Raven | Fluch der Wahrheit | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 4, 456 Seiten

Reihe: Ghostwalker

Raven Fluch der Wahrheit


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7546-7577-9
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 4, 456 Seiten

Reihe: Ghostwalker

ISBN: 978-3-7546-7577-9
Verlag: tolino media
Format: EPUB
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Seit dem Verlust seiner Gefährtin widmet sich Torik ganz seiner Aufgabe als Wächter der Berglöwenwandler. Doch dann erfährt er, dass die Autorin Caitlin Walker einen Liebesroman geschrieben hat, dessen Held ihm bis ins kleinste Detail gleicht. Torik reist nach Montana, um herauszufinden, woher Caitlin so viel über ihn weiß. Als diese von skrupellosen Verbrechern überfallen wird, rettet Torik ihr das Leben und gewinnt damit ihr Vertrauen. Auch wenn er die Menschenfrau eigentlich auf Abstand halten sollte, kommen sich die beiden immer näher. Torik steht vor einer schwierigen Entscheidung, denn die Feinde der Wandler warten nur darauf, erneut zuzuschlagen. Achtung, neue Ausgabe der beliebten Ghostwalker-Serie. SPIEGEL-Bestseller! Die Ghostwalker-Reihe: 1. Die Spur der Katze
2. Pfad der Träume
3. Auf lautlosen Schwingen
4. Fluch der Wahrheit
5. Ruf der Erinnerung
6. Tag der Rache

Schon als Kind war Michelle Raven ein Bücherwurm, deshalb war der Beruf als Bibliotheksleiterin genau das Richtige für sie. Als sie alle Bücher gelesen hatte, begann sie, selbst für Nachschub zu sorgen. Und wurde zu einer der erfolgreichsten Autorinnen im Bereich Romantic Fantasy und Romantic Thrill. Bislang hat sie 49 Romane veröffentlicht, mit einem SPIEGEL-Bestseller. Wenn sie nicht vor dem Laptop sitzt, erkundet sie gern den Westen der USA und holt sich dort Inspiration für ihre Romane.

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2
Unruhig blickte Caitlin sich um, bevor sie mit raschen Schritten auf die kleine Gasse zustrebte. Sie hatte das Gefühl, beobachtet zu werden, aber vermutlich spielte nur ihre Fantasie verrückt. Das passierte ihr häufiger, wohl eine Nebenwirkung ihres Berufs. In diesem Fall könnte es aber auch an ihrem schlechten Gewissen liegen, weil sie genau wusste, dass es nicht richtig war, was sie tat. Wenn jemand sie dabei erwischte, würde sie Mühe haben, ihre Anwesenheit zu erklären, schließlich hatte sie hier nichts zu suchen und tat etwas, das die Besitzer des Supermarktes sicher nicht gerne sahen. Caitlin schob ihr Kinn vor und trat entschlossen in die Gasse. Übler Geruch schlug ihr entgegen und brachte sie zum Husten. Herrje, es wurde immer schlimmer. Anscheinend hatten die umliegenden Geschäfte gemerkt, dass sie hier ihre Abfälle kostenlos abladen konnten, weil sich niemand darum kümmerte. Vorsichtig stieg sie über eine zerbrochene Kiste und schnitt eine Grimasse, als sie in etwas Glibberiges trat. Gut, dass sie ihre ältesten Schuhe angezogen hatte. Trotzdem wollte sie lieber nicht wissen, was jetzt unter der Sohle klebte. Da es mit jedem Schritt ekliger wurde, beschloss Caitlin, sich zu beeilen und dann endlich nach Hause zurückzukehren. Sie hasste einkaufen, hätte sie nicht keinerlei Verpflegung mehr im Haus gehabt, wäre sie nie hierher gekommen. Aber wenn es eine Sache gab, die sie zum Schreiben brauchte, dann war es Nervennahrung. Mit leerem Magen konnte sie einfach nicht denken. Caitlin versuchte, den Atem anzuhalten, doch der Gestank schien trotzdem in jede Pore zu sickern. »Bist du hier?« Sie zuckte zusammen, als ihre eigene Stimme laut durch die Gasse hallte. Natürlich erhielt sie keine Antwort. Kopfschüttelnd bückte sie sich, stellte die Dose auf den Boden und öffnete den Deckel. Hinter ihr ertönte ein kratzendes Geräusch und sie drehte sich rasch um. Zumindest wollte sie das, doch sie verlor ihr Gleichgewicht und landete mit der Hose im Dreck. Angewidert versuchte sie, auf die Beine zu kommen, ohne sich mit den Händen auf dem Boden abstützen zu müssen und verfluchte ihre Unsportlichkeit. Gerade hatte sie sich halb aufgerichtet, als etwas auf ihren Schultern landete und sie wieder hinunter drückte. »Hey!« Furcht schoss durch ihren Körper, als sie erkannte, dass es Hände waren, die sie festhielten, irgendjemand stand hinter ihr und hinderte sie daran, aufzustehen. Caitlin wollte schreien, doch schwitzige Finger legten sich über ihren Mund und hielten sie davon ab. Übelkeit und Furcht stiegen in ihr auf und sie begann, sich zu wehren. Ihr Ellbogen traf etwas Weiches, ihr Hacken kollidierte mit einem Schienbein. Ein Fluch wurde dicht an ihrem Ohr ausgestoßen und der Griff verstärkte sich. Verzweifelt kämpfte Caitlin gegen den Mann an, doch er war viel stärker als sie. Etwas Kaltes, Hartes wurde an ihre Kehle gedrückt und sie verspürte einen scharfen Schmerz. »Keinen Mucks, kapiert?« Ein Messer! Caitlin erstarrte, Panik breitete sich in ihr aus. Dieser Kerl meinte es ernst! So etwas konnte ihr nicht passieren und schon gar nicht nur wenige Schritte von einer belebten Straße entfernt. Irgendjemand musste doch mitkriegen, dass sie überfallen wurde! Selbst wenn ihr Mund frei gewesen wäre, hätte sie nicht mehr schreien können, ihre Stimmbänder schienen erstarrt zu sein. Vor Jahren hatte sie als Recherche für ein Buch einen Selbstverteidigungskurs absolviert aber in diesem Moment konnte sie sich an keine einzige Abwehrbewegung erinnern, es war alles weg. Sie bekam keine Luft mehr, ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern. So viel zu den starken, mutigen Heldinnen, über die sie immer schrieb. Caitlin war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig, als der Mann sie durch die Gasse zerrte. Er nahm seine Hand von ihrem Mund und schlang dafür den Arm um ihren Brustkorb, aber das Messer bewegte sich keinen Millimeter von ihrem Hals weg. Sie traute sich nicht zu schlucken, aus Angst, die Klinge damit tiefer in ihre Haut zu drücken. »I…ich habe Geld, wenn …« »Ruhe!« Der Mann drückte warnend zu und Caitlin rang nach Luft. Wenn der Verbrecher sich nicht für ihr Geld interessierte, worum ging es ihm dann? Oh Gott, wollte er sie vergewaltigen? Caitlin vergaß, dass er sie mit einem Messer bedrohte und bockte panisch auf. Ihre Faust traf seine Körpermitte und entlockte dem Mann ein Heulen. Volltreffer! Mit neuem Mut grub sie ihre Hacken in den Boden und kämpfte gegen seine Umklammerung an. Ohne Vorwarnung ließ er sie fallen und ihr Kopf stieß gegen etwas Hartes. Er schob sich über sie und drückte sie mühelos zu Boden. »Du Schlampe, ich sollte dich …« Während Caitlin noch versuchte, mehr als Sterne zu sehen und wieder Luft in ihre gequälte Lunge zu bekommen, die von dem Kerl gerade zerdrückt wurde, stieß der Mann einen überraschten Laut aus und verschwand wie von Geisterhand. Mit einem Scheppern landete er einige Meter weiter an der Hauswand auf einigen Mülltonnen. Jemand kniete neben ihr und sagte etwas, doch sie konnte nur ein fernes Rauschen hören. Sie versuchte zu sprechen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Ein Mann beugte sich über sie und sie erkannte schwarze Haare und Augen und ein kantiges Gesicht. Ihre Augen weiteten sich. Nein, das konnte nicht … Caitlin wollte sich aufrichten, aber die Hand auf ihrer Schulter hielt sie zurück. »Ganz ruhig. Ich will erst feststellen, ob Sie verletzt sind, bevor Sie sich bewegen.« Die tiefe Stimme vibrierte in ihrem Körper und für einen Moment hatte sie das Gefühl, sie wären die einzigen beiden Menschen auf der Welt. Caitlin zuckte zusammen, als sanfte Finger eine empfindliche Stelle an ihrem Hinterkopf berührten. Wahrscheinlich hatte sie eine Gehirnerschütterung, anders konnte sie sich die Vision über ihr nicht erklären. Aber das war eindeutig besser als über diesen Verbrecher nachzudenken, der sie angegriffen hatte. Ein Schauder fuhr durch ihren Körper, als sie sich daran erinnerte, wie er über ihr gehockt hatte, bereit … »Sie sind in Sicherheit, ich werde nicht zulassen, dass Ihnen etwas geschieht.« Caitlin merkte, dass sie die Hand ihres Retters umklammerte und löste widerstrebend ihre Finger. Noch immer konnte sie nichts sagen, deshalb hoffte sie, dass er ihre Dankbarkeit in ihren Augen erkennen konnte. Für einen Moment schien seine Miene etwas weicher zu werden, doch dann ruckte sein Kopf herum und er sprang auf. Er bewegte sich dabei so schnell und fließend, dass ihr Blick ihm kaum folgen konnte. Viel zu langsam wälzte Caitlin sich herum und sah gerade noch, wie der Angreifer sich mit dem Messer in der Hand auf ihren unbewaffneten Retter stürzte. Sie konnte nicht zulassen, dass er ihretwegen verletzt wurde! Mühsam kämpfte Caitlin sich auf Hände und Knie und versuchte, die Übelkeit zu ignorieren, die in ihrem Magen wühlte. Sie würde hier nicht wie ein Opfer im Dreck liegen und andere für sich kämpfen lassen. Das Mindeste, was sie tun konnte, war, Hilfe zu holen. Schwankend stand sie schließlich da und starrte auf den mörderischen Kampf, der nur wenige Meter von ihr entfernt stattfand. Ihr Retter schien eindeutig Erfahrung in solchen Auseinandersetzungen zu haben, immer wieder wich er den wütenden Messerhieben des Angreifers aus, bevor er dann seinerseits zuschlug. Unbewusst stieß sie einen erschrockenen Laut aus als die Messerklinge nur wenige Millimeter von der Brust ihres Retters entfernt durch die Luft sauste. Damit lenkte sie ihn ab und er sah für den Bruchteil einer Sekunde in ihre Richtung. Das nutzte der Verbrecher aus und setzte nach. Der schwarzhaarige Fremde wollte zurückspringen, stolperte über das Gerümpel in der engen Gasse und ging zu Boden. Oh nein! Caitlin machte einen Schritt auf die Männer zu, bereit, sich ebenfalls in den Kampf zu werfen, wenn es sein musste. Der Angreifer grinste sie höhnisch an, als wüsste er genau, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte, und kam auf sie zu. Anstatt sich umzudrehen und aus der Gasse zu laufen, stand sie wie festgefroren, teils aus Angst um sich, aber auch weil sie ihren Retter nicht hilflos zurücklassen wollte. Caitlin öffnete den Mund, um einen gellenden Schrei auszustoßen, als sich der Unbekannte aufrappelte und ebenso leichtfüßig wie zuvor auf den Verbrecher zustürzte. Erleichtert erkannte Caitlin, dass er nicht verletzt schien und sich mit einer Holzlatte bewaffnet hatte. Lauernd umkreisten sich die beiden Männer jetzt wieder, jeder schien eine Lücke in der Verteidigung des anderen zu suchen. Vorsichtig trat Caitlin zurück, um ihnen nicht im Weg zu stehen. Dabei stieß sie gegen eine Flasche, die laut scheppernd über das Pflaster rollte. Caitlin erstarrte, als beide Männer sie für einen kurzen Moment ansahen, bevor sie den Kampf noch heftiger fortsetzten. Die Polizei, genau! Sie wühlte in ihren Jackentaschen und stöhnte auf, als ihr klar wurde, dass sie ihr Handy im Auto gelassen hatte. Also musste sie doch aus der Gasse heraus, um entweder einen Passanten um Hilfe zu bitten oder an ihr Handy zu kommen. Allerdings befanden sich die beiden Kämpfenden direkt zwischen ihr und dem Ausgang zur Straße. Okay, also die andere Seite, auch wenn sie nicht wusste, wann sie dort auf Menschen treffen würde. Zur Not musste sie eben einmal um den Block laufen. Die Augen fest auf ihren Retter gerichtet, wich sie weiter zurück. Es widerstrebte ihr, ihn alleine zu lassen, aber ihr fiel keine andere Möglichkeit ein, wie sie ihm helfen konnte. Überrascht schrie Caitlin auf, als sich von hinten Arme um ihre Taille schlangen und sie von den Füßen holten. Sie war so auf das fixiert gewesen, was vor ihr geschah, dass sie überhaupt nicht daran gedacht hatte, dass auch jemand hinter ihr...



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