Peel | Star Trek - The Next Generation: Drachenjäger | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 0 Seiten

Peel Star Trek - The Next Generation: Drachenjäger

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-11686-6
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

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ISBN: 978-3-641-11686-6
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Picard im finsteren Mittelalter
Die Enterprise erkundet eine interstellare Gaswolke. Obwohl es undenkbar erscheint, entdecken Captain Picard und seine Crew, dass im Inneren der Wolke ein Planet mit einer terrestrischen Kolonie existiert. Es handelt sich um eine Welt, die von den geheimnisvollen Bewahrern eingerichtet wurde. Diese haben offenbar Menschen aus der Zeit des Mittelalters auf dem Planeten angesiedelt, um ihre Entwicklung zu beobachten. Doch die überlegene Bewahrer-Technik fiel Verbrechern in die Hände. Jean-Luc Picard muss den Kriminellen das Handwerk legen, ohne die Erste Direktive zu verletzen. Als er mit einem Team auf den Planeten beamt, lernt er schnell die Härte des mittelalterlichen Feudalsystems kennen. Und in der Zwischenzeit wird die Enterprise mit Gravo-Bomben attackiert, gegen die sie sich nicht verteidigen kann ...
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Kapitel 1


Commander William Riker schlich vorwärts, schob dabei behutsam eine Handvoll Halme des hohen Sumpfschilfs zur Seite. Schon diese schwache Bewegung erzeugte auf dem dunkelgrünen Wasser Wellenringe und Luftblasen, die rings um seine Füße platzten. Stinkige Gase wurden frei. Riker unterdrückte den Drang zu husten; angestrengt lauschte er auf irgendwelche noch so leisen Geräusche, die anzeigen mochten, dass sie ihn gehört hatten.

Nichts.

Doch schließlich erzählte die Sage ja, dass man einen 'tcharian-Krieger nie hörte, außer er wollte es so – und das war erst der Fall, wenn er den Todesstreich führte. Andererseits konnte das wirklich nur eine Sage sein. Wie sonst hätte jemand das herausfinden und überleben können?

Riker fasste den Griff seines zweischneidigen Schwerts fester, das er in den Fäusten hielt; dann setzte er erneut den Fuß nach vorn. Noch mehr ekelhafte Blasen platzten vor ihm auf der Wasserfläche. Nun bekam die Holodeck-Simulation für seinen Geschmack einen allzu scheußlich realistischen Charakter. Es fiel ihm zusehends schwerer, den Hustenreiz zu bezähmen, der seine rau gewordene Kehle plagte.

Alexander folgte ihm mit deutlich weniger Mühe. Die Brühe reichte dem Klingonenjungen bis an den Bauch, darum verursachte er bei der Fortbewegung weniger Wellen. Allem Anschein nach störten die stinkigen Sumpfgasblasen ihn nicht. Für seine Klingonennase, überlegte Riker, riecht der Mief vielleicht sogar wie ein Parfüm.

Der Junge hielt seinen leichteren Stoßdegen über dem Kopf, damit die Klinge trocken blieb. In Alexanders dunklem Gesicht stand ein leichtes Lächeln. Ihm machte es Spaß.

Typisch, dachte Riker. Ausschließlich ein Klingone konnte so ein Abenteuer als Vergnügen empfinden. Zwar war Alexander praktisch noch ein Kind, aber er war ein Klingonenkind. Klingonen wurden zum Kämpfen geboren. Riker selbst war schon vor langem zu der Einsicht gelangt, dass er ein liebevoller Mensch war, keine Kämpfernatur. Aber in diesem nächtlichen Sumpf gab es absolut nichts Liebenswertes.

Er tat noch einen Schritt und verhielt abermals, um zu lauschen. Noch immer bemerkte er nichts als den widerlichen Gestank, der ihm allmählich auf den Magen schlug, und das eiskalte Wasser, das ihm bis über die Knie schwappte.

Trotzdem wusste er, die 'tchariani mussten irgendwo in der Nähe lauern. Es konnte unmöglich sein, dass sie drei erfahrene Krieger so leicht abgeschüttelt hatten. Riker rief sich nochmals in Erinnerung, was er über diese Spezies an Kenntnissen hatte, während er durchs Schilf glitt.

Er musste einen Bogen um die dicken, Bäumen ähnlichen Gewächse machen, die an vielen Stellen aus der Sumpflandschaft ragten. Er hatte den Eindruck, dass an buchstäblich jedem Ast eine klebrige Liane hing; diesen Gewächsen auszuweichen, bedeutete eine große Schwierigkeit. Doch er durfte an keiner von ihnen klebenbleiben. Dadurch entstünde in den Wipfeln eine Bewegung, und die 'tchariani würden unzweifelhaft aufmerksam.

Diese Männer zählten zu einem wüsten Kriegerorden, der den Kampf mehr als alles andere schätzte. Sie betrachteten es als netten Abend, am Lagerfeuer zu sitzen und jemandem die Füße zu rösten. Sollte der Betroffene etwa schreien, tötete man ihn wegen unkriegerischen Betragens sofort. Andernfalls musste er eben lernen, ohne Füße durchs Leben zu gehen. Die 'tchariani kannten so wenig Humor, dass im Vergleich zu ihnen sogar die Borg wie eine Gruppe Pausenclowns wirkten.

Die Lieblingsleckerei der 'tchariani gab das Herz eines ichkhari ab – eines mit Knochenplatten gepanzerten, löwenähnlichen Ungetüms. Nicht nur verzehrten sie das Herz roh, sie schlangen es frisch hinab, unmittelbar nachdem sie es aus der Brust eines pünktlich zur Essenszeit eigenhändig getöteten ichkhari-Exemplars gerissen hatten.

Und jetzt sind drei dieser Krieger hinter mir her, vergegenwärtigte sich Riker. Vielleicht hat Beverly Crusher recht. Kann sein, ich sollte mich wirklich einmal einer mentalen Vorsorgeuntersuchung unterziehen lassen.

Flüchtig blickte Riker sich über die Schulter um, vergewisserte sich, dass Alexander nicht bummelte. Diese geringfügige Ablenkung – dies leichte Nachlassen der Konzentration – musste es gewesen sein, auf das die Krieger gewartet hatten.

Neben Riker knickten die Halme nach allen Seiten, als ein 'tcharian durchs Schilf sprang. Aus seiner Doppelkehle heulte der Kriegsschrei, die Waffe hatte er erhoben, um Riker zu durchbohren.

Der Schrei hatte nicht nur den Sinn, seinen Gegner zu erschrecken, sondern auch den Zweck, den anderen Kriegern mitzuteilen, dass er ihn entdeckt und sie sich zurückhalten sollten, bis einer von ihnen beiden den Tod gefunden hatte.

Ungeachtet des Gestanks und des eiskalten Wassers warf Riker sich nach links. Gleichzeitig schwang er das Schwert mit einem Rückhandschlag aufwärts und dem Abwärtsstoß des 'tcharian-Speers entgegen. Die Wucht des Zusammenpralls brach ihm fast den Arm.

Indem der Krieger vor Wut auffauchte, sprang er mehrere Schritte zurück, um es mit einem anderen Angriff zu versuchen. Riker war halb im Wasser versunken, in dem dünne, schlammgrüne Gräser ihn umschlangen. Er stemmte die Füße in den zähen Morast, um sich aufzurichten. Auf dem Wasserspiegel des Sumpfs zerplatzte ein neuer Schwarm von Blasen. Ihr Gestank verätzte Riker schier die Nasengänge, während er um Atem rang.

Der 'tcharian hatte sich auf seinen vier Beinen ins Gleichgewicht gebracht und hielt den Speer mit beiden Händen in der Waagerechten. Bei dem Speer handelte es sich keineswegs lediglich um einen Schaft mit aufgesetzter Spitze; am oberen Ende glänzte eine krumme Schneide, die stark an eine Sichel erinnerte. Man hieb sie dem Gegner in den Leib und drehte sie dann, um ihm die Eingeweide zu zerfleischen. Das machte den Tod erheblich qualvoller und deshalb für den 'tcharian-Krieger unterhaltsamer.

Jetzt achtete Rikers Widersacher auf eine Lücke in der Abwehr des Commanders, um diese beliebte Methode bei ihm anzuwenden.

Und was nun?, überlegte Will. Sollte er die nächste Attacke abwarten und hoffen, dass er es schaffte, auch sie zu parieren? Oder sollte er selbst angreifen und versuchen, seinem Gegenspieler keine Blöße zu bieten? Was war das bessere Vorgehen?

Während Alexander aufholte, platzte hinter Riker ein weiterer Schwarm Blasen. Der Gestank erleichterte Riker die Entscheidung. Vor dieser Gaswolke musste er ganz einfach die Flucht nach vorn ergreifen. Er wirbelte das Schwert um seinen Kopf und stürmte auf den Krieger zu.

Für ein Geschöpf seines massigen Körperbaus tänzelte der 'tcharian mit erstaunlicher Behändigkeit beiseite. Verfluchte Vierbeinigkeit!, schoss es Riker durch den Kopf. Während er seinen Ansturm bremste, merkte er, dass er in eine ziemlich nachteilige Position geriet. Und genau in diesem Moment schlug der 'tcharian zu.

Er hatte keine Zeit, den Speer umzudrehen und die Schneide zu benutzen, aber er verstand die Waffe auch auf andere Weise anzuwenden. Der harte Holzschaft traf Rikers Rippen, kippte ihn von den Füßen und rücklings gegen einen senkrechten, noch härteren Baumstamm. In Wills Körperseite glühte heißer Schmerz, wie von einem Dolchstich. Zudem brannte ihm der Rücken, als stünde er in Flammen. Kraftlos sank ihm die Schwerthand hinab. Große, rote Kleckse trübten seine Sicht.

Der 'tcharian war von seinem Sieg und der Niederlage des Gegners überzeugt. Er bog das Echsenmaul zurück und trillerte das Todeslied.

Mit aller ihm verbliebenen Kraft riss Riker den Arm zurück und schleuderte das Schwert.

Der Krieger hatte noch Gelegenheit zu einem Blick der Verblüffung, als die Klinge ihm die Gurgel zerfetzte. Er hustete Blut. Im Todeskampf zuckten seine Beine. Dann sackte er leblos ins Wasser.

Das war ein guter Erfolg. Weniger gut war der Umstand, dass das Schwert mit lautem Klatschen in ein Gewirr von Baumwurzeln flog. Riker hatte wohl kaum eine Chance, es rasch bergen zu können.

Der zweite Krieger schnellte sich aus dem Schilf, den Speer zum Stoß bereit. Riker wollte zur Seite ausweichen, stolperte aber über irgend etwas auf dem Grund der lehmigen Fluten. Beim Stürzen verrenkte er sich die Knochen, neuer Schmerz schoss durch seine verletzte Körperseite. Doch das Ausrutschen rettete ihm das Leben.

Die Speerspitze fuhr nur durch seine Jacke und hinterließ eine bestimmt dreißig Zentimeter lange, blutige Schramme auf seinem Rücken.

Riker rang darum, bei Bewusstsein zu bleiben. Die Gestalt des ersten 'tcharian zuckte nicht mehr, aber sein Blut strömte noch ins dreckige Sumpfgewässer. Es musste unweigerlich heimische Raubtiere anlocken, in deren Mäulern es meistens von langen, scharfen Zähnen strotzte … Dass der Commander sie rechtzeitig kommen sah, war unwahrscheinlich …

Er missachtete die Schmerzen, packte den Speer des toten Kriegers, entwand die Waffe den starren Fäusten. Dann drehte er sich so schnell und flink um, wie er es noch konnte, hatte die Absicht, noch einmal den Kampf aufzunehmen.

Doch Alexander kam ihm zuvor. Der Warnruf, den Will hatte ausstoßen wollen, erstickte in seiner Kehle. Dafür war es zu spät; der Ruf würde den Klingonen nur ablenken. Den Stoßdegen fest und stolz in der Faust, griff Alexander ein, ehe der 'tcharian Rikers ungünstige Situation ausnutzen und ihn aufspießen konnte.

Der Krieger fuhr herum, kehrte sich dem neuen Gegner zu. Er holte mit einer Hand...



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