Probst | Energetische Sanierung und Modernisierung von Immobilien | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 235 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

Probst Energetische Sanierung und Modernisierung von Immobilien

Ein- und Mehrfamilienhäuser effizient renovieren

E-Book, Deutsch, 235 Seiten, E-Book

Reihe: Haufe Fachbuch

ISBN: 978-3-648-17385-5
Verlag: Haufe
Format: EPUB
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Wer sein Haus energetisch saniert, spart Heizkosten, verbessert die Wohnqualität und steigert den Wert seiner Immobilie. Wolf Probst sieht die Energiewende deshalb weniger als Herausforderung, sondern vor allem als Chance. Sein Buch bietet Ihnen einen leicht verständlichen Fahrplan, der Ihnen hilft, bewusst und informiert die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie erfahren, wie Sie Ihr Haus als ganzheitliches Energiesystem betrachten, welche Rolle der Einsatz erneuerbarer Energien spielt und wie Sie den Energieausweis richtig interpretieren. Darüber hinaus erhalten Sie einen umfassenden Überblick über Fördermöglichkeiten und rechtliche Aspekte. So sparen Sie nicht nur bares Geld, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Mit einem Überblick über die wichtigsten Förderprogramme, die bei der energetischen Sanierung helfen.

Inhalte:

- Die häufigsten Denkfehler bei der Sanierung
- Gebäudebestand nach Energieeffizienzklassen
- Anleitung zum Start: Datenaufnahme, Energieausweis, Fassade, Rollläden, Dach, Fenster Dämmung u. v. m.
- Persönliches Sanierungsziel formulieren
- Die 5 Mythen über die Wärmepumpe
- Relevante gesetzliche Vorgaben: Gebäudeenergiegesetz (GEG) seit 1.1.2024, Eneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

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3.1 Primärenergie versus Endenergie
Der Unterschied zwischen Primärenergie und Endenergie ist ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, die Energieeffizienz und den Energieverbrauch in Gebäuden zu verstehen. Die beiden Begriffe beschreiben verschiedene Stadien der Energieumwandlung und -nutzung und haben jeweils ihre eigenen Implikationen für Energieeffizienz und Umweltauswirkungen. Primärenergiebedarf (Darstellung: Wolf Probst) Primärenergie Die Primärenergie stellt die Basis für die gesamte Energieversorgung dar und ist ein zentraler Indikator für den Energieverbrauch einer Nation oder Region. Dieser Energietyp ist in seiner natürlichen Form in verschiedenen Energieträgern enthalten, von fossilen Brennstoffen bis hin zu erneuerbaren Energiequellen. Hier sind einige wichtige Punkte, die bei der Diskussion über Primärenergie berücksichtigt werden sollten: In der Regel ist Primärenergie in einem Zustand, der weitere Verarbeitung und Umwandlung erfordert, bevor sie für spezifische Anwendungen wie Heizung, Stromerzeugung oder Transport nutzbar ist. Die Verfügbarkeit von Primärenergie kann je nach geografischer Lage variieren. Zum Beispiel sind einige Länder reich an Erdölreserven, während andere beträchtliche Wasserkraftpotenziale haben. Die Art der Primärenergie und die Methode ihrer Gewinnung können erhebliche Umweltauswirkungen haben. Zum Beispiel ist die Gewinnung von fossilen ­Brennstoffen oft mit hohen CO2-Emissionen und anderen Umweltbelastungen verbunden, während erneuerbare Energien in der Regel umweltfreundlicher sind. Nicht alle Formen der Primärenergie sind gleichwertig in Bezug auf ihre »energetische Qualität«. Zum Beispiel hat elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen oft eine höhere energetische Qualität als thermische Energie aus fossilen Brennstoffen, weil sie mit weniger Energieverlusten und Umweltauswirkungen umgewandelt werden kann. Beispiele für Primärenergie: Erdöl direkt aus der Quelle Kohle direkt aus dem Tagebau Sonnenstrahlung, die auf eine Solaranlage trifft Wasserenergie in einem Fluss vor einem Wasserkraftwerk Endenergie Die Endenergie ist die Energieform, die direkt vom Endverbraucher verwendet werden kann. Sie ist das Ergebnis verschiedener Umwandlungs- und Transportprozesse, denen die Primärenergie unterzogen wurde. Hier einige wichtige Punkte zur ­Endenergie: Endenergie ist in einer Form verfügbar, die sofort nutzbar ist. Ob es sich um Elek­trizität für Haushaltsgeräte, Benzin für Autos oder Heizöl für Heizsysteme handelt – die Endenergie ist gebrauchsfertig. Der Prozess der Umwandlung von Primärenergie in Endenergie ist oft mit Energieverlusten verbunden. Diese Verluste können durch Wärme, Reibung oder andere Faktoren entstehen. Bevor sie als Endenergie beim Verbraucher ankommt, wird die Energie häufig über weite Strecken transportiert und durch Verteilungsnetze geleitet. Dies hat weitere Energieverluste zur Folge. Eines Ihrer Ziele muss es also sein, den Anteil der Endenergie an der Primärenergie zu erhöhen, also die Energieeffizienz des gesamten Systems zu verbessern. Mit anderen Worten: Stellen Sie sie da her, wo Sie sie brauchen – ohne lange Transportwege! Oft werden auf Endenergie verschiedene Steuern und Abgaben erhoben, um Verbrauchsverhalten zu steuern oder erneuerbare Energien zu fördern. Nehmen wir zum Beispiel Strom. Die Kosten für eine Kilowattstunde (kWh) Strom setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die je nach Land, Region und speziellem Versorgungsvertrag variieren können. Im Allgemeinen kann man jedoch folgende Hauptbestandteile unterscheiden: Beschaffungskosten: Dies sind die Kosten für die Primärenergie (z.?B. Kohle, Gas, erneuerbare Energien) sowie die Kosten für den Betrieb der Kraftwerke, in denen die Energie erzeugt wird. Netznutzungsentgelte: Dies sind die Kosten für den Betrieb, die Wartung und den Ausbau des Stromnetzes. Diese Kosten fallen an, um die Energie vom Kraftwerk zum Endverbraucher zu transportieren. Auf dem Weg vom Kraftwerk zum Verbraucher geht Energie verloren, z.?B. in Form von Wärme. Diese Verluste werden ebenfalls umgelegt. Steuern: Dazu gehören die Mehrwertsteuer und ggf. spezielle Energiesteuern. Umlagen und Abgaben: In Deutschland gibt es diverse Umlagen, z.?B. zur Förderung erneuerbarer Energien, für KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung) oder für soziale Ausgleichsmechanismen. Vertriebskosten: Das sind die Kosten für die Verwaltung, den Kundenservice, Marketing usw. Jeder Mitarbeiter muss hier bezahlt werden. Gewinnmarge des Versorgers: Die Unternehmen, die den Strom verkaufen, kalkulieren auch eine Gewinnmarge ein. Das ergibt ja auch Sinn. Jede Firma muss so wirtschaften. Dann gibt es noch die Regulierung: In einigen Ländern oder Regionen gibt es regulatorische Vorgaben, die die Strompreise beeinflussen können. Dazu kommen noch die Marktbedingungen: Angebot und Nachfrage können ebenfalls sowohl auf den Großhandelsmärkten als auch auf den Endkundenmärkten die Preise beeinflussen. Und natürlich Kriegseinflüsse, wie wir sie ja leider auch erleben. Energie ist eben ein beliebter Kriegstreiber. Die genaue Zusammensetzung und Höhe dieser Kostenpunkte kann stark variieren und ist auch abhängig von der jeweiligen Politik und den regulatorischen Rahmenbedingungen des Landes oder der Region. Daher ist es empfehlenswert, die spezifischen Details im Einzelfall zu prüfen. Oder Sie machen sich Ihren Strom eben selbst. Alle regulatorischen Bedingungen fallen hier weg. Wussten Sie, dass die Stromerzeugung bei Ihrem Versorger selbst nur 13,54 Cent pro Kilowattstunde kostet? Und da sind die Marge und der Vertrieb bereits enthalten – so zumindest die Bundesnetzagentur. Der Rest sind dann oben genannte Umlagen und Steuern. Im ersten Halbjahr 2022 lag der durchschnittliche Strompreis in Deutschland bei 37,14 Cent pro Kilowattstunde. Wie viel bezahlen Sie heute? Greenpeace hat in einer Studie 2017 bereits dargelegt, was Strom wirklich kostet. Bei uns Verbrauchern kommt das gar nicht so an. Die meisten Energieträger werden stark subventioniert. Würde man die Vollkosten für die Kilowattstunde Strom ohne Subventionen betrachten, würde die genaue Betrachtung der Kosten für verschiedene Energieformen in etwa so aussehen: Bei Windkraft liegen die Vollkosten für eine Kilowattstunde Strom zwischen 4,1 und 8,5 Cent. Das ist ziemlich effizient und preiswert, wenn man es mit anderen Energiequellen vergleicht. Bei Solarenergie, also Strom, der aus Fotovoltaikanlagen stammt, bewegen wir uns in einer Preisspanne von 7,0 bis 12,7 Cent pro Kilowattstunde. Auch das ist im Vergleich noch recht günstig. Jetzt wird’s interessant: Schaut man sich die Atomenergie an, so sind die Kosten deutlich höher. Hier sprechen wir von 18,7 bis sogar 47,3 Cent pro Kilowattstunde. Das ist ein krasser Unterschied, und es zeigt, wie teuer diese Energieform trotz ihrer hohen Leistung ist. Aber auch die guten alten fossilen Brennstoffe können da nicht mithalten. Braunkohle schlägt mit 13,7 bis 18,3 Cent zu Buche, Steinkohle mit 16,5 bis 18,9 Cent und Erdgas liegt bei 11,3 bis 14,3 Cent pro Kilowattstunde. Was man hier herauslesen kann: Erneuerbare Energien wie Wind und Solar sind nicht nur sauberer, sondern auch wirtschaftlich zunehmend attraktiver. Sie sind auf dem besten Weg, die konventionellen und umweltbelastenden Energiequellen im Preis-Leistungs-Verhältnis zu schlagen. Und das ist eine gute Nachricht für alle, die sich für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzen. Manchmal ist es bei Ihren Sanierungsentscheidungen sicherlich sinnvoll, Ihren eigenen Strom zu erzeugen. Da kommen Sie mit einem Bruchteil der Kosten davon. Und da Sie mit Ihrer Immobilie und auch Ihrem Grundstück meist keine Möglichkeiten haben, Erdöl oder Gas zu fördern, ist Solarstrom oft eine gute Option. Ein Windrad lässt sich in den meisten Fällen nur schwer umsetzen. Die Endenergie ist also ein zentraler Aspekt im Energiemanagement und in der Planung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Sie ist die Schnittstelle zwischen Energieversorgung und Energieverbrauch und somit ein Schlüsselkonzept in der Diskussion um nachhaltige Energieversorgung, Klimaschutz und günstigeren Unterhaltskosten bei Ihrer Immobilie. Wasserstoff Noch ein gutes Beispiel zur Primärenergie und Endenergie ist das Thema Wasserstoff – hier an dem Beispiel Mobilität, also dem Umrüsten vom Verbrenner auf Wasserstoff: Die Produktion von Wasserstoff ist ein hochinteressanter Prozess, der in verschiedenen Kontexten diskutiert wird, insbesondere im Rahmen der Energiewende und des Klimaschutzes. Dabei spielt das Verständnis von Primär- und Endenergie eine wichtige Rolle, um die Effizienz und Nachhaltigkeit der Wasserstoffproduktion zu bewerten. Die Primärenergie kann aus verschiedenen Quellen stammen, z.?B. Erdgas, Wasser, Sonnenlicht oder...


Probst, Wolf
Wolf Probst ist ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Energieeffizienz im Hausbau und in der Sanierung. Mit über 40 Jahren Bauerfahrung hat er sich einen Namen als pragmatischer Entscheider gemacht. Seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte als Energieeffizienz-Experte einfach und verständlich zu erklären, wird von Baupaaren und Sanierungswilligen geschätzt. 
Wolf Probst ist Fachbuchautor (u. a. Energetische Sanierung und Modernisierung von Immobilien). Er engagiert sich in der regionalen Energiewende und ist Solarbotschafter des Landes Baden-Württemberg. 'Verantwortung kann man nicht outsourcen' – das spiegelt sich in seiner Arbeit und seinen Publikationen wider, wo er stets großen Wert darauf legt, Kund:innen und Leser:innen entscheidungsfähig zu machen.
Die Dekarbonisierung unseres Immobilienbestandes ist für Probst eine große, aber lösbare Aufgabe. Er sieht den Klimawandel nicht als Herausforderung, sondern als Chance, nachhaltige Veränderungen im Bauwesen voranzutreiben. Mehr unter wolf-probst.de.

Wolf Probst

Wolf Probst ist ein ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der Energieeffizienz im Hausbau und in der Sanierung. Mit über 40 Jahren Bauerfahrung hat er sich einen Namen als pragmatischer Entscheider gemacht. Seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte als Energieeffizienz-Experte einfach und verständlich zu erklären, wird von Baupaaren und Sanierungswilligen geschätzt. 
Wolf Probst ist Fachbuchautor (u. a. Energetische Sanierung und Modernisierung von Immobilien). Er engagiert sich in der regionalen Energiewende und ist Solarbotschafter des Landes Baden-Württemberg. »Verantwortung kann man nicht outsourcen« – das spiegelt sich in seiner Arbeit und seinen Publikationen wider, wo er stets großen Wert darauf legt, Kund:innen und Leser:innen entscheidungsfähig zu machen.
Die Dekarbonisierung unseres Immobilienbestandes ist für Probst eine große, aber lösbare Aufgabe. Er sieht den Klimawandel nicht als Herausforderung, sondern als Chance, nachhaltige Veränderungen im Bauwesen voranzutreiben. Mehr unter wolf-probst.de.


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