Palphreyman | Everlasting Love - Ruf der Unterwelt | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Everlasting Love

Palphreyman Everlasting Love - Ruf der Unterwelt


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7336-5185-5
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 384 Seiten

Reihe: Everlasting Love

ISBN: 978-3-7336-5185-5
Verlag: Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lila fühlt eine seltsame Dunkelheit in sich, dabei könnte sie endlich das Zusammensein mit ihrem Seelenpartner Cupid genießen. Aber dann taucht Valentine plötzlich wieder auf und setzt sie unter Druck. Lila muss sich entscheiden, wem sie vertrauen kann und wem nicht. Das rasante Finale der Everlasting-Trilogie, alle Bände: Everlasting Love - Gefährliches Schicksal Everlasting Love - Valentines Rache Everlasting Love - Ruf der Unterwelt Der Wattpad-Erfolg aus den USA!

Lauren Palphreyman ist freischaffende Autorin und lebt in London. Ihre Wattpad-Geschichten faszinieren online Millionen Leser. Sie verbringt ihre Tage damit, zu schreiben, Kaffee zu trinken und Pläne für die Weltherrschaft der Liebesengel und -agenten zu schmieden!
Palphreyman Everlasting Love - Ruf der Unterwelt jetzt bestellen!

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1. Kapitel


Ich war noch nie in meinem Leben so müde. Meine Lider werden schwer, und alle paar Minuten sinkt mein Kopf auf meine Arme. Ich bin nicht sicher, ob das an Ms Greens monotonem Vortrag über römische Kunst liegt oder daran, dass ich seit dem Valentinstag jede Nacht schreckliche Albträume hatte, jedenfalls kann ich mich kaum wach halten.

»Hey«, flüstert Charlie. Ich zucke so heftig zusammen, dass mein Stuhl über den Boden schrappt, was mir einen bösen Blick von Ms Green einbringt. Charlie beugt sich zu mir, ohne sich daran zu stören, dass ihr stylisher pinkfarbener Overall zerknittert. Ihre dunklen Augen sind von Sorge erfüllt. »Hattest du wieder einen Albtraum?«

Stöhnend reibe ich mir das Gesicht. »War es so offensichtlich, dass ich schlafe?«

»Ach nö, überhaupt nicht. Abgesehen von dem Schnarchen … und dem Sabbern …« Ich verziehe das Gesicht, doch sie hebt beschwichtigend die Hände. »War nur ein Witz! Aber ich dachte, wenn du wach wärst, würdest du aufpassen.«

Ich folge ihrem Blick nach vorne, an Kelly und Chloe vorbei, die sich über den Gang beugen, um hinter vorgehaltener Hand zu tuscheln, und setze mich kerzengerade auf. Am Whiteboard steht in schwarzer Handschrift: .

Mir stockt der Atem.

.

Das Mädchen, mit dem Amor, also Cupid, gegen seinen Willen verkuppelt wurde. Das Mädchen, für das Valentine alles aufs Spiel gesetzt hat. Das Mädchen, das er zurückbringen wollte.

»Natürlich begegnet uns der Mythos von Amor und Psyche in vielen verschiedenen Kunstformen.« Ms Green steckt den Deckel auf ihren Edding und beäugt die unruhige Klasse über ihren dicken Brillenrand hinweg. »In der Geschichte wird Amor von seiner Mutter, Venus, aufgetragen, mit einem Pfeil auf Psyche zu schießen, so dass sie sich in eine unvorstellbare Kreatur verliebt. Aus Eifersucht, denn Psyche war nicht nur schön, es ging auch das Gerücht, dass sie die nächste Göttin der Liebe werden würde. Weiß jemand, was daraufhin passierte?«

Etwas Kaltes steigt aus meiner Magengrube auf und flutet durch meine Adern. »Cupid – äh, Amor wurde selbst von einem Pfeil getroffen.«

Ms Greens Augenbrauen schießen in die Höhe – offensichtlich überrascht sie mein plötzliches Interesse an Mythologie. Sie nickt energisch und fährt sich mit der Hand durch ihren ergrauenden Bob. »Ja, Lila«, sagt sie. »Sehr gut. Amor wurde mit einem seiner eigenen Pfeile angeschossen. Die beiden verliebten sich ineinander, und –«

»Das war keine echte Liebe.« Meine Stimme ist unerwartet laut und barsch. Sie klingt überhaupt nicht nach mir. Meine Finger schließen sich fester um meinen Stift.

Ein paar meiner Klassenkameraden richten sich instinktiv auf. Kelly dreht sich um und wirft mir unter ihrem blonden Pony einen verwunderten Blick zu. James, mein Ex, der am anderen Ende des Klassenzimmers sitzt, zieht irritiert die Stirn kraus. Und ich spüre Charlies Blick auf mir.

»Ja … nun … wie dem auch sei …« Ms Green rückt ihren Bleistiftrock zurecht, wirft einen Blick auf die Plastikuhr über der Tür und wendet sich dann wieder an die Klasse. »Der Sage nach hat Psyche Amor versehentlich mit einer Öllampe verbrannt. Er ging, um seine Wunden zu versorgen, und Psyche folgte ihm.«

Mein Adrenalinspiegel steigt jäh an, aber ich habe keine Ahnung, warum. Ich schlucke den dicken Kloß in meinem Hals hinunter und versuche, meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen.

»Auf ihrer Wanderschaft versuchte Psyche, die Gunst der Götter zu erlangen«, fährt Ms Green fort. »Aber niemand war bereit, sich ihr zuliebe gegen Venus zu stellen. Also beschloss sie, der Göttin der Liebe zu dienen.«

Ich atme tief durch, um mich zu beruhigen, und sehe auf meine geballte Faust hinunter. Langsam lockert sich mein Griff – wo kam dieser seltsame Gefühlsausbruch her? Ich sehe kurz zu Charlie, die mich verblüfft anstarrt, dann wende ich mich wieder nach vorne.

»Venus stellte Psyche einige schier unmögliche Aufgaben; sie musste Getreide sortieren, die Wolle eines goldenen Schafes besorgen und Wasser aus einem tödlichen Fluss schöpfen. Ihre letzte Aufgabe war es, eine Pyxis – eine Art uraltes Schmuckkästchen – in die Unterwelt zu bringen und sie mit der Schönheit der Göttin der Unterwelt zu füllen. Doch Psyche wurde von Neugier überwältigt. Sie öffnete das Kästchen und fiel in einen tiefen Schlaf.«

Es klingelt zum Unterrichtsschluss, und alle packen ihre Sachen zusammen – sie interessiert es nicht, wie Ms Greens Geschichte ausgeht. Doch ich bleibe reglos sitzen.

»Jedenfalls – um es kurz zu machen – hat Amor es schließlich geschafft, sie zu wecken«, sagt Ms Green eilig und wird fast vom Poltern zurückgeschobener Stühle übertönt. »Jupiter, der König der Götter, machte sie unsterblich. Und sie lebten alle auf ewig im Glück. Lest bis zum nächsten Mal Kapitel sieben und beantwortet die –«

»So war es nicht!« Ich stehe auf, die Tischkante fest umklammert, und taxiere Ms Green mit zornigem Blick. Mein Herz hämmert gegen meine Rippen.

Ms Green sieht mich erschüttert an, während meine Klassenkameraden aus dem Raum strömen. »Lila! Was um alles in der Welt ist in dich gefahren?!«

Charlie legt mir eine Hand auf den Arm. Das Gefühl lässt nach. Ich blinzele benommen und atme auf.

»Ich … ich weiß es nicht«, stammele ich und greife nach meinem Notizblock. »Tut mir leid, ich …«

Ms Green sieht uns völlig entgeistert nach, als Charlie mich aus dem Klassenzimmer zieht. Wortlos navigiert sie mich durch das Meer pinkschwarzer Forever-Falls-High-Football-Jerseys, die Hand fest um den Ärmel meiner Lederjacke geschlossen. Sie hält vor einem Snackautomaten und dreht mich zu sich um.

»Was sollte das?!«, will sie wissen.

»Ich … ich weiß es wirklich nicht«, stammele ich. »Ich habe keine Ahnung, warum ich das gesagt habe.«

»Du bist doch nicht etwa eifersüchtig auf Cupid und Psyche, oder? Denn das war vorletztes Jahrtausend. Und außerdem – wer immer Psyche war, sie ist nicht mal mehr Teil dieser Welt.«

Ich reibe mir das Gesicht und versuche das eigenartige Gefühl loszuwerden, das mich plötzlich ergriffen hat. »Nein. Natürlich nicht. Es ist nur …« Ich schüttele den Kopf. Wie soll ich dieses Gefühl, diese beschreiben, die mich überkommen hat? »Ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen. Das ist alles«, sage ich schließlich.

Charlie mustert mich eindringlich. »Vielleicht bist du einfach aufgeregt, weil du morgen Geburtstag hast?«

Ich verdrehe die Augen. Sie liegt mir schon die ganze Woche damit in den Ohren, dass ich eine Party schmeißen soll, aber ich mag Geburtstage nicht sonderlich. Nicht, seit Mom gestorben ist.

»Nein, das ist es nicht«, antworte ich. Ich beiße mir auf die Lippe, unsicher, ob ich ihr von den Albträumen erzählen soll, die mich plagen, seit ich Valentine getötet habe; dass er mich seither wie ein Rachegeist heimsucht.

Charlies Gesicht wird sanfter. »Valentine ist tot«, sagt sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen.

»Ich weiß. Ich … ich hab nur ein mieses Gefühl.«

»Du klingst wie Cal«, sagt Charlie und wirft ein paar Münzen in den Snackautomaten. Wenig später reicht sie mir einen Schokoriegel.

Zu meiner eigenen Überraschung muss ich lachen. »Soll ich mich dadurch besser fühlen?«

»Schokolade macht alles besser.« Charlie wirft die Haare über die Schulter – eine stille Herausforderung, ihr zu widersprechen –, dann hakt sie sich bei mir unter, während ich den Schokoriegel zerbreche und ihr die Hälfte anbiete.

Schokolade mampfend gehen wir zu unseren Spinden. Wir kommen an einer Gruppe Zehntklässler vorbei, die sich die neueste Casting-Liste der Theater-AG anschauen, am Cheerleader-Team auf dem Weg zum Training und ein paar Sportlern, die vor dem Büro des Schulleiters eine Strafpredigt zu hören bekommen.

»Siehst du, alles ist ganz normal«, sagt Charlie.

»Abgesehen davon, dass du ein Liebesagent bist, ich mit einem Liebesgott ausgehe und wir vor ein paar Wochen den Weltuntergang verhindert haben.«

»Jepp, abgesehen davon«, pflichtet sie mir grinsend bei. »Wo wir gerade von Liebesgöttern sprechen – triffst du dich heute Abend mit Cupid?«

Ich schüttelte den Kopf und kämpfe gegen die plötzlich aufwallende Enttäuschung an. »Er meinte, er hätte zu tun. Anscheinend arbeitet er mit Cal an irgendetwas, wovon ich nichts wissen soll. Na ja, ich muss sowieso noch in die Bibliothek. Dad hat einen Anruf gekriegt, dass meine Noten in den Keller gehen, und ich konnte ihm ja leider nicht sagen, dass ich nicht zum Lernen gekommen bin, weil ich geholfen habe, eine Göttin am Wiederauferstehen zu hindern.«

Ich rechne damit, dass Charlie Protest einlegt und mir vorhält, wie öde es ist, an einem Freitagabend zu lernen, aber stattdessen zuckt sie nur die Achseln. »Tut mir echt leid, dass ich nicht mitkommen kann. Mom … ähm … kocht heute Abend.« Sie meidet meinen Blick, als sie ihre Bücher in ihre Tasche stopft. Ich runzele argwöhnisch die Stirn, als ich darin einen Pfeil und ein zerknautschtes Kleid erspähe. Offenbar verschweigt sie mir irgendetwas, aber angesichts all der Träume von Valentine, von denen ich ihr nichts erzählt habe, kann ich es ihr wohl kaum verübeln, dass sie auch ihre Geheimnisse hat. »Na dann … Ich ruf dich...


Strüh, Anna Julia
Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, Autorinnen wie Laini Taylor, Ali Hazelwood, Julie Soto u. a. folgten. Sie lebt in Leipzig und überträgt auch Lyrik ins Deutsche, etwa von Rupi Kaur.

Palphreyman, Lauren
Lauren Palphreyman ist freischaffende Autorin und lebt in London. Ihre Wattpad-Geschichten faszinieren online Millionen Leser. Sie verbringt ihre Tage damit, zu schreiben, Kaffee zu trinken und Pläne für die Weltherrschaft der Liebesengel und -agenten zu schmieden!

Lauren PalphreymanLauren Palphreyman ist freischaffende Autorin und lebt in London. Ihre Wattpad-Geschichten faszinieren online Millionen Leser. Sie verbringt ihre Tage damit, zu schreiben, Kaffee zu trinken und Pläne für die Weltherrschaft der Liebesengel und -agenten zu schmieden!

Anna Julia Strüh übersetzte ihr erstes Buch mit fünfzehn, Autorinnen wie Laini Taylor, Ali Hazelwood, Julie Soto u. a. folgten. Sie lebt in Leipzig und überträgt auch Lyrik ins Deutsche, etwa von Rupi Kaur.

Lauren Palphreyman ist freischaffende Autorin und lebt in London. Ihre Wattpad-Geschichten faszinieren online Millionen Leser. Sie verbringt ihre Tage damit, zu schreiben, Kaffee zu trinken und Pläne für die Weltherrschaft der Liebesengel und -agenten zu schmieden!



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