E-Book, Deutsch, 592 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Petschnigg Biblische Freundschaft
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-374-05388-9
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Jüdisch-christliche Basisinitiativen in Deutschland und Österreich nach 1945
E-Book, Deutsch, 592 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
ISBN: 978-3-374-05388-9
Verlag: Evangelische Verlagsanstalt
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Von einer Lehre der Verachtung zu einer Lehre des Respekts: Nach 1945 erkannten Kirchen und Theologie langsam ihre antijüdische Geschichte und ihre Mitschuld an der Schoah. Ein wesentliches Resultat dieses Umdenkprozesses stellt der jüdisch-christliche Dialog dar. In Deutschland und Österreich etablierten sich in den Nachkriegsjahrzehnten jüdisch-christliche Basisinitiativen auf Grundlage der Hebräischen Bibel als gemeinsamer Glaubensurkunde von Judentum und Christentum. Vier Pionierinitiativen stehen im Zentrum der Monographie, die Genese, Entwicklung und Bibelrezeptionen dieser Bildungsformate analysiert. Die qualitativ orientierte Studie gewährt den Wahrnehmungen und Erinnerungen von Dialogakteurinnen und -akteuren breiten Raum.
[Bible-Based Friendship. Jewish-Christian Grass Root Initiatives in Germany and Austria after 1945]
From a doctrine of contempt to a doctrine of respect: After 1945 Christian churches had to confront their own anti-Jewish tradition and recognized their complicity for the shoah. The Jewish-Christian Dialogue is one significant result of that shift in mindset. In Germany and Austria, Jewish-Christian discussion initiatives based on the Hebrew Bible – a common document of faith shared by both Judaism and Christianity – were established in the first decades of the post-war period. This monography concentrates on four such dialogue initiatives, and the genesis and development of these dialogue-based educational formats and their reception of the Bible are analysed. The qualitative study grants dialogue-participants ample space for their perceptions und experiences.
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INHALT
I. Einleitung 15
1. Zielsetzung, politische Dimension und Aufbau der Arbeit 16
2. Hermeneutisch-methodische Aspekte 22
2.1 Was bedeutet »Dialog«? 22
2.2 Ju¨disch-christlicher/»ju¨disch-christlicher« oder christlich- ju¨discher/»christlich-ju¨discher« Dialog? 29
2.3 Zur Rolle der Bibel im Dialogprozess 32
2.4 Der Dialogprozess in der Erinnerung: zur Oral History und ihrer Analyse 45
2.4.1 Oral History und Erinnerung 46
2.4.2 Zur Analyse von leitfadenorientierten thematischen Interviews 50
3. Ein Blitzlicht auf eine unheilvolle Geschichte: Christentum und Antijudaismus 54
4. Vom Antijudaismus zum theologischen Neuaufbruch: kirchliche Dokumente zu Judentum und Hebra¨ischer Bibel nach 1945 64
4.1 Dokumente der Katholischen Kirche 68
4.1.1 Vom Kriegsende bis zum II. Vatikanum 70
4.1.2 Das II. Vatikanum und seine Erkla¨rung Nostra Aetate 74
4.1.3 Nachkonziliare Entwicklungslinien von Papst Johannes Paul II. bis zu Papst Franziskus 79
4.2 Dokumente der Evangelischen Kirchen 86
4.2.1 Vom Kriegsende bis zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 1961 86
4.2.2 Theologische Neuansa¨tze in den 1960er und 1970er Jahren 90
4.2.3 Von der Rheinischen Synode 1980 bis ins 21. Jahrhundert 93
4.3 Die Kirchen vor den Herausforderungen aktueller Judenfeindschaft 100
5. Ju¨dische Antworten auf christliche Dialogbemu¨hungen 103
5.1 Erste ju¨dische Reaktionen auf den »ju¨disch-christlichen« Dialog 103
5.2 Dabru emet. Eine Ju¨dische Stellungnahme zu Christen und Christentum 105
5.2.1 Genese und Intention von Dabru emet 105
5.2.2 Rezeptionen von Dabru emet 108
5.3 »Den Willen unseres Vaters im Himmel tun« – Erkla¨rung orthodoxer Rabbiner zum Christentum 110
5.3.1 Genese und Intention der Erkla¨rung 110
5.3.2 Reaktionen auf die Erkla¨rung 112
II. »Die Bru¨cke etwas weiter machen« – zur Praxis des »ju¨disch-christlichen« Dialogs an der Basis 115
1. »Ju¨disch-christliche« Studienwochen im deutschsprachigen Raum und ihre Bibelrezeption – eine historisch-theologische Verortung 116
1.1 »Das Wunder von Bendorf« – die Ju¨disch-Christliche Bibelwoche in Bendorf und Georgsmarienhu¨tte 117
1.1.1 »Ein Stein kam ins Rollen« – wie alles begann 118
1.1.2 »The basic structure is exactly the same« – das Ende in Bendorf und der Neubeginn in Georgsmarienhu¨tte 127
1.1.3 »Das Wichtigste war immer die Arbeitsgruppe« – zurStrukturder Bibelwoche 136
1.1.4 »Die Bibel so studieren, als ob das Leben davon abhinge« – Anmerkungen zur Bibelrezeption 146
1.1.5 »Denn es sind ja nicht leere Worte fu¨r euch, sondern es ist euer Leben« (Dtn 32,47) – Impulse aus der ju¨dischen Schriftauslegung 150
1.1.6 »Where is our specifically Christian interpretation of these passages?« – christliche Schriftauslegung im Wandel 157
1.1.7 »Der Zeitgeist verwandelt’’ – zur Auswahl der biblischen Texte 164
1.1.8 »Das ist immer der Ho¨hepunkt« – zu den Gottesdiensten und spirituellen Angeboten der Bibelwoche 170
1.1.9 »Ein Drittel der Teilnehmer ist ju¨disch« – zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bibelwoche 185
1.1.10 »Ein heiliger Ort« – zur Bedeutung der Bibelwoche fu¨r ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer 193
1.2 »Es war mir so eine Freude und eine Lebenserleichterung« – die O¨sterreichische Christlich-Ju¨dische Bibelwoche in Graz 203
1.2.1 »Es gibt oft wichtige Zufa¨lle« – wie alles begann 205
1.2.2 »Das war selbst ein Dialog« – zum Organisationsteam der Bibelwoche 217
1.2.3 »Die Bibel soll immer im Mittelpunkt stehen« – zur Themenwahl und Bibelrezeption 224
1.2.4 »Die Cre`me de la Cre`me« – zur Wahrnehmung der Vortragenden 232
1.2.5 »Vormittag die Vortra¨ge, Nachmittag die Arbeitsgruppen« – zur Struktur der Bibelwoche 242
1.2.6 »Das war fu¨r mich ein Schlu¨sselerlebnis« – Psalmenlesung und Gottesdienst 247
1.2.7 »Es waren fast keineJuden dabei« – zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Bibelwoche 254
1.2.8 »Es war wirklich ein Zeichen« – zur Bedeutung der Bibelwoche fu¨r ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer 262
1.2.9 »Da ist den Grazern viel verloren gegangen« – zum Ende der Bibelwoche 268
1.3 »Es waren immer biblische Themen« – das Christlich-Ju¨dische Ferienkolleg in Nettetal, Aachen und Baesweiler-Puffendorf 270
1.3.1 »Mit langem Atem Juden und Christen zusammenfu¨hren« – wie alles begann 272
1.3.2 »Es ist nicht eine klassische Bibelwoche« – zur Themenwahl und Bibelrezeption 279
1.3.3 »Intensive Arbeit mit den Texten« – zu Struktur und Atmospha¨re des Ferienkollegs 291
1.3.4 »Nur vereinzelte ju¨dische Ga¨ste« – zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Ferienkollegs 297
1.3.5 »Die gesamte Referentenschar war immer vorzu¨glich« – zuden Vortragenden des Ferienkollegs 306
1.3.6 »Das war so Nettetaler Ritus« – zu den liturgischen Feiern des Ferienkollegs 316
1.3.7 »Na¨chstes Jahr in Klein-Jerusalem – im Heydevelthof!« – zur Bedeutung des Ferienkollegs fu¨r seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer 323
1.3.8 »Das war das Ende einer Epoche« – zum Ortswechsel und Ende des Ferienkollegs 327
1.4 »Unvergleichlich intensive Form des Studiums und der Begegnung« – die Christlich-Ju¨dische Sommeruniversita¨t in Berlin 332
1.4.1 »Auf der Grundlage perso¨nlicher Beziehungen« – wie alles begann 333
1.4.2 »Es war ein theologischer Diskurs« – zu Struktur und Entwicklung der Sommeruniversita¨t 344
1.4.3 »Es war euphorisierend« – zur Gespra¨chskultur und Atmospha¨re der Sommeruniversita¨t 354
1.4.4 »Weil plo¨tzlich das Erste Testament ganz anders anfing zu leuchten« – zur Themenwahl und Bibelrezeption 360
1.4.5 »Es waren so wenige Juden dort« – zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Sommeruniversita¨t 368
1.4.6 »Eine sehr internationale Atmospha¨re« – zu den Lehrenden der Sommeruniversita¨t 375
1.4.7 »Ein Rabbi auf der Kanzel« – zum Gottesdienst der Sommeruniversita¨t 389
1.4.8 »Das hat mich so beflu¨gelt« – zur Bedeutung der Sommeruniversita¨t fu¨r ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer 397
2. Der Dialogprozess aus der Teilnehmendenperspektive 402
2.1 Motive fu¨r die Teilnahme 402
2.1.1 Aus christlicher Perspektive 402
2.1.2 Aus ju¨discher Perspektive 411
2.2 Aspekte des Dialogprozesses an der Basis 422
2.2.1 Zur »deutsch-ju¨dischen« Begegnung 424
2.2.2 Zum »ju¨disch-christlichen« Dialog 431
2.2.3 Zum gemeinsamen Studiumder Bibel 435
2.3 Biblische Lernfelder – biblische Inspirationen 440
2.4 »Biblische Freundschaft« – perso¨nliche Beziehungen entstehen 449
2.5 Wie kann der Dialog gelingen? Versuch einer Kriteriologie 452
2.5.1 Wissen u¨ber die eigene Tradition – Verankertseinindereigenen Tradition 455
2.5.2 Respekt vor der Tradition der anderen/des anderen – keine Mission456
2.5.3 Interesse – Neugier – Offenheit 459
2.5.4 Akzeptanz von Unterschieden 460
2.5.5 Vertrauen aufbauen 462
2.5.6 Ehrlichkeit und Authentizita¨t 463
2.5.7 Der anderen/dem anderen zuho¨ren 465
2.5.8 Veranstaltungen »ju¨disch-christlich« vorbereiten 466
2.6 Wie soll der Dialog weitergehen? Wu¨nsche fu¨r die Zukunft 468
2.6.1 Der Wunsch nach einer Fortsetzung aufallen Ebenen 468
2.6.2 Der Wunsch nach einer sta¨rkeren Beteiligung der jungen Generation und nach Zukunftsorientierung 471
2.6.3 Der Wunsch nach gro¨ßerer Breitenwirkung 473
2.6.4 Der Wunsch nach sta¨rkerer ju¨discher Beteiligung 475
2.6.5 Der Wunsch nach mehr Begegnung 478
2.6.6 Der Wunsch nach christlichem Wissen u¨ber die Bezu¨ge des Neuen Testaments zur Bibel Israels 479
2.6.7 Der Wunsch nach Lektu¨re des Neuen Testaments im »ju¨disch-christlichen« Dialog 480
2.6.8 Der Wunsch nach einer selbstkritischeren Reflexion christlicher Textauslegung und Theologie 481
2.6.9 Der Wunsch nach der Selbstversta¨ndlichkeit alttestamentlicher Lesungen in christlichen Gottesdiensten 483
2.6.10 Der Wunsch nach neuen Vermittlungswegen 484
2.6.11 Der Wunsch nach interreligio¨sen Freundschaften 485
2.6.12 Der Wunsch, Heiligkeit in anderen Religionen zu entdecken und sich davon inspirieren zu lassen 486
2.6.13 Der Wunsch nach gegenseitiger religio¨ser Befruchtung 486
2.6.14 Der Wunsch nach mehr Offenheit gegenu¨ber Ju¨dinnen und Juden 487
2.6.15 Der Wunsch nach Nichtinstrumentalisierung des Judentums 487
2.6.16 Das Wunsch nach gemeinsamer Verbesserung der Welt 488
2.6.17 Der Wunsch, dass der »ju¨disch-christliche« Dialog nicht durch den Dialog mit dem Islam verdra¨ngt wird 489
III. Zusammenfassung und Ergebnisse 491
1. Der Dialog in der Erinnerung – die Erinnerung im Dialog 492
2. Der Dialog mit der Bibel – die Bibel im Dialog 493
3. Der Dialog als Begegnung – Begegnung im Dialog 495
IV. Nachwort 499
V. Anhang 503
1. Programme der »ju¨disch-christlichen« Basisinitiativen 503
1.1 Internationale Ju¨disch-Christliche Bibelwoche in Georgsmarienhu¨tte (seit 2004) 503
1.2 O¨sterreichische Christlich-Ju¨dische Bibelwoche in Graz (1982--2007) 508
1.3 Christlich-Ju¨disches Ferienkolleg in Nettetal, Aachen und Baesweiler- Puffendorf (1983--2012) 522
1.4 Christlich-Ju¨dische Sommeruniversita¨t in Berlin (seit 1987) 547
2. Quellenverzeichnis 562
2.1 Schriftliche Quellen 562
2.2 Mu¨ndliche Quellen – Oral-History-Interviews 564
3. Literaturverzeichnis 567
3.1 Sekunda¨rliteratur 567
3.2 Medienbeitra¨ge 587
3.3 Publikationen im Internet 588