E-Book, Deutsch, 368 Seiten
Riedel / Pfeiffer Ein Zahn stirbt selten allein!
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-347-95685-8
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Was die Zähne über unseren Körper sagen
E-Book, Deutsch, 368 Seiten
ISBN: 978-3-347-95685-8
Verlag: tredition
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wie hängen Herzinfarkte mit Karies zusammen? Wie ein kaputtes Knie mit dem knirschenden Kiefer? Für so ziemlich jedes Organ unseres Körpers gibt es irgendeinen speziellen Arzt. Der Zahnarzt wird so nur aufgesucht, wenn es um Zähne oder Kiefer geht. Doch wer schon mal chronisch krank war - oder einfach nur vom 'falschen Arzt' behandelt wurde - weiß, dass unser Körper mehr als die Summe seiner Teile ist. Die heutige (westliche) Medizin wird leider von Ärzten dominiert, die zu wenig über den eigenen 'Tellerrand' hinaus schauen. Daher bleiben ganzkörperliche Zusammenhänge oft auf der Strecke. Da hilft auch der Fachjargon nicht, mit dem so mancher Mediziner über diesen Umstand hinweg täuschen will. Aber kann ein einzelner Arzt überhaupt ganzkörperlichen Zusammenhängen gerecht werden? Eine einfache Darstellung solcher komplexen Zusammenhänge war jedenfalls dringend nötig. Fand zumindest der Münchner Zahnarzt Michael Riedel, der sich seit Jahrzehnten kontinuierlich weiterbildet - unter anderem mit Schwerpunkt CMD (Craniomanibuläre Dysfunktion). Weil sich in unserem Mund eben doch der ganze Körper spiegelt und die Wissenschaft nicht stillsteht. Daher dieses Buch! Es ist der Versuch, der thematischen Komplexität zum Trotz, einer bloß eindimensionalen Betrachtung unserer Körperfunktionen die Stirn zu bieten. Manche Zusammenhänge sind einfach verblüffend! Wenn wir sie kennen, können wir Probleme unseres Körpers besser verstehen, und sie lösen! Der Zahnarzt Michael Riedel, der Buchautor Ulrich Pfeiffer (eigentlich ein Zahnarzt-Hasser). Zwei alte Schulfreunde. Was dieses Duo stark macht, ist der Balanceakt zwischen medizinischem Fachgesimpel und unbedarfter Patientensicht. Versüßt wird das Buch mit zahlreichen Illustrationen.
1981 -1986Studium Zahnmedizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen // 1984 - 1986Mitarbeit im Sonderforschungsbereich der Bundesregierung fu?r dentale Implantologie // 1985 und 1998Studienaufenthalte Harvard University School of Dental Medicine // 1986 - 1988Wehrpflicht bei der Bundeswehr als Stabsarzt // 1988-1991 Arbeit als Assistenzarzt // 1990 Aufenthalt University of Southern California (Herman Ostrow School of Dentistry) // 1990 - 1992Ausbildung in Prothetik und Funktionslehre nach Prof. Gutowski // Seit 1992 kontinuierlich Knochenaufbaumethoden, Implantologie und Parodontologie // 1992 - 2000 Eigene Zahnarzt-Praxis in Leinfelden-Echterdingen sowie in Stuttgart // 1994 Akupunktur und Komplementärmedizin // Seit 1995 Kontinuierlich dentale Cad/Cam-Techniken // 1996 - 1997 Fortbildung Bioesthetic Dentistry bei Robert L. Lee // 1996, 2000, 2007, 2011, 2017 Endodontologie // 1996 - 1997 Klinische Funktionsanalyse und Manuelle Strukturanalyse bei Prof. Axel Bumann // 1997 Dozent für das Herstellungsverfahren vollkeramischer, metallfreier Zahnrekonstruktionen // 1999 Physiotherapie, Fitness und Korrelationen Craniomandibuläres System // 1995 - 2000 Entwicklung eigener Therapiemethode zur Behandlung von Funktionsstörungen im Kausystem // Seit 2000 Zahnarzt-Praxis in München // 2002 Applied Kinesiology // 2003 - 2011 Dozent für das Thema Funktionsstörungen und zahnmedizinische Schienentherapie // 2006 - 2007 Curriculum Zahnärztliche Hypnose // 2007 Neurolinguistisches Programmieren, NLP-Practitionier // 2006 - 2008 Mitentwicklung schraubenloses Implantatsystem IQ-Nect // 2009, 2014, 2019 Ausbildung Radiologie dreidimensionale Röntgentechniken // 2009 Erste 3D-schablonengeführte Implantatoperation // 2010 - 2013 Osteopathie im craniomandibulären System // 2013 Psychologie in der Zahnmedizin // Seit 2015 Zahnärztliche Behandlungen unter Lachgas // 2016 - 2018 Kieferorthopädische Behandlungen mit Alignern // 2018 Biologische Grundlagen der Geweberegeneration im Mund // 2018 - 2019 Tissue Master Concept // 2018 - 2019 Curriculum Schlafmedizin // 2019 Allgemeine Orthopädie, Physiotherapie und Zusammenhänge mit dem Kausystem // 2019 - 2021 Masterstudium der Craniomandibulären und muskuloskelettalen Medizin
Weitere Infos & Material
Das Autoren-Team „DER IST JA GAR KEIN DOKTOR!“ Dieses Buch ist vielleicht etwas ungewöhnlich, da es als gemeinsames Projekt von einem Zahnarzt und einem Nichtmediziner entstanden ist. Und dennoch geht es: um Zahnmedizin. Dabei lieferte Michael Riedel als Zahnarzt als Basis das Wissen und ich brachte es in eine literarische, gut verständliche Form, damit möglichst viele Menschen Lust haben, sich mit ihren Zähnen und den hier angesprochenen Zusammenhängen zu beschäftigen. Ich war, vielleicht wie Sie als Leser dieses Buches, der tendenziell Unwissende bei dem ganzen Thema. Gut zuhören musste ich, nachfragen, um dann das (meinerseits) neu erworbene Wissen in gut verdauliche Textportionen packen zu können. Aber ich erlebte es sogar als Vorteil, dass ich, obgleich mit grundlegenden Naturwissenschaften vertraut, von einer „akademisch-medizinischen Bildung“ unbelastet war. So kann ich näher bei all denen sein, die sonst mit Zahnmedizin wenig am Hut haben. Und vermutlich hatte ich ähnliches Wissen, gleiche Ängste und Vorurteile wie Sie, was das Thema Zähne und Gebiss betrifft. Diese Sorgen sind für einen Zahnarzt wie Michael Riedel, wie ich in den vielen, diesem Buch zugrundeliegenden Gesprächen feststellen durfte, häufig gar nicht nachvollziehbar. Denn Vieles ist da einfach selbstverständlich; wobei er sicher zuweilen das Vorwissen der meisten Menschen über ihren eigenen Körper zu hoch ansetzte. An dieser Stelle setze ich, der „Unwissende“ an, und stellte ihm die Fragen, die wir Laien gerne beantwortet hätten, ohne in unverständlicher Fachsprache zu ertrinken. WER SICH SELBST LOBT… Ich kenne Michael Riedel schon lange. Auch als Zahnarzt. Und was mich immer wieder verblüfft, ist sein ungeheures medizinisches Wissen, was sich eben nicht nur auf Zahnmedizin bezieht. Wenn ich zu ihm mit einem Zahnproblem komme, dann ist bei seinen Überlegungen immer der ganze Körper des Patienten, der Mensch als Ganzes, relevant. Wie aus seinem Lebenslauf ersichtlich, hat er, für mich mittlerweile völlig nachvollziehbar, die unterschiedlichsten Fortbildungen auf der ganzen Welt gemacht. Nach Möglichkeit war er immer dabei, wenn es eine, seiner Meinung nach wichtige Entwicklung gab, die ihn als Zahnarzt tangierte. Das konnten Aspekte aus der Osteopathie, der Psychologie, aber auch alternative Heilmethoden zum Beispiel aus der chinesischen Medizin sein. Seine Intention war es stets, seine Patienten umfassend zu heilen, statt nur ihre Zähne zu „reparieren“. Wie kommt es, dass so ein Ansatz auch heute noch den meisten Zahnärzten fremd ist? Aus Gesprächen mit einigen Patienten von Michael Riedel weiß ich, dass sie teilweise eine lange Odyssee von einem Zahnarzt zum nächsten hatten, bevor sie bei ihm gelandet sind. Michael Riedel hat nicht die Veranlagung, mit seinem medizinischen Ansatz „hausieren“ zu gehen. Seine Art, Patienten ganzheitlich zu sehen und zu behandeln ist nach persönlichem Anspruch selbstredend. Vielmehr kann er nicht ganz verstehen, warum die meisten Kollegen nicht einen ähnlichen Anspruch haben. Aber Michael Riedel macht sein Ding und redet nicht groß darüber. Außer, wenn man ihn danach fragt – das tat ich. In diesem Buch soll gezeigt werden, was im Rahmen einer guten und ganzheitlichen Zahnbehandlung möglich ist, welch große Bedeutung Zähne für unsere Gesamtgesundheit haben und auch, was wir beim Zahnarzt nicht hinnehmen sollten. Immerhin, auf dem Behandlungsstuhl benehmen wir uns oft, den Körper ängstlich versteift und verkrampft, wie brave Schafe, die zur Schlachtbank geführt werden. Aber kann das sinnvoll sein? Wehren wir uns doch lieber mit etwas Rundumwissen – um auch die richtigen Fragen an unseren Zahnarzt richten zu können, und uns auf der Schlachtbank ähem dem Zahnarztstuhl nicht alles gefallen zu lassen. Ist ein kleines Beispiel aus nächster Verwandtschaft gefällig – von einem treu, seinem bisherigen Zahnarzt ergebenen Patienten? Nennen wir ihn schlicht Herr Pinguin. Durch einen Zufall landete Herr Pinguin in der Zahnarztpraxis Riedel und erfuhr bei der ganz normalen Gebissuntersuchung, dass er um ein Haar in Kürze zwei seiner Zähne verlieren würde, wenn man nicht umgehend handle. Schuld daran war eine weit fortgeschrittene Parodontitis (was das ist, wird später noch erklärt). Kann ja vorkommen, wird manch einer jetzt sagen. In diesem Fall war es aber ein höchst anständiger Patient, der alle sechs Monate zur Prophylaxe-Untersuchung bei dem Zahnarzt seines Vertrauens gegangen war. Damit die Frage: Darf so etwas vorkommen? Hinter diesem Buch steht der Gedanke: Lasst uns lieber wappnen,damit wir für Warnzeichen und Zusammenhänge unseres Gebisses nicht blind bleiben. Dabei solll es auch in unbequemer Weise zum Nachdenken anregen. EIN INTERVIEW MIT DEM ZAHNARZT MICHAEL RIEDEL Ulrich Pfeiffer: Wir kennen uns bereits seit unserer gemeinsamen Schulzeit. In meiner Erinnerung warst Du in allen Schulfächern gut. Das Ungewöhnliche war immer, dass Du Lehrer mit Deinen Fragen aus dem Konzept bringen konntest, dass sie also in ihrem eigenen Fachgebiet auf Deine Fragen keine Antwort wussten. Manche gestanden dann sogar ein, dass das wirklich eine gute Frage sei, sie aber auch nicht wüssten, ob sich darum schon mal jemand Gedanken gemacht hätte. Wie kam es, dass Du dann ausgerechnet Zahnarzt geworden bist? Michael Riedel: Tja, geplant hatte ich das nicht. Schon meine Oma hatte meistens ein Lexikon in Griffweite, da ich ihr immer mit „Warum-Fragen“ kam. Die Naturwissenschaften fand ich bereits als Kind spannend. Da ich aber gerne mit Menschen zusammen bin, kam ein Forschungslabor für mich nicht in Frage. Also war irgendwas Medizinisches naheliegend. Ich informierte mich unter anderem bei einem Zahntechniker über dessen Tätigkeit für einen der führenden Zahnärzte Deutschlands. Das war hochinteressant und so kam ich dann zur Zahnmedizin. Ulrich Pfeiffer: Würdest Du heute noch genauso wählen? Michael Riedel: Auf jeden Fall, für mich war das die richtige Entscheidung. Wobei ich damals nicht im Entferntesten ahnte, was in diesem medizinischen Spezialgebiet alles möglich wird. Zahnarzt war für mich früher bohren, Schmerzen, Löcher stopfen. Das wäre wirklich das Allerletzte gewesen, was ich gemacht hätte. Wenn es nur ums „Löcher stopfen“ gegangen wäre, hätte ich sicher bald das Interesse an der Zahnmedizin verloren. Aber ich hatte damals das Glück, dass meine Uni in Tübingen eine der ersten Universitäten in Europa war, wo man sich intensiver mit Implantologie und Parodontologie beschäftigte. Zudem hatte ich Gelegenheit, direkt an einem entsprechenden Forschungsprojekt bereits als Student mitzuarbeiten. Das war für mich damals sehr spannend Anfang der 1980er-Jahre. Soweit ich weiß, hattest Du im Studium einen Professor, der weit über das Thema Zähne hinausdachte und den gesamten Körper berücksichtigte. Also die Zahnmedizin als Ganzes wörtlich nahm und auch die allgemeine Medizin mit einbezog. Ja, eine Vorstufe dazu hieß Gnathologie, wobei das Thema in Deutschland noch relativ unbekannt war, hier wurde zu sehr zahnbezogen gedacht. Es wurde Einiges herumexperimentiert, da entsprechende wissenschaftliche Grundlagen fehlten. Was für Dich, so wie ich Dich kenne, nicht akzeptabel war. Soweit ich mich erinnere, zog es Dich dann immer wieder in die USA? Richtig. Die waren bei diesem Thema zu der Zeit schon ein bisschen weiter. Da gab es Mediziner wie Ian Stuart und insbesondere Robert Lee. Lee kann man als einen der Väter der Gnathologie sehen, da gab es viel für mich zu lernen, was weit über ein reguläres Studium hinausging. Wie hast Du die ganzen Fortbildungen, Curricula und Studien neben Deiner normalen Zahnarztpraxis geschafft? Ja, das war und ist nicht immer leicht. Aber ich kann nicht anders. Vielleicht bin ich etwas eigen, aber ich will meinen Patienten immer die individuell beste Lösung für ihr zahnmedizinisches Problem bieten. Und die Forschung und Entwicklung steht nie still. Die Gnathologie der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hat mit der heutigen Funktionsdiagnostik eigentlich nur noch die zugrundeliegende Idee gemeinsam. Wird das von Zahnärzten allgemein so gesehen? Es wäre zu wünschen, leider sieht die Realität häufig so aus, dass viele Kollegen in den ersten Jahren nach dem Studium noch Fortbildungen besuchen, dies aber mit zunehmendem Alter nachlässt. Das wird mir immer wieder bewusst, wenn ich selber solche Weiterbildungsmaßnahmen nutze oder als Dozent tätig bin. Ist denn in den letzten, sagen wir, 20 Jahren wirklich so viel in der Zahnmedizin passiert? Sind wir denn heutzutage wirklich zahnmedizinisch schlechter versorgt? Nein, das kann man so natürlich nicht sagen. Ein guter Zahnarzt wird nicht infolge neuer Forschungen und Entwicklungen plötzlich ein schlechter Zahnarzt. Aber manch Einer sollte sich fragen,...