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E-Book, Englisch, Band 2, 281 Seiten

Reihe: Angewandte Ethik ? Marktwirtschaft und Moral

Pies Die moralischen Grenzen des Marktes

Diskussionsmaterial zu einem Aufsatz von Michael J. Sandel

E-Book, Englisch, Band 2, 281 Seiten

Reihe: Angewandte Ethik ? Marktwirtschaft und Moral

ISBN: 978-3-495-81832-9
Verlag: Verlag Karl Alber
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Michael J. Sandel, der an der Harvard University politische Philosophie lehrt, ruft in dem hier erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegten grundlegenden Text "Marktdenken als Moraldenken: Warum Ökonomen sich wieder stärker auf Politische Philosophie einlassen sollten" die Wissenschaftsdisziplin der Ökonomik dazu auf, sich wieder verstärkt auf ihre historischen und ethischen Wurzeln zu besinnen. Das ökonomische Selbstverständnis als wertfreie Wissenschaft hält er für ein Selbst-Missverständnis. Seiner Auffassung nach kann die Ökonomik ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nur dann nachkommen, wenn sie sich (wieder) mit den moralischen Grenzen des Marktes beschäftigt. Bloße Effizienzüberlegungen reichen hierfür nicht aus. Vielmehr hält Sandel es für erforderlich, Fairness-Fragen gleicher oder ungleicher Behandlung auf Märkten deutlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Vor allem aber kommt es ihm darauf an, die Möglichkeit ins Zentrum der Betrachtung zu rücken, dass Märkte sich negativ auf moralische Normen und Werte auswirken können, mit der bedenklichen Folge, dass eine an sich wünschenswerte Praxis korrumpiert wird. Deshalb warnt Sandel vor einem immer weiteren Ausgreifen des Marktes auf andere gesellschaftliche Bereiche, und er wirft der Mainstream-Ökonomik vor, einem solchen Ausgreifen unkritisch und sogar unreflektiert das Wort zu reden.
Dieser Band leitet dazu an, sich mit den Thesen von Sandel intensiv und kritisch auseinanderzusetzen. Auf seinen im Original und in Übersetzung abgedruckten Aufsatz folgen u.a. dreizehn Kurzkommentare (von Klaus Beckmann, Markus Beckmann, Gerhard Engel, Johannes Fioole, Andrea Maurer, Ingo Pies, Birger P. Priddat, Christian Rennert, Michael Schramm, Robert Skok, Richard Sturn und Reinhard Zintl), die Sandels Thesen von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchten.
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1;Vorwort;6
2;Inhaltsverzeichnis;10
3;I. Textquelle;12
3.1;Market Reasoning as Moral Reasoning: Why Economists Should Re-engage with Political Philosophy;13
3.2;Marktdenken als Moraldenken: Warum Ökonomen sich wieder stärker auf Politische Philosophie einlassen sollten;14
3.2.1;Moral Entanglements;17
3.2.2;I. Moralische Verstrickungen;18
3.2.3;The Line-Standing Business;27
3.2.4;II. Das Geschäft mit dem Schlangestehen;28
3.2.5;How Markets Leave Their Mark;33
3.2.6;III. Wie Märkte ihre Spuren hinterlassen;34
3.2.7;Refugee Quotas and Childcare Pickups;35
3.2.8;IV. Flüchtlingskontingente und Abholung aus dem Kindergarten;36
3.2.9;Fines versus Fees;37
3.2.10;V. Geldbußen versus Gebühren;38
3.2.11;Tradable Procreation Permits;41
3.2.12;VI. Handelbare Fortpflanzungslizenzen;42
3.2.13;Paying to Shoot a Walrus;45
3.2.14;VII. Bezahlte Walrossjagden;46
3.2.15;Crowding out Nonmarket Norms;51
3.2.16;VIII. Die Verdrängung nicht-wirtschaftlicher Normen;52
3.2.16.1;Nuclear Waste Siting;53
3.2.16.2;(a) Nukleare Endlager;54
3.2.16.3;Donation Day;55
3.2.16.4;(b) Spendentag;56
3.2.17;The Commercialization Effect;57
3.2.18;IX. Der Kommerzialisierungseffekt;58
3.2.18.1;Blood for Sale;61
3.2.18.2;(a) Blut zu verkaufen;62
3.2.18.3;Economizing Love;65
3.2.18.4;(b) Liebe – sparsam zu verwenden;66
3.2.19;Market Reasoning as Moral Reasoning;71
3.2.20;X. Marktdenken als Moraldenken;72
3.2.21;References;75
3.2.22;Literaturverzeichnis;76
4;II. Hinweise zur Textbearbeitung;82
4.1;Textlektüre – Textbearbeitung – Textkritik: Anregungen zur Interpretation des Aufsatzes von Michael J. Sandel;83
4.1.1;Schritt I;88
4.1.2;Schritt II;99
4.1.3;Schritt III;104
4.1.4;Schritt IV;111
4.1.5;Fazit;114
4.1.6;Literatur;116
5;III. Kommentare;118
5.1;Sandels republikanische Kritik der Marktmoral;119
5.1.1;Einleitung;119
5.1.2;I. Republikanismus nach Sandel;120
5.1.3;II. Die Trennung von Gemeinschafts- und Marktmoral: ein Ergründungsversuch;123
5.1.4;III. Die republikanischen Grenzen des Marktes;126
5.1.5;Literatur;128
5.2;Marktdenken und Politikdenken;129
5.2.1;1. »Marktdenken« und »Kommerzialisierung«;129
5.2.2;2. Sandels Einschränkung auf das Thema;130
5.2.3;3. Woher kommt die Bereitstellung der betrachteten Güter?;131
5.2.4;4. Der Zugang und die Zuteilung bereitgestellter Güter;133
5.2.5;5. Sandels Ausschnitt;134
5.2.6;6. Marktdenken und Politische Philosophie;136
5.2.7;Literaturhinweise:;137
5.3;Michael Sandels Fairness-Argument, sein Korruptions-Argument und die Kategorie ökonomischer Effizienz;138
5.3.1;I. Effizienz versus Fairness? Oder Fairness durch Effizienz? – Warum die moderne Gesellschaft gut beraten ist, eine marktkonforme Sozialpolitik zu betreiben;138
5.3.2;II. Zeit ist Geld! – Zur Effizienz alternativer Rationierungsverfahren;143
5.3.3;III. Werteverfall oder Innovation?;146
5.3.4;Ausblick;149
5.4;Michael Sandels »Punkt«. Anmerkungen aus der Sicht einer Business Metaphysics;150
5.4.1;Eine Gelegenheit;150
5.4.2;Ein Ausgangspunkt: die »Polydimensionalität« der Wirklichkeit;150
5.4.3;Zwei Fehlschlüsse (aus Sicht einer »Business Metaphysics«);152
5.4.4;Sandels »Korruptionsargument«. Oder: »Geldbuße« »Gebühr«;155
5.4.5;Literatur;159
5.5;Tugend, Wissen und Moralin. Was sparen Märkte ein?;160
5.5.1;Einleitung;160
5.5.2;I. Tugendsparende Institutionen und der Ansatz von Sandel (2013);161
5.5.3;II. Altruismus, Tugend und das Wissensproblem;163
5.5.4;III. Legislating morality – moralinsparende Institutionen;165
5.5.5;Zusammenfassung: Ökonomik als Sozialphilosophie;168
5.5.6;Literatur;169
5.6;Die moralischen Grenzen der Moral;171
5.6.1;1. Märkte und Externalitäten;171
5.6.2;2. Sandels moralische Begrenzungen des Marktes;175
5.6.3;3. Märkte und ethischer Objektivismus;177
5.6.4;4. Märkte und Freiheit;179
5.6.5;5. Abschließende Überlegungen;182
5.6.6;Literatur;183
5.7;Wollen – Können – Sollen: Normativer Pluralismus und Michael Sandels Kritik der Ökonomik im Spiegel des praktischen Syllogismus;184
5.7.1;I. Der praktische Syllogismus und Sandels Kritik an einer wertfreien Ökonomik;184
5.7.2;II. Sandels Kritik am impliziten normativen ›Monismus‹ der Ökonomik;188
5.7.3;III. Vom normativen Monismus zum normativen Pluralismus;190
5.7.4;IV. Drei Möglichkeiten zum Umgang mit normativem Pluralismus;192
5.7.4.1;Statische Perspektive: Konsens als Ausgleich;192
5.7.4.2;Dynamische Perspektive 1: Konsens durch Innovation auf der Mittelebene;193
5.7.4.3;Dynamische Perspektive 2: Konsens durch Lernen auf der Zielebene;194
5.7.5;V. Schlussbemerkung;195
5.7.6;Literatur;195
5.8;Effizienzfreie Zonen? Michael Sandels moralische Ökonomie;197
5.8.1;Warteschlangenoptimierung;197
5.8.2;Soziale Dynamik statt moral rules;199
5.8.3;Die Uber-Lösung;202
5.8.4;Zum Schluss: eine andere Marktlösung;203
5.8.5;Literatur;205
5.9;Der spontane Charme normativer Marktkritik;207
5.9.1;1. Was Märkte nicht können und was Ökonomen falsch machen;207
5.9.2;2. Marktkonzept und Marktanalyse bei Sandel;208
5.9.3;3. Märkte als soziale Abstimmungsmechanismen: zwei Positionen;210
5.9.4;4. Die Wahl der Qual: Weitergehende Perspektiven für eine sozialwissenschaftliche Debatte um die Marktkoordination und ihre Alternativen;213
5.9.5;Literatur;215
5.10;Die soziale Einbettung von Märkten und die Frage nach den moralischen Grenzen des Marktes – Michael Sandel und die Erklärungsschwächen moralbasierter Gesellschaftsanalysen;217
5.10.1;Einleitung;217
5.10.2;1. Sandel und die Neoklassik;218
5.10.3;2. Die Neue Wirtschaftssoziologie und das Konzept der sozialen Einbettung;221
5.10.4;3. Die sozialen und normativen Grundlagen des Preismechanismus;224
5.10.5;Fazit;226
5.10.6;Literatur;226
5.11;Ökonomik und moralischer Wandel;228
5.11.1;Die ökonomische Relevanz moralischen Wandels;231
5.11.2;Wie kommt Normativität in ein Spiel eigeninteressierter Akteure und wo entsteht diese?;234
5.11.3;Fazit;236
5.11.4;Literatur;237
5.12;Werte, Anreize und die Grenzen des Marktes;239
5.12.1;I. Markt und Politik;239
5.12.2;II. Markt und Moral: Zwei konträre Thesen;242
5.12.3;III. Anreize, Werte und Reformen;244
5.12.4;Literatur;246
5.13;Bauch versus Kopf? Michael Sandels Ökonomik-Kritik und die Perspektive der empirischen Moralforschung;247
5.13.1;I. Moral als Kommunikation: Die Unterscheidung zwischen Code und Programm;248
5.13.2;II. Haidts »moral foundations theory«: Moral als multidimensionales Konstrukt;250
5.13.3;III. Sozialer Intuitionismus: Selbstselektion und Verständnisbarrieren;254
5.13.4;IV. Wie lernoffen ist Sandels Position? Versuch einer Kritik;256
5.13.5;Fazit;258
5.13.6;Literatur;260
6;IV. Ausblick;262
6.1;Weiterführende Hinweise;263
6.1.1;I.;263
6.1.2;II.;269
6.1.3;III.;275
6.1.4;Literatur;278
7;Kurzangaben zu den Autoren;280


Ingo Pies, geb. 1964, ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Universität Halle/Wittenberg.

Ingo Pies, geb. 1964, ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsethik an der Universität Halle/Wittenberg.


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