Rigall / Wolters / Goertz Change Management für Konzerne
1. Auflage 2005
ISBN: 978-3-593-40173-7
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Komplexe Unternehmensstrukturen erfolgreich verändern
E-Book, Deutsch, 220 Seiten
ISBN: 978-3-593-40173-7
Verlag: Campus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Autoren beschreiben die Eigenheiten und Rahmenbedingungen von Change Management in Konzernen. Sie zeigen, wie
Veränderungsmanagement vorbereitet und konzipiert werden muss, wie ein Gesamtkonzern auf Kurs gebracht und gleichzeitig das Besondere einzelner Unternehmensteile in der Umsetzung bewahrt werden kann. Ausführlich stellen sie dar, wie Erfolge abgesichert und Rückfälle verhindert werden können.
Autoren/Hrsg.
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Inhalt
Vorwort.
Konzernstandort D: Perspektive durch Handeln.
Zu wenig Licht am Ende des Tunnels.
Standort D: Reorganisationsbedarf erkannt.
Gute Vorsätze, schwierige Verwirklichung.
Veränderung - die selbstverständliche Herausforderung.
Veränderung lernen: Die "Komfortzone" verlassen.
Gesagt - getan? Sechs Stufen auf dem Weg zum Handeln.
Rückschläge sind (un)vermeidbar: Die Veränderungskurve.
Wenn es eng wird: Widerstand und Reaktanz.
Weichen stellen für den Projekterfolg: Die Vorbereitung.
"Sense of Urgency" oder: Wie weckt man einen Konzern?.
Der Commitment-Prozess.
Mitbestimmung konstruktiv nutzen.
Erfolgsgeheimnis Aufstellung: Das Projektteam.
Wirksame Strukturen schaffen: Die Projektorganisation.
Richtschnur für die Umsetzung: Das Konzept.
Ganzheitlicher Rahmen: Das Pyramiden-Modell.
Orientierung durch Kriterien.
Von der Blaupause zum Bebauungsplan.
Systematisch Ergebnisse schaffen: Die Umsetzung.
Aus Betroffenen Verantwortliche machen.
Wer hat welche Rolle?.
Der Maßnahmenplan: (K)eine Selbstverständlichkeit.
Transparenz durch Systemunterstützung.
Fortschritt mit Gewährleistung: Die Absicherung.
Die unverzichtbare Basis: Projektdesign für Nachhaltigkeit.
Schlüsselfunktion Projektkommunikation.
Signal zum Aufbruch: Die Auftaktkampagne.
Kommunikation in der Umsetzungsphase.
Begleitendes Change Management.
Projektbeispiel: BASF Standortkonzept Ludwigshafen.
Perspektiven für das Stammwerk.
Die Projektvorbereitung.
Das Standortkonzept.
Die Umsetzung.
Fazit.
Projektbeispiel: Techem Projekt "FOKUS".
Rechtzeitig Zukunft schaffen.
Transparenz der Ausgangssituation.
Definition des Restrukturierungsplanes.
Sofortmaßnahmen.
Reorganisation der Zentrale.
Optimierung der Außenorganisation.
Erfolgsfaktoren der Projektarbeit.
Fazit.
Projektbeispiel: Restrukturierung DeTeImmobilien.
DeTeImmobilien als Restrukturierungsfall.
Transparenz als Voraussetzung zur Veränderung.
Kosten kontrollieren.
Qualität aktiv steuern.
Erfolgsfaktoren des Vorgehens.
Fazit: Konzerne sind veränderbar.
Danksagung.
Register.
Vorwort
Wer es versucht hat, kann es bestätigen: Veränderungen in Konzernen durchzusetzen ist eine Herkulesaufgabe. Bewusstsein für Handlungsbedarf zu schaffen, alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören, sich auf den Weg dorthin zu einigen und Menschen und Strukturen in Bewegung zu setzen - das ist auch in kleineren oder mittelgroßen Unternehmen eine Kunst. Das Ziel, die gewünschte Veränderung wirksam zu etablieren, bleibt deshalb oft für viele Manager unerreicht.
In Konzernen kommen weitere Herausforderungen hinzu. Große, komplexe Organisationen unterliegen eigenen Gesetzen. Eine Methodik, die sich im Mittelstand bewährt hat, kann im Konzern scheitern. Unternehmerferne Shareholder-Strukturen, disparate Vorstands- und Bereichsinteressen, verbandspolitisch geprägte Arbeitnehmervertreter, behördenartige Unternehmenskultur - der Sand, in dem zahllose Konzernprojekte verlaufen, speist sich aus vielen Quellen. Die meisten kennen es aus der Perspektive der (nicht) Betroffenen: Die Gefahr, dass sich durch vollmundig angekündigte Projekte tatsächlich vor Ort etwas ändert, ist im Großkonzern relativ gering. Als letztes Mittel bleiben dem Management deshalb häufig Rationalisierungen nach dem Gießkannenprinzip. Abgesehen von dem Flurschaden, der damit in der Regel einhergeht, ist die Wirksamkeit solcher Maßnahmen meist nur schwer zu belegen.
Dieses Buch will einen anderen Weg aufzeigen. Es wendet sich an alle, die an Veränderungsprojekten in Konzernen oder ähnlich komplexen Organisationen maßgeblich beteiligt sind - Vorstände, Projektmanager, Führungskräfte und Berater. Es will ein Leitfaden sein, der konkrete Hilfestellung gibt, wie zielorientierte Veränderungen in Großunternehmen konzipiert, organisiert, umgesetzt und abgesichert werden. Gegliedert nach den verschiedenen Phasen eines Veränderungsprojektes von der Initialisierung bis hin zur Ergebnissicherung, werden Schritt für Schritt Grundlagen und Praxis erfolgreicher Projektarbeit in Großunternehmen dargestellt.
Hierzu wird im ersten Kapitel ein kurzer Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geworfen, denen sich Konzerne gegenwärtig stellen müssen. Es geht um die nationalen und internationalen Trends und Perspektiven, die verantwortlich sind für den immens gestiegenen Veränderungsdruck, dem sich speziell deutsche Unternehmen mittlerweile ausgesetzt sehen. Auf Basis empirischer Analysen im europäischen Kontext wird aufgezeigt, welche Chancen sich durch proaktives Aufgreifen des Handlungsbedarfes ergeben, aber auch, welche Herausforderungen es dabei zu bewältigen gilt.
Im zweiten Kapitel werden anschließend die Grundlagen erläutert, die bei der Durchführung von Veränderungsprojekten zu berücksichtigen sind. Im Zentrum aller Veränderungen in Organisationen stehen immer die beteiligten Personen. Daher gibt es generelle, menschlich-psychologische Faktoren wie zum Beispiel Wahrnehmung, Identifikation oder Reaktanz, die den Verlauf jedes Change-Prozesses nachhaltig beeinflussen und deshalb vergegenwärtigt und berücksichtigt werden müssen.
Das dritte Kapitel setzt mit der ersten Phase eines Veränderungsprojektes ein: der Vorbereitung. Lange bevor der eigentliche Startschuss
für das Projekt fällt, werden im Unternehmen die ersten Weichen für Erfolg oder Misserfolg gestellt. Ein starker Sense of Urgency, das nachhaltige Commitment des Top-Managements, die angemessene Einbindung der Arbeitnehmervertreter und die richtige Projektorganisation sind hierbei wesentliche Erfolgsfaktoren.
Das vierte Kapitel befasst sich mit Funktion und Gestaltung des Konzeptes. Dass die Umsetzung nicht gelingen kann, wenn die Idee nichts taugt, versteht sich von selbst. Aber gerade in komplexen Strukturen scheitern selbst hervorragende Ideen, wenn sie nicht in eine Form gebracht werden, die alle notwendigen Elemente für eine handlungsorientierte Definition des Zielzustandes und die erforderlichen Schritte auf dem Weg dorthin enthält.
Das fünfte Kapitel hat die Phase der Umsetzung zum Gegenstand. Hier zählen vor allem eine eindeutige Rollenverteilung aller beteiligten Akteure, die sich auch im Konfliktfall bewährt, und eine funktionale Maßnahmenstruktur, mit deren Hilfe die operative Umsetzung in den Einheiten effektiv gesteuert werden kann. Um auch in großen Projekten jederzeit Transparenz über den Umsetzungsstand zu haben, bietet sich für das Projektcontrolling eine Systemunterstützung an, deren Möglichkeiten und Grenzen ebenfalls an konkreten Beispielen dargestellt werden.
Im sechsten Kapitel geht es schließlich um die nachhaltige Absicherung des Projekterfolges. Wer daran erst beim Abschlussbericht denkt, kommt viel zu spät. Vom Start an muss die Projektarbeit durch zielorientierte Kommunikation zur Schaffung von Verständnis, Motivation und Commitment unterstützt werden. Hierzu sind in hohem Maße die Aufmerksamkeit und das Engagement des Managements gefordert. Ebenso bedarf es effektiver Anreizsysteme, präziser Qualifizierungsmaßnahmen und begleitender Coachingangebote, um Hindernisse zügig zu überwinden und der Veränderung Tiefgang und Nachhaltigkeit zu verleihen.
In den letzten drei Kapiteln werden Fallbeispiele vorgestellt, die exemplarisch veranschaulichen, wie Veränderungsprozesse in Großunternehmen erfolgreich bewältigt werden können.
Kapitel sieben berichtet vom Standortprojekt der BASF Aktiengesellschaft an ihrem Stammwerk Ludwigshafen. Die rechtzeitige
Verständigung zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretern auf ein umfassendes Programm zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des weltgrößten Chemieverbundstandortes mit rund 35.000 Mitarbeitern ermöglichte es dort, einen gewaltigen Veränderungsprozess zu initiieren, in dessen Verlauf sämtliche der insgesamt 380 Produktions-, Service- und Infrastrukturbetriebe am Standort grundlegend optimiert und in ihrer Zusammenarbeit strukturell neu ausgerichtet wurden.
Kapitel acht stellt das Projekt "FOKUS" der Techem AG vor, eines europaweit führenden Dienstleistungsunternehmens der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft auf dem Gebiet der Erfassung, Verteilung und Abrechnung von Energie- und Wasserverbrauch. Auch hier zählten rechtzeitiges Handeln und ein proaktives Change Management zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren der Projektarbeit, die zu einer umfassenden Reorganisation von Zentrale und Außenorganisation, zur nachhaltigen Optimierung des Material- und Sachkosteneinsatzes und zur Neuordnung des internen Projektportfolios führte.
Kapitel neun schildert eine wichtige Etappe auf dem Weg der DeTeImmobilien AG vom internen Dienstleister eines ehemaligen Staatsunternehmens hin zum führenden europäischen Serviceanbieter rund um die Immobilie. Hier bestand die zentrale Herausforderung darin, in kurzer Zeit eine positive Ergebnissituation herbeizuführen und gleichzeitig wachsende Qualitätsprobleme zu überwinden, um langfristig profitabel Kundenzufriedenheit gewährleisten zu können.