Rawak | ADHS bei Frauen – den Gefühlen ausgeliefert | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 218 mm

Rawak ADHS bei Frauen – den Gefühlen ausgeliefert


4. ergänzte und überarbeitete Auflage 2017
ISBN: 978-3-456-95824-8
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 140 mm x 218 mm

ISBN: 978-3-456-95824-8
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In der Schule fallen diese verträumten Mädchen nicht weiter auf. Sie stören, ganz anders als ihre männlichen Leidensgenossen, den Unterricht kaum. Sie können sich schlecht konzentrieren, lassen ihre Gedanken schweifen, und ihre Leistungen sind schwach. Sie beginnen immer wieder neue Ausbildungen und schließen keine ab. Als erwachsene Frauen wirken sie chaotisch und leiden unter starken Stimmungsschwankungen. Andererseits verfügen sie oft über spezielle Begabungen, vor allem im künstlerisch-gestalterischen Bereich, und stecken voller prächtiger Ideen. Sie leiden an einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Je früher die richtige Diagnose gestellt wird, desto größer ist die Chance, dass die Betroffenen ihr hohes Potenzial doch noch auszuschöpfen lernen und zu einem erfüllten Leben finden.

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Zielgruppe


Alle ADHS-Betroffenen, ihre Angehörigen und Freunde, Psychotherapeuten, Klinische Psychologen, Psychiater und andere Ärzte.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis, Geleitwort und Vorwort;9
2;ADHS – Allgemeiner Teil;19
3;ADHS bei Mädchen;23
4;Die ADHS bei Frauen – Spezieller Teil;33
5;Die Lebensphasen und Lebensläufe ADHS-betroffener Frauen;61
6;Frauen ab dem 20. Lebensjahr;65
6.1;1. Eliane: «Wenn Ihr mir Grenzen setzt, dann bricht bei mir ein Vulkan aus …»: Bericht aus Sicht der Eltern;67
6.2;2. Barbara: Lebensmut und Stehaufmännchen;77
6.3;3. Martina: «Nur noch heute, ab morgen ist alles gut.»;81
6.4;4. Isabelle: «Ich fange vieles an und beende davon nicht einmal die Hälfte»;85
6.5;Frauen ab dem 30. Lebensjahr;89
6.6;5. Elisabeth: «Wie ein unerträglicher Schatten kam diese Glocke u?ber mich.»;91
6.7;6. Susanne: «Was ich bestens kann, ist blitzartig einer Idee folgen.»;97
6.8;7. Brigitte: «In mir war eine Unruhe, die mich manchmal fast zum Wahnsinn trieb.»;101
6.9;8. Claudia: «Ich fu?hlte mich immer etwas abseits, als Außenseiterin.»;105
6.10;9. Katharina: «Im Herbst fiel ich immer wieder in die Depression zuru?ck.»;110
6.11;10. Andrea: «Heute leide ich immer wieder unter panischen Ängsten, vor allem unter Versagensängsten und Minderwertigkeitsgefu?hlen.»;115
6.12;11. Evelyne: «In vielen Beiträgen u?ber ADHS konnte ich mich wiedererkennen.»;118
7;Frauen ab dem 50. Lebensjahr;123
7.1;12. Marianne: «Man sagt mir oft, ich solle mich nicht kleiner machen als ich bin.»;125
7.2;13. Ruth: «Ich hatte größte Existenzängste und die ständige Sorge, im Chaos zu ertrinken.»;128
7.3;14. Gertraud: «Ich hatte oft Schuldgefu?hle, weil ich nicht jeden Tag gleichermaßen leistungsfähig war.»;132
8;Therapie der ADHS bei Frauen;137
8.1;15. Evelyne: «Fru?her konnte ich kaum einen Augenblick alleine sein, ich war gierig nach Action, hatte Angst vor dem Alleinsein und der Langeweile …»;157
8.2;16. Lisa: «Haben sie auch schon die Bekanntschaft mit sogenannten Simulatoren gemacht?»;160
9;200 Frauen auf ADHS abgeklärt:eine Analyse;163
10;Schlussbemerkungen;167
11;Literaturverzeichnis;171
12;Selbsthilfegruppen;175


Die Lebensphasen und Lebens läufe ADHS-betroffener Frauen (S. 59-60)

Die kleinen Mädchen sind erwachsen geworden. Die Schwierigkeiten, welche diese Frauen als Kinder hatten, sind jedoch geblieben. Sie sind nicht mehr wohlbehütet, falls dem überhaupt so war, im Kreise ihrer Familie, sie müssen sich von nun an dem Leben selber stellen. Viele erfahren während der Aus bildungszeit große Hindernisse bei der Bewältigung des Lernstoff s. Sie spüren, dass sie zu mehr fähig wären, erreichen die gesteckten Ziele oft nur mit einem großen Aufwand oder auch nicht.

Die jungen Frauen gehen häufi g zu rasch und zu unüberlegt Beziehungen ein und erleben so in dieser Phase ihres Lebens Frustrationen, Ent täu schun gen, Hochs und Tiefs, die weit über das sogenannte Normale gehen. Fragen nach den Gründen dieses Andersseins drängen sich auf.

In der nächsten Lebensphase heiraten sie, werden Familienfrauen mit Kindern, und neue Probleme stehen an. Alle Frauen – ob mit oder ohne ADHS – sehen sich mit der schwierigen Tatsache konfrontiert, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Allen wollen sie es recht machen, sowohl dem Mann eine gute Ehefrau als auch den Kindern eine fürsorgliche, liebevolle Mutter sein, die selbstverständlich weiß, wie sie ihre Kinder zu erziehen hat. Am Arbeitsplatz möchte sie natürlich ebenfalls den Anforderungen gerecht werden. Für ADHS betroff ene Frauen stellt die Lebensführung in diesem Zeitraum eine ganz besondere Herausforderung dar.

Falls der Ehemann selbst ADHS-betroff en ist («es war Liebe auf den ersten Blick», «wir hatten sofort einen Draht zueinander», «vom ersten Augenblick an wusste der eine vom anderen was er gerade fühlte, dachte, spürte» …) wird es trotz großer Liebe und viel Verständnis füreinander oft mals schwierig sein, Ordnung ins Chaos der Gefühle und des Haushalts zu bringen.

Falls der Ehemann nicht betroff en ist, wird er seiner Frau die dringend benötigte Ruhe und Struktur vermitteln. Ideal, würde man meinen. Mit nichten! Das Gefühl, vom Ehemann abhängig zu sein, ohne seine Unter stützung nicht überleben zu können, kann die Frau in eine regelrechte Krise stürzen.

Wie erleben nun die Ehemänner ihre von ADHS-betroff enen Frauen? Hierzu ein Erlebnisbericht:
«Meine Frau ist sehr kreativ. Wenn sie etwas im Kopf hat, ist es ihr egal, eine ganze Nacht durchzuarbeiten, damit die Arbeit rechtzeitig, wenn auch im letzen Moment, fertig wird. Sie kann sich so in etwas vertiefen, dass sie vergisst, das Mittagessen zuzubereiten. Es gibt Situationen, da wartet die ganze Familie im Auto um loszufahren, und sie schminkt sich seelenruhig fertig. Wenn meine Frau zur Arbeit geht, kommt sie mindestens zweimal vom Auto zurück, weil sie etwas vergessen hat. Dies kann der Autoschlüssel, die Brille, etwas dem Kunden Ver sprochenes, das Porte monnaie oder die Jacke sein. Sie ist sehr ungeduldig, mit sich selbst, mit den Kindern und auch mit mir. Meine Frau hat Mühe alle Termine der Kinder im Kopf zu behalten, sie vergisst die Kinder in die Rhythmik zu schicken, sie an das Turnen oder Baden in der Schule zu mahnen. Meine Frau hatte auch lange Mühe den Haushalt zu organisieren. Seit sie strikt am Donnerstagmorgen den Menüplan erstellt und sich eine Kar tei angeschafft hat mit den entsprechenden Arbeiten auf Kärtchen hinter den Registern mit den Tagen, geht es viel besser. Wenn sie Bügelwäsche sieht von nur einer Woche, ist sie selten motiviert, diese sofort zu erledigen, ist ja ein ‹Nasenwasser›, in 30 Minuten erledigt. Sobald sich die Bügelwäsche von drei Wochen staut, wird es belastend und sie weiß nicht so recht wie sie das überhaupt bewältigen soll. Meine Frau liebt es über alles einkaufen zu gehen. Wenn sie etwas sieht, vor allem bei Kleidern und Schuhen, kann sie, wenn überhaupt, schlecht nein sagen. Ich empfi nde sie als kaufsuchtgefährdet.»



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