Reisz | Raue Hände auf weicher Haut | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Digital Edition

Reisz Raue Hände auf weicher Haut


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7337-3948-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-3948-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



'Was du brauchst, ist guter Sex!' Da kann Joey ihrer Freundin nur zustimmen. Nach einer Enttäuschung hat sie den bitter nötig. Aber woher nehmen, jetzt, wo sie in einer einsamen Blockhütte urlauben will? Bloß ist die Hütte bereits besetzt. Von einem breitschultrigen Traummann ...

Tiffany Reisz ist DIE Newcomerin der erotischen Literatur und begeistert mit ihrer Serie rund um die Erotikautorin Nora Sutherlin Leser auf der ganzen Welt. Reisz lebt zusammen mitihrem Lebensgefährten und zwei Katzen in Lexington, Kentucky. Ihr Studium der Anglistik absolvierte sie am Centre College Danville und veröffentlicht seitdem unter ihrem richtigen Namen Bondage- und SM-Romane - und das sogar zum Stolz ihrer Eltern und Professoren.

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1. KAPITEL Sie gab ihren Eltern die Schuld daran. Die hatten sie schließlich Jolene genannt. Wer nannte seine Tochter nach der berüchtigtsten Frau der Countrymusic? Sobald sie erfahren hatte, nach wem sie benannt worden war, wurde aus Jolene Joey – für immer. Und trotzdem hatte Joey vor zwei Tagen die hässlichste Wahrheit ihres Lebens erfahren: Sie hatte mit einem verheirateten Mann geschlafen. Zwei Jahre lang. Joey seufzte. „Jo?“ „Entschuldige“, sagte Joey. „Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst.“ Kira drückte ihr Knie. „Wir sind gleich am Flughafen. Willst du irgendwo anhalten?“ Joey schüttelte den Kopf. „Fahr weiter. Je schneller ich aus L. A. wegkomme, desto besser. Danke, dass du mich abgeholt hast.“ „Ich kann Ben auch umbringen. Ich bringe Ben gerne für dich um. Ich würde es sogar tun, wenn du nicht willst, dass ich es tue.“ Als Joey lachte, fühlte es sich seltsam an, und sie begriff, dass sie zum ersten Mal seit über sechsunddreißig Stunden gelacht hatte. „Wäre Mord nicht etwas übertrieben?“, fragte Joey. „Übertrieben? Der Dreckskerl hat in Honolulu mit dir geschlafen und in L. A. mit seiner Frau und zwei Jahre lang weder dir von ihr noch ihr von dir erzählt. Das ist passiert, richtig?“ „Ja.“ „Dann ist es kein Mord. Es ist Notwehr. Und widersprich mir nicht, wenn ich recht habe.“ Joey widersprach nicht. Kira hatte ja auch recht. Zwei Jahre lang war Ben Joeys Freund gewesen. Sie hatten zusammengearbeitet. Miteinander geschlafen. Sie hatte ihm geglaubt, als er ihr erzählt hatte, wie sehr er es hasste, in L. A. zu leben. Dass er seine Zeit mit ihr auf Hawaii schätzte. Er würde ganz dorthin ziehen, wenn er könnte, aber die Arbeit ließ es nicht zu. Alles Lügen. Lügen, die sie geglaubt hatte. Darum war sie nach L. A. geflogen, um ihn zu überraschen. Und das war ihr auch gelungen. Sie hatte an seine Tür geklopft, und seine Frau hatte aufgemacht. Eine Überraschung für sie alle. „Also … Mord?“, fragte Kira. „Nein. Jedenfalls noch nicht.“ Sie musste erst über Ben hinwegkommen. Ihn zu hassen war leicht. Ihn nicht zu lieben war schwieriger. „Darf ich wenigstens seine Eier abschneiden?“ Kira grinste teuflisch. Joey schluckte schwer und nickte. „Okay“, erwiderte sie. „Aber nur die Eier.“ Kira setzte sie am Terminal ab und half ihr mit ihren Taschen. Joey lehnte ihren Kopf an Kiras Schulter. „Ich wollte ihn heiraten“, erklärte Joey. „Ich weiß.“ Kira tätschelte ihr den Rücken. „Ich hätte es wissen müssen. Ich meine, zwei Jahre, ohne dass er mich nach L. A. eingeladen hat?“ „Es ist nicht deine Schuld.“ „Was soll ich nur tun?“ Joey sah zu Kira auf. Mit ihr zusammen hatte sie im Büro von Oahu Air in Honolulu gearbeitet, bevor Kira nach Kalifornien versetzt worden war. Sie waren gute Freundinnen geworden und waren es noch immer, auch wenn ein halber Ozean zwischen ihnen lag. „Du machst Folgendes: Du fährst heim nach Oregon, hast Spaß auf der Hochzeit deines Bruders und schläfst mit dem ersten scharfen Kerl, den du siehst, nachdem das Flugzeug gelandet ist. Keine Schuldgefühle. Keine Reue. Es geht nicht um Liebe. Es geht darum, dass du dich um dich kümmerst. Sexuell. Das würde Ben wütend machen, richtig? Wenn du gleich mit einem anderen ins Bett steigst?“ „Genauso wütend, wie wenn ich sein Haus niederbrennen würde.“ „Dann tu es, und hab Spaß.“ „Ich will nicht. Das Letzte, woran ich momentan denken will, ist, mit jemandem auszugehen.“ „Schön langsam, Jo. Niemand hat etwas von miteinander ausgehen gesagt. Es geht um Sex. Als zweifach geschiedene Frau sage ich dir, dass du sechs Monate lang niemanden daten darfst. Sex ist okay. Mit jemandem ausgehen bringt Ärger. Und kauf auch kein Auto, kein Haus und keine Luxus-Handtaschen. Aber Sex, ja.“ Kira deutete mit ihrem manikürten Finger auf Joeys Nase. „Hab verrückten, heißen, total bedeutungslosen Sex, bis dir wieder einfällt, was für eine Göttin du bist, und bis du Bens Namen vergessen hast, weil du zu beschäftigt damit bist, den eines anderen zu schreien.“ „Du bist eine gute Freundin. Danke, dass du mich auf Abwege führst.“ „Dafür sind Freunde da.“ Joey wollte nicht allein sein, aber sie konnte den Abschied nicht länger herauszögern. „Nochmal danke. Ich schreibe dir eine Nachricht, wenn ich gelandet bin.“ „Tu das. Und auch, wenn du einen Typen findest.“ Joey grinste. „Mach ich. Ich finde einen neuen Kerl.“ „Ich weiß. Aber vergiss nicht – es ist Oregon. Holzfäller- und Hipstergebiet.“ Kira deutete zwischen ihre Schenkel. „Also Vorsicht: Bartstoppel reizen die Haut. Ich spreche aus Erfahrung.“ Joey stieg in den Flieger – zum Glück war es ein Nonstop-Flug, also würde sie in weniger als zwei Stunden in Portland landen. Unangenehmerweise war sie während des Fluges ganz ihren Gedanken ausgeliefert. Ohne das Internet oder eine andere Ablenkung musste Joey über all die Anzeichen dafür nachdenken, die hätten erahnen lassen, dass sie zwei Jahre lang in einen verheirateten Mann verliebt gewesen war, die sie aber nicht bemerkt hatte. Ben war ihr wie der ideale Partner vorgekommen. Er war immer aufmerksam gewesen. Wenn er an ihrem Geburtstag nicht in Honolulu hatte sein können, hatte er ihr in der darauffolgenden Woche dafür den Himmel auf Erden bereitet: zwei Nächte in einem Fünf-Sterne-Hotel. Zimmerservice. Und Sex, die ganze Nacht lang. Aber auch wenn Joey sich gerne revanchiert hätte, er hatte es nicht zugelassen. Sie hatte ihn besuchen, sich sogar nach Kalifornien versetzen lassen wollen. Er wollte nichts davon hören. Sie war seine „Zuflucht“. Er konnte sich Hawaii nicht ohne sie vorstellen, hatte er gesagt. Eines Tages würde er CEO seiner Firma werden und mit ihr in Honolulu leben. Sie müsste nur noch ein paar Jahre warten, dann könnten sie sich niederlassen. Noch ein paar Jahre warten? Ja, sie musste noch ein paar Jahre warten, bis er das Geld oder den Mut hatte, um seine Frau zu verlassen. Falls er das überhaupt je vorgehabt hatte. Sie würde niemals die Szenen des schicksalhaften Samstagmorgen vergessen: Sie war am Flughafen in ein Taxi gestiegen. Natürlich kannte sie seine Adresse, die auf seinem kalifornischen Führerschein vermerkt war. Sie hatte gehofft, dass er zuhause war. War er auch. So wie seine Frau Shannon. Die hatte Joey die Tür geöffnet, verwirrt gelächelt und gesagt: „Ja? Kann ich helfen?“ Joey – ähnlich verwirrt – hatte geantwortet: „Ich suche meinen Freund. Ist Ben da?“ In diesem Moment war Ben in den Flur getreten. Er war ein gutaussehender Mann, etwa eins achtzig groß, mit dunklem Haar und dunklen Augen. Jede Hoffnung, es handle sich doch um ein Missverständnis, verschwand, als Ben den Mund aufmachte. „Was, zum Teufel, machst du hier?“ Unverhohlene Wut sprach aus ihm. Nie zuvor hatte er sie so angesehen oder so mit ihr gesprochen. Er hatte sich immer gefreut, sie zu sehen. Und dass er sich in diesem Moment nicht freute, sie zu sehen, lag daran, dass die Frau neben ihm keine gut angezogene Putzfrau war, sondern seine Ehefrau. Und die hatte einen ebenso schlechten Tag wie Bens Freundin. „Überraschung“, war das Einzige, das Joey einfiel. Shannon sagte ganz andere Dinge, die Joey noch hörte, als sie zum Taxi zurückging, das auf sie gewartete hatte für den Fall, dass Ben nicht zuhause war. Als das Taxi losgefahren war, hatte Joey sich umgedreht und gesehen, dass Ben ihr nachlief. Sie konnte den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht deuten – es war keine Wut, aber auch kein Bedauern. Es war ihr egal, warum er ihr hinterherlief. Sie war wie betäubt vor Schock und Schmerz. Sie fühlte nichts und würde niemals wieder etwas fühlen. Wenn sie nie wieder liebte, würde sie nie wieder verletzt werden – und wäre das nicht schön? Am Flughafen in Portland holte sie ihr Gepäck und den Mietwagen ab. Es war schön, normale Dinge zu tun. Das Leben ging weiter. Autos mussten gemietet werden. Brüder heirateten. Die Welt ging nicht unter, nur weil ein Mann gelogen hatte. Die Fahrt vom Flughafen zu der alten Hütte ihrer Familie in der Nähe von Lost Lake bei Mount Hood dauerte ungefähr zwei Stunden. Im Umkreis von zwei Meilen gab es nichts außer dem Berg, Millionen von Bäumen und tiefhängenden Wolken. Joey hatte die Wälder Oregons sehr vermisst. Dieser Duft – es gab nichts Vergleichbares. Schließlich bog sie in den gewundenen Kiesweg ein, der zum alten Blockhaus ihrer Eltern führte. Ihr Handy vibrierte in ihrer Hosentasche, und sie zog es vorsichtig hervor. „Hast du schon jemanden gefunden, mit dem du vögeln kannst?“, wollte Kira wissen. „Nein, in den vier Stunden, seitdem ich mich von dir verabschiedet habe, habe ich nicht auf magische Weise jemanden getroffen und am Flughafen mit ihm gevögelt. Und wahrscheinlich werde ich in den nächsten vier Stunden auch niemanden treffen. Oder in den nächsten vier Tagen oder den nächsten zwei Wochen. Du weißt, dass sich hauptsächlich Rentner in Lost Lake zur Ruhe setzen? Rentner und Sommergäste. Die einzigen Leute die hier leben, sind die, die am See arbeiten, und das sind etwa … zwanzig Leute.“ „Zwanzig? Etwa die Hälfte von ihnen müssen Kerle sein. Deine Chancen stehen gut!“ „Von wegen.“ „Warum übernachtest du überhaupt da draußen?“ ...



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