Probst | Yoga und personenzentrierte Beratung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 190 Seiten

Probst Yoga und personenzentrierte Beratung

Ein Kompass für psychosoziale Kompetenz und Vertrauen im Yoga: Unterricht - Therapie - Beratung
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7526-1774-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein Kompass für psychosoziale Kompetenz und Vertrauen im Yoga: Unterricht - Therapie - Beratung

E-Book, Deutsch, 190 Seiten

ISBN: 978-3-7526-1774-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mit diesem Arbeitsbuch bekommen YogatherapeutInnen und -lehrerInnen einen wertvollen Ratgeber im Bereich psychosozialen Wissens an die Hand, mithilfe dessen sie die Yogatherapie und den Yogaunterricht noch kompetenter und effektiver gestalten können. Das Buch zielt darauf ab, Wissen, Tools und Kompetenzen beider Richtungen - Yoga und psychosoziale Beratung - synergetisch zu verbinden. Schnittstellen werden aufgezeigt, wechselseitige Bereicherungen komplementär und anwendungsorientiert verknüpft. Die Kombination aus dem personenzentrierten Beratungsansatz und Yoga schafft damit ein wertvolles Bindeglied beider Welten. Im Fokus steht dabei neben der Vermittlung von Fähigkeiten zur empathischen Gesprächsführung auch die Kompetenz zur erfolgreichen Beziehungsarbeit, welche die Förderung des Wohlbefindens der Menschen bezweckt.

Marc Probst ist Lehrer, psychosozialer Berater, Yogalehrer und -therapeut und Dozent der ausdrucksorientierten Kunst. Marc ist davon überzeugt, dass die Verbindung von Yoga und psycho-sozialer Beratung hilft, sich stärker mich sich selbst, anderen Menschen und seiner Umwelt verbunden zu fühlen und da-durch ein zufriedenes und achtsames Leben möglich ist.

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alles ist vorhanden. von anfang an. vertrauen in das, was ist. werden durch das bewusste sein. werden durch das still sein. sein ist werden. werden ist sein. alles ist vorhanden. von anfang an. vertrauen in das, was ist. Marc Probst Kapitel 1: Personenzentrierte Beratung
Carl R. Rogers und der Humanismus Carl R. Rogers ist neben Virginia Satir und Abraham Maslow einer der wesentlichen Begründer der humanistischen Psychologie – einer in den 1950er-Jahren entstandenen, ursprünglich amerikanischen Bewegung, die auch in Europa viel Einfluss entwickeln konnte. Die Wurzeln dieser psychologischen Schule gehen weit zurück und gründen auf dem philosophischen Humanismus, der als intellektuelle, literarische und wissenschaftliche Bewegung im fünfzehnten Jahrhundert an die Kultur der Antike anknüpfte. Der Humanismus ist eine offene Weltanschauung, die sich auf Reflexion und Dialog konzentriert. Er stellt eine kritische und innovative Bewegung dar, die davon ausgeht, dass Menschen eine autonome und verantwortungsvolle Rolle bei der Gestaltung ihres Lebens spielen. Die philosophische Strömung des Humanismus befürwortet ein politisches und moralisches Streben nach einer humaneren Gesellschaft. Dabei baut der moderne Humanismus auf eine reiche Tradition von Ideen und Werten. Er steht für Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und die Wertschätzung von Vielfalt. Die philosophische Denkweise des Humanismus verfolgt zudem auch ein ästhetisches Ziel: die Kunst, die schönen, subtilen und attraktiven Aspekte des Menschseins zu entwickeln. Der Humanismus ist die Lebensphilosophie, in der Menschen ihrer eigenen Existenz Sinn und Form geben und gleichzeitig das Recht auf Selbstbestimmung anderer respektieren können. Selbstbestimmung, Gleichbehandlung, Toleranz und Eigenverantwortung sind demnach zentral für das Leben humanistisch orientierter Individuen, werden aber auch den anderen zugestanden. Die Freiheit einer Person soll die Freiheit anderer nicht einschränken. Im 15. und 16. Jahrhundert ersetzte der Humanismus als Philosophie und Wirklichkeitskonzept das übernatürliche Erklärungsmodell der Kirche durch das Konzept des Menschen als Maß aller Dinge. Die humanistische Strömung markiert den Beginn der Moderne und die damit verbundene Dominanz der Vernunft sowie die Idee, dass jeder Mensch das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glück hat – nicht in einem zukünftigen versprochenen Paradies, sondern im Hier und Jetzt, in einer selbst gestalteten Realität. Eine Lebensphilosophie, die sich nicht auf göttliche Offenbarung beruft, sondern auf die Fähigkeit des Menschen, sein eigenes Leben zu verstehen, basierend auf Werten wie Menschenwürde, Ermächtigung, Freiheit, Toleranz und Verantwortung. Der Humanismus steht zwar nicht gänzlich im Widerspruch zur kirchlichen Lehre, wendet sich aber insofern von der christlichen Dogmatik und dem Vertrösten der Menschen auf ein Jenseits ab, als dass er die Menschen dazu aufruft, auch in der Gegenwart eigene Wünsche zu verwirklichen. Die Wurzeln der westlichen Zivilisation werden traditionell in der jüdisch-christlichen Tradition gesucht, der griechischen Kultur und dem jahrhundertelangen Einfluss des Römischen Reiches. Sie prägten die Ideale des Humanismus. Weitere philosophische Denkströmungen wie der Existentialismus (Fokussierung auf die menschliche Existenz) und die Phänomenologie (es wird vorurteilsfrei von den Dingen ausgegangen) sind wichtige Einflussfaktoren des Humanismus. Im 19. und 20. Jahrhundert besannen sich Menschen ebenso auf die humanistischen Ideale und verbanden diese mit der Idee der Aufklärung. Als philosophische Strömung wirkt der Humanismus bis in die heutige Zeit hinein und hat Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen, Beraterinnen und viele andere Berufsgruppen inspiriert – darunter Carl R. Rogers, der eine eigene Beratungstradition gründete. Die humanistische Psychologie Der Humanismus war nicht nur eine philosophische oder künstlerische Strömung, sondern beeinflusste auch die Wissenschaft – so auch die Psychologie. Auch die humanistische Psychologie stellt den Menschen in den Mittelpunkt – seine bewussten Erfahrungen und die Selbstbestimmung der Einzelnen. Für Carl R. Rogers und andere Vertreterinnen des humanistischen Ansatzes sind Menschen grundsätzlich gut. Sie entwickeln sich immer positiv, wenn sie ihren eigenen Erfahrungen folgen und die Konditionierung, die ihre Freiheit einschränkt, beseitigen. Negative Verhaltensweisen sind Früchte der Verzweiflung und keineswegs eine Verhaltenswahl, die von Leichtigkeit oder dem Prinzip des Vergnügens bestimmt wird. In dieser Hinsicht schließt sich die humanistische Psychologie der humanistischen Philosophie an. Der humanistische Ansatz ist damit eine psychologische Bewegung, die auf einer positiven Sichtweise des Menschen basiert. Hieraus entwickelte sich auch ein Modell der Beratung (wie auch der Psychotherapie), das auf der angeborenen Tendenz des Menschen aufbaut, sich selbst verwirklichen zu wollen, das heißt, die Kräfte des psychologischen Wachstums zu mobilisieren und das eigene Potenzial zu entwickeln. Typische Merkmale der humanistischen Psychologie: positive Vision des Menschen, Ziel der Förderung der Entwicklungs- und Wachstumswünsche der Klientin Betonung der emotionalen Ausdrucksweise und der nonverbalen Kommunikation Vertrauen in die Wachstumsfähigkeit des Menschen, und Fokus auf der gegenwärtigen Erfahrung (im Hier und Jetzt sein). ÜBUNG & REFLEXION Humanismus und humanistische Psychologie Überlegen Sie sich, welches die Grundpfeiler des Humanismus und der humanistischen Psychologie sind. Schreiben Sie Ihr eigenes Welt- und Menschenbild, Ihre Werte auf und vergleichen Sie, wo es Übereinstimmungen und Differenzen gibt. Überlegen Sie sich auch Parallelen zwischen dem Humanismus, der humanistischen Psychologie, Ihrem Welt- und Menschenbild und demjenigen des Yoga (wenn Sie sich bereits mit Yoga auskennen). Wertvorstellungen haben viel damit zu tun, was jemandem im Leben wichtig ist. Auch der Humanismus gibt bestimmte Wertvorstellungen vor, wie das Berücksichtigen der Einzigartigkeit des Menschen. Wertvorstellungen prägen seine Pläne und Ziele. Ein Wert ist ein moralisches Ziel, das Menschen verfolgen, schätzen und das sie inspiriert. Es ist eine Richtlinie für ein gewünschtes Verhalten und unterscheidet sich von einer Regel. Eine Regel wird auferlegt und muss eingehalten werden, während die Formulierung persönlicher Kernwerte etwas ist, an das man sich freiwillig halten möchte. Beispiele für Werte sind: Authentizität, Inspiration, Vertrauen, Wachstum, Freiheit, Liebe, Respekt, Gerechtigkeit, Status oder Kreativität. Oftmals ist es selbstverständlich, Pläne für ein neues Jahr zu machen, darüber nachzudenken, was man noch erreichen möchte und dies mit seinen Lieben zu teilen. Versuchen Sie, Ihre eigenen Werte zu ergründen. Was möchten Sie tun und warum? Wer möchten Sie sein? Welche Werte schätzen Sie? Welche Art von Botschaft möchten Sie der Welt hinterlassen? Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und schreiben Sie sich diese Dinge auf. Die humanistischen Grundhaltungen prägen die beratende Arbeit humanistischer Psychologinnen. Stil und Haltung der Beraterin sind bei diesem Ansatz ausschlaggebend. Es ist unerlässlich, dass die humanistischen Grundhaltungen von der Beraterin im Hinblick auf ihren Beratungsstil und ihrer Haltung verinnerlicht werden. Ihre Fähigkeit, im Rahmen des Beratungsgesprächs mit dem kreativen Potenzial der Klientin in Kontakt zu kommen, ist die notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Beratung, welche darauf abzielt, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Aufbauend auf den humanistischen Grundhaltungen erfolgt die Strukturierung der Beratung. In einer ersten Phase der humanistisch geprägten Beratung ermutigt die Beraterin (in einer emphatischen Art und Weise) ihre Klientin zum freien Ausdrücken ihrer Anliegen, um eine klare Manifestation und Ausdrucksform der Interpretationssysteme der Klientin zu erhalten. Die Beraterin möchte erfahren, was die Klientin beschäftigt, wo sie steht, was sie erreichen möchte und welche Probleme oder Chancen sie damit assoziiert. In einer zweiten Phase fokussiert der Austausch die Befragung und Dekonstruktion – die Interpretation und das sensorische Erfahrungssystem der Klientin. Es geht hier nicht mehr nur darum, was sie wahrnimmt oder was sie ändern möchte, sondern welche Gefühle sie damit verbindet, etwa mit der gegenwärtigen oder der zukünftigen (erwünschten) Situation. In einer dritten Phase zielt die Beratung darauf ab, starre und redundante Interpretationssysteme zu schwächen, um die Entwicklung innovativer und kreativer Interpretationssysteme für die Klientin zu ermöglichen. Anders ausgedrückt: Wenn...



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