Petzold | FlühMühKüh - Die Suche nach dem Pecore Marrone | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 136 Seiten

Petzold FlühMühKüh - Die Suche nach dem Pecore Marrone


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7392-8435-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 136 Seiten

ISBN: 978-3-7392-8435-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Es gibt noch eins!" Mit diesen bedeutungsvollen Worten eröffnet das Plüschschwein Bonifazius seinem Artgenossen, dem FlühMühKüh, dass im fernen Südtirol noch ein weiteres, auf mysteriöse Art und Weise zum Leben erwecktes plüschiges Wesen existieren muss: das Pecore Marrone. Die beiden begeben sich Hals über Kopf auf eine abenteuerliche Reise nach Bozen, welche um ein Haar an den teilweise unausgereiften technischen Hilfsmitteln scheitert, die das Erfinderschwein und selbst ernannte Genie Bonifazius konstruiert hat und wild entschlossen zum Einsatz bringt. Nachdem das Unternehmen bereits in der Nähe von München erfolglos beendet zu sein scheint und sie nur dank der Hilfe ihres alten Freundes Paul Bachweber bis Bozen kommen, sieht man sich dort neuen Problemen gegenüber. Denn offenbar sind die drei nicht die einzigen Interessenten an dem geheimnisvollen Pecore Marrone. Und so beginnt eine spannende Jagd... Ein Buch nicht nur für junge, sondern auch für jung gebliebene Leser mit Spaß an fantasievollen Erzählungen.

Der Autor Mike Petzold ist Jahrgang 1966 und arbeitet als Berufsfeuerwehrmann in Dresden. Er lebt in Glashütte / Sachsen. Nach dem 2013 erschienenen Buch "FlühMühKüh - Die Geschichte eines kleinen Entdeckers" ist dies nun seine zweite Veröffentlichung, bei der wiederum die kleine Plüschkuh und ihre Abenteuer im Mittelpunkt der Handlung stehen.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Erstes Kapitel
Post für das FlühMühKüh
Das neu erworbene Haus der Patzelts befand sich unweit ihrer alten Wohnung, sogar in der gleichen Straße, an der man bis vor zwei Monaten gewohnt hatte. Es war ein spontaner Entschluss von Martin und Cäcilia gewesen, das vor nicht allzu langer Zeit gründlich renovierte Gebäude mit Garage und kleinem Garten zu kaufen, nachdem es ihnen die älteren Besitzer aus gesundheitlichen Gründen angeboten hatten. Anne, die inzwischen 15 Jahre alt war und ein Gymnasium besuchte, war sofort begeistert gewesen von der Idee ihrer Eltern. Sie erhielt nun ein viel größeres Zimmer; ein kleines Reich nur für sich allein, mit eigenem Fernseher und Computer sowie einer Musikanlage, bei deren Betrieb Martin und Cäcilia mitunter »geräuschhemmend« eingreifen mussten. Ansonsten war Anne ein lustiges, recht fleißiges Mädchen, das an Jungen ihres Alters bisher wenig Beeindruckendes oder Anziehendes entdecken konnte (»Die Kerle in meiner Klasse sind sowieso alle blöd!«), irgendwelche Boygroups anhimmelte und dessen Berufsvorstellungen vierteljährlich und ziemlich heftig wechselten. Das FlühMühKüh hatte nach dem Umzug eine eigene Ecke am Fenster im Wohnzimmer bezogen (bei Cäcilias immer noch prächtigen Orchideen), in der sein kleines Bett und sein Liegestuhl standen und wo es in einer Holztruhe seine zahlreichen Andenken wie Stocknägel, Münzen und seltene Gesteinsbrocken, eben die ganzen gesammelten Schätze und Mitbringsel von Reisen und Ausflügen, aufbewahrte. Auch das Köfferchen, welches Anne zum Ende des Urlaubs in Tirol vor zwei Jahren von ihrem Taschengeld dem Küh gekauft hatte, befand sich dort. Darin lagen so wichtige Dinge wie zum Beispiel ein kleines Fernglas, ein ebenso großer Fotoapparat, ein Kompass und eine Landkarte. Dies waren unverzichtbare Sachen für einen kleinen Entdecker. Vieles davon hatte Martin in mühevoller Kleinarbeit gebastelt, als Geschenk zum »Findetag«, wie man familienintern den Tag nannte, an dem die Patzelts ihr FlühMühKüh in der Buchhandlung gefunden hatten und der jedes Jahr wie ein Geburtstag gefeiert wurde. Tagsüber, wenn das kleine Plüschtier allein im Haus war, vertrieb es sich die Zeit mit dem Lesen von interessanten Zeitschriften, Reiseberichten oder Kriminalromanen, beobachtete vom Fenster aus das Treiben auf der Straße oder sah manchmal – mit der Genehmigung von Martin und Cäcilia – im Fernsehen Sendungen über Tiere und fremde Länder. Die kleinen Plüschpfoten waren nicht nur im Umgang mit der Fernbedienung des Gerätes sehr geschickt und schnell, auch bei anderen Tätigkeiten wie kleineren Bastelarbeiten oder dem Schreiben und Malen hatte das FlühMühKüh viel hinzugelernt. Auch Schach spielte es immer noch gern, jetzt aber weniger gegen sich selbst, wie damals im Buchladen, sondern viel lieber gegen Martin oder Anne. Wenn dann nachmittags Cäcilia von ihrer Arbeit im Büro und Anne vom Unterricht heimkamen, wurden am Kaffeetisch Neuigkeiten ausgetauscht, die Tageserlebnisse erzählt und gern und oft Pläne für kommende Ausflüge und Urlaubsreisen geschmiedet. Der Sommerurlaub für dieses Jahr war übrigens schon lange geplant; dank Paul Bachweber, dem Münchner Abschleppfahrer, hatte man am Chiemsee eine tolle Ferienwohnung gemietet. Gleich zu Beginn der Schulferien in einigen Tagen sollte es losgehen, die ganze Familie war schon in Vorfreude auf die gemeinsamen drei Wochen. Abends spielte man des Öfteren eine Partie Schach oder auch Mensch-ärgere-dich-nicht, wobei das Küh manchmal den Würfelbecher so schwungvoll schüttelte, dass es den Halt verlor, quer über das Spielfeld purzelte und sämtliche Spielsteine umwarf. Dies sorgte meist für einen Neubeginn des Spiels bis zum nächsten Ende durch einen unfreiwilligen Purzelbaum. Martin, der als Feuerwehrmann einen recht unregelmäßigen Schichtplan hatte, war mitunter auch tagsüber in der Woche zu Hause und nahm dann das FlühMühKüh mit zu seinen Tätigkeiten im Haus oder im Garten, wo es in der Regel einen Sitzplatz mit Überblick auf das Geschehen erhielt und manchmal teilweise vorwitzige Kommentare zu den auszuführenden Arbeiten abgab, wie: »Soll ich dir die Wasserwaage halten? Brauchst du einen Nagel? Hm, ich glaube, der ist zu klein! Soll ich mal hämmern?« Dies erzeugte aber eher allgemeine Heiterkeit, als dass es Martin genervt hätte. An einem schönen Vormittag Ende Juni war Martin in der Garage, welche sich im Kellergeschoss des Hauses befand, mit Aufräumen beschäftigt, während das Küh auf der Werkbank saß und Schrauben und Nägel nach Art und Größe sortierte. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit führte es mit großer Sorgfalt aus, und es war darin so vertieft, dass es auch nicht das Postauto bemerkte, das den Weg zum Haus heraufbrummte. Erst als der Postbote ausstieg und »He, Herr Patzelt, können Sie mir mal bitte beim Tragen helfen?« rief, unterbrach es sein Sortieren und saß mucksmäuschenstill. Der etwas dickliche Mann im gelben Shirt mit dem aufgedruckten Posthorn und der kurzen blauen Hose wusste noch nichts von dem außergewöhnlichen Plüschtier und sollte nicht unbedingt vor Überraschung das riesige Paket fallen lassen, welches er jetzt zusammen mit Martin in die Garage schleppte. »Das ist wirklich für uns?« Martin blickte ein wenig ungläubig. Weder hatten er noch seine Frau und sicherlich auch nicht Anne irgendetwas bestellt oder gekauft, das in dieses Monster von einer Kiste gepasst hätte. Das Teil war sicherlich größer als einen mal einen Meter und geschätzte 10 bis 15 Kilo schwer. Der Postbote schnaufte nach dem Absetzen ein bisschen vor sich hin, kratzte sich verlegen am Ohr und meinte: »Sagen Sie mal, Herr Patzelt, wohnt bei Ihnen zufällig ein chinesischer Untermieter? Oder haben Sie einen Austauschschüler von dort?« Mit einem Taschentuch wischte er sich den Schweiß von der Stirn und sah Martin fragend an. »Austauschschüler? Untermieter? Wie kommen Sie denn auf so was?« Martin schüttelte den Kopf. »Na ja, die Adresse auf dem Paket stimmt auf alle Fälle. Heckenweg 13 ist ja hier, aber wohnt bei Ihnen jemand, der ›FlühMühKüh‹ heißt?« Martin zuckte zusammen, wogegen es das Küh nun kaum noch auf seinem erhöhten Sitzplatz aushielt. »Was? Woher kommt es denn?« Das Familienoberhaupt der Patzelts beugte sich über den aufgeklebten Paketschein. »Österreich? Tirol? FlühMühKüh? Äh, ja, dann müsste das schon in Ordnung gehen. Ich hatte es ganz vergessen. Wissen Sie, wir haben eine Tante, die manchmal bei uns ein paar Tage wohnt, und die nennt man – ja, wie nennt man die denn gleich – genau, in Familienkreisen eben Tante FlühMüh. Richtig heißt sie Friederike. Ein Spitzname eben. Ich glaube, sie hatte, äh, etwas Kosmetik bestellt.« Das kleine gefleckte Wesen mit den Plüschohren wäre nach dieser Erklärung vor Lachen und auch vor Neugier fast von der Werkbank gefallen. Aber es konnte sich mit letzter Mühe noch beherrschen. Der Postbote murmelte etwas Unverständliches, das wie »… was soll denn das für ein Zeug sein« klang, ließ sich den Empfang des Paketes quittieren, schwang sich in sein Fahrzeug und fuhr davon. Martin, dem immer noch mehrere Fragezeichen auf der Stirn standen, ging zum Küh, nahm es auf die Hand und trug es dann zur Kiste, die auf dem Garagenboden stand. Dort ließ er es herunter, und beide betrachteten schweigend das Monstrum aus Pappe. Schließlich meinte Martin zum FlühMühKüh: »Hast du eine Ahnung, was hier drin sein könnte?« Das konnte jedoch nur den Kopf schütteln. Für das kleine Plüschwesen war die Sache genauso rätselhaft. »Also, deine Zustimmung vorausgesetzt – es ist ja immerhin an dich adressiert – werde ich jetzt mal das Geheimnis lüften.« Martin holte ein Messer und wollte gerade den Karton öffnen, als im Haus das Telefon klingelte. Mit einem »Bin gleich wieder da« ging er durch die Garage und den Keller nach oben in die Wohnung. Das Küh, welches immer noch unmittelbar neben der Kiste stand, zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich direkt aus dieser eine schnarrende, grunzende Stimme zu hören war, die ihm seltsam bekannt vorkam: »Dies ist ein Probealarm der Feuerwehr. Begeben Sie sich sofort zu Ihrer Dienststelle! Achtung, ich wiederhole: Dies ist ein Probealarm. Begeben Sie sich sofort zu Ihrer Feuerwache! Ende der Durchsage.« Martin kam schon die Treppe heruntergesaust, den Autoschlüssel in der Hand, rannte zum Wagen und rief dem FlühMühKüh zu: »Ich bin alarmiert worden und muss mal kurz für zwei oder drei Stunden weg. Länger wird’s hoffentlich nicht dauern. Das Paket machen wir dann zusammen auf. Sag Cäcilia und Anne, wenn sie nach Hause kommen, dass ich bald wieder da bin. Und tschüss!« Der silbergraue Kombi brauste davon. Den hatten sich die Patzelts vor zwei Jahren gekauft, nachdem der Vorgänger bei der Heimreise aus Tirol von den diebischen Greifzu- Brüdern...



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