Petersen | Eisblut | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 312 Seiten

Reihe: Kommissarin Linda Lange ermittelt

Petersen Eisblut

Kriminalroman | Kommissarin Linda Lange ermittelt 3: Fesselnde Spannung aus München
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-96148-985-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Kriminalroman | Kommissarin Linda Lange ermittelt 3: Fesselnde Spannung aus München

E-Book, Deutsch, Band 3, 312 Seiten

Reihe: Kommissarin Linda Lange ermittelt

ISBN: 978-3-96148-985-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Ein kaltblütiger Dreifachmord - oder grausame Rache? Der fesselnde Kriminalroman »Eisblut« von Nadine Petersen jetzt als eBook bei dotbooks. Eine luxuriöse Villa im Münchner Nobelviertel Herzogpark - drei Familienmitglieder, die eines schrecklichen Todes starben. Erweiterter Selbstmord? Kommissarin Linda Lange, die nach einem traumatisierenden Fall gerade erst wieder im Dienst ist, kommen schon bald Zweifel an dieser Theorie. Doch das Ergebnis der ersten Untersuchungen überrascht nicht nur sie, sondern das gesamte Präsidium: Die Mordwaffe, mit der Mutter und Tochter erschossen wurden, gehörte nicht dem Familienvater und ehemaligen Polizisten Lohmann - sondern einem Mafioso, der seit drei Jahren als tot gilt! Wie kam der Mörder an seine Waffe ... und was ist sein Motiv? Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der spannungsgeladene München-Krimi »Eisblut« von Nadine Petersen. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Nadine Petersen kam 1963 in München zur Welt. Die Architektin ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann in München-Schwabing. Bei dotbooks veröffentlichte Nadine Petersen die drei Bände um Münchner Kommissarin Linda Lange, »Eisbach«, »Eishaus« und »Eisblut«. Ihre Romane sind auch als Sammelband erhältlich.
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Kapitel 1


Linda schlug die Augen auf und starrte nach oben. Ihr Tag begann so makellos wie die Zimmerdecke über ihr, ohne dunkle Flecken, ohne Schatten auf der Seele. Sie hatte wunderbar geschlafen, so tief und traumlos wie seit Langem nicht mehr.

Da sie in den zurückliegenden Wochen oft unter schlechteren Bedingungen aufgewacht war, genoss sie diese Tatsache umso mehr. Sie blieb liegen und spürte diesem fast vergessenen Gefühl der Leichtigkeit nach. Dann blickte sie zur Seite. Sie war allein, das Bett neben ihr leer. Wie so oft in letzter Zeit.

Lukas war früh aufgestanden, um laufen zu gehen. Sie schloss die Augen und lauschte in sich hinein. Da war dieses Gefühl, dass er vor ihr davonlief, seit er begonnen hatte, für einen Marathon zu trainieren. Ob es eine andere Frau gab? Vielleicht diese Französin, die im Nachbarhaus wohnte und deren Katze Flocon hieß und fast täglich bei ihnen auftauchte, wenn Lukas die Balkontür oder ein Fenster offen stehen ließ.

Sie schlug die Augen wieder auf und ließ diesen Gedanken wie eine Wolke am Himmel vorbeiziehen. Das hatte sie inzwischen gelernt: nicht festhalten, loslassen. Und sie wusste um ihre Eifersucht.

Nicht jetzt. Heute war ein wichtiger Tag.

Wenig später stand sie mit einem doppelten Espresso in der Hand in der Küche am Fenster und sah hinaus. Vor ihr lag Lukas’ Nachricht auf dem Küchentisch. Bin laufen. Warte nicht auf mich. Guten Start!

Sie seufzte. Ich liebe dich, Lukas.

Wie gerne hätte sie diese kostbaren Minuten mit ihm verbracht, über den bevorstehenden Tag geredet, sich an ihn gelehnt und Mut bei ihm getankt. Aber es würde auch ohne ihn gehen. Sie straffte die Schultern und richtete sich auf. So bleiben, schärfte sie sich ein. Dann verließ sie das Haus.

Die Fahrt von Schwabing in die Innenstadt verlief ausnahmsweise störungsfrei, und sie brauchte nur fünfzehn Minuten, bis sie das Polizeipräsidium in der Ettstraße erreicht hatte.

Als Linda ihren Wagen geparkt und den Motor abgestellt hatte, blieb sie regungslos sitzen. Seit fast zwei Monaten war sie nicht mehr hier gewesen. Sie hatte diese unfreiwillige Auszeit gebraucht.

Ihr letzter Fall hatte ihr mehr zugesetzt, als sie sich selbst hatte eingestehen wollen. Dazu die Lungenentzündung, die sie wochenlang ans Bett gefesselt hatte. Ihr Körper hatte rebelliert, zum ersten Mal in ihrem Leben. Sie hatte einfach keine Luft mehr zum Atmen gehabt. Alt und schwach hatte sie sich gefühlt, ans Bett gefesselt für viele Wochen. Der rasselnde Atem, die krampfenden Muskeln, die Angstzustände, all das war nun endgültig Geschichte. Sie würde ein neues Kapitel in ihrem Leben und als Ermittlerin aufschlagen.

Nun war der Moment gekommen, an dem sie in ihr gewohntes Leben zurückkehren sollte, vorausgesetzt, sie wäre dem Druck gewachsen. Das würde der Praxistest zeigen, ihr blieb gar keine andere Wahl, als sich dieser Herausforderung zu stellen. Ab jetzt würden wieder Mord, Totschlag und Gewaltverbrechen ihren Alltag bestimmen.

Sie gab sich einen Ruck und stieg aus dem Wagen. Schultern zurück, den Rücken gerade. Zurück in ein altes, neues oder anderes Leben. Wie auch immer.

Michael Lewandowski kam ihr entgegen, als sie das Kommissariat betrat. »Ich war mir nicht sicher, ob du heute wirklich kommst.« Er musterte Linda wie ein Insekt unter dem Mikroskop. »Bereit?«

Sie nickte und schenkte ihrem Kollegen ein warmes Lächeln. Es folgte eine schnelle Umarmung. Sie freute sich, ihn wiederzusehen.

»Gut, denn wir müssen los. Ein 110er.«

Der Zahlencode verriet ihr, dass es irgendwo in München einen verdächtigen Todesfall gegeben hatte, und trotz der traurigen Umstände, die sich hinter den drei Ziffern verbargen, war sie froh, sofort wieder in die Arbeit geworfen zu werden. Das ersparte ihr einen Empfang durch die anderen Kollegen im Kommissariat und den Gang durch ein Spalier aus unsicheren Blicken und neugierigen Fragen.

Die Schatten der Vergangenheit hingen noch wie eine drohende Gewitterwolke über ihr. Erst zwei Monate lagen zwischen ihrem letzten Tag als Ermittlerin und ihrem ersten heute. Um den letzten Fall zu lösen, hatte sie alles auf eine Karte gesetzt und ihr Leben riskiert. Sie hatte sich über alles und jeden hinweggesetzt, auch über Lukas. Dafür hatte sie einen sehr hohen Preis gezahlt. Doch nun war sie wieder da, wo alles angefangen und geendet hatte. Zurück auf Anfang.

Kaum hatten sie das Gebäude verlassen, zündete Lewandowski sich eine Zigarette an und saugte gierig daran.

»Du rauchst wieder?«, fragte Linda entsetzt.

Nach seinem Herzinfarkt hatte er mit dem Rauchen und Trinken aufgehört. Lewandowski antwortete nur mit einem Schnauben.

Dass er während ihrer Abwesenheit wieder in sein altes Muster zurückgefallen war, ließ nichts Gutes ahnen. Linda biss sich auf die Zunge. Sie wusste, wie er Bevormundung hasste, und sie hatte ihrem älteren Kollegen weiß Gott nicht vorzuschreiben, wie er sein Leben zu gestalten hatte. Sie hatte genug mit ihrem eigenen zu kämpfen.

»Was ist passiert?«, fragte sie schließlich, während sie neben ihm über den Parkplatz zu ihrem Dienstfahrzeug lief.

»Drei Tote.«

»Wo?«

»Im Herzogpark.«

Lewandowski schob sich die Zigarette zwischen die Lippen und setzte sich ans Steuer. Linda nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Er öffnete das Fenster auf seiner Seite, blies den Rauch ins Freie und brauste los.

Manches ändert sich nie, dachte sie. Lewandowski war wieder zum Morgenmuffel und Kettenraucher mutiert.

Während der Fahrt warf sie ihrem Partner am Steuer verstohlene Seitenblicke zu. So wie er heute aussieht, könnte er mein Großvater sein, ging es ihr durch den Kopf. Wie lange machte er schon diesen Job? Es mussten mehr als 25 Jahre sein. Vielleicht war das der Preis, den man zahlte für den Beruf.

Sie wollte diesen Preis nicht bezahlen, sie wollte aber auch keinen anderen Job. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen.

Lewandowski nutzte die Gelegenheit, sie heimlich zu mustern.

Abgesehen davon, dass sie Partner waren und er für Linda eine Art väterliche Gefühle empfand, war sie eine bildschöne junge Frau, die die Männerwelt verrückt machen könnte – was sie aber nicht tat. Er hatte in den vielen Jahren ihrer Zusammenarbeit nie erlebt, dass Linda mit ihrer Attraktivität kokettiert, gespielt oder sie zu ihrem eigenen Vorteil eingesetzt hätte, wie er es bei anderen Frauen oft beobachtet hatte. Im Gegenteil, manchmal gab sie sich derart burschikos, als wollte sie diese Schönheit hinter einer rauen Schale verbergen.

Allein diese rote Mähne, die sie immer in einem langweiligen Dutt versteckte. Nie Make-up, trotzdem makellos schön. Eine echte Amazone. Allerdings hätten ihr ein paar Pfund mehr auf den Rippen nicht geschadet. Bei ihrer Umarmung hatte er gespürt, wie erschreckend zart und zerbrechlich sich ihr Körper anfühlte. Er würde sie mästen, nahm er sich vor.

Endlich war sie wieder da, der beste Partner, den er in diesem Job je gehabt hatte.

Sie war seine Instinktfrau, die aus wenigen Eindrücken und unvollständigen Informationen ein Bild formen konnte, aber zu oft von ihren Gefühlen übermannt wurde und sich zu verrennen drohte. Sich in Geduld üben oder nachzugeben, zählte nicht zu ihren herausragenden Eigenschaften.

Deswegen war er die perfekte andere Hälfte in diesem Team. Er ging ruhig und systematisch an eine Ermittlung heran und konnte sich stundenlang durch Akten fressen. Was Erfahrung und Geduld betraf, war er ihr weit voraus, weit genug, um sie wieder einzufangen, wenn sie aus der Kurve zu fliegen drohte.

Das hatte er in den zurückliegenden Jahren mehr als einmal tun müssen. Seine junge Kollegin neigte dazu, bei schwierigen und langwierigen Ermittlungen Anweisungen von oben zu ignorieren, Befehle zu missachten, Risiken einzugehen. Des Öfteren hatte sie mit ihrem Dickkopf eine Suspendierung riskiert, ihre Karriere und ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Deinetwegen rauche ich wieder, Linda.

Er wusste natürlich, warum sie das tat. Dafür gab es nur einen einzigen Grund: einen Fall aufzuklären und einen Mörder zu finden.

Als sie in die Flemmingstraße einbogen, in der sich eine zweistöckige Villa mit gepflegtem Vorgarten an die nächste reihte, sahen sie vor einem Haus mehrere Streifenwagen mit flackerndem Blaulicht wie eine Brandmauer stehen, die Ankömmlinge und Schaulustige auf Abstand hielt.

Eine Handvoll Neugieriger beobachtete das Polizeiaufgebot, die meisten, die hier wohnten, waren jedoch um diese Uhrzeit nicht mehr zu Hause. Entweder waren sie in den Chefetagen ihrer Firmen zugange, um das Geld für ihr luxuriöses Leben zu verdienen, oder sie hatten diese Notwendigkeit bereits hinter sich gelassen und vertrieben sich die Zeit mit einem Powerfrühstück oder Golfen. Dass hier wohlhabende Menschen lebten, verrieten die Gegend im Allgemeinen und die großen Villen im Besonderen auf den ersten Blick.

Lewandowski stellte den Wagen am Straßenrand ab. Sie gingen die letzten Meter zu Fuß zu dem Haus, in dem die Leichen gefunden worden waren.

Ein schwarzer Bentley SUV parkte in der riesigen Doppelgarage neben dem Haus, deren Garagentor geöffnet war. Daneben stand ein 911er.

Vor dem Haus trafen sie auf Peer Jenner, einen Kollegen aus ihrem Kommissariat, den Linda nur flüchtig kannte. Er arbeitete erst seit Kurzem bei der Mordkommission, früher bei der Sitte. Als zuständiger Koordinationsbeamter unterstand ihm alles, was den Ort des Verbrechens betraf. Jetzt würden sich ihre Wege häufig kreuzen.

»Können wir rein?«, fragte Lewandowski ohne Umschweife.

Jenner...



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