Parker / Bottlinger | Dorian Hunter 101 - Cape Wrath | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 101, 208 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

Parker / Bottlinger Dorian Hunter 101 - Cape Wrath


1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-95572-101-5
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 101, 208 Seiten

Reihe: Dorian Hunter

ISBN: 978-3-95572-101-5
Verlag: Zaubermond Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mit Lima und ihrer Brut ist ein neuer Machtfaktor aufgetaucht, der sich sowohl als Feind der Schwarzen Familie wie auch des Dämonenkillers entpuppt. Während Coco Zamis in Österreich einer Spur nachgeht, von der sie sich mehr Informationen über Lima erhofft, steht im Norden Schottlands an der magischen Barriere am Cape Wrath der Entscheidungskampf an. Wird es Dorian und seinem Team gelingen, die Dämonen um Lili Saxon erneut zurückzuschlagen?

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  Die Nebelinsel   von Catherine Parker     Kapitel 1
  Penrhyndeudraeth Der Wald umfing sie mit fahlgrüner Dämmerung. Baumschatten reihte sich an Baumschatten. Ringsum tropfte noch das Wasser des Wolkenbruchs von den Blättern, trotz der Kühle schien die Luft zu dampfen. Außer dem stoßweisen Keuchen aus ihrer eigenen Kehle hatte Elsbeth McLain seit geraumer Zeit kein Geräusch vernommen. Allmählich hatte die junge Hexe genug von der Rennerei. Wo hastete ihr Vater überhaupt hin? Verfolgte Mordencain bei seiner Flucht ein Ziel? »Rede mit mir!« Sie stolperte hinter ihm her. »Wovor laufen wir weg?« Mordencain wandte sich um. Ohne Vorwarnung schlug er mit seinem Eibenstock nach ihr. Das knotige Holz verfehlte sie nur knapp. »Schweig, dummes Ding! Du hast doch gesehen, was passiert ist.« Seine Augen glühten vor Zorn. Oder war es gar kein Zorn, sondern … Angst? Elsbeth konnte sich nicht erinnern, ihren Vater jemals so unbeherrscht erlebt zu haben – es sei denn Kyle und Conor, ihre Brüder, lieferten ihm einen Grund dazu. Mordencain war ein eher kaltblütiger Hexenmeister, er verschaffte sich auf andere Weise Respekt. Dass das Oberhaupt der McLains aus den schottischen Highlands die Kontrolle verlor, kam eigentlich nie vor. Heute schon. »Lauf weiter!«, fuhr er sie an. Elsbeth raffte den Rocksaum, sprang über knorrige Wurzeln und glitschige, moosbewachsene Steine. Zweige peitschten ihr ins Gesicht. Der uralte Wald auf den Hügeln bei Portmeirion war ein unwegsames Dickicht. Ganz anders als Rannoch Moor, wo sie aufgewachsen war und wo sie jeden Baum und jedes Sumpfloch kannte. Mordencain stapfte in seinem Fuchsmantel vor ihr her. Ohne Rücksicht zu nehmen, fegte er herabhängende Äste mit den Armen beiseite. Ständig musste Elsbeth ausweichen oder den Kopf einziehen. Aber sie wagte nicht, sich ein weiteres Mal zu beschweren oder eine Frage zu stellen. Du hast doch gesehen, was passiert ist. Das stimmte. Gesehen hatte sie es. Dasselbe wie er. Aber sie wusste nicht, was es bedeutete. Schaudernd dachte Elsbeth an den dämonischen Wirbelsturm, der sich über der Mündung des Afon Dwyryd gebildet und Teile des Flussufers verwüstet hatte. Zum Glück waren sie und ihr Vater zu diesem Zeitpunkt schon weit genug von Portmeirion entfernt gewesen. Solange der Wald, durch den sie flohen, nicht einer ähnlichen Windhose zum Opfer fiel, die ihn in gehäckseltes Kleinholz verwandelte, sollten sie sicher sein. Ob das Dorf mit den pastellfarbenen Häusern noch existierte? Oder hatte der Sturm es hinweggefegt? Was war mit den Massen von besessenen Menschen und Dämonen geschehen, die durch die Straßen getaumelt waren? Ja, Elsbeth hatte es gesehen, aber sie fand keine Erklärung dafür. Es verwirrte sie bloß. Sie wurde einen Moment langsamer, um Luft zu holen. »Weiter«, befahl Mordencain, ohne sich umzudrehen. Sein Mantel wehte ihm um die Knöchel. »Schneller!« Elsbeth gehorchte. Ihre Stiefelsohlen schlitterten über den feuchten Waldboden – ihre Gedanken rasten mit. Sie hatte ihren Vater zu den Kendricks begleitet. Mordencain hatte sich mit der Waliser Vampirsippe getroffen, um über die Lage in Großbritannien zu beraten. Enttäuscht hatte er feststellen müssen, dass die Kendricks sich bereits von Yama abgewendet hatten. Die Vampire haderten mit der Situation, zweifelten Yamas Macht an. Der chinesische Totengott konnte ihrer Meinung nach nichts gegen die Barriere ausrichten, welche die Dämonen Großbritanniens vom Rest der Welt abschnitt. Dass sie ihr Überleben Yamas Gunst verdankten, schienen die Kendricks vergessen zu haben. Elsbeths Vater hatte das Gespräch abgebrochen, als Vernon Kendrick ihn überreden wollte, sich Asmodi und der Schwarzen Familie anzuschließen. Das kam für ihn nicht in Frage. Aber dieser Streit konnte nicht der einzige Grund für ihren überstürzten Aufbruch gewesen sein, das wusste Elsbeth. Was in Portmeirion vor sich gegangen war, schien Mordencain aufs Äußerste zu beunruhigen. Die letzten Beobachtungen gaben ihm da mehr als recht. »Uh!« Elsbeth prallte gegen seinen Rücken. »Was …?« Mordencain antwortete nicht. Sie erkannte, dass er vor einem uralten, krumm gewachsenen Baum stehen geblieben war. Eine Eibe! Endlich ein vertrauter Anblick. Elsbeth atmete auf. »Denkst du, wir könn…?« »Schweig!«, zischte Mordencain. »Dein ständiges Geplapper macht noch jemanden auf uns aufmerksam.« Elsbeth presste die Lippen zusammen. Heute war ihr Vater wirklich unausstehlich. Der magische Sturm musste ihn mehr als erschreckt haben. Mordencain streckte die linke Hand aus und schob einen dürren, benadelten Zweig beiseite, um den Stamm der Eibe zu betasten. Dann nickte er zufrieden. Elsbeth sah, wie er die Finger spreizte und mit der Handfläche das Zeichen ihrer Familie unter die Rinde brannte. So war es nur für Dämonen sichtbar. Eilig kramte sie in ihrer Umhängetasche nach dem kleinen Lederbeutel, in dem sie die Eibennadeln aus ihrer Heimat aufbewahrte. Mithilfe der Eibenkräfte konnten sie nach Taigh Iubhair zurückkehren – ihrem Familiensitz, der nach der ebenfalls uralten Eibe benannt war, die direkt neben ihrem Haus wuchs. Die McLains kannten seit jeher das Geheimnis der magischen Kraftlinien, die manche Orte miteinander verbanden. Bei der Eibe im Rannoch Moor kreuzten sich sogar mehrere solcher Linien. Dass Mordencain auf diese Weise reiste, kam trotzdem selten vor. Er bevorzugte die Caledonian Railway. Als Kyle einmal gescherzt hatte, sie hätten doch einen Caledonian Express vor der Haustür, hatte ihr Vater ihm eine Kopfnuss verpasst. Magie war kein Spiel, kein purer Lustgewinn für ihn, sondern eine ernstzunehmende Angelegenheit. »Nein.« Mordencain schüttelte den Kopf, als Elsbeth ihm den Beutel reichen wollte. »Das sind die falschen Nadeln. Wir können nicht nach Taigh Iubhair zurück. Noch nicht.« »Aber …?« »Wir müssen zuerst an einen anderen Ort.« Er drehte ihr das Gesicht zu. In der fahlgrünen Dämmerung sahen seine Züge wie in Stein gemeißelt aus. Dennoch hatte sie wieder das Gefühl, dass er Angst empfand. Das Flackern in seinen Augen verriet ihn, noch bevor er sagte: »Wir brauchen Hilfe. Jemanden, der stark genug ist, uns zu beschützen.« Elsbeth nickte. »Yama.« »Nicht Yama!« Mordencain spuckte aus. »Wir sind zu wenige in diesem Land, die ihm dienen. Auf Yamas Eingreifen können wir uns nicht verlassen.« Das mochte zutreffen. Yama war ein fremder Gott auf diesem Boden, seine Anhängerschaft umfasste wenige hundert Dämonen und sie lebten quer über die ganze Insel verstreut. »Wenn meine Ahnung mich nicht trügt, hatten wir es in Wales mit Limas Brut zu tun.« Mordencain sprach so leise weiter, dass Elsbeth ihn kaum noch verstand. »… können wir im Kampf nichts ausrichten.« Elsbeth starrte ihren Vater an. Limas Brut? Wovon redete er? Mordencains Stimme klang jetzt eindringlicher. »Wenn wir überleben wollen, müssen wir einen Weg beschreiten, den vor uns noch niemand gegangen ist.« Elsbeth konnte seiner gemurmelten Erklärung kaum folgen. Offenbar befürchtete er, dass Portmeirion nur der Anfang gewesen war und ihnen durch Limas Brut die Vernichtung und Auslöschung drohte. Angst erfasste Elsbeth. »Was sollen wir tun?« »Uns bleibt nur eine Möglichkeit.« Mordencain legte die Stirn in Falten. Sein Blick war finster und unheilvoll. »Wir müssen uns mit jemandem verbünden, der über ähnliche Kräfte wie unser Feind verfügt.« »So jemanden gibt es?« Elsbeth fragte sich, von wem er sprach. Doch Mordencain war nicht gewillt, noch mehr Zeit mit Erklärungen zu verschwenden. Er griff in die Tasche seines Mantels und holte dort seinen eigenen Lederbeutel hervor. Darin bewahrte er Nadeln anderer Eiben auf – von Orten, an denen Elsbeth nie gewesen war. Er wählte eine Nadel von seltsam heller Farbe aus. Mordencain ritzte damit die Rinde der walisischen Eibe, dann forderte er Elsbeth auf, ihm die Phiole mit Fledermausblut zu geben. Sie händigte ihm das Gewünschte aus. Mit einem Tropfen des Blutes beschwor ihr Vater den Ort, den er aufsuchen wollte. Zwischen den gälischen Worten, die er murmelte, glaubte Elsbeth »Glastonbury« zu hören. Hastig fasste sie nach seiner Hand. Mit geschlossenen Augen wartete sie auf das schwindelerregende Summen im Kopf, das zu dieser Art des Reisens gehörte. Elsbeth mochte es nicht sehr gern, weil ihr dabei übel wurde – aber sie bewunderte Mordencain für seine Fähigkeit, große Entfernungen auf diese magische Weise schnell zu überwinden. Widersacher, die sich vor ihm sicher wähnten, hatte er so schon öfter aus dem Weg geräumt. In den Highlands legte sich kein Hexenclan mehr mit den McLains an. Elsbeth spürte einen Ruck. Das Summen in ihren Ohren wurde zu einem rauschenden Tosen. Dann hob etwas ihre Füße vom Boden und wirbelte sie davon.   Gleich darauf fiel sie auf weichen Untergrund. Mordencain ließ ihre Hand los. Elsbeth strauchelte, griff haltsuchend ins Leere und landete unsanft auf den Knien. »Au!« »Wheesht!«, zischte Mordencain. Elsbeth rappelte sich hoch und rieb den Schmutz vom Stoff ihres Rocks. Stumm sah sie sich um. Die Landschaft wirkte mystisch und fremd. War das Glastonbury Tor dort auf dem Hügel? Sie kniff die Augen zusammen, um klarer sehen zu können, aber es half nicht. Stattdessen schien das diesige Zwielicht nur noch undurchdringlicher zu werden. Nebel zog auf. Von allen...



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