E-Book, Deutsch, Band 1, 208 Seiten
Reihe: Bobby & Max
Richter / Editions Bobby & Max - Der Schatz von Kapitän Goldzahn
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96096-535-0
Verlag: Community Editions
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Band 1 von Bobby & Max
E-Book, Deutsch, Band 1, 208 Seiten
Reihe: Bobby & Max
ISBN: 978-3-96096-535-0
Verlag: Community Editions
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Beim Besuch eines Piratenmuseums erzählt ihnen Eddi der Museumsbesitzer von einem lang verschollenen Schatz - und gibt damit den Startschuss zu einem großen Abenteuer! Begleite Bobby, Max und Lisa auf ihrer Suche nach dem legendären Schatz von Kapitän Goldzahn. Dabei begegnen sie kniffligen Rätseln und einem mysteriösen Piratenpärchen, aber gewinnen auch neue Freunde. Werden sie es schaffen, den Schatz zu finden? Erlebe eine spannende Schatzsuche, die dich bis zur letzten Seite fesseln wird!
Das Erfolgsduo Bobby & Max begeistert ihr junges Publikum mit Minecraft-Videos und Hörspielen. Auf YouTube teilen sie Tipps & Tricks und decken spannende Mythen auf. In ihren Hörspielen auf Spotify, Amazon und Co. erleben sie mitreißende Geschichten voller Rätsel und Geheimnisse. Egal ob im Fußballcamp, bei der Begegnung mit einem geheimnisvollen Magier oder auf ihrer Reise zur versunkenen Stadt Atlantis - mit Bobby & Max ist Spaß garantiert!
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Kieselsteine knirschen unter den Füßen von Bobby, Max und Lisa, als sie über den Weg laufen, der sie zum Eichenmuseum führt. Seinen Namen verdankt das Museum den sechs uralten Eichenbäumen, die links und rechts entlang des Kieswegs stehen und den drei Freunden mit ihren ausladenden Kronen etwas Schatten spenden – genau das Richtige an diesem viel zu heißen Sommertag.
»Glaubt ihr, dass es dort einen echten Schatz gibt?«, fragt Bobby und schaut erwartungsvoll zwischen Max und Lisa hin und her. Aus seinem Schildkrötenpanzer holt er noch einmal den Bericht über die Museumsausstellung hervor, den er heute Morgen in der Zeitung entdeckt hat. Es hat nicht lange gedauert, bis er Max – seinen besten Freund und Mitbewohner – und ihre gemeinsame Freundin Lisa davon überzeugen konnte, ihn in das Museum zu begleiten.
»Gute Frage«, entgegnet Max achselzuckend. »Wir werden es wohl gleich herausfinden.«
Die drei treten aus den Schatten der Eichen heraus und stehen vor einem Gebäude aus dunkelrotem Stein – es gleicht einem Riesen, der auf einer ungepflegten Rasenfläche hockt. Efeu spannt sich wie ein Fischernetz um die Fassade und lässt nur die kleinen, eckigen Fenster frei. Vor den Stufen zur Eingangstür steht ein Aufsteller mit einem Plakat, das unpassend modern im Vergleich zum Museumsgebäude aussieht. ›Die Geschichte der Piraterie‹ steht in goldenen Buchstaben auf schwarzem Hintergrund.
»Das muss es sein«, sagt Lisa, streicht über ihre Katzenöhrchen und schaut an dem Gebäude hoch. »Das Eichenmuseum.«
»Sollen wir da wirklich reingehen?«, überlegt Max und verengt die Augen. »Das Ding sieht aus, als würde es nur noch vom Efeu zusammengehalten werden.«
Lisa setzt an, um Max zu antworten, doch Bobby kommt ihr zuvor: »Natürlich gehen wir da rein! Immerhin wollen wir doch die Piratenschätze sehen!«
Bevor Max etwas entgegnen kann, steigt Bobby die Treppenstufen hoch und drückt die schwere Holztür auf.
»Kommt schon!«, ruft er ungeduldig und verschwindet im Inneren des Gebäudes. Die Tür fällt mit einem dumpfen Geräusch ins Schloss.
»Und weg ist er«, kommentiert Max das Verhalten seines Freundes belustigt.
»Wir sollten ihm wirklich nachgehen«, antwortet Lisa lachend, »das Museum wird schon nicht über uns einstürzen.«
Max wirft einen letzten skeptischen Blick auf die Wand des Museums – sind da etwa Risse in den Steinen? Mit einem Seufzen richtet er seine Kappe und gibt nach. »Na schön. Gehen wir rein.«
Max und Lisa betreten den Eingangsbereich des Museums: Der Raum hat die Form eines Halbkreises. Rechts von ihnen befindet sich ein Durchgang – ein dunkelroter Vorhang versperrt jedoch den Blick hinein. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Tresen, vor dem Bobby steht und gerade seine Handfläche auf eine kleine Glocke fallen lässt. Ding. Das Klingeln der Glocke ist hell und klar und erfüllt den ganzen Raum. Bobby dreht den Kopf, sodass er seine Freunde über die Schulter hinweg sehen kann. »Da seid ihr ja endlich«, sagt er und lässt die Glocke noch einmal läuten. Ding.
»Ist denn niemand hier?« Eigentlich ist Lisas Frage mehr eine Feststellung. Denn außer den dreien befindet sich niemand im Eingangsbereich.
»Es kommt bestimmt gleich jemand. Immerhin muss irgendwer die Eintrittskarten für das Museum verkaufen«, vermutet Max und lehnt sich gegen die Wand. Dabei versucht er, möglichst cool auszusehen – nur für den Fall, dass Lisa rüberschaut. Doch ihre Aufmerksamkeit richtet sich voll und ganz auf die drei großen Bilder, die an der linken Wand hängen.
»Seht mal«, sagt sie und deutet auf ein Bild, das einen Mann mit zwei Holzbeinen zeigt. Daneben entdeckt Lisa eine kleine Infotafel. »Laut dem Schild hier ist das Kapitän Holzbein.«
»Der Name passt zu ihm«, lacht Bobby und deutet auf das Bild daneben. »Und wer ist das? Der mit den langen roten Haaren und dem goldenen Zahn?«
»Moment …« Lisa beugt sich vor, um die kleinen Buchstaben auf dem Schild neben dem Bilderrahmen besser lesen zu können. »Kapitän Goldzahn!«, verkündet sie.
»Lass mich raten, dann ist der Dritte Kapitän Hakenhand«, rät Max.
Lisa stellt sich vor das dritte Bild, das einen hoch gewachsenen Mann zeigt. An dessen linkem Unterarm prangt ein Haken anstelle einer Hand. »Nein … das ist Kapitän Zweihand.«
»Oh, den Namen hat er sich bestimmt gegeben, bevor er seine Hand verlor«, sagt Max lachend, und auch Lisa muss grinsen.
»Vielleicht hat er ja …«
»Hey, Bobby, wenn du weiter so auf die Klingel einschlägst, geht sie noch kaputt.« Max wendet sich seinem Freund zu, der die Hand noch einmal hebt, um die Klingel zu läuten. Ding!
»Ich glaube nicht, dass heute noch jemand kommt«, jammert er und schaut zum Vorhang, der ihm den Blick in den Ausstellungsraum versperrt. »Können wir nicht einfach reingehen? Wenn keiner kommt, um uns eine Karte zu verkaufen, dann ist der Eintritt wohl kostenlos.«
»Es ist schon komisch, dass hier niemand ist. Aber einfach reingehen?« Unschlüssig tritt Lisa von einem Fuß auf den anderen. »Was sagst du dazu, Max?«
»Hm«, macht Max und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen. Er sieht zu dem leeren Tresen, auf dem die – mittlerweile verbeulte – Klingel steht. Zu den Piratenbildern an der Wand, die wirklich vielversprechend aussehen. Zum Schluss schaut er in Bobbys hoffnungsvolles Gesicht und zu Lisa, die offenbar eine Entscheidung von ihm erwartet. »Na gut. Wir gehen rein. Zur Not bezahlen wir, wenn wir wieder rauskommen.«
»Das klingt doch nach einem Plan!« Bobby klingt mehr als zufrieden mit Max’ Entscheidung und will keine Zeit mehr verlieren. Mit zwei langen Schritten ist er an dem Vorhang, greift in den weichen Stoff und zieht ihn beiseite.
Vor Bobby erstreckt sich ein Raum, ganz wie er ihn sich vorgestellt hat: Kanonenkugeln sind in der Mitte zu einer kleinen Pyramide gestapelt. In einer Ecke steht eine lebensgroße Puppe von Kapitän Zweihand, die seine – offenbar echte – Kleidung trägt. An einer anderen Wand reihen sich leere Schatztruhen aneinander. Zwischen diesen Dingen stehen immer wieder Vitrinen, von denen die meisten beleuchtet sind. Bei einigen flackert das Licht in unregelmäßigen Abständen, und bei zweien scheint die Beleuchtung sogar kaputt zu sein. Bobby flitzt über den alten Teppich zu einem Glasschrank, in dem Papageienfedern liegen, und drückt sein Gesicht gegen das Glas. Er macht »Oh« und »Ah« und huscht zur nächsten Vitrine.
»Ganz schön leer hier drinnen«, bemerkt Lisa und streicht mit den Fingern über ein Holzbrett, das laut dem Schild daneben mal zu einem Piratenschiff gehört haben soll. »Außer uns ist niemand hier.«
»Wahrscheinlich interessieren sich nicht so viele Leute für Piraten.« Mit diesen Worten richtet Max den Blick auf eine Sammlung von Holzbeinen. Jedes von ihnen liegt auf einem eigenen Kissen. Auch wenn das Museum schon sehr alt ist – bei der Präsentation der Ausstellungsstücke hat sich jemand sehr viel Mühe gegeben.
»Mhm ...«, macht Lisa, die gerade eine Infotafel liest. Darauf ist beschrieben, dass sich die Piraten an den Sternen orientiert haben, während sie mit ihren Schiffen über das Meer segelten. Max beobachtet, wie Lisa sich beim Lesen immer wieder über ihre Katzenöhrchen streicht. Sie hat ihm und Bobby einmal erklärt, dass sie dabei besser nachdenken könne.
»Max! Lisa!« Bobby steht vor einer der Vitrinen, bei denen die Beleuchtung kaputt ist, und winkt seinen Freunden zu. »Kommt mal her, das müsst ihr euch ansehen.«
»Geh ruhig schon mal vor, Max, ich komme gleich nach«, murmelt Lisa, ohne ihren Blick von der Infotafel abzuwenden.
Max durchquert den Ausstellungsraum und stellt sich neben seinen Freund.
»Was ist mit Lisa?«, fragt Bobby.
»Du kennst sie doch – ihr Wissensdurst ist noch nicht gestillt. Aber was hast du denn Besonderes gefunden?«
»Guck dir das mal an.« Bobby deutet auf ein Stück Papier, das in der Vitrine liegt. »Das könnte doch eine echte Schatzkarte sein.«
»Hm ...« Max geht mit seinem Gesicht so nah an die Scheibe heran, dass das Glas unter seinem Atem beschlägt. Das Stück Papier, das nur wenige Zentimeter von Max’ Gesicht entfernt liegt, ist zwar verblasst und vergilbt, aber es ist definitiv eine Karte.
»Wenn wir ein bisschen mehr Licht hätten, könnte man darauf vielleicht etwas erkennen«, murmelt Max.
Lisa hat sich mittlerweile wieder zu ihren Freunden gestellt und schaut über Max’ Schulter. »Hast du in deinem Rucksack etwa keine Taschenlampe, Max?«
»Doch, habe ich!« Max setzt seinen Rucksack ab – das Gewicht auf seinem Rücken ist ihm so vertraut, dass er manchmal vergisst, dass er den Rucksack überhaupt dabei hat. Er öffnet den Reißverschluss und kramt durch nützliches und weniger nützliches Zeug, bis er die Taschenlampe findet.
»Hier ist sie, jetzt können wir …«
»Die Mühe könnt ihr euch sparen.«
Die Freunde zucken zusammen, als sie die Stimme hinter sich...




