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E-Book, Deutsch, Band 392, 448 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
Paige / Senate / Jeffries Bianca Exklusiv Band 392
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3117-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 392, 448 Seiten
Reihe: Bianca Exklusiv
ISBN: 978-3-7515-3117-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DER ORT, AN DEM DIE LIEBE WOHNT von LAURIE PAIGE
War ich hier schon mal? Als Mary auf die traumhaft gelegene Ranch von Jonah Lanigan kommt, hat sie ein starkes Déjà-vu. Oder liegt das an den Blicken aus Jonahs rauchblauen Augen? Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Mary das Gefühl, endlich dort zu sein, wo sie hingehört ...
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Laurie Paige lebte mit ihrer Familie auf einer Farm in Kentucky. Kurz bevor sie ihren Schulabschluss machte, zogen sie in die Stadt. Es brach ihr das Herz ihre vierbeinigen Freunde auf der Farm zurück lassen zu müssen. Sie tröstete sich in der örtlichen Bibliothek und verbrachte von nun an ihre Zeit mit Lesen. Eine andere Leidenschaft wurden Museen, die sie ihr Leben lang begleitete. Sie traf ihren zukünftigen Ehemann in einem Laden für Süßigkeiten, der tatsächlich 'Sweet Shop' hieß. Sie war 16, er 20. Nachdem Laurie die High School beendet hatte, heirateten beide und zogen nach Florida. Dort arbeitete sie, schloss das College ab, lernte im warmen Wasser am Cocoa - Beach surfen, bekam eine Tochter und adoptierte einen Hund und zwei Katzen. Nachdem sie ihren Abschluss in Mathematik gemacht hatte, ihre Tochter war in der sechsten Klasse, wurde sie Informatikerin. Sie erhielt von der NASA einen Award für ihre Arbeit bei der Apollo Soyez Mission und entwickelte ein automatisches Fehler-Such-System für den Space Shuttle. Die Familie zog nach Kalifornien, wo sie immer noch leben. Reisen und dadurch Landkarten und andere Kulturen zu studieren hat ihr immer Inspiration für ihre Romane gegeben. Sie mag verlassene Städte, versteckte Täler zwischen imposanten Bergen und ungewöhnliche Städtenamen wie 'Dead Horse Creek' (Bucht der toten Pferde) oder 'Dead Man's Bluff' (Klippe des toten Mannes). Meistens interessiert sie die Geschichte, die dahinter steht noch mehr, als der Name. Menschen, deren Ehe oder Partnerschaft im Moment am Ende zu sein scheint, möchte sie mit auf den Weg geben: 'All die Gründe, warum Sie sich verliebt haben, sind immer noch da. Vielleicht nur versteckt unter Sorgen, Alltag und Pflichten. Finden Sie sie wieder und machen Sie sie sich bewusst. Ganz sicher, das Beste kommt noch!' Sie mag es von ihren Lesern zu hören und Sie können ihr an ihre E-Mail-Adresse schreiben: LauriePaige@AOL.com.
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2. KAPITEL
Jonah fand das ausgefüllte Formular am nächsten Morgen am Empfangstresen. Seine neue Helferin musste es in aller Frühe schon hingelegt haben. Rasch überflog er die Angaben.
Mary McHale war sechsundzwanzig Jahre alt und hatte im März Geburtstag. Als Anschrift hatte sie postlagernd Wyoming angegeben. Aufgewachsen war sie auf einer Ranch und hatte nach der Schule sechs Jahre lang bei Rodeoveranstaltungen Pferde betreut. Während dieser Zeit war sie immer wieder umgezogen. Zuletzt hatte sie zwei Jahre auf einer Pferderennbahn in Kalifornien gearbeitet, aber vor einiger Zeit gekündigt, um ihr Pferd für das nächste große Springreitturnier zu trainieren.
Ganz schön mutig, fand er.
In der Spalte nächste Angehörige hatte sie keine angegeben.
Die Adresse der Ranch, auf der sie aufgewachsen war, kam ihm irgendwie vertraut vor, aber woher? Ah ja, von dort bekam er immer wieder einmal Spendenaufforderungen, denn es handelte sich um ein Waisenhaus. Das erklärte, warum Mary keine Angehörigen angegeben hatte.
Unerwartet überkam ihn Mitleid. Wie einsam und verlassen musste ein Kind sich fühlen, das keine Familie hatte. Er selbst konnte sich das schlecht vorstellen, wenn er an all seine Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins dachte! Sowohl seine Mutter als auch sein Vater hatten einen ganzen Clan hinter sich, mütterlicherseits gab es indianische, väterlicherseits temperamentvolle irische Wurzeln.
Aber eigentlich gingen ihn die Familienverhältnisse seiner neuen Mitarbeiterin gar nichts an. Ihn hatten nur ihre Zeugnisse und ihre beruflichen Fähigkeiten zu interessieren, und bis jetzt arbeitete sie ausgesprochen gut. Bei seinem Rundgang gestern Abend hatte er nichts zu bemängeln gehabt. Er hatte auch ihr Pferd gesehen, dessen Bein bandagiert war. Mit dem Training für das Springreitturnier dürfte es vorerst nichts werden.
Er fragte sich, ob sie womöglich all ihre Hoffnungen auf den Hengst gesetzt hatte – so wie Keith und er Geld und Energien in die alte Ranch investiert hatten, die Keith von seinem Großvater geerbt hatte. Dafür hatte Jonah seinen gut bezahlten Job als Marketingmanager in New York aufgegeben und war nach Idaho zurückgekehrt.
Zehn Jahre lang hatte er in New York gelebt und neben seinem anstrengenden Job sogar noch einen Bestseller über Marketingstrategien veröffentlicht. Doch irgendwann fing ihn seine Arbeit zu langweilen an. Er nahm sich eine Auszeit und zog in die Gegend zurück, wo er aufgewachsen war. Als sein Cousin Keith ihm angeboten hatte, gemeinsam die alte Ranch seines Großvaters wieder auf Vordermann zu bringen, da hatte Jonah spontan zugesagt und seine Stelle in New York gekündigt.
Er gab Marys Daten in den Computer ein, legte ein Gehaltskonto an und füllte die Anmeldung für die Sozialversicherung aus.
Der Duft von Kaffee und frischgebackenen Muffins lockte ihn in die Küche. Er schenkte sich eine große Tasse Kaffee ein, nahm sich einen Muffin und ging nach draußen auf die Veranda. Er sah, dass die Arbeitspferde und die Packesel bereits auf der Koppel standen. Auch der Hengst war dabei.
In diesem Moment kam Mary um die Ecke.
„Guten Morgen“, sagte er, und sie zuckte zusammen.
„Hallo, ich habe Sie gar nicht bemerkt.“
Genau wie bei ihrer Ankunft am Tag zuvor trug sie eine Brille, die sich je nach Sonneneinstrahlung verdunkelte, und ihr Haar war unter dem Hut versteckt.
„Ihre Muffins schmecken köstlich. Wie lange sind Sie denn schon auf?“
Sie zuckte mit den Achseln. „Ich war früh wach.“ Unschlüssig blickte sie auf ihre Stiefel.
„Übrigens sind die beiden Esel gern in einer Box zusammen“, sagte Jonah. „Sie können Ihren Hengst also in der freien Box unterbringen.“
„Danke.“ Sie stieg die Stufen zur Veranda hoch. „Ich frühstücke jetzt erst einmal.“
Er folgte ihr in die Küche. „Haben Sie was dagegen, wenn ich mir ein paar Eier brate?“, fragte sie, während sie sich Kaffee eingoss.
„Nein, fühlen Sie sich wie zu Hause.“
„Möchten Sie vielleicht etwas von meinem Omelett abhaben?“
„Hm, gern“, erwiderte er erfreut.
Sie holte Eier aus dem Kühlschrank, außerdem Butter und Käse. Dann entdeckte sie noch einen halben Räucherschinken und schnitt ein Stück ab. Kurz danach brutzelte ein duftendes Omelett in der Pfanne.
„Sie sind sehr geschickt in der Küche“, sagte er anerkennend und goss sich neuen Kaffee ein.
Es dauerte eine Weile, bevor sie antwortete. „Im letzten Schuljahr habe ich ein Berufspraktikum in einem Restaurant absolviert.“
„Das Waisenhaus wollte wohl sichergehen, dass Sie etwas lernen, bevor Sie auf eigenen Füßen stehen, oder?“
Sie zuckte heftig zusammen. „Woher wissen Sie …“
„Ich kenne die Adresse, die Sie angegeben haben“, erwiderte er bewusst beiläufig. „Von dort bekomme ich öfters Broschüren zugeschickt, worin um Spenden gebeten wird. Mir ist schleierhaft, woher die meine Adresse haben.“
„Sie kaufen Adresslisten“, erwiderte Mary knapp.
Sie legte gebutterten Toast auf zwei Teller und verteilte das Omelett darauf.
„Lassen Sie uns ins Esszimmer gehen, solange es noch frei ist“, schlug er vor und nahm die beiden Teller. „Unsere Gäste kommen sicher erst in einer Stunde herunter.“
Er ging voraus, und sie kam mit zwei Kaffeetassen hinterher.
Er langte herzhaft zu. „Mhm, das schmeckt fantastisch.“
„Danke.“
„Sie reden nicht viel“, stellte er fest.
„Vielleicht habe ich nicht viel zu sagen“, erwiderte sie mit spöttischem Lächeln.
Jonah fand seine neue Ranchhelferin ziemlich reserviert und fragte sich, ob er wohl mit ihr auskommen würde.
Mit der breiten Fensterfront zu drei Seiten bot das Esszimmer atemberaubende Ausblicke. Im Osten stieg gerade die Sonne über die Berggipfel und brachte mit ihrem warmen Glanz Marys Gesicht zum Leuchten.
Zum ersten Mal fielen Jonah ihre strahlend blauen Augen auf, und ihm stockte der Atem. „Sie haben wunderschöne Augen!“, sagte er spontan.
Sie sah ihn verwirrt an und rückte rasch ihre Brille zurecht, die sich durch die Sonneneinstrahlung rasch verdunkelte, sodass er ihre Augen bald nicht mehr erkennen konnte.
Obwohl er ihre Verlegenheit bemerkte, konnte er die Frage nicht lassen. „Warum tragen Sie eigentlich eine Brille? Soweit ich erkenne, ist es nur Fensterglas.“
„Ich habe empfindliche Augen.“ Die Antwort kam sehr schnell, als ob ihr die Frage schon öfters gestellt worden wäre.
„Aha“, murmelte er. „Man kann sich hinter einer Brille auch gut verstecken.“
Sie zuckte mit den Achseln. „Da gibt es nichts zu verstecken.“
Humor hat sie jedenfalls, dachte er.
„In der Nachbarschaft wohnen die Daltons. Die haben auch alle blaue Augen und schwarzes Haar.“
Durch die dunklen Gläser sah er ihren Blick auf sich gerichtet, aber sie zeigte keine Regung. „Das kommt öfters vor, vor allem in Irland“, erwiderte sie und trank von ihrem Kaffee.
„Sind Sie Irin?“
„Ich weiß nichts von meinen Vorfahren.“
„Ihr Name klingt jedenfalls irisch.“
„Den Namen hat man mir im Waisenhaus gegeben.“
„Wie alt waren Sie denn, als Sie dorthin kamen?“
„Ungefähr fünf.“
„Wissen Sie gar nichts von Ihren Eltern?“
Sie schwieg lange. „An meine Mutter kann ich mich nicht erinnern. Mein Vater hat mich verlassen, als ich ungefähr vier war.“
„Und bei wem haben Sie in der Zwischenzeit gelebt?“
„Bei einer alten Frau. Ein Junge aus der Nachbarschaft hat mich zu ihr gebracht, nachdem er mich weinend am Bordstein sitzen gesehen hatte.“ Sie lächelte in der Erinnerung. „Weil die alte Frau immer streunende Katzen und Hunde bei sich aufnahm, fand er wohl, dass sei die richtige Adresse.“
„Und wie ging es dann weiter?“ Er war begierig, ihre Geschichte zu hören. Es klang wie aus einem Film.
„Die alte Frau hat mich mit Essen und Kleidung versorgt und mich impfen lassen. Irgendwann hat sich offenbar ein Nachbar an die Polizei gewandt, weil ich nicht zur Schule gegangen bin. Die Polizei hat daraufhin das Jugendamt eingeschaltet, und so kam ich ins Waisenhaus.“
„Und das war auf einer Ranch?“
„Ja.“
„Sind Sie denn in Wyoming geboren?“
Ihre schön geschwungenen schwarzen Augenbrauen hoben sich verwundert. „Das habe ich immer angenommen, aber so genau weiß das wohl niemand.“
„War es denn schlimm im Waisenhaus? Die Dalton-Geschwister von der Nachbarranch waren auch eine Zeit lang im Waisenhaus, nachdem ihre Eltern verunglückt waren.“
„Nein, eigentlich war es ganz nett.“ Mary lächelte schief. „Schlimm fand ich nur, dass sie mir regelrecht die Haare geschoren haben, als ich dort ankam.“
„Wieso denn das?!“, fragte er entsetzt.
„Aus Angst vor Läusen, das ist anscheinend so üblich.“
Er stieß den Atem aus. „Nach einer glücklichen Kindheit hört sich das nicht an.“
Sie zuckte mit den Achseln und...