Preyer Neuer Mensch und kollektive Identität in der Kommunikationsgesellschaft

1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-531-91471-8
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 392 Seiten, eBook

Die Soziologie der Gegenwartsgesellschaft erkennt zunehmend die Bedeutung der kollektiven Identitäten und korrigiert die klassische Modernisierungstheorie. Sie erkennt, dass Moral wenig zu regeln vermag, da sie auf Konflikt angelegt ist. Die soziologische Forschung führt uns immer mehr vor Augen, dass wir den kollektiven Gefühlen nicht entgehen können. Sie belegt zudem die Klugheit der Selbststeuerung sozialer Systeme gegenüber ihrer staatlichen Übersteuerung. Soziologische Aufklärung trägt zu der Einsicht bei, dass sich auch der genoptimierte Neue Mensch den elementaren Prozessen des sozialen Lebens und den kollektiven Identitäten nicht entziehen könnte. Die Beiträge werfen auch ein Licht auf die Grenzen der Kommunikation, die durch die Kommunikationsgesellschaft selbst hervorgebracht werden.
Der Band ist dem Gedenken an Karl Otto Hondrich (1937-2007) gewidmet, dessen Soziologie uns dafür sensibilisiert, im Zeitalter der Globalisierung und Hybridisierung die Dominanz der lokalen, regionalen und ethnischen Herkunftswelten nicht zu übersehen.

Prof. Dr. Gerhard Preyer lehrt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a.M. und ist Herausgeber der Zeitschrift 'Protosociology' (www.protosociology.de).

Zielgruppe

Professional/practitioner

Autoren/Hrsg.

Preyer, Gerhard

Inhaltsverzeichnis

1;Karl Otto Hondrich (1937-2007) zum Gedächtnis;6
2;Inhaltsverzeichnis;7
3;Einleitung;10
4;I Adoleszenz, Kreativität und Modernisierung;16
4.1;The Western Concept of Person – a challenge to Religion;17
4.2;„Ach, ich bin so müde“ – Gesellschaftliche Modernisierung und Adoleszenzdarstellung in Hermann Hesses „ Unterm Rad“;23
4.2.1;1 Adoleszenzbegriff und Modernisierung;24
4.2.2;2 „Unterm Rad“ oder Vom Scheitern jugendlicher Helden;27
4.2.3;3 Adoleszenz als Übergangssituation oder Zwischen Tradition und Moderne;30
4.2.4;4 Adoleszenz als zweite Chance;36
4.3;Kreativität und das Problem der Form Sozialpsychologische und psychoanalytische Aspekte künstlerischer Kreativität;45
4.3.1;1 Zur Topologie künstlerischer Kreativität: Künstler – Domäne – Feld;45
4.3.2;2 Ichideal und Integration des Selbst;49
4.3.3;3 Von der Sublimierung zur Kreativität – Die Grenzen des Triebkonzepts der Kreativität;54
4.3.4;4 Zur Genese künstlerischer Kreativität;58
4.4;Sprachwandel und Gesellschaftswandel. Zur historischen Semantik von Epochenbegriffen;67
4.4.1;I.;67
4.4.2;II.;77
5;II Die Selbstkonstitution der Gesellschaft und ihre Grenzen;86
5.1;Wie sich Gesellschaft schafft. Fünf Prinzipien der Konstitution sozialen Lebens;87
5.2;Ethnizität – Zum Individualisierungspotential kollektiver Sozialformen;91
5.2.1;1 Kollektivierung durch Ethnizität?;91
5.2.2;2 Ethnizität, Individualisierung und Kollektivisierung;92
5.2.3;3 Ethnizität, Nationalismus und Individualisierung;95
5.2.4;4 Ethnizität, Migration und Individualisierung;98
5.2.5;5 Zur Verschränkung von Ethnizität, Kollektivisierung und Individualisierung;100
5.3;Die unsichtbare Objektivität der Grenze;104
5.3.1;1 Grenzziehung, Entgrenzung und Wiederbegrenzung;105
5.4;Spiritual Diaspora and Political Exile;115
5.5;Skandaltheater;125
6;III Kollektive Identität und soziale Integration;129
6.1;Cultural Programmes, The Construction of Collective Identities and the Continual Reconstruction of Primordiality;130
6.1.1;Part I – Analytical Considerations ;130
6.1.2;Part II Comparative Indications: The Cultural Program and the Construction of Collective Identities in Premodern Societies ;141
6.1.2.1;A. Some Comparative Indications;141
6.1.2.2;B. The Construction of Collective Identities in Axial-Age Civilizations – General Considerations;142
6.1.3;Part III The Construction of Collective Identities and Boundaries in Modern Societies: The Cultural and Political Program of Modernity ;153
6.1.4;Part IV The Contemporary Scene – Beyond the Hegemony of the Nation and Revolutionary State Model ;169
6.2;Die Dialektik von transnationaler Integration und nationaler Desintegration;180
6.2.1;1 Einleitung;180
6.2.2;2 Desintegration und relative Exklusion im liberalen Wohlfahrtsstaat;181
6.2.3;3 Relative Exklusion: Liberale, konservative und egalitäre Wohlfahrtsstaaten im Vergleich;185
6.2.4;4 Tendenzen der relativen Exklusion und Desintegration im konservativen und sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaat;187
6.2.5;5 Ursachen der Desintegration und relativen Exklusion;191
6.2.6;6 Der größere Zusammenhang: transnationale Integration und nationale Desintegration;197
6.2.7;7 Strategien der Reintegration im Spannungsfeld von nationaler und transnationaler Solidarität;198
6.2.8;8 Schlussbemerkungen;202
6.2.9;9 Zusammenfassung;203
6.3;Desintegration, Anerkennungsbilanzen und die Rolle sozialer Vergleichsprozesse für unterschiedliche Verarbeitungsmuster;207
6.3.1;1 Erkenntnisinteresse und Fragestellungen;207
6.3.2;2 Auf der Suche nach einer integrativen Theorie;208
6.3.3;3 Zur Operationalisierung: Anerkennung und soziale Integration;215
6.3.4;4 Zur Operationalisierung von Brechungsfaktoren;223
6.3.5;5 Resümee;228
6.4;Geteilte Gefühle;232
7;IV Soziologische Grundbegriffe, Modelle und die Realität des Sozialen;241
7.1;Moderne Rechtstheorie als Theorie primärer und sekundärer sozialer Systeme des Rechts;242
7.1.1;1 Informations- und Kommunikationssystem des Rechts als normatives Netzwerk systemischer Kommunikationen und Operationen;244
7.1.2;2 Multiple Modernitäten des Rechts im Framework einer normativen Theorie sozialer Systeme;251
7.1.3;3 Identität des Rechtssystems als kommunikative und operative Einheit von primären und sekundären sozialen Systemen;256
7.2;Collective Acceptance, Social Institutions, and Social Reality;265
7.2.1;I The Collective Acceptance Account of Collective Sociality;265
7.2.2;II Collective Constructivist Sociality;268
7.2.3;III More on Collective Acceptance;271
7.2.4;IV The Collective Acceptance Account of Social Institutions;277
7.2.5;V Searle on Social Institutions;287
7.2.6;VI On the Ontology of the Social World;294
7.3;Soziologisches Denken;300
7.3.1;1 Elementare Prozesse des Sozialen;300
7.3.2;2 Lehrmeister Krieg;302
7.3.3;3 Die Funktion von Skandalen;309
7.3.4;4 Weniger sind mehr;312
7.4;Theorien, Modelle und Erklärungen. Einige Grundprobleme des soziologischen Theorienvergleichs;316
7.4.1;1 Wozu Theorievergleiche?;316
7.4.2;2 Zur Methode des soziologischen Theorievergleichs;321
7.4.3;3 Weshalb sollten sich Soziologen mit Problemen des Theorienvergleichs beschäftigen?;330
7.4.4;4 Ergebnis;339
7.5;Veröffentlichungen;353
8;Autoren;377
9;Personenregister;379
10;Sachregister;383
11;Theorie der Gegenwartsgesellschaft;385

Adoleszenz, Kreativität und Modernisierung.- The Western Concept of Person – a challenge to Religion.- „Ach, ich bin so müde“ – Gesellschaftliche Modernisierung und Adoleszenzdarstellung in Hermann Hesses „Unterm Rad“.- Kreativität und das Problem der Form Sozialpsychologische und psychoanalytische Aspekte künstlerischer Kreativität.- Sprachwandel und Gesellschaftswandel Zur historischen Semantik von Epochenbegriffen.- Die Selbstkonstitution der Gesellschaft und ihre Grenzen.- Wie sich Gesellschaft schafft Fünf Prinzipien der Konstitution sozialen Lebens.- Ethnizität – Zum Individualisierungspotential kollektiver Sozialformen.- Die unsichtbare Objektivität der Grenze.- Spiritual Diaspora and Political Exile.- Skandaltheater.- Kollektive Identität und soziale Integration.- Cultural Programmes, The Construction of Collective Identities and the Continual Reconstruction of Primordiality.- Die Dialektik von transnationaler Integration und nationaler Desintegration.- Desintegration, Anerkennungsbilanzen und die Rolle sozialer Vergleichsprozesse für unterschiedliche Verarbeitungsmuster.- Geteilte Gefühle.- Soziologische Grundbegriffe, Modelle und die Realität des Sozialen.- Moderne Rechtstheorie als Theorie primärer und sekundärer sozialer Systeme des Rechts.- Collective Acceptance, Social Institutions, and Social Reality.- Soziologisches Denken.- Theorien, Modelle und Erklärungen. Einige Grundprobleme des soziologischen Theorienvergleichs.- Veröffentlichungen.

Über Autor(innen)

Prof. Dr. Gerhard Preyer lehrt an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a.M. und ist Herausgeber der Zeitschrift "Protosociology" (www.protosociology.de).