Pickart | Einladung zum Glück | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 122 Seiten

Pickart Einladung zum Glück


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95649-912-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 122 Seiten

ISBN: 978-3-95649-912-8
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Eigentlich führen Sandra und David eine perfekte Ehe - aber momentan kriselt es. Da erfährt Sandra: David hat für sie seinen Traum aufgegeben, Eishockeyprofi zu werden. Kann er ihr das jemals verzeihen?

Joan Elliott Pickart ist eine berühmte amerikanische Schriftstellerin, die seit 1984 über 100 Liebesromane veröffentlicht hat. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Robin Elliott. Joan Elliott Pickart ist Mitbegründerin der Autorenvereinigung Prescott, einem Mitglied der Romance Writers of America (RWA).

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1. KAPITEL
Sandra Westport zog die Backhandschuhe an und nahm das Blech mit den goldbraunen Muffins aus dem Ofen. Sie stellte es zum Abkühlen auf die Arbeitsfläche, schob ein weiteres Blech hinein und streifte die Handschuhe wieder ab. Dann setzte sie sich an den Küchentisch und begann, das nächste Dutzend Muffins mit Schokoladenglasur zu überziehen. Vergeblich versuchte sie, sich eine Locke aus der verschwitzten Stirn zu pusten. Die Julihitze hatte Boston fest im Griff. Obwohl es erst acht Uhr morgens war, brannte die Sonne bereits unbarmherzig vom Himmel. Die Hitze des Backofens tat das ihre dazu, dass die Küche einer Sauna glich. Sandra seufzte, während sie ein fertiges Schokoladenküchlein zur Seite stellte und nach dem nächsten griff. Genau in diesem Moment betrat ihr Ehemann die Küche. „Oh Gott, was für eine Hitze!“, keuchte David Westport. „Ich sage dir, auf dem Bürgersteig könnte man ein Spiegelei braten.“ Er beugte sich vor, stützte die Hände auf die Knie und atmete mehrmals tief durch, bevor er sich wieder aufrichtete. „Komm her, meine Süße“, sagte er und breitete die Arme aus. Sandra lachte. „Vergiss es, mein Lieber. Du bist ein durchgeschwitztes klitschnasses Etwas. Geh erst mal duschen, dann denke ich vielleicht noch einmal über deine Bitte nach. Wie kann man nur bei dieser Hitze joggen?!“ Schmunzelnd nahm David sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank sie in einem Zug aus, bevor er zu Sandra an den Tisch ging. „Ich will ja nicht unverschämt sein, aber bei diesem Wetter zu backen zeugt bestimmt auch nicht von einem klaren Verstand“, sagte er und griff nach einem Muffin. „Hey, Finger weg“, warnte Sandra. „Die sind für den Basar in der Kirche. Und frag mich nicht, wo ich meinen Verstand hatte, als ich mich für das hier gemeldet habe. Die Gemeinde sollte ein Gesetz erlassen, wonach nur Leute, die zu Hause eine Klimaanlage haben, Kuchen spenden dürfen.“ Seufzend schaute sie aus dem Fenster. „Klimaanlage. Wie ich hörte, soll das eine großartige Erfindung sein.“ „Das Gerücht habe ich auch schon gehört“, erwiderte David und nahm sich blitzschnell einen Muffin. „Eines Tages, meine Süße. Und bis dahin könntest du ruhig darauf verzichten, das Thema Klimaanlage immer wieder anzusprechen. Ich bin es leid.“ Er verspeiste den Kuchen mit zwei Bissen. „So. Ich habe der Kirchengemeinde einen Dienst erwiesen, indem ich diese Leckereien probiert habe, und ich muss sagen, deine Muffins sind einfach köstlich, Lockenköpfchen.“ Sandra richtete ihr Messer auf ihn. „Nenn mich nicht Lockenköpfchen, Westport. Du weißt genau, wie sehr ich es hasse, dass mein Haar immer verrückt spielt, sobald es schwül ist. Wer weiß, vielleicht schneide ich es eines Tages ratzekurz, dann bin ich den Ärger los. Oje, ich freue mich schon auf den Tag, an dem unser Sohn mich vorwurfsvoll fragen wird, warum ausgerechnet er meine blonden Locken geerbt hat und Molly dein glattes schwarzes Haar.“ „Da du gerade von ihnen sprichst: Unsere Zwillinge schlafen wohl noch?“, fragte David. „Ja.“ Sandra zögerte. „Hör zu, David, ich wollte nicht über die fehlende Klimaanlage jammern.“ Der Timer am Herd summte, und Sandra eilte hinüber, um das Blech herauszuholen. Sie schaltete den Ofen aus und setzte sich wieder an den Tisch, um mit dem Glasieren fortzufahren. „Fast fertig“, sagte sie und setzte sich. „Ich habe aufgehört zu zählen, aber es müssten genug Muffins für den Basar und für uns sein.“ „Das hoffe ich“, erwiderte ihr Mann und wollte sich noch einen nehmen. „Lass das.“ Sandra klopfte ihm spielerisch auf die Finger. „Tu mir und der Welt einen Gefallen, und geh duschen.“ „Okay.“ Schnell steckte David seinen Finger in die Glasur und leckte ihn genüsslich ab. „Igitt“, rief Sandra lachend. „Es geht doch nichts über Schokolade mit salzigem Schweiß.“ David rümpfte die Nase. „Ich gehe duschen.“ Sandra sah ihm nach. Sie waren jetzt seit elf Jahren verheiratet, und noch immer konnte sein Anblick ihr Herzklopfen bereiten. David sah toll aus. Er war groß, dunkelhaarig und sportlich, mit unglaublich grünen Augen. Er wog kein Pfund mehr als damals auf dem College, besaß breite Schultern, eine schmale Taille, muskulöse Beine und … Hastig wandte Sandra sich ab. „Hier drin ist es schon heiß genug“, sagte sie zu einem Muffin. „Auch ohne an … Halt den Mund, Sandra.“ Während sie Muffin um Muffin glasierte, ließ sie ihren Gedanken freien Lauf. Jedes Jahr das Gleiche, dachte sie. Sie träumte von einer Klimaanlage, und David versprach, dass sie eines Tages eine einbauen würden. Dabei wussten sie beide, dass das nie geschehen würde. Für einen derartigen Luxus hatten sie einfach nicht genug Geld. Nein. Nicht in diesem Leben. „Geschafft“, sagte Sandra, bevor sie den letzten Muffin auf das Abtropfgitter stellte und aufstand, um die Behälter zu holen, in denen sie die Küchlein morgen zur Kirche transportieren wollte. Ihr T-Shirt klebte an ihrem Oberkörper, so heiß war es mittlerweile. Eine Klimaanlage! Warum verschwendete sie auch nur einen Gedanken an etwas, das sie nie bekommen würde? Sie war eine intelligente Frau, die hin und wieder als Reporterin für die North End News, ein zehn Seiten starkes Wochenblatt, arbeitete. Und im Moment war sie einer echten Sensation auf der Spur: Morgen würde sie die ach so spannende Story über den Kuchenverkauf in der Kirche von St. Luke’s in der Redaktion abliefern. „Du spinnst, Sandra“, murmelte sie und holte die Plastikbehälter aus dem Küchenschrank. „Du hast dein Gehirn mitgebacken.“ Vorsichtig verstaute sie die Muffins in den Behältern. Vor einer Million Jahren hatte sie noch davon geträumt, dass sie als berühmte Journalistin um die Welt reisen und die Zeitungen sich um ihre Reportagen reißen würden. Sandra leckte sich Glasur von den Fingern. Ich war eine Träumerin, dachte sie. Sie hatte ihre Karrierepläne schon lange auf Eis gelegt, um sich ganz auf ihre Familie zu konzentrieren. Sandra bereute es nicht. Sie liebte ihren Mann noch so sehr wie an jenem Tag, an dem sie geheiratet hatten. Und woher wollte sie wissen, ob sie überhaupt das Zeug dazu gehabt hätte, als Journalistin Karriere zu machen? Aber was war mit David? Seine Pläne waren keine Träumerei gewesen. Er hatte alle Chancen gehabt, eine Karriere als Baseball-Spieler zu machen. Alle gingen davon aus, dass sich die großen Teams der US-Ligen um ihn bemühen würden, sobald er die Saunders University abgeschlossen hatte. David hätte alles haben können … den Ruhm, ein Vermögen – und ein Haus mit Klimaanlage. Doch dann war sie schwanger geworden, mit neunzehn. Sandra erinnerte sich noch genau, wie verängstigt sie damals gewesen war. Und wie wunderbar David reagiert hatte. Er hatte ihr gesagt, dass sie nun eben ein bisschen früher heiraten würden. Und dass er sich unglaublich auf ihr Baby freue. Sie hatte das Studium abgebrochen und als Kellnerin gearbeitet. David suchte sich einen Teilzeitjob als Tankwart, um die Miete für ihre schäbige kleine Wohnung zu verdienen. Zuerst hatte er noch nebenher studieren können, doch dann hatte die Zeit nicht mehr gereicht, alles unter einen Hut zu bekommen. Sein Traum, professionell Baseball zu spielen, war unter Windeln, Fläschchen und Lätzchen begraben worden. Mit einem Baby wäre das vielleicht alles noch gegangen. Aber nicht mit zwei. Sie hatten Zwillinge bekommen. Michael und Molly. Und bis heute war Sandra überzeugt, dass David seine Entscheidung bereute, sie damals geheiratet zu haben. Ihr Mann war nicht glücklich und liebte sie nicht mehr. Sicher, er setzte ein Lächeln auf, arbeitete hart und tat so, als wäre er mit seinem Leben zufrieden. Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, wann er ihr das letzte Mal gesagt hatte, dass er sie liebte. Wann würde es so weit sein? Sandra blinzelte die plötzlichen Tränen fort. Wann würde er genug von ihr haben und sie verlassen? Würde er mehr als ein Jahrzehnt mit ihr als ausreichende Strafe für einen leichtsinnigen Fehler ansehen? Was sollte sie nur tun, damit er sie wieder liebte? Was, was, was? Die Vorstellung, ihn zu verlieren, war unerträglich. Aber sie wusste nicht, wie sie es verhindern sollte. „Hi, Mom. Hier riecht es aber lecker.“ „Oh.“ Sandra war dankbar für die Ablenkung. „Guten Morgen, Molly. Ich habe Muffins für den Kirchenbasar gebacken, für uns sind aber auch noch welche da. Die Schokoladenglasur muss noch fest werden.“ „Schade“, sagte Molly und setzte sich an den Tisch. Das viel zu große T-Shirt, das sie als Nachthemd trug, rutschte ihr von der Schulter. „Ich hätte jetzt echt Lust auf einen Muffin gehabt.“ „Gedulde dich noch ein wenig.“ Sandra lächelte. „Glaubst du, das T-Shirt deines Vaters ist groß genug für dich?“ „Es ist cool.“ Molly warf einen Blick auf die verblassten Buchstaben. Saunders University stand darauf. „Dad wollte es nehmen, um das Auto nach dem Waschen abzutrocknen, aber ich habe ihn überredet, es mir zu geben. Meine Freundin Becky schläft in einem T-Shirt von ihrem Dad, auf dem Harvard steht, dabei war er dort gar nicht. Dad war wenigstens in Saunders.“ Aber er hat keinen Abschluss gemacht, dachte Sandra. „Ja, das war er“, bestätigte sie fröhlich. „Genau wie ich. Zwei Sekunden lang. Okay,...



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