Raven | Auf lautlosen Schwingen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 449 Seiten

Reihe: Ghostwalker

Raven Auf lautlosen Schwingen


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-1807-3
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 3, 449 Seiten

Reihe: Ghostwalker

ISBN: 978-3-7546-1807-3
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Die zurückgezogen lebende Amber wird vom Rat der Berglöwen gebeten, den Adlerwandlern eine Nachricht zu überbringen. Dafür überschreitet sie zum ersten Mal die unsichtbare Grenze zwischen ihr und dem Adler Griffin, der sie als Kind vor den Mördern ihres Vaters gerettet hat. Im Gebiet der Adler wird sie angegriffen, und wieder kommt Griffin ihr in letzter Minute zu Hilfe. Zum ersten Mal begegnen sie sich in ihrer menschlichen Gestalt, und erkennen, dass sie sich noch immer zueinander hingezogen fühlen. Aber können eine Berglöwin und ein Adler ein Paar werden? Während sie nach einem Weg suchen, wie sie ihr Leben gemeinsam gestalten können, wird ein Berglöwenwandler von unbekannten Angreifern schwer verletzt und sie begreifen, dass viel mehr auf dem Spiel steht als nur ihre Liebe. Achtung, neue Ausgabe der beliebten Ghostwalker-Serie. Die Ghostwalker-Reihe: 1. Die Spur der Katze
2. Pfad der Träume
3. Auf lautlosen Schwingen
4. Fluch der Wahrheit
5. Ruf der Erinnerung
6. Tag der Rache

Schon als Kind war Michelle Raven ein Bücherwurm, deshalb schien der Beruf als Bibliotheksleiterin genau das Richtige für sie zu sein. Schon bald begann sie, selbst für Nachschub zu sorgen. Bislang hat sie 49 Romane veröffentlicht, von denen einer auf der SPIEGEL-Bestsellerliste landete. 2008 erhielt sie die "DeLiA" für den besten deutschsprachigen Liebesroman. Wenn sie nicht vor dem Laptop sitzt, erkundet sie gern den Westen der USA und holt sich dort Inspiration für ihre Romane.

Raven Auf lautlosen Schwingen jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Prolog
Ängstlich blickte Amber sich um. Bisher war ihr der Wald immer wie ein Freund vorgekommen, doch jetzt wirkten die riesigen Bäume bedrohlich, ihre Blätter verdeckten die Sonne und ließen alles düsterer erscheinen. Die Büsche schienen näher zu rücken, und überall raschelte es. Amber hatte das Gefühl, als wären von allen Seiten Augen auf sie gerichtet. Sie wollte nach Hause! Mit einem kläglichen Laut setzte sie sich auf den weichen Waldboden und versuchte sich zu erinnern, aus welcher Richtung sie gekommen war. Aber es sah überall gleich aus. Noch nie hatte sie sich so weit vom Lager der Berglöwenwandler entfernt, schon gar nicht ohne ihre Eltern oder ihren älteren Bruder Coyle. Eigentlich hatte ihre Mutter Coyle gebeten, auf sie aufzupassen, aber er wollte sich lieber mit seinem besten Freund Finn treffen und hatte ihr gesagt, sie sollte im Haus bleiben. Aber dazu hatte sie keine Lust gehabt und war stattdessen zum Spielen nach draußen gegangen. Sie liebte die Natur, es gab immer so viele aufregende Dinge zu entdecken. Diesmal war es ein Reh gewesen, bei dem sie ihre Anschleichtechnik geübt hatte. Amber war ihm gefolgt, bis es sie entdeckte und mit großen Sprüngen zwischen den Bäumen verschwand. Erst da hatte sie gemerkt, dass sie nicht mehr wusste, wo sie war. Sie war so in ihr Elend vertieft, dass sie die Stimmen erst hörte, als sie schon ganz nah waren. Abrupt setzte sie sich auf, voller Hoffnung, dass einer der Berglöwenwandler zufällig in der Nähe war und sie mit zum Lager nehmen konnte. „Ich sage dir, ich habe eben etwas gehört. Es muss hier irgendwo gewesen sein.“ „Wenn du uns wieder stundenlang nach etwas suchen lässt, das es gar nicht gibt, gehen wir nie wieder mit dir auf die Jagd.“ Furcht kroch über Ambers Rückgrat. Die Männer waren keine Wandler, sondern Menschen! Ihre Eltern hatten sie vor ihnen gewarnt. Sie durften sie auf keinen Fall finden. Hastig rappelte Amber sich auf und begann, vorsichtig in Richtung eines Dickichts zu pirschen. Sie musste sich irgendwo verkriechen und abwarten, bis die Männer verschwunden waren. Danach würde sie dann einen Weg nach Hause finden. „Da ist es wieder. Los, kommt!“ Aufregung klang in der Stimme des Mannes mit. Amber schob sich tiefer in das Dickicht, bemüht, so leise wie möglich zu sein. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie nichts anderes mehr hören konnte. Als sie nicht weiterkonnte, presste sie sich so dicht auf den Boden, wie es ging, und kniff die Augen zu. Vielleicht würden sie einfach weitergehen, wenn sie sie nicht sehen konnten. Bitte. Bitte. Der Geruch der Männer wurde immer intensiver, er war irgendwie … falsch. Die Wandler rochen nach einer Mischung aus Berglöwe, Mensch und Natur, doch diese Menschen stanken. Die Zweige über ihr knackten, und Amber hatte Mühe, ein Wimmern zu unterdrücken. „Ah, wen haben wir denn da? Ein Pumajunges.“ Amber riss die Augen auf und starrte ängstlich nach oben. Einer der Männer hatte die Zweige zur Seite geschoben und blickte sie nun an. „Los, schnell, fangt es ein!“ Panik durchzuckte Amber, und sie rannte blindlings los. Damit überraschte sie die Männer und schaffte es, ihnen zu entgehen. Amber hörte, wie sie etwas riefen, aber sie konnte sie nicht verstehen. Die Angst ließ das Blut in ihren Ohren rauschen, als sie einen Haken schlug und versuchte, durch dichteres Buschwerk zu entkommen. Die Flüche hinter ihr ließen sie für einen Moment hoffen, dass sie noch einmal davonkommen würde. Sie blickte im Laufen hinter sich und stieß unerwartet gegen etwas Hartes. Benommen versuchte sie, wieder auf die Füße zu kommen, und erstarrte, als sie über sich einen der Menschen erblickte. Er lehnte einen langen Gegenstand aus Holz und Metall an einen Baumstamm und beugte sich zu ihr hinunter. „Hab ich dich.“ Zufriedenheit lag in seiner Stimme. Er sah seinen Kumpanen entgegen. „Ein schönes Exemplar, das wird uns jede Menge einbringen.“ Was immer er damit meinte, es hörte sich nicht gut an. Amber versuchte sich aufzurichten, aber der Mann stellte seinen Fuß auf ihren Rücken. „Du bleibst schön hier.“ Er wandte sich an einen der Männer. „Gib mir einen Sack.“ Verzweifelt versuchte Amber zu entkommen, doch der Druck wurde immer stärker, bis sie glaubte, ihr Rücken würde durchbrechen. Sie fauchte schwach und schlug mit der Pfote nach dem Bein. Der Mann lachte nur. „Wie niedlich, unser Kätzchen hat Krallen.“ Er beugte sich zu ihr hinunter, seine Hand ausgestreckt. Bevor Amber irgendetwas tun konnte, stieß etwas mit voller Wucht gegen den Menschen, und sie war frei. Sie wollte davonlaufen, blieb aber wie erstarrt stehen, als sie ihren Vater sah, der sich gegen den Mann geworfen hatte und ihn nun am Boden hielt. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, die Menschen waren so vom Auftauchen des gewaltigen Berglöwen überrascht, dass sie ihn nur mit offenen Mündern anstarrten. Dann schrie der Mann am Boden, als ihr Vater zubiss, und der Augenblick zerrann. Zeitgleich rissen die Menschen ihre Gewehre hoch. „Schießt endlich!“ Amber blickte wild umher. Wo waren die anderen Wandler? Kam ihnen denn niemand zu Hilfe? Sie stürzte sich auf das Bein eines der Männer, aber der schüttelte sie einfach nur ab. Amber flog durch die Luft und landete einige Meter entfernt an einem Baum. Ein Knall hallte durch den Wald. Amber rappelte sich wieder auf und sah zu ihrem Vater hinüber. Er war über dem Mann zusammengebrochen, sein Fell färbte sich an der Seite rot. Nein! „Nehmt ihn von mir runter!“ Die Stimme des Menschen klang schrill. Amber presste sich zitternd auf den Boden. Ihrem Vater durfte nichts passiert sein! Sicher würde er gleich aufstehen und mit ihr davonlaufen, damit sie diesen schrecklichen Menschen entkommen konnten. Aber das tat er nicht. Die Männer hoben ihn stöhnend hoch und warfen ihn zur Seite. Amber stieß ein Wimmern aus, als sie das Blut in seinem Gesicht sah. Seine Augen öffneten sich langsam, und er sah sie direkt an. Lauf! Das tiefe Grollen war ein Befehl, doch sie zögerte. Sie konnte ihn doch nicht mit den bösen Menschen alleine lassen. Irgendwie musste sie ihm helfen, und dann würden sie gemeinsam zum Lager zurückkehren. Sie machte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu. Ihr Vater atmete tief aus, seine Augen schlossen sich. Danach lag er still da. Nein, er durfte jetzt nicht schlafen, er musste mit ihr kommen! „Verdammtes Vieh, beinahe hätte es mich umgebracht. Worauf habt ihr gewartet? Dass es mir die Kehle herausreißt?“ Der Mann hockte sich neben ihren Vater und betrachtete ihn. „Er ist tot. Eine Schande, das war ein Prachtexemplar von einem Männchen. Das hätte gutes Geld eingebracht.“ Während Amber ihn wie betäubt anstarrte, unfähig zu glauben, dass ihr Vater tot sein sollte, rechtfertigte sich der Schütze. „Nächstes Mal lassen wir dich draufgehen, dann müssen wir den Gewinn auch nur durch zwei teilen.“ „Sehr witzig. Los, schnappt euch das Kleine, und dann verschwinden wir hier. Ich habe keine Lust, dass sich einer der Parkranger hierher verirrt und uns wegen Wilderei drankriegt.“ Der Schock löste sich, und der Schmerz breitete sich in ihr aus. Seit sie denken konnte, war ihr Vater für sie da gewesen, sie konnte sich nicht vorstellen, dass er fort war. Der Gedanke an ihre Mutter und ihren Bruder verschärfte den Kummer noch. Dann wurde ihr bewusst, was der Mann gesagt hatte. Sie wollten sie einfangen! Ihr Vater hatte seine letzte Kraft aufgewendet, um ihr zu sagen, dass sie weglaufen sollte, also tat sie genau das. Sie konnte die schweren Schritte der Menschen hinter sich hören und versuchte schneller zu laufen, doch ihre kurzen Beine verhedderten sich immer öfter in der Vegetation. Die Angst trieb sie vorwärts, bis sie vor Erschöpfung schwankte. Aber sie durfte nicht aufgeben, sonst war ihr Vater umsonst gestorben. Amber spürte, wie etwas ihre Hüfte streifte, und schlug einen Haken. Mit letzter Kraft brach sie durch ein Gebüsch und sah sich verzweifelt um, doch da war nichts. Der Schwung trug sie vorwärts, und sie rutschte über eine Klippe ins Nichts. Sie ruderte mit den Beinen und versuchte, sich an irgendetwas festzukrallen, doch es gelang ihr nicht. Sie fiel, schlug gegen vorstehende Felsen und sich an den Steilhang klammernde Büsche, bis sie schließlich tief unten auf einem Vorsprung liegen blieb. Ein Wimmern löste sich aus ihrer Kehle, als die Schmerzen in ihrem Körper explodierten. „Seht ihr es irgendwo?“ Die Menschen! Amber versuchte, sich so klein zusammenzurollen, wie es nur ging, damit sie nicht entdeckt wurde. Sie zitterte am ganzen Körper, was die Schmerzen noch verstärkte. „Da, ich sehe es! Verdammt, nach dem Sturz ist es entweder bereits tot oder hat sich sämtliche Knochen gebrochen und ist damit für uns wertlos. Kommt, sehen wir zu, dass wir hier verschwinden.“ Furcht überschwemmte Amber. Stimmte es, was der Mann sagte und sie würde hier sterben? Tränen bildeten sich hinter ihren geschlossenen Lidern und liefen über ihr Fell. Sie wollte zu ihrer Mutter! Erschöpfung breitete sich in ihr aus, und ihre Gedanken lösten sich auf. Schwärze senkte sich über sie. Ein hoher Schrei riss Amber aus ihrer Bewusstlosigkeit. Benommen hob sie den Kopf und blickte in den Abgrund. Rasend schnell kamen die Erinnerungen zurück, und Angst und Kummer holten sie wieder ein. Ihr ganzer Körper war steif, jede kleinste Bewegung löste furchtbare Schmerzen aus. So konnte sie nur vorsichtig den Kopf drehen und versuchen herauszufinden, woher das Geräusch gekommen war. Amber glaubte, die Anwesenheit eines anderen Lebewesens zu spüren, aber...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.