Peters | Todesstrand & Todeshaff | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Reihe: Emma Klar ermittelt

Peters Todesstrand & Todeshaff

Zwei Ostsee-Krimis in einem E-Book
2. Auflage, Mehrfachband 2019
ISBN: 978-3-8412-1873-5
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Zwei Ostsee-Krimis in einem E-Book

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Reihe: Emma Klar ermittelt

ISBN: 978-3-8412-1873-5
Verlag: Aufbau Verlage GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Zwei packende Ostsee-Krimis mit verdeckter Ermittlerin und Inselflair - von Bestsellerautorin Katharina Peters in einem E-Book.

Todesstrand.

Ostseemorde: Emma Klar war eine leidenschaftliche Polizistin. Bis ein Einsatz gegen Mädchenhändler furchtbar schieflief. Sie wurde tagelang gefangen gehalten und wäre fast getötet worden. Nun hat sie sich ins beschauliche Wismar zurückgezogen - angeblich als Privatdetektivin. In Wahrheit jedoch hat man sie angewiesen, verdeckt zu ermitteln. Ihr erster Fall erscheint harmlos. Ein Mann glaubt nicht, dass seine sechzehnjährige Tochter sich umgebracht hat. Routiniert macht sich Emma an die Arbeit. Bald findet sie heraus, dass noch andere junge Frauen verschwunden sind - und sie stößt auf einen Namen, der sie beinahe in Panik versetzt: Teith. Ein Mann mit diesem Namen gehörte zu ihren Peinigern ... 

Todeshaff.

Die Toten am Salzhaff: Die verdeckte Ermittlerin Emma Klar soll einen Mann beschatten, der wegen Totschlags zehn Jahre im Gefängnis saß, dessen Tatmotiv jedoch unklar geblieben ist. Christoph Klausen verhält sich zunächst völlig unauffällig, doch dann werden in einer Ferienanlage an der Ostsee zwei grausam zugerichtete Leichen gefunden. Emma glaubt, in Klausens Vergangenheit eine Verbindung zu den Toten zu erkennen. Sie heftet sich eigenmächtig an seine Fersen - und kommt ihm dabei gefährlich nahe ...



Katharina Peters hat ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte abgeschlossen Sie begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt mit ihren Hunden in Schleswig-Holstein. An die Ostsee fährt sie, um zu recherchieren, zu schreiben - und gelegentlich auch zu entspannen.

Im Aufbau Taschenbuch erscheinen ihre Krimireihen, die alle von ihrer Liebe zur Osteeküste zeugen: Auf Rügen ermittelt Hauptkommissarin Romy Beccare, auf Bornholm stellt sich Sarah Pirohl dem Verbrechen in den Weg, und in Wismar folgen wir der Privatdetektivin Emma Klar auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit. BKA-Kriminalpsychologin Hannah Jakob ist bundesweit als Sonderermittlerin tätig.

Alle lieferbaren Titel der Autorin finden Sie unter aufbau-verlage.de und mehr zur Autorin unter katharinapeters.com.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1


Die Stadt hatte sie bereits am Vorabend mit schönstem Sommerwetter empfangen. Am Marktplatz tummelten sich Touristen, buchten Rundfahrten und beäugten die Kirchen der Hansestadt. Emma war früh aufgewacht und hatte nach einem kleinen Frühstück einen Spaziergang am Alten Holzhafen und durch die engen Kopfsteinpflastergassen der Altstadt unternommen. Keine Frage – Wismar verbreitete heiteren Charme und bot auch sonst einiges von dem, was ihr wichtig war. Dennoch – der ursprüngliche Plan war ein anderer gewesen, und sie fragte sich zum gefühlt hundertsten Mal, ob sie, umgeben und durchdrungen von trügerischer Beschaulichkeit, im Begriff war, eine falsche Entscheidung zu treffen.

Emma betrat einen Coffee-Shop in der Sargmacherstraße, wo sie mit Johanna Krass, Sonderermittlerin des Bundeskriminalamtes in Berlin, verabredet war. Der Treffpunkt war Krass’ Idee gewesen, und Emma hatte ihrer Stimme angehört, dass sie der Straßenname amüsierte. Dabei war Johanna Krass ganz sicher keine Persönlichkeit, die mit Humor punktete, weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick. Auf den dritten allerdings schon.

In den letzten zwei Monaten hatten sie sich einmal in Dresden getroffen, wo Emma bis vor ungefähr zwei Jahren dem LKA angehört hatte, einmal in Berlin. Vor der ersten Begegnung hatte Johanna sich selbst beschrieben, höchst zutreffend, wie Emma dann feststellen konnte: »Man sieht mir an, dass ich die fünfzig überschritten habe, und noch deutlicher sieht man mir an, dass mir das völlig schnurz ist. Und was mir kaum jemand abnimmt, ist die Kommissarin, schon gar vom BKA, sofern man damit die Vorstellung von einer seriösen und hochangesehenen Behörde verbindet.«

Damit lag sie hundertprozentig richtig. Johanna Krass machte auch bezüglich ihres Outfits keinerlei Hehl aus ihrer Unangepasstheit; sie trug am liebsten Outdoor-Klamotten und verstaute ihren Kram in einem abgewetzten Lederrucksack. Man hätte wetten können, dass Johannas kantiges Gesicht, in dem große blaue Augen vorherrschten, noch niemals mit Make-up in Berührung gekommen war. Es war die skurrile Persönlichkeit der älteren Kommissarin und ihre gelassene Hartnäckigkeit, die Emma veranlasst hatten, ihrem Vorschlag einer Zusammenarbeit keine vorschnelle Absage zu erteilen, sondern das Für und Wider gut durchdacht abzuwägen.

»Geben Sie der Idee eine Chance, und lehnen Sie nicht sofort ab«, hatte Krass sie gebeten.

Emma hatte nach der ersten Kontaktaufnahme mit Hilfe ihres Exkollegen Patrick Koboch in Erfahrung gebracht, dass Johanna in ständigem Clinch mit ihrer Vorgesetzten lag, die sie seit einigen Jahren wohl auch aus diesem Grund am liebsten auf Dienstreise schickte. Krass hatte vornehmlich in Niedersachsen, wo sie aufgewachsen war, alte Fälle bearbeitet – sehr eigenwillig und mit einigem Erfolg, wenn man sie einfach machen ließ. Die erfahrene Beamtin galt als schroff und wenig teamfähig, sie nahm selten ein Blatt vor den Mund, auch Kollegen gegenüber nicht. Es hieß, dass sie längst suspendiert worden wäre, wenn nicht ein hoher BKA-Beamter sich immer wieder für sie starkgemacht hätte – warum, wusste niemand, aber eine lange zurückliegende Affäre wurde uncharmanterweise gar nicht erst in Betracht gezogen.

Emma bestellte einen Caffè Latte und nahm in der hintersten Ecke des Lokals Platz. Zwei Tische weiter saß ein Liebespaar, daneben hatten es sich zwei junge Frauen bequem gemacht, die augenscheinlich Wichtiges zu besprechen hatten, Handys summten, der Milchaufschäumer zischte, ein Lachen flog durch den Raum, Stühlescharren. Die Türglocke schlug an, und Johanna betrat das Café – eine kleine hagere Gestalt, olivgrün und schwarz gekleidet. Der Rucksack baumelte achtlos über ihrer Schulter. Sie bestellte Kaffee und Kuchen und drängte sich mit ihrem Tablett durch den Gang in Emmas Richtung. Zwei, drei Gäste folgten ihr mit irritierten Blicken.

»Nettes Städtchen, oder?«, fragte Johanna statt einer Begrüßung, wartete die Antwort gar nicht erst ab, sondern machte sich sofort mit sichtlichem Appetit über den Kuchen her.

Emma deutete ein Nicken an und versuchte, ihre abrupt aufsteigende Unruhe zu ignorieren. Das kannte sie schon – das plötzliche Flattern in der Brust, der beschleunigte Atem, der heftige Impuls davonzustürzen, von einem Augenblick auf den anderen, ohne Erklärung, ohne Worte, nur weg … Aber der lautlose Aufruhr ließ sich in diesem Moment nicht einfach durch Missachtung auflösen, also atmete Emma tief aus und beschwor das Bild vor ihr inneres Auge, das die Kraft hatte, das Gefühl der Bedrängnis abzuschwächen und allmählich ausklingen zu lassen, statt sich zu einer Panikattacke aufzubäumen: Unter Wasser. Luftblasen. Schwerelosigkeit. Stille. Der Frieden des inneren Atems. Andere Gewaltopfer mit ihrer Geschichte hätten sich nie wieder in die Nähe von, geschweige denn ins Wasser getraut, Emma suchte immer wieder das Element auf, in dem sie das Überleben gelernt hatte –, zumindest tat sie das in vollem Bewusstsein, seitdem ihr klar geworden war, dass sie sich nicht länger verstecken oder weglaufen wollte.

»Ich komme gerade aus Rostock«, ergriff Johanna wieder das Wort. »Dort sind wir jetzt so weit.« Ihr Blick glitt über Emmas Gesicht. »Ich bin mit den Vorbereitungen sehr zufrieden.«

»Schön.«

»Alles okay mit Ihnen?«

»Aber ja.«

»Gut. Wir müssen heute eine Entscheidung über den Wismarer Standort treffen.«

»Das dachte ich mir schon.«

»Meiner Ansicht nach ist er ideal – als Außenstelle von Rostock und dennoch eigenständig.«

Ich sehe mir wie besprochen den Laden an, und dann verschwinde ich, durchfuhr es Emma. Sie trank einen Schluck Kaffee. Ihre Unterlippe zitterte. Was für eine absurde Idee, mit einer alten, verschrobenen BKA-Frau gemeinsame Sache machen zu wollen. Der ursprüngliche Gedanke, ihr Ding allein durchzuziehen – ohne BKA oder sonstige Dienststellen im Hintergrund –, war der richtige gewesen: unauffällig, effizient, losgelöst von Ämtern und Vorgesetzten, ohne die Gefahr undichter Stellen. Bereits jetzt wussten viel zu viele Leute von ihrer neuen Identität, von dem Plan verdeckter Ermittlungen, getarnt durch die harmlose Betätigung in einer Allerweltsdetektei, die untreuen Ehemännern und säumigen Schuldnern hinterherschnüffelte.

»Was geht Ihnen gerade durch den Kopf?«, scheuchte Johanna sie aus ihren Gedanken auf.

»Ich habe über den Vorschlag, wie versprochen, lange nachgedacht, aber … ich denke, wir haben keine Chance«, erwiderte Emma nach kurzem Überlegen ohne Umschweife. »Bestenfalls erreichen wir nichts, und schlimmstenfalls fliegt meine Deckung sehr schnell auf. Ich will in kein Team gepresst werden, dem ich über jeden meiner Schritte Rechenschaft schuldig bin.«

»Das wären Sie keineswegs, aber okay …« Johanna nickte nachdenklich, rührte im Rest ihres Kaffees herum, schob die letzten Kuchenkrümel zusammen und zuckte schließlich mit den Schultern. »Ich werde Ihre Entscheidung natürlich akzeptieren.«

»Gut.« Emma atmete erleichtert aus.

Johanna legte den Löffel beiseite und blickte einen Moment zum Fenster hinaus. »Es war Ihre Idee gewesen, als Privatdetektivin aktiv zu werden«, ergriff sie dann erneut das Wort. »Ein hervorragender Einfall übrigens. Sie wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, mindestens.«

»Als Einzelkämpferin komme ich wesentlich weiter als eingebunden in einen schwerfälligen Apparat mit hundert Mitwissern und vor allen Dingen Besserwissern.«

Johanna zuckte mit den Achseln. »Wir haben diese Diskussion schon mehrfach geführt, Emma. Ich weiß, was Sie beunruhigt, oder kann es mir zumindest gut vorstellen, ebenso Ihre grundlegenden Bedenken, und Sie kennen meinen Standpunkt. Ich denke, dass Sie angesichts der vereinbarten Grundsätze für unsere Zusammenarbeit die falschen Schlussfolgerungen ziehen. Der schwerfällige Apparat, der ganz schön flott agieren kann, wenn man ihn zu nutzen weiß, schaltet sich nur ein, wenn wir ihn anfordern und seine Unterstützung erbitten, ansonsten bestimmen wir, wo es langgeht, und ungefragte Einmischung verbitten wir uns.«

Emma hob eine Braue. »Tatsächlich? Verraten Sie mir doch mal, seit wann sich das BKA von solchen Forderungen und Vereinbarungen beeindrucken lässt?«

»Ich stelle die Frage andersherum: Seit wann lasse ich mir vom BKA dazwischenfunken?« Johanna ließ für Sekundenbruchteile ein wölfisches Grinsen aufblitzen. Dann beugte sie sich vor und hielt Emmas Blick fest. »Sie werden auf sich allein gestellt nicht sehr weit kommen, nicht nur was die technischen und logistischen Möglichkeiten betrifft – oder aber erneut in große, nicht einschätzbare Gefahr geraten.«

Emma gab sich Mühe, keine Miene zu verziehen.

»Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass wir zu zweit, unterstützt durch die Rostocker Detektei sowie hochprofessionelle Rückendeckung, eine gute Chance haben«, fuhr Johanna fort. »Wie wollen Sie im Alleingang diesem Typen und seinen Leuten nachspüren, wenn Sie hier oben an der Küste so ganz zufällig, oder auch weniger zufällig, als Wald-und-Wiesen-Detektivin deren Spur aufnehmen? Mit Fernglas, Fotoapparat und Notizbuch? Unterstützt durch ein bisschen Internetrecherche und Schnüffeltechnik, wie sie die Privaten gerne nutzen? Wohl kaum, oder? Und wie soll es dann weitergehen? Wir reden hier über ein mit großer Wahrscheinlichkeit weitverzweigtes Netz im Bereich der Organisierten Kriminalität. Ist...



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