Raye Harris | Prinzessin meines Herzens | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2018, 144 Seiten

Reihe: Julia

Raye Harris Prinzessin meines Herzens


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-86494-030-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2018, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86494-030-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Du musst mich heiraten, wenn du deinen Sohn nicht verlieren willst.' Prinz Nicos Worte machen Lily fassungslos. Das ist kein Heiratsantrag - das ist Erpressung! Doch Lily hat keine Wahl. Seit Nico entdeckt hat, dass ihre einzige Liebesnacht Folgen hatte, will er den kleinen Danny um jeden Preis zum rechtmäßigen Thronfolger von Montebianco machen - und Lily zu seiner Prinzessin! Schweren Herzens sagt sie also Ja. Doch während Nico sie bei Nacht leidenschaftlich liebt, straft er sie bei Tag mit Verachtung. Wird er ihr nie verzeihen, dass sie ihm sein Kind vorenthalten musste?

Raye Harris Prinzessin meines Herzens jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. KAPITEL
Prinz Nico Cavelli saß an seinem antiken Schreibtisch und sah einige Unterlagen durch. Mit einem Blick auf die Uhr stellte der Thronfolger des Fürstentums Montebianco fest, dass ihm noch etwas Zeit blieb. Erst in ein paar Stunden würde das Staatsdiner stattfinden, das anlässlich seiner Verlobung gegeben wurde. Plötzlich überkam ihn ein beklemmendes Gefühl. Er wollte den Hemdkragen lockern – und bemerkte, dass dieser bereits offen stand. Es kam ihm beinahe so vor, als würde sich eine Schlinge um seinen Hals legen. Aber wieso erweckte der Gedanke an die Eheschließung mit Prinzessin Antonella diesen Eindruck bei ihm? So viel hatte sich in kürzester Zeit in seinem Leben verändert. Noch vor gut zwei Monaten war er bloß der jüngere Sohn gewesen. Der Playboy-Prinz. Alle paar Wochen hatte er die Geliebte gewechselt. Er hatte nichts Wichtigeres zu tun gehabt, als zu entscheiden, an welcher Party er abends teilnehmen wollte. Das war natürlich nicht die ganze Wahrheit über seine Person. Doch diese Version verbreiteten die Medien mit Vorliebe. Und Nico hatte die Journalisten gewähren lassen, denn so ließen sie seinen emotional sehr anfälligen Bruder in Ruhe. Gaetano war der ältere Bruder, der Sensible, der ehelich geborene Sohn gewesen. Stets hatte Nico ihn beschützen müssen. Am Ende hatte er Gaetano allerdings nicht vor den Folgen seiner Entscheidungen bewahren können: Sein Bruder hatte seinen Sportwagen über eine Klippe gesteuert. Wie sehr er Gaetano vermisste! Zugleich ärgerte Nico sich auch über ihn. Sein Bruder hatte sich seinen Problemen nicht gestellt. Doch trotz allem: Nichts würde ihm Gaetano zurückbringen. Und nichts würde jetzt noch sein eigenes Schicksal ändern. „Basta!“, murmelte Nico und konzentrierte sich wieder auf die Unterlagen. Er war der verbliebene Prinz. Obwohl er der uneheliche Sohn war, durfte er in Montebianco laut Verfassung den Thron besteigen. Zumal bei den heutigen medizinischen Möglichkeiten kein Zweifel bestand, wer sein Vater war. Ohnehin hatten alle Cavelli-Männer große Ähnlichkeit miteinander. Nur Fürstin Tiziana missfiel Nicos neuer Status als Thronfolger. Er war ihr von Anfang an ein Dorn im Auge gewesen. Als Kind hatte er versucht, ihr Wohlwollen zu gewinnen – und hatte ihr einfach nichts recht machen können. Als Erwachsener verstand er, warum. Seine Anwesenheit erinnerte sie ständig an den Seitensprung ihres Mannes. Und nach dem Tod seiner Mutter war Nico in den Palast gezogen. Seitdem sah die Fürstin in ihm eine regelrechte Bedrohung. Dass er nun Kronprinz geworden war, musste ein Albtraum für sie sein. Da spielte es auch keine Rolle, dass er Gaetano genauso geliebt hatte wie sie. Dass er alles geben würde, um ihn wieder lebendig zu machen. Zumindest wollte er jetzt alles geben, um seinen höfischen Pflichten gerecht zu werden und damit das Vermächtnis seines Bruders zu ehren. Als es nun klopfte, hob Nico den Kopf. „Herein.“ Sein Sekretär trat ein. „Der Polizeipräfekt hat einen Boten geschickt, Eure Hoheit.“ „Er soll hereinkommen.“ Kurz darauf erschien ein uniformierter Mann, der sich tief verneigte. „Eure Hoheit, der Präfekt lässt Euch grüßen“, begann er und leierte die üblichen Grußformeln und Glückwünsche herunter. Nico versuchte, seine Ungeduld im Zaum zu halten. Ein wenig gereizt fragte er schließlich: „Worum geht es?“ Nicos Titel als Oberbefehlshaber der Polizei hatte eigentlich nur symbolischen Wert. Dass der Präfekt sich tatsächlich über eine Angelegenheit mit ihm austauschen wollte, verhieß nichts Gutes. Lächerlich! dachte Nico. Wahrscheinlich verspürte er dieses ungute Gefühl nur, weil er sehr bald seine Freiheit verlieren sollte. Der Bote griff in seine Brusttasche und zog einen Umschlag heraus. „Der Präfekt möchte Euch darüber informieren, dass wir einige der gestohlenen antiken Statuen wiedergefunden haben. Außerdem soll ich Euch das hier überreichen, Eure Hoheit.“ Der Bote wartete respektvoll, während Nico den Umschlag aufriss. Darin befand sich ein Foto. Es zeigte ein Kind und eine Frau mit weizenblondem Haar, grünen Augen und Sommersprossen. Nico erkannte die Frau gleich. Als er den Blick auf das Kindergesicht richtete, fühlte er Wut in sich aufsteigen. Das war unmöglich! So unvorsichtig war er nie. Niemals würde er einem Kind so etwas antun: es zeugen und sich dann einfach davonmachen. Genau das hatte er schließlich selbst erlebt. Es musste ein Trick sein. Offenbar wollte ihn jemand am Abend seiner Verlobung in Verruf bringen – oder ihn sogar erpressen. Er war nur kurz mit der Frau zusammen gewesen. Ein einziges Mal hatte er mit ihr geschlafen – leider. Hätte er es denn nicht bemerkt, wenn bei der Verhütung etwas schiefgegangen wäre? Aber das Kind sah aus wie ein Cavelli … Nico konnte die Augen gar nicht von ihm abwenden, während er das beiliegende Schreiben des Präfekten entfaltete. Endlich gelang es ihm, sich auf die handschriftlichen Zeilen zu konzentrieren. Gleich darauf ließ er den Brief fallen und stand auf. „Bringen Sie mich zum Gefängnis. Sofort.“ Lily Morgan war verzweifelt. Sie hatte nur zwei Tage in Montebianco bleiben wollen. Mittlerweile waren schon drei daraus geworden. Sie musste nach Hause zurück. Sie musste zurück zu ihrem Jungen, zu Danny. Aber die Behörden machten keinerlei Anstalten, sie gehen zu lassen. Auch ihre flehentlichen Bitten, mit dem amerikanischen Konsulat sprechen zu dürfen, wurden ignoriert. Seit vier Stunden hatte sie keine Menschenseele mehr gesehen. Das wusste sie genau, denn wenigstens die Armbanduhr hatte man ihr gelassen. Laptop und Handy waren beschlagnahmt worden, bevor man sie gestern Abend in dieses feuchte Kellerloch gesteckt hatte. „He!“, schrie sie jetzt. „Hallo! Ist da jemand?“ Keine Antwort. Bloß das Echo ihrer Stimme hallte von den alten Festungsmauern wider. Lily ließ sich auf die uralte Matratze sinken und hielt die Tränen zurück. Sie würde nicht wieder weinen. Sie musste stark sein für ihren Sohn. Ob er sie bereits vermisste? Sie hatte ihn nie zuvor allein gelassen. Das hätte sie auch diesmal nicht getan, wenn ihr eine andere Wahl geblieben wäre. „Unsere Reisejournalistin Julie ist krank“, hatte der Chef ihr erklärt, „und du musst für sie einspringen. Du fliegst nach Montebianco und recherchierst weiter für den Artikel, der in der Jubiläumsausgabe erscheinen soll.“ „Aber ich habe noch nie eine Reisereportage geschrieben!“, hatte sie ihm entgegengehalten. Tatsächlich hatte Lily während ihrer drei Monate bei der Zeitung kaum etwas Spannenderes als einen Nachruf verfasst. Sie war nicht einmal ausgebildete Journalistin. Eigentlich war sie eingestellt worden, um in der Anzeigenabteilung zu arbeiten. Da es sich jedoch um ein kleines Blatt handelte, half sie oft in anderen Ressorts aus. Eine Reisejournalistin beschäftigte der Port Pierre Register nur, weil Julie die Nichte des Verlegers war und ihre Eltern das einzige Reisebüro am Ort besaßen. Wenn sie also über Montebianco schrieb, steckte bestimmt eine Werbekampagne dahinter. Allein bei dem Gedanken an die Reise in das Fürstentum am Mittelmeer bekam Lily weiche Knie: Nico Cavelli wohnte dort. Aber ihr Chef verstand ihre Vorbehalte nicht. Er erwiderte: „Du musst den Artikel gar nicht selber schreiben. Julie hat das meiste schon erledigt. Mach ein paar Fotos und schreib auf, wie es dort ist. Sieh dir zwei Tage lang Land und Leute an. Danach kommst du zurück und formulierst deine Erfahrungen mit Julie zusammen aus.“ Als Lily protestieren wollte, fügte er energisch hinzu: „Das ist deine Chance, dich zu beweisen. Die Zeiten werden härter. Wenn ich nicht auf dich zählen kann, muss ich mir jemand anderen suchen.“ Lily konnte es sich nicht leisten, die Anstellung zu verlieren. Jobs waren in Port Pierre nicht gerade dicht gesät. Außerdem hatte sie wegen der Schwangerschaft vorzeitig die Universität verlassen. Sie hatte eine schlecht bezahlte Stelle nach der anderen angenommen, um ihr Baby und sich durchzubringen. Der Job bei der Zeitung war ein absoluter Glücksfall, ein großer Schritt nach vorn für sie. Vielleicht konnte sie sogar in Abendkursen ihren Abschluss nachholen. Diese Chance durfte sie sich nicht entgehen lassen. Ganz besonders nicht wegen Danny. Als Kind hatte Lily selbst auf so vieles verzichten müssen: Ihre Mutter war ständig arbeitslos gewesen – oder sie hatte ihren derzeitigen Job einfach hingeworfen, um zum x-ten Mal mit Lilys verantwortungslosem Erzeuger durchzubrennen. Zumindest hatte Lily dadurch gelernt, dass man sich nur auf sich selbst verlassen konnte. Deshalb hatte sie den Montebianco-Auftrag angenommen und Danny bei ihrer besten Freundin Carla gelassen. Zwei Tage hatte sie in der Hauptstadt Castello del Bianco verbringen wollen. Bei einem so kurzen Aufenthalt würde sie dem Prinzen sicher nicht über den Weg laufen. Das hatte sie jedenfalls gedacht. Niemals hätte sie damit gerechnet, in seinem Gefängnis zu landen. Hatte zu Hause schon jemand die Behörden verständigt? Kümmerte sich bereits jemand um ihre Befreiung? Oder würde sie bloß eine weitere vergessene Gefangene in einem feuchten Verlies in dieser alten Festung bleiben? Als jetzt Schritte an ihr Ohr drangen, sprang Lily auf und umklammerte die Gitterstäbe. Angestrengt spähte sie in den dunklen Flur. Schließlich vernahm sie eine Stimme. Kurz darauf ertönte eine...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.