Buch, Deutsch, Band 3, 542 Seiten, PB, Format (B × H): 155 mm x 234 mm, Gewicht: 920 g
Reihe: Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte
Von den Anfängen um 1800 bis in die Zeit der frühen Bundesrepublik
Buch, Deutsch, Band 3, 542 Seiten, PB, Format (B × H): 155 mm x 234 mm, Gewicht: 920 g
Reihe: Studien zur Wissenschafts- und Universitätsgeschichte
ISBN: 978-3-935025-48-5
Verlag: SYNCHRON - Wissenschaftsverlag der Autoren
Noch immer dominieren in der Wissenschaftsgeschichtsforschung zwei voneinander weitgehend unabhängige Richtungen. Während sich die eine, meist bezogen auf einzelne Disziplinen, mit Fragen der Theorie- und Methodenentwicklung beschäftigt, untersucht die andere, oftmals unabhängig von Einzelfachentwicklungen, vorrangig den sozialen Kontext, in dem Wissenschaft sich vollzieht. Beide Ansätze, sowohl der einer internen als auch der einer externen Rekonstruktion, verfahren auf ihre Weise einseitig mit der Folge, daß ihnen von vornherein bestimmte übergreifende Deutungsperspektiven verschlossen bleiben. Die vorliegende Studie zur Geschichte der Germanistik an der Universität Münster bemüht sich angesichts dieser Forschungssituation um eine integrative Sicht der Fachgeschichte. Unter Zugrundelegung eines organisationsanalytischen Ansatzes, der strukturelle, inhaltliche und personelle Aspekte gleichermaßen berücksichtigt, zeichnet sie in epochalen Längsschnitten ein Gesamtbild der Fachgeschichte seit der Autonomisierung der Disziplin um 1800. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf die Frage, ob und wie einschneidende Veränderungen in der ›Umwelt‹ der Germanistik disziplinintern rezipiert wurden und welche Strukturänderungen dies jeweils nach sich gezogen hat.
INHALT
Vorwort
1. Einleitung
1.1 Forschungslage; 1.2 Theoretisch-methodischer Ansatz; 1.3 Quellenlage; 1.4 Erkenntnisinteresse und erste Übersicht
2. Germanistik vor der Germanistik. Erste Ansätze zu einer Beschäftigung mit deutscher Sprache und Literatur; 2.1 Der erste germanistische Lehrstuhl? Johann Christoph Schlüter als Professor des deutschen Stils; 2.2 Von der Theologie zur Philologie: Ferdinand Deycks
3. Institutionalisierung und allmählicher Ausbau der Germanistik im Zeichen von Philologie und Positivismus. Die Fachgeschichte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs; 3.1 Vom ersten germanistischen Lehrstuhl zum Germanistischen Seminar. Die Organisationsstruktur des Faches; 3.1.1 Die Einrichtung der ersten wirklichen germanistischen Professur und ihre Besetzung mit Wilhelm Storck; 3.1.2 Philologen auf dem Vormarsch: Die Studierenden und der wissenschaftliche Nachwuchs; 3.1.3 Die Gründung des Germanistischen Seminars; 3.2 Philologie und Positivismus; 3.2.1 Dominanz der Altgermanistik; 3.2.1.1 Einleitung; 3.2.1.2 Philologische Interpretation und positivistische Erklärung älterer deutscher Literatur; 3.2.1.3 Sprachbetrachtung zwischen Philologie und Empirie; 3.2.2 Die Anfänge der Neugermanistik; 3.3 Philologen und Literarhistoriker; 3.3.1 Karriere mit Hindernissen: der Literarhistoriker Julius Schwering; 3.3.2 Konkurrenz am Seminar: der Philologe Franz Jostes; 3.3.3 Die Habilitation von Paul Kluckhohn und der Habilitationsversuch von Albert Malte Wagner
4. Expansion und methodische Sinnsuche. Die Fachgeschichte während der Weimarer Republik; 4.1 Steigende Nachfrage, knappes Angebot. Die Organisationsstruktur des Seminars; 4.1.1 Die große Expansion des Lehramtstudiengangs; 4.1.2 Stagnation im Sachmittel- und Stellenplan des Seminars; 4.2 Geistesgeschichtliche Variationsformen; 4.2.1 Inneres Erlebnis und kultureller Zusammenhang: die neuere deutsche Literaturgeschichte; 4.2.2 Philologische Tradition und kulturgeschichtliche Erweiterungen: die ältere deutsche Literaturgeschichte; 4.2.3 Vom Ausdruck zum Inhalt: die Sprachwissenschaft; 4.2.4 Von der Laut- zur Wort- und Kulturgeographie: die Dialektologie; 4.2.4.1 Ausdifferenzierungstendenzen der Volkskunde; 4.2.4.2 Ausdifferenzierungstendenzen der Niederlandistik; 4.3 Grenzgänge zwischen Geistes- und Stammesgeschichte: der jüdische Literaturwissenschaftler Georg Stefansky
5. Zwischen den Interessen der autonomen Wissenschaft und den Irritationen der Politik: strukturelle und inhaltliche Neukonzeptionen während des Dritten Reichs; 5.1 Ausbaumöglichkeiten trotz sinkender Nachfrage. Die Organisationsstruktur des Seminars; 5.1.1 Politische Steuerungsversuche der Nationalsozialisten und ihre Umsetzung a