Quadflieg | „Zwangssoldaten“ und „Ons Jongen“ | Buch | 978-3-8322-7078-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 5, 173 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 242 g

Reihe: Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Quadflieg

„Zwangssoldaten“ und „Ons Jongen“

Eupen-Malmedy und Luxemburg als Rekrutierungsgebiet der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-8322-7078-0
Verlag: Shaker

Eupen-Malmedy und Luxemburg als Rekrutierungsgebiet der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg

Buch, Deutsch, Band 5, 173 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 242 g

Reihe: Aachener Studien zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte

ISBN: 978-3-8322-7078-0
Verlag: Shaker


Etwa 20.000 junge Männer aus dem Großherzogtum Luxemburg und den ostbelgischen Kantonen Eupen, Malmedy und St. Vith teilten im Zweiten Weltkrieg das gleiche Schicksal: Sie dienten in Hitlers Wehrmacht. Der überwiegende Großteil dieser Soldaten trat nicht freiwillig in die Wehrmacht ein. Durch die unterschiedlich verlaufende Annexion der beiden Gebiete wurde großen Teilen der Bevölkerung die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen und gleichzeitig die Wehrpflicht eingeführt. Während die Reaktionen auf diese Entwicklung in Luxemburg feindselig waren und zeitweise den Charakter eines Volksaufstandes annahmen, kam es in den altpreußischen Gemeinden des ostbelgischen Gebiets zu keinen vergleichbaren Zusammenstößen zwischen Bürgern und Besetzungsmacht. Diese grundsätzlich unterschiedliche Einstellung zum Wehrdienst – in Ostbelgien eine ungeliebte aber letztendlich logische und damit akzeptierte Konsequenz der Rückgliederung an das Deutsche Reich, in Luxemburg dagegen ein als tiefe
Ungerechtigkeit und Beschneidung der nationalen Souveränität empfundener Affront – setzte sich auch im kollektiven Verhalten der Rekruten fort. Nach der Niederlage Deutschlands und der wiedererlangten Souveränität Luxemburgs bzw. der Wiederangliederung Eupen-Malmedys in den belgischen Staat, entwickelte sich ein ebenso unterschiedlicher Umgang der jeweiligen Gesellschaften mit den Wehrmachtsveteranen. In Luxemburg wurden sie sehr bald nicht nur als eigenständige
Opfergruppe akzeptiert und finanziell entschädigt.
Ostbelgische Wehrmachtssoldaten sahen sich bereits nach ihrer Gefangennahme oder nach ihrer Rückkehr in die Heimat Ressentiments, Erniedrigungen und Benachteiligungen von offizieller Seite und in ihrem eigenen Lebensumfeld ausgesetzt.
Viele mussten sich vor Spruchkammern als „Angehörige einer feindlichen Armee“ verantworten.
Die vorliegende Arbeit zeichnet den Weg dieser Männer in die deutsche Wehrmacht anhand von Sachakten der Wehrmacht und der Rekrutierungsverwaltung nach und gleicht die so gewonnenen Erkenntnisse mit 684 Personalunterlagen ehemaliger ostbelgischer und luxemburgischer Wehrmachtssoldaten ab. Damit wird erstmals ein bisher wenig berücksichtigter Quellenbestand empirischer Massendaten für die Analyse des Komplexes „volksdeutscher“ Soldaten in der Wehrmacht genutzt.
Die Arbeit stellt damit die bisher vor allem von Betroffenen und
populärwissenschaftlichen Autoren betriebene Forschung auf ein neues Quellenfundament. Für diesen innovativen Ansatz wurde die Magisterarbeit auf der die vorliegende Schrift beruht mit dem Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte 2007 ausgezeichnet.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Peter Quadflieg M.A. wurde 1982 in Aachen geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im europäischen und außereuropäischen Ausland. Nach dem Abitur in Eupen (Belgien) studierte er von 2001 bis 2007 an der RWTH Aachen Geschichte, VWL und Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Seit April 2007 ist er Stipendiat des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der RWTH Aachen und arbeitet an seiner Dissertation zu Gerhard Graf von Schwerin.


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