E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten
Reihe: Baccara Weihnachten
Pickart / Summers / Maynard Baccara Weihnachten Band 1
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7515-0008-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 448 Seiten
Reihe: Baccara Weihnachten
ISBN: 978-3-7515-0008-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
SINNLICHE NÄCHTE AM KAMIN von JANICE MAYNARD
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SCHUTZENGEL IN ROTER SPITZE von CARA SUMMERS
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Joan Elliott Pickart ist eine berühmte amerikanische Schriftstellerin, die seit 1984 über 100 Liebesromane veröffentlicht hat. Sie schreibt auch unter dem Pseudonym Robin Elliott. Joan Elliott Pickart ist Mitbegründerin der Autorenvereinigung Prescott, einem Mitglied der Romance Writers of America (RWA).
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Leo Cavallo hatte Kopfschmerzen. Aber eigentlich tat ihm alles weh. Die Strecke von Atlanta in die Great Smoky Mountains von Tennessee hatte auf der Karte ganz harmlos gewirkt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so ermüdend war, bei Dunkelheit kurvenreiche Landstraßen zu fahren. Und Anfang Dezember wurde es bereits früh dunkel.
Er warf einen Blick auf die Uhr. Schon nach neun! Und er hatte keine Ahnung, wie weit es noch war bis zu seinem Ziel. Vor zehn Meilen hatte sein Navi aufgegeben und zeigte nur noch Nicht registrierte Strecke an. Dem Thermometer zufolge konnte der Regen, der gegen die Windschutzscheibe prasselte, sich jeden Moment in Eis verwandeln. Und dann hatte er wirklich ein Problem. Ein Jaguar war kein Wagen für schlechtes Wetter.
Er schwitzte unter dem dünnen Pullover. Unwillkürlich griff er nach der Tablettenschachtel im Handschuhfach. Plötzlich glaubte er wieder die Stimme seines Bruders zu hören. Laut und deutlich.
Es ist mein Ernst, Leo. Du musst dein Leben ändern. Himmel, du hast einen Herzinfarkt gehabt!
Und Leos Antwort: Einen leichten Infarkt! Mach kein Drama draus. Ich bin in hervorragender physischer Verfassung. Du hast gehört, was der Arzt gesagt hat.
Richtig. Er hat gesagt, dein Stress-Level ist jenseits von Gut und Böse. Und er hat dich auf die Familiengeschichte verwiesen. Unser Vater war noch keine zweiundvierzig, als er seinen Infarkt hatte. Wenn du so weitermachst, liegst du bald neben ihm.
Leo zerbiss die Tablette und fluchte, als die Straße plötzlich in eine Schotterpiste überging. Die Räder des Wagens drehten einen Moment durch, bevor sie wieder Halt fanden. Langsam fuhr er weiter und hielt nach irgendwelchen Anzeichen einer menschlichen Behausung Ausschau.
Im Scheinwerferlicht sah er dichte Rhododendronbüsche, die die Straße säumten. Der Eindruck der Enge verursachte ihm Beklemmungen. Er war die hellen Lichter von Atlanta gewohnt. Sein Penthouse bot einen atemberaubenden Blick über die ganze Stadt. Lichter – Tempo – Menschen. Das war sein Alltag gewesen. Gewesen? Wieso um alles in der Welt hatte er sich überreden lassen, sich in diese Einöde zu begeben?
Fünf Minuten später – Leo war kurz davor kehrtzumachen – sah er es plötzlich: ein Licht in der Dunkelheit. Seine Erleichterung war nicht zu beschreiben, denn auch die Aussicht umzukehren hatte nichts Verlockendes. Er atmete einmal tief durch, als der Wagen endlich vor einem Haus hielt. Rasch warf er sich die pelzgefütterte Lederjacke über, die auf dem Rücksitz gelegen hatte. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, aber die feuchte Kälte war alles andere als angenehm. Er beschloss, seine Sachen zuerst einmal im Wagen zu lassen, solange er nicht wusste, wo sich seine Hütte befand.
Das moderne Holzhaus mit dem warmen Licht auf der Veranda machte einen einladenden Eindruck. Da Leo keine Klingel fand, betätigte er den metallenen Türklopfer. Laut genug, um seinem Frust Ausdruck zu verleihen. Mehrere Lichter im Haus gingen an. Während er ungeduldig von einem Fuß auf den anderen trat, wurde die Gardine hinter der Tür kurz beiseitegeschoben und für einen Moment zeigte sich das Gesicht einer Frau.
„Wer ist da?“, hörte er eine gedämpfte Stimme.
„Leo. Leo Cavallo!“ Er musste sich zwingen, einen halbwegs freundlichen Ton anzuschlagen. „Darf ich hereinkommen?“
Phoebe öffnete die Tür mit einem Gefühl des Unbehagens. Nicht weil sie sich etwa vor dem Mann fürchtete, der auf ihrer Veranda stand. Sie hatte ihn bereits vor Stunden erwartet. Nein, sie fürchtete sich davor, ihm eine unschöne Nachricht überbringen zu müssen.
Mit einem beklommenen Lächeln trat sie beiseite, um ihn hereinzulassen. Seine Größe ließ ihr Haus plötzlich kleiner wirken. Er hatte breite Schultern und die Statur eines Holzfällers. Sie selbst war knapp eins achtzig groß, aber er überragte sie noch um gut zehn Zentimeter. Sein dichtes, gewelltes braunes Haar zeigte im Schein ihres Kaminfeuers einige hellere Strähnen. Der leichte Duft seines Aftershaves vermischte sich mit dem Schwall frischer Winterluft, die er mit ins Haus gebracht hatte.
Hastig vertrieb Phoebe die Intimität des Kaminfeuers, indem sie das etwas nüchternere Deckenlicht einschaltete. Ihr Blick fiel auf seine Füße. „Würden Sie bitte Ihre Schuhe ausziehen? Ich habe heute Morgen den Boden geputzt.“
Er runzelte die Stirn, kam ihrer Bitte aber nach. Dabei ließ er den Blick flüchtig durch den Raum gleiten, bevor er sich wieder ihr zuwandte. Sie registrierte eine kräftige gerade Nase, eine hohe Stirn, ein markantes Kinn und Lippen, die zum Küssen gemacht zu sein schienen.
„Ich bin hundemüde, und ich habe Hunger. Wenn Sie mir meine Hütte zeigen könnten, möchte ich mich gerne für die Nacht einrichten, Mrs. …“
„Kemper. Phoebe Kemper. Sie können mich Phoebe nennen.“ Wow! Seine tiefe Stimme war wie Balsam für ihre angespannten Nerven. Aber der unterschwellig nachdrückliche Ton ließ keinen Zweifel daran, dass der Mann es gewohnt war, zu befehlen.
Phoebe rieb sich die feuchten Hände unauffällig an der Hose. „Ich habe einen Eintopf auf dem Herd. Er müsste noch warm sein, weil ich heute erst spät gegessen habe.“ Wie immer in letzter Zeit. „Sie können gerne etwas davon haben. Brot ist auch noch da.“
Seine Miene hellte sich ein wenig auf. „Das klingt ja wunderbar.“
„Das Bad ist gleich dort drüben, die erste Tür am Korridor rechts. Ich decke schon mal den Tisch.“
„Und anschließend zeigen Sie mir meine Hütte?“
„Ähm … ja, natürlich.“ Vielleicht hätte sie nicht darauf bestehen sollen, dass er seine nassen Schuhe auszog. Ein Mann auf Socken hatte irgendwie etwas Intimes.
Er war schon kurz darauf wieder zurück. Phoebe hatte die Terrine mit der Suppe auf den Tisch gestellt, dazu frisches Brot. „Ich wusste nicht, was Sie dazu trinken möchten.“ Sie sah ihn fragend an.
„Ein koffeinfreier Kaffee wäre schön – falls Sie so etwas haben.“
„Natürlich.“
Während er sich über die Suppe hermachte, brühte sie einen Kaffee auf und schenkte ihm dann eine Tasse ein. Es überraschte sie nicht, dass er ihn schwarz und ohne Zucker trank. Kein Firlefanz!
Ihr Gast schien nicht übertrieben zu haben, was seinen Hunger betraf. Zwei Teller Suppe, drei dicke Scheiben Brot und ein paar Kekse, die sie am Morgen gebacken hatte, hatte er innerhalb kürzester Zeit verputzt.
Phoebe stellte die Kaffeekanne auf den Tisch. „Bitte, bedienen Sie sich.“ Dann verließ sie sich entschuldigend den Raum.
Leos Laune hob sich beträchtlich, während er aß. Seine Hütte sollte zwar mit Lebensmitteln ausgestattet sein, aber er war kein großer Koch. Was auch immer er brauchte, hatte er in Atlanta in der Nähe. Sushi um drei in der Nacht? Kein Problem. Ein ausgewachsenes Frühstück am Morgen? Telefonisch bestellt und schon geliefert.
Nachdem er auch den letzten Krümel der köstlichen Kekse vertilgt hatte, stand er auf und streckte sich. Sein Körper war von der langen Fahrt völlig verspannt. Schuldbewusst dachte er an die Ermahnungen des Arztes, sich zu schonen. Aber er konnte einfach nicht anders. Er ging immer bis an seine Grenzen.
Und nun sollte er sich ändern. Auch wenn die vielen guten Ratschläge der Ärzte, der Freunde und seiner Familie ihn genervt hatten – er begriff, dass sein Infarkt sie alle sehr erschreckt hatte. In einem Moment stand er im Konferenzraum vor einer Gruppe potenzieller Investoren und versuchte, sie von einem neuen Konzept zu überzeugen, und im nächsten Moment lag er am Boden.
An die folgenden Minuten hatte er keine Erinnerung. Er wusste nur, dass er Mühe gehabt hatte zu atmen. Und dass ein großer Druck auf seiner Brust lastete. Irritiert von diesem Gedankengang schaute er sich in dem behaglichen Raum um, der Küche, Essecke und Wohnzimmer zugleich war.
Phoebe Kemper hatte sich hier ein gemütliches Zuhause geschaffen. Der Holzfußboden glänzte. Ein bunter dicker Teppich ergänzte die einladende Sitzecke. Zu beiden Seiten des Kamins standen vollgestellte Bücherregale. Während sein Blick über die Titel der Romane und Sachbücher glitt, wurde ihm bewusst, dass er endlich einmal Zeit haben würde zu lesen.
Ein kleines Geräusch verriet die Rückkehr seiner Gastgeberin. Er drehte sich zu ihr herum – und fand sie einfach umwerfend. Das pechschwarze Haar war zu einem langen dicken Zopf geflochten. Phoebe war groß und schlank. Sie trug verwaschene Jeans und dazu eine geblümte Bluse, deren warme Farben ihren Teint vorteilhaft zur Geltung brachten. Ihre Augen waren dunkel, fast schwarz. Floss vielleicht Indianerblut durch ihre Adern?
„Fühlen Sie sich jetzt besser?“ Sie blickte ihn lächelnd an. „Zumindest sehen Sie nicht mehr so aus, als hegten Sie Mordgelüste.“
Er lachte verlegen. „Tut mir leid. Es war ein schrecklicher Tag.“
Phoebes Lächeln verlosch. „Und ich fürchte, er ist noch nicht zu Ende. Es gibt ein Problem mit Ihrer Reservierung.“
„Unmöglich“, widersprach er. „Meine Schwägerin hat sich um alles gekümmert. Und ich habe die Buchungsbestätigung dabei.“
„Ich habe den ganzen Tag versucht, Sie zu erreichen.“
„Tut mir leid. Meine Nichte hat das Handy in die Badewanne fallen lassen. Aber ich bin ja nun hier.“
Phoebe seufzte. „In der vergangenen Nacht ist hier ein schweres Unwetter niedergegangen. Dabei wurde Ihre Hütte beschädigt.“
„Ach, ich bin...