsychosomatik;146
5.4.5;2.4.5 Arbeit;149
5.4.5.1;2.4.5.1 Die „heutige“ Arbeitssituation;151
5.4.5.2;2.4.5.2 Stress am Arbeitplatz;154
5.4.5.3;2.4.5.3 Psychische Störungen am Arbeitsplatz;155
5.4.6;2.4.6 Lebenskunst und Sinn;162
5.4.6.1;2.4.6.1 Lebensführung – Lebenskunst;162
5.4.6.2;2.4.6.2 Die Frage nach dem Sinn;167
5.4.6.3;2.4.6.3 Werte und Gesundheit;170
5.5;2.5 Erfassung und Messung von Gesundheit;172
5.6;2.6 Schlussfolgerung;175
6;3 Was ist Coaching?;177
6.1;3.1 Begriff und Definition;177
6.2;3.2 Formen des Coachings;179
6.3;3.3 Coaching im Integrativen Ansatz;180
6.4;3.4 Ziele und Inhalte von Coaching;182
6.5;3.5 Kernkompetenzen des Coaches;185
6.6;3.6 Methoden und Strategien;187
6.7;3.7 Haltung im Coaching;191
6.8;3.8 Ethische Aspekte;193
6.9;3.9 Qualitätsüberprüfung und Evaluation;195
7;4 Integratives Gesundheitscoaching;197
7.1;4.1 Thesen für ein Integratives Gesundheitscoaching;198
8;5 Gesundheitscoaching in der Praxis;223
8.1;5.1 Der Prozess des Gesundheitscoachings;224
8.1.1;5.1.1 Die Kontraktarbeit;224
8.1.2;5.1.2 Verständnisklärung – was ist Gesundheit, Coaching, Gesundheitscoaching?;226
8.1.3;5.1.3 Orientierung auf dem „Gesundheitsmarkt“;228
8.1.4;5.1.4 Die Ressourcen des Klienten;230
8.1.5;5.1.5 Maßgeschneiderte Beziehungsgestaltung;232
8.1.6;5.1.6 Das Anliegen des Klienten;233
8.2;5.2 Die Methodik im Gesundheitscoaching;237
8.2.1;5.2.1 Zum methodischen Vorgehen in der Praxis;237
8.2.2;5.2.2 Theoretische Fundierung der Methodik;239
8.2.3;5.2.3 Mediengestützte Techniken;242
8.2.3.1;5.2.3.1 Persönlichkeitsinventar: Selbstbilder;242
8.2.3.2;5.2.3.2 Persönlichkeitsiventar: Ich-Funktions-Diagramm;244
8.2.3.3;5.2.3.3 Persönlichkeitsinventar: Identitätsbilder;248
8.2.3.4;5.2.3.4 Persönlichkeitsinventar: „Innere Beistände – Innere Feinde“;252
8.2.3.5;5.2.3.5 Panoramatechnik;254
8.3;5.3 Themenschwerpunkte im Gesundheitscoaching;255
8.3.1;5.3.1 Das Thema „Werte“ und „Sinnfindung“ im Gesundheitscoaching;255
8.3.1.1;5.3.1.1 Wertethema – eine Notwendigkeit für den Gesundheitscoach;257
8.3.1.2;5.3.1.2 Die Säule der Werte;258
8.3.1.3;5.3.1.3 Gesundheit als Wert;260
8.3.1.4;5.3.1.4 Methoden integrativen Vorgehens in der Arbeit mit Werten;262
8.3.1.5;5.3.1.5 Die Verwirklichung von Einstellungswerten;263
8.3.1.6;5.3.1.6 Die Reflexion des persönlichen Wertesystems;264
8.3.2;5.3.2 Das Thema „Lebensstil“ im Gesundheitscoaching;269
8.3.2.1;5.3.2.1 Die Arbeit mit Narrativen bei Lebensstilveränderung;269
8.3.2.2;5.3.2.2 Die Frage nach dem Sinn bei Lebensstilveränderung;270
8.3.3;5.3.3 Das Thema „Persönlichkeit“ im Gesundheitscoaching;272
8.3.3.1;5.3.3.1 Biographiearbeit;273
8.3.3.2;5.3.3.2 Persönliche Souveränität;275
8.3.4;5.3.4 Das Thema „Arbeit“ im Gesundheitscoaching;278
8.3.4.1;5.3.4.1 Arbeit, Leistung und Freizeit als Säule der Identität;278
8.3.4.2;5.3.4.2 Arbeit im Kontext des Lebenskontinuums;279
8.3.4.3;5.3.4.3 Arbeitsbelastung und Stress;285
8.3.5;5.3.5 Das Thema „Ressourcen“ und „Potentiale“ im Gesundheitscoaching;287
8.3.5.1;5.3.5.1 Ressourcenberatung im Integrativen Ansatz;288
8.3.5.2;5.3.5.2 Potentialorientierung im Integrativen Ansatz;294
8.3.6;5.3.6 Das Thema „Ziele“ im Gesundheitscoaching;296
8.3.7;5.3.7 Das Thema „Wille“ im Gesundheitscoaching;299
8.3.7.1;5.3.7.1 Praktische Aspekte der Arbeit mit dem Willen;301
8.4;5.4 Schlussbemerkung;306
9;Nachwort;308
10;Literaturverzeichnis;310
Was ist Gesundheitscoaching?.- Was ist Gesundheit?.- Was ist Coaching?.- Integratives Gesundheitscoaching.- Gesundheitscoaching in der Praxis.
3 Was ist Coaching? (S. 177-178)
Nach einem Blick auf die Begriffsgeschichte und Definitionen werden Formen, Ziele und Inhalte des Coaching sowie die notwendigen Kompetenzen eines Coachs vorgestellt. Auf ein differenziertes Eingehen der Formen und Inhalte der verschiedenen Coachingansätze und -verfahren wird verzichtet (siehe Rauen 2005). Sicherlich wird der Begriff unterschiedlich benutzt, jedoch im Vergleich zum Begriff Gesundheit gibt es nicht so viele Facetten, Aspekte und Perspektiven. Der größte und wesentlichste Unterschied zwischen den verschiedenen Coachingansätzen liegt in der Qualität – bei vielen Coaching-Angeboten ist keine Theorie- und Methodikentwicklung erkennbar. Daher liegt in dieser Arbeit der Schwerpunkt auf dem Coaching des Integrativen Ansatzes, welches den Forderungen nach theoretischer und empirischer Fundierung nachkommt.
3.1 Begriff und Definition
Der Begriff Coaching wird sehr unterschiedlich benutzt. Historisch ist ein „Coach“ ein vierrädriger Frachtwagen, eine Kutsche (ungar. Kocsi), seit dem 16. Jh. gebaut. Solche pferdegezogenen Frachtwagen wurden auch in den USA gebaut und für den Reise- und Postverkehr oder als „Prärieschoner“ für die Siedlertrecks verwandt – später angefertigt als Sechs- und Achtspänner. Um einen solchen Wagen zu fahren und die Pferde zu führen (to coach), bedurfte es einiger Fertigkeiten.
Es ging um „Coaching and driving“ und wurde unter dieser Bezeichnung sogar zu einem Sport. In England und Amerika wurden entsprechende Coaching Clubs gegründet. Ein Coach trainierte ein Pferdegespann, instruierte und führte die Pferde. Der Wagenboss eines Trecks führte aufgrund von Erfahrung, Sachwissen und Kenntnis des Landes und seiner Gefahren den Treck, instruierte die Wagenlenker und war der „coach“ für den ganzen Zug der sogenannte „coach der coaches“.
„To coach bedeutet neben „trainieren“ im sportiven Sinne seit dem 16. Jh. auch „to instruct, direct, or prompt as a coach“ bzw. „to train intensively“. Weiterhin belehren, Information, Nachhilfe geben, der coach als „tutor“, als Privatlehrer. Mit diesem dreifachen Hintergrund:
1. ein Instruktor, entraîneur, Trainer (coach), der skills vermittelt, zur Leistung antreibt, ein Einzelpferd (später Sportler, Manager) oder einen Pferdezug (später Sportlerteam, Projektteam) coached,
2. ein Fuhrmann (coach) mit horsemanship, der den Sechsspänner führt, ohne die „Coach in den Sand zu setzen“ oder als kundiger Wagenboss (coach), den Gesamtzug durch schwierige Situationen und Gefahren führt,
3. der Privatlehrer (tutor), der für eine Aufgabe, ein Sachgebiet (geography coach), ein Examen vorbereitet, kommt der Begriff dann
4. im modernen Sport in der Bedeutung: für den Kampf trainieren (im Boxen, he coaches boxing), für den Wettkampf als „persönlicher Betreuer“ fit machen (im Tennis) und von dort 5. in den Managementbereich: den Manager für Aufgaben und Funktionen vorbereiten und diesem als persönlicher Betreuer, Berater und Begleiter zur Verfügung stehen.