Pfannenschmidt | Freudinnen für's Leben - Roman 2: Freundschaft auf den dritten Blick | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2, 357 Seiten

Reihe: Freudinnen für's Leben

Pfannenschmidt Freudinnen für's Leben - Roman 2: Freundschaft auf den dritten Blick


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-95824-051-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 2, 357 Seiten

Reihe: Freudinnen für's Leben

ISBN: 978-3-95824-051-3
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Leben ist kein Ponyhof – „Freundschaft auf den dritten Blick“ von Christian Pfannenschmidt jetzt als eBook bei dotbooks.

Bisher war das Leben für die Freundinnen Marie, Ilka und Elfie eine reine Achterbahnfahrt: turbulent, schwindelerregend, rasant – aber am Ende hatten sie immer wieder festen Boden unter den Füßen. Nur ein schwacher Trost für Marie, die gemeinsam mit ihrer großen Liebe Ronaldo ein eigenes Kurhotel eröffnen möchte. Denn auf einmal taucht seine Tochter auf und hat nichts übrig für ihre neue Stiefmutter. Und Ilka muss erfahren, dass ihre Kollegin Frau Stade mit harten Bandagen kämpft. Können aus Feinden Freunde werden– und am Ende alles gut?

„Freundschaft auf den dritten Blick“ ist der zweite Teil einer Serie voller Gefühle: Liebe, Pech, Verrat und Glück – die perfekte Mischung zum Mitfiebern!

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Freundschaft auf den dritten Blick“ von Christian Pfannenschmidt. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

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Weitere Infos & Material


Kapitel 1
Als die trockene Erde auf den Sarg rieselte, erhoben sich die Hummeln von den gelben Chrysanthemen, den roten Gerbera und weißen Lilien zu einem wilden Tanz. Für einen Augenblick war ihr Summen der einzige Laut in der Stille. »Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube«, murmelte der Pfarrer. Marie fröstelte in der Sonne. Es wollte ihr nicht in den Kopf, daß unter dem Deckel aus hellem Eichenholz Nicole lag. Ausgerechnet Nicole, die so voller Lebenslust, so apfelkuchenblond und strahlend gewesen war wie eines dieser Mädchen aus der Lätta-Reklame. Viele Kränze schmückten das Grab, einer prächtiger als der andere. Und etwas abseits lag ein Herz aus Margeritenblüten. Das war von Schmolli, dem Hotelportier. Von welchen Zufällen das Leben abhängt, dachte Marie. Wäre Nicole nicht so eine Schlunze gewesen, hätte sie nicht vergessen, ihren Urlaubsschein abzugeben, dann wäre sie mit ihrem Thorsten in die längst fälligen Flitterwochen nach Djerba gereist. Hätte sich im Sand geaalt und sich von Thorsten die Meerwassertropfen vom Rücken küssen lassen. So war er nach einem Streit allein geflogen und Nicole in Hamburg diesem Verrückten in die Hände gefallen, der sie wochenlang verfolgt, ihr in ihrer Wohnung aufgelauert und sie schließlich umgebracht hatte. Marie schaute in die Runde. Alle Kollegen aus dem Hansson-Hotel waren gekommen. Ilka Frowein, ihre beste Freundin, verschanzte sich hinter einer dunklen Sonnenbrille. Frau Stades Augen, die häufig so giftig auf Nicole geblickt hatten, waren mit Tränen gefüllt. Dr. Begemann sah aus, als ginge ihn das alles nichts an. Dieter Saalbach starrte zu Boden, und Daniela Holm blickte in den saphirblauen Himmel. Die Mädchen aus dem Schreibpool hielten sich an den Händen. Marie hätte auch gerne jemanden zum Festhalten gehabt, aber Ronaldo war nicht da. Wie eigenartig? Am Tag von Nicoles Hochzeit mit Thorsten hatte Ronaldo ihr zum erstenmal gesagt, daß er sie liebte. Und am Tag von Nicoles Beerdigung hatten sie ihren ersten großen Krach gehabt, morgens auf nüchternen Magen zwischen Marmeladentoast und Wimperntuschen. Und alles nur, weil sie gewollt hatte, daß Ronaldo mit zum Begräbnis ging. Immerhin war Ronaldo Schäfer der Direktor des Hansson-Hotels. Immerhin liebte sie ihn, und er hatte gefälligst dazusein, wenn sie ihn brauchte. »Hast du eigentlich vergessen, daß es noch kein Jahr her ist, seit meine Frau gestorben ist?« hatte Ronaldo geschrien und sie dabei geschüttelt, daß ihr Hören und Sehen verging. »Kannst du dir nicht vorstellen, daß es über meine Kraft geht, einen Friedhof zu betreten? Gemeinsam mit einer anderen Frau?« Doch, das konnte Marie. Sie war ja nicht blöd. Sie wußte auch, daß dieser Streit einen kleinen Riß ins Fundament ihrer jungen Liebe gezogen hatte. Und wenn man nicht rechtzeitig damit begann, die Risse zu kitten, hatte man schnell eine Ruine. Also hatte sie die Klappe gehalten. Was nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen einer Marie Malek gehörte. Durch einen Gitarrenakkord wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Ben war ans Grab getreten. Nicoles großer Bruder, Maries kurze Liebe. Ben, der immer noch was von einem verwuschelten Welpen hatte. Er begann zu singen. Ganz innig und ernst. »Always On My Mind«. Beim Refrain verlor er die Fassung. Ein paar Laute kriegte er noch heraus, ein Krächzen, dann heulte er los wie ein Schloßhund. Da passierte es. Nicoles Freundin Elfie Gerdes, die in der Reihe hinter Ben stand, trat langsam hervor, würdevoll wie eine Königin in ihrem kleinen Schwarzen mit den gekreuzten Bändern vor der Brust, und sang für Ben weiter. Die Kollegen schauten sich verdutzt an. Die Dicke aus dem Schreibpool und eine Stimme wie ein in die Gosse gefallener Engel. Als der letzte Ton verklungen war, guckte sich Elfie etwas verunsichert um, als habe sie zuviel von sich preisgegeben. Langsam verließen die Trauergäste Nicoles Grab. Personalchef Dr. Begemann hakte seine Assistentin Frau Stade unter. Er rümpfte die Nase. »Singend auf den Friedhof, na ja.« »Also, ich fand das sehr hübsch«, sagte die Stade und schritt hocherhobenen Hauptes mit einem kleinen schwarzen Kapotthut, den ein lavendelblaues Ripsband schmückte, an der Seite ihres Chefs vom Friedhof. Gefolgt von Daniela Holm und Dieter Saalbach. Unschlüssig standen die anderen noch zusammen. Und während der warme Wind ein paar Staubpartikel zu ihnen herüberwehte, waren sie alle mit den Gedanken schon wieder bei ihrem Job, dem Hotel und der lauten Welt da draußen, nur allzu bereit, dem Alltag das Feld zu überlassen. Nur Marie blieb noch einen Moment am Grab zurück. Sanft berührte sie Thorsten, der mit seinen Händen einen rosafarbenen Stoffhasen zerknuffte. Schließlich warf er Nicoles Talisman mit einer heftigen Bewegung auf den Eichensarg. Marie legte ihm den Arm um die Schulter, streichelte seine Wange, bis er sich mit einem traurigen Lächeln von ihr löste und zum Friedhofstor ging. Marie trat zu den anderen. Gerührt umarmte sie Elfie. »Das hast du wunderbar gemacht.« Ilka legte ihre Hand auf Elfies Arm. »Ich wußte überhaupt nicht, daß Sie so gut singen können, Frau Gerdes.« »Ist ‘ne Art Hobby.« Elfie entschuldigte sich und ging zu Schmolli hinüber. Der stand abseits an einen Baum gelehnt, das Gesicht in den Händen vergraben. »Das weiß ja keiner, daß ich sie geliebt habe«, schluchzte er. Elfie traten die Tränen in die Augen, und ihr Herz schmolz dahin wie ein Klops Butter in der Sonne. Marie beobachtete die beiden. Dann verließ sie an Bens Seite den Friedhof. »Kommst du noch mit, Marie?« fragte er. »Ach, das ist doch eher eine Familiensache, Ben.« »Sehen wir uns denn mal?« Marie küßte ihn auf die Wange. »Natürlich.«

Im Hotel ging es an diesem Tag ungewöhnlich ruhig zu. Es war, als ob auch die Gäste spürten, daß das Hansson Trauer trug, und sich mit ihren Forderungen, Wünschen, Beschwerden, Bitten und Ansprüchen zurückhielten. Weit weniger häufig als sonst hörte man: »Haben Sie nicht …?« – »Können Sie mal …?« – »Bitte erledigen Sie das für mich …?« – »Wo bleibt heute die Tribune?« – »Was soll das heißen, kein englisches Limonengelee?« – »Bitte keinen Weichspüler an meine Badetücher!« – »Den Weckruf pünktlich um sieben!« – »Ich habe eine Mücke im Zimmer!« – »Bitte putzen Sie meine Schuhe!« – »Nur drei Spritzer Zitrone und ein Schüßchen Olivenöl an meinen Salat!« und so weiter und so fort. Wen sollten sie auch herumkommandieren? Alle waren auf Nicoles Beerdigung. Nur Ronaldo hielt Stallwache im Direktionsbüro. Er saß am Schreibtisch von Nicole. Mit einer fast zärtlichen Geste strich er über ihr Hochzeitsfoto, das dort in einem goldenen, herzförmigen Rahmen stand. »Sorry!« Ronaldo drehte sich um. Im Türrahmen lehnte ein junger Mann. Mittelgroß. Schlank und gebräunt, lange dunkelblonde Haare, auf denen die Sonne tanzte. Eisblaue Augen wie Gletscherbonbons. Eine geballte Ladung Testosteron mit einem Schuß Weiblichkeit. Die Mädels aus dem Schreibpool hätten jetzt vermutlich so Sachen gesagt wie »rattenscharf« oder »knattergeil«, und dann hätten sie diesen Smartie kühl angelächelt und sich heiße Gedanken gemacht. »Ach, der Kurier!« sagte Ronaldo. »Nee, ich komme wegen der Anzeige.« Ronaldo verstand kein Wort. Der Fremde streckte ihm die Hand entgegen. »Stefan Ahlbaum.« »Freut mich«, sagte Ronaldo. »Schäfer.« Stefan grinste. »Wohl Mädchen für alles hier, was?« »Sozusagen«, entgegnete Ronaldo. Dann ging er aus dem Sekretariat in sein Büro, weil das Telefon klingelte. Stefan folgte ihm. »Ich wollte mich auf die Stelle bewerben. Als Sekretärin. Aber die Personalabteilung ist wohl heute auf Betriebsausflug.« Neugierig sah sich Stefan um. »Und jetzt würde ich gerne mit dem sprechen, der hier in dem Kasten das Sagen hat.« »In dem Kasten hier habe ich das Sagen«, antwortete Ronaldo. »Tut mir leid. Der Job ist weg.« »Sie haben was gegen Männer in Frauenberufen?« »Nö«, sagte Ronaldo. »Keinesfalls!« Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch. »Wie gesagt, der Job ist weg. Aber es war trotzdem nett.« Da entdeckte Stefan die Tim-und-Struppi-Rakete auf Ronaldos Schreibtisch. An der mal ein Flügel abgebrochen war, als Ronaldo, sauer auf Marie, das Ding vor lauter Wut heruntergefegt hatte. Damals, als sie noch kein Liebespaar waren und Marie Mist gebaut hatte im Job. Marie hatte den Flügel später wieder angeleimt, und jetzt mochte Ronaldo die Rakete mit den rot-weißen Streifen fast noch lieber, so wie einem häufig die nicht perfekten Dinge ans Herz wachsen: der Teddy, dem ein Glasmurmelauge fehlt, der Kaffeebecher mit dem Weihnachtsmann, dessen Zipfelmütze schon seit Jahren einen Sprung hat. Stefan zeigte auf die Rakete. »Schritte auf dem Mond.« »Sie kennen das?« Kennen? Das war glatt die maßloseste Untertreibung, die Stefan je gehört hatte. »Ich bin der größte Tim-und-Struppi-Sammler außerhalb Belgiens. Das sind Freunde von mir seit meiner Kindheit.« Ronaldo gluckste vor Vergnügen. »Meine auch.« Und dann hauten sich die beiden Männer ihre Tim-und-Struppi-Erlebnisse um die Ohren, daß es nur so krachte. »Die Krabbe mit den goldenen Scheren? Der Fall Bienlein?« Stefan nickte. »Schulze und Schultze, die Castafiore, Nestor …« »Kapitän Haddock?« fragte Ronaldo. Stefan schimpfte plötzlich los wie ein Rohrspatz. »Strauchdiebe! Süßwassermatrosen!...


Pfannenschmidt, Christian
Christian Pfannenschmidt, geboren 1953, war Journalist und Reporter für die Abendzeitung, München, den Stern und das Zeit-Magazin. Heute lebt er als Autor in Köln und Berlin. Von ihm stammen unter anderem die Drehbücher der ZDF-Erfolgsserie „Girlfriends“. „Der Seerosenteich“ wurde in mehrere Sprachen übersetzt und in der Verfilmung, als ARD-Zweiteiler, verfolgten über 6 Mio. Menschen die Karriere von Isabelle, dem Mädchen vom Lande, das zur Chefin eines Modeimperiums aufsteigt. 2003 gründete er eine eigene Fernsehproduktion und setzte seine persönliche Erfolgsgeschichte mit TV-Serien wie u.a. „Die Albertis“ und „Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen“ fort.


Bei dotbooks erschienen bereits Christian Pfannenschmidts Romane „Der Seerosenteich“ und „Die Albertis“.


Die Website des Autors: www.christianpfannenschmidt.de, www.facebook.com/PfannenschmidtChristian

Die Charaktere der „Girlfriends“-Serie haben den Autor nicht mehr losgelassen. Und so hat er – basierend auf den Drehbüchern – sieben Romane über die Freundinnen Marie, Ilka und Elfie geschrieben:

Band 1: „Fünf Sterne für Marie“
Band 2: „Freundschaft auf den dritten Blick“
Band 3: „Zehn Etagen zum Glück“
Band 4: „Demnächst auf Wolke sieben“
Band 5: „Kurz vor zwölf im Paradies“
Band 6: „Das 1x1 zum großen Glück“
Band 7: „Frühstück für zwei“



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