Resch / Vaupel | Rennradtouren mit den Alpenvettern | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 148 Seiten

Resch / Vaupel Rennradtouren mit den Alpenvettern

Die Geschichten der Orte
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-347-13452-2
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Geschichten der Orte

E-Book, Deutsch, 148 Seiten

ISBN: 978-3-347-13452-2
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Rennradtouren versprechen Freiheit, körperliche Höchstleistung und reichlich Glückshormone. Doch das ist bei Weitem nicht alles, denn unterwegs gibt es viel zu entdecken, jeder Ort erzählt seine ganz eigene Geschichte. 'Rennradtouren mit den Alpenvettern. Die Geschichten der Orte' begibt sich auf Spurensuche nach den großen und kleinen Geschichten entlang 12 ausgewählter Routen. Dazu gibt es zahlreiche Kilometer und Höhenmeter en masse. Der ideale Begleiter also für Radsportler, die auf intellektuelles Niveau Wert legen, und für alle, die sich für Sport, Kultur und Historie begeistern.

Sascha Resch und Torsten Vaupel, die Alpenvettern, teilen sich seit vielen Jahren eine gemeinsame Leidenschaft: das sportliche Radfahren. Und das am liebsten in den Bergen, besonders in den Alpen. In diesem Sinne ist auch das Motto der beiden zu verstehen: "Die Alpenvettern - Zwei Vettern, zwei Räder und die Berge".

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2 Tradition und Moderne im Alpenvorland München als Bayernmetropole mit Herz und Oktoberfest ist international bekannt. Doch auch südlich der Landeshauptstadt wird es für den interessierten Radrecken spannend. Wer glaubt, dass es im bayerischen Alpenvorland nur Kühe und grantelnde Landwirte gäbe, der sei eines Besseren belehrt. Zwischen München und der österreichischen Grenze warten zahlreiche historische und kulturelle Leckerbissen, garniert mit sportlichen Herausforderungen in Form von Kilometern und Anstiegen. Bei solchen Aussichten fängt es gleich an, in den Beinen zu jucken! Schwierigkeit: 3 Länge: 104km Höhenmeter: 1250 hm Höchster Punkt: Schmalensee, 950 m Start: München-Pasing Ziel: Mittenwald Anstiege: Kesselberg Anreise: München ist ideal an den ÖPNV angeschlossen. Der Bahnhof Pasing ist einfach zu erreichen, viele Fernzüge halten sogar direkt in Pasing; ansonsten kann man problemlos mit einer S-Bahn vom Hauptbahnhof in zehn Minuten nach Pasing kommen. Beste Reisezeit: April bis Oktober – in München ist das Wetter oft schon Ende Februar rennradtauglich, doch je näher man den Alpen kommt, desto länger hält sich das kalte Winterwetter. Auch im Herbst ist es in München länger warm und trocken als Richtung Alpen. Klima: Im Alpenvorland herrscht gemäßigtes, mitteleuropäisches Klima, im Sommer ist es öfters heiß, dann aber in der Regel mit starker Gewitterneigung. Bei einer durchziehenden Regenfront sollte man besser einen Tag abwarten, denn an den Alpen staut sich der Regen und es können so schnell über 50 Liter pro Quadratmeter in nur ein bis zwei Tagen fallen. Los geht es heute in München-Pasing. Natürlich hätte die Millionenstadt München allein schon unzählige interessante Geschichten zu bieten, doch dafür sollte man besser einen extra Aufenthalt einplanen. Außerdem ist die Innenstadt nicht unbedingt rennradtauglich, weshalb wir lieber in Pasing, am westlichen Stadtrand starten. Pasing ist im Grunde wie eine kleine Stadt in der Stadt, denn hier gibt es nicht nur einen großen Bahnhof mit internationalen Verbindungen, sondern auch ein Einkaufszentrum, ein Rathaus und einen Marienplatz. Kein Wunder, denn bevor Pasing 1938 zwangsweise in München eingegliedert wurde, war es eigenständig. Gut für uns, denn so haben wir absolut keine Schwierigkeiten, eine Brotzeit für unsere Mittagspause und vielleicht einen ersten Kaffee zum Start des Tages zu organisieren. Danach klicken wir in die Pedale ein, passieren den Pasinger Marienplatz und fahren auf der Planegger Straße südwärts. Nach ein paar Kilometern haben wir die Stadtgrenze erreicht und können einen ersten Anflug von Freiheit schnuppern. Auf unserem Weg Richtung Süden streifen wir linker Hand bei Martinsried den Campus für Biotechnik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), die als eine der renommiertesten Universitäten Europas gilt. Wir wollen heute aber keine Vorlesungen hören, sondern uns lieber anschaulicheren Dingen widmen. Dazu müssen wir zuerst die U-Bahn-Station Fürstenried West am Südzipfel Münchens passieren und dann den gut ausgebauten Radweg rechter Hand nehmen. Dieser führt uns zur regional bekannten Olympiastraße, die parallel zur A95 bis nach Starnberg führt und unter lokalen Radsportlern als Strecke für Zeitfahrtrainings bekannt ist. Leider sorgt die nahe Autobahn für einen recht hohen Lärmpegel, doch zum Glück müssen wir das Rauschen und Brummen nur wenige Kilometer aushalten. In Wangen könnten wir weiter geradeaus fahren und kämen schnell nach Starnberg und zum Starnberger See. Dort könnten wir mit dem Schiff eine ausgiebige Rundfahrt unternehmen und den Spuren von König Ludwig II., Sissi und Oskar Maria Graf folgen. Stattdessen fahren wir unter der A95 hindurch und orientieren uns Richtung Schäftlarn. Dort wäre wiederum das berühmte Kloster mit Klosterladen und Brauerei einen Besuch wert, doch auch dorthin stoßen wir heute nicht vor, auch wenn die kurvige Straßenführung hinunter zur Isar sehr verlockend wäre. Wir widerstehen der Versuchung und zweigen bereits in Neufahrn rechts ab. Wir wollen heute noch bis knapp an die österreichische Grenze kommen und fahren deshalb über Irschenhausen und Icking direkt nach Wolfratshausen, wo bereits gute 350 Höhenmeter auf unserer Uhr stehen. Kein Zweifel: Heute geht es tendenziell immer bergauf, wenn auch oftmals kaum spürbar. Wolfratshausen ist ein kleines Städtchen mit knapp 20.000 Einwohnern. Überregional bekannt ist der Ort durch die ARD-Krimireihe Hubert und Staller, in der versucht wird, Lokalkrimi und Witz unter einen Hut zu bringen. In der Serie mit Christian Tramitz in einer der Hauptrollen befindet sich das Polizeirevier direkt neben dem S-Bahnhof. Aber auch abseits von Film und Medien hat Wolfratshausen einiges zu bieten. Von hier aus starten im Sommer die berühmten Isarfloßfahrten, die neben Natur und ein wenig Abenteuer auch jede Menge Alkohol garantieren. Außerdem thronte bis zum Jahr 1734 am westlichen Stadtrand die Burg Wolfratshausen, doch nach einem Blitzeinschlag explodierte der Pulverturm und seither ist von der Burg fast nichts mehr erhalten. Wir fahren unterdessen in engen Serpentinen den Steilhang der Burg auf der Äußeren Münchner Straße hinunter, an einer Bushaltestelle würde der Burgweg zum Gedenkstein führen, der an die Position der Anlage erinnert. Wir haben aber noch einiges vor, deshalb fahren wir bis ins Stadtzentrum zum schmucken Marienplatz. Hier kann man typisch oberbayerische Atmosphäre genießen, und wir gönnen uns die erste Verpflegung des Tages. Nach einer kurzen Pause geht es wieder weiter in Richtung Süden, tendenziell immer leicht bergauf. Kurz hinter Wolfratshausen, bei Gelting, kann man bei schönem Wetter die vollendete Schönheit des bayerischen Alpenvorlands genießen: Vor uns liegt eine verkehrsarme, perfekt asphaltierte Straße, links und rechts üppig grüne Wiesen. Und im Hintergrund thronen schon die gigantischen Felsmassive der Alpen, die oft bis weit in den Sommer hinein mit Schnee bedeckt sind. Hier, nur knappe 40 Kilometer von München entfernt, hat man das Gefühl, als könne man die Berge anfassen. Vor dieser Kulisse pedaliert es sich natürlich doppelt so leicht und wir lassen kleine Ortschaften wie Oberherrnhausen und Beuerberg hinter uns. Und selbst hier gibt es mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick meinen mag. In Beuerberg, genauer im Gasthof Post, verbrachte der englische Schriftsteller D.H. Lawrence mit seiner Frau mehrere Tage während seines Aufenthalts im Isarwinkel im Jahr 1912. Lawrence ist unter anderem für den anzüglichen Roman Lady Chatterley’s Lover aus dem Jahr 1928 bekannt, der damals aufgrund seiner sexuellen Szenen für Aufruhr und Empörung sorgte. Lawrence schrieb am 28. Mai 1912 einen Brief an Helen Corke und schwärmte darin über die Gegend: „I am here in Bavarian Tyrol, near the mountains. They stand up streaked with snow, so blue, across the valley. The Isar is a quick stream, all muddy with glacier water now. If ever you come to Germany, come down the Isar-Thal. The flowers are in masses, masses, enough to satisfy any heart alive, and so beautiful. And the clear, clean atmosphere […] it is all so delightful“. Wir können dem englischen Literaten nur beipflichten, auch wenn wir uns mit „Bavarian Tyrol“ trotz aller bayerisch-österreichischen Verbundenheit nicht ganz anfreunden können. Davon lassen wir uns aber nicht lange stören und genießen wie Lawrence die klare Luft, die wir durch das Pedalieren umso intensiver spüren können. Bereits in Wolfratshausen erwartet uns typisch oberbayerisches Flair. Wir folgen der Hauptstraße von Beuerberg in Richtung Süden, in groben Zügen dem Lauf der Loisach, einem Fluss, der vom Fernpass in Tirol bis nach Wolfratshausen führt, wo er schließlich in die Isar, den Münchner Stadtfluss, mündet. Bei Maxkron heißt es kurz aufgepasst, denn wir müssen eine kleine Abzweigung nach links nehmen, um weiter der Loisach zu folgen. Der Vorteil dieses Schleichwegs ist, dass wir auf gut asphaltierter Strecke unsere Ruhe vor dem Verkehr haben, sodass wir auf elegante Weise die Stadt Penzberg umfahren. Sicher wäre Penzberg auch einen Besuch wert, wir bevorzugen aber heute die Ruhe und wollen Stadtverkehr lieber vermeiden. Weiter in Richtung Süden unterwegs, erreichen wir schnell Bichl an der B11 und kurze Zeit später kommen wir nach Benediktbeuern. Wir...



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