Gerlach, Thomas
Thomas Gerlach wurde zwei Jahre nach ihrer Eingemeindung nach Dresden in der Gartenstadt Hellerau geboren, als Sohn des Schriftstellers Hubert Gerlach. Und auch seine Tante Tine Schulze-Gerlach wirkte als Mitglied der schreibenden Zunft. Thomas Gerlach fing bereits als junger Mann mit dem Schreiben an.
Als gelernter Vermesser arbeitete der in der Niederlößnitz im sächsischen Radebeul wohnende Gerlach nach der Wende in der DDR für das Landesamt für Archäologie in Dresden. Selbst auch in einem denkmalgeschützten Winzerhaus wohnend, gründete er 1993 mit Gleichgesinnten den ehrenamtlich agierenden verein für denkmalpflege und neues bauen radebeul, der „sich zum Ziel gesetzt hat, die Erhaltung dieses besonderen Charakters der Stadt Radebeul als Villen- und Gartenstadt zu fördern, dem steigenden Bebauungsdruck kritisch zu begegnen und strukturschädigende Entwicklungen vermeiden zu helfen.“ Als langjähriger Vereinsvorsitzender mischte er sich immer wieder aktiv in die Radebeuler Denkmalpflege, aber auch gemäß der Satzung des Vereins in das aktuelle Neubaugeschehen ein. Anlässlich der öffentlichen Verleihungen des auch auf seine Initiative hin geschaffenen Radebeuler Bauherrenpreises äußerte er immer wieder lobende wie auch kritische Gedanken. Darüber hinaus war er Mitherausgeber der Beiträge zur Stadtkultur der Stadt Radebeul, mit einigen der Jahresschriften speziell befasst.
Neben seinen Aktivitäten zur denkmalpflegerischen Bewahrung des Hohenhauses hat er sich auch der Bewahrung der Radebeuler Tradition des Gedenkens an Gerhart Hauptmann verschrieben, der seine zukünftige Ehefrau Marie Thienemann auf Hohenhaus kennenlernte. Gemeinsam mit dem heutigen Eigentümer von Hohenhaus werden dort literarische Abende durchgeführt. Monatlich außer im Winter erfolgen auch Führungen durch den heute verwaldeten Garten Vater Thienemanns, wobei die für die zu früh verstorbene Mutter angelegten Aussichtsplätze gezeigt werden, an denen auch der junge Gerhart und sein älterer Bruder Carl Hauptmann gewirkt haben.
So wie Gerlach „einen gewichtigen Anteil an dem jüngeren Erscheinungsbild der Lößnitzstadt […] Radebeul“ hat, so nachdrücklich verewigt er sie: teils eher sachlich, meist jedoch wortspielerisch.
Mit dem Architekten und Zeichner Thilo Hänsel entstanden die Schriften Auf den Spuren der Gebrüder Ziller in Radebeul, eine Übersicht über zahlreiche Villen und Landhäuser der wohl einflussreichsten Lößnitz-Baumeister, sowie Die Lößnitzbachmühlen, ein Buch über die sieben Wassermühlen, die ehemals oder sogar noch heute am heimischen Lößnitzbach stehen.
Ebenfalls gemeinsam mit Hänsel entstanden einige Werke, bei denen Gerlachs dichterische Texte durch Skizzen und Zeichnungen Hänsels unterlegt werden, wie beispielsweise die Elbigramme oder Höhenwind.
Wie Hänsel „begleitet [er] die reich bestückte Radebeuler Malergilde nicht nur als Laudator bei Vernissagen; er umrahmt mit seiner Poesie auch bebilderte Bücher dieser Maler. So wie er die exzellenten Holzschnitte Michael Hofmanns mit feinsinnigen Worten beschrieb“, so fand er für viele Künstlerkollegen „einfühlsame […] wie auch hintersinnige […] Worte“, die gesammelt 2012 veröffentlicht wurden. „Seine Lyrik und Prosa lebt von eigenwilligen Sichtweisen und dem Spiel mit ‚Wortwörtlichkeiten‘“, bis hin zum Aphorismus.
Im Jahr 2009, zehn Jahre nach der Auszeichnung seiner Tante Tine Schulze-Gerlach, überreichte ihm seine Heimatstadt den Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul als Autor sowie Kunst- und Kulturförderer, nachdem er bereits beim Neujahrsempfang des Radebeuler Oberbürgermeisters Bert Wendsche 2006 für sein „besonderes Engagement für das Hohenhaus“ als Ehrenamtlicher aus dem Bereich Kultur und Bildung ausgezeichnet worden ist.
Boswank, Herbert
lebt und arbeitet in Dresden
Queißer, Gerlinde
Von 1966 bis 1971 studierte Gerlinde Frönicke Design an der Hochschule für Kunst und Design Halle auf Burg Giebichenstein bei den Professoren Hans Brockhage, Lothar Zitzmann und Rudolf Horn.
Im Jahr 1975 heiratete sie den Maler und Kultursoziologen Max Manfred Queißer (1927–2016), mit dem sie seit 1976 in Radebeul lebte. Gerlinde und Max Manfred Queißer haben einen Sohn. In den Folgejahren entwickelten sie gemeinsame künstlerische Gestaltungskonzepte.
Seit 1980 ist Gerlinde Queißer freischaffend tätig, ihre heutige öffentliche Atelieradresse ist die denkmalgeschützte Villa Meißner Straße 247, die sich 1870 der Bildhauer Friedrich Wilhelm Schwenk in Kötzschenbroda erbauen ließ. Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Innenarchitektin nahm sie mehrfach an Wettbewerben zu Kunst im öffentlichen Raum beziehungsweise Kunst am Bau teil. Dabei sind die Schwerpunkte ihres Schaffens „geometrisch konstruktive Installationen aus Metall und Glas mit ausgeprägter Bezogenheit auf den architektonischen Raum“.
In der zentralen Eingangshalle des Kreiskrankenhauses Radebeul steht von ihr die Strukturplastik „Lichtschatten“, die 1994 von Gerlinde Queißer geschaffen wurde.
Im Jahr 1989 wurde Gerlinde Queißer mit dem Städtischen Kunstpreis der Stadt Radebeul ausgezeichnet.
Weber, Karin
http://www.karinweber-rednerin.de