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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 18, 64 Seiten

Reihe: Western Helden

Ringo Nacht ohne Sterne

Western Helden 18 - Western
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-69049-391-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Western Helden 18 - Western

E-Book, Deutsch, Band 18, 64 Seiten

Reihe: Western Helden

ISBN: 978-3-69049-391-8
Verlag: Blattwerk Handel GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Western Helden - Die neue Reihe für echte Western-Fans! Harte Männer, wilde Landschaften und erbarmungslose Duelle - hier entscheidet Mut über Leben und Tod. Ob Revolverhelden, Gesetzlose oder einsame Reiter auf der Suche nach Gerechtigkeit - jede Geschichte steckt voller Spannung, Abenteuer und wilder Freiheit. Erlebe die ungeschönte Wahrheit über den Wilden Westen Als das Unwetter losbricht, ist Georgia Hunter mit ihrem Bruder Jock noch eine Meile vom Roundup-Camp entfernt. Schon lange hat die dunkle Wolkenwand über den spitzen Zinnen der Washakie Needle gedroht, hat sich allmählich in das weite Talbecken des Grey-Bull-County gewälzt - aber jetzt bricht urplötzlich der Sturm los und schleudert die geballte Masse der Wolken förmlich vor sich her. »Links halten!«, schreit Jock seiner Schwester zu. Er ist just vierzehn Jahre alt geworden, aber natürlich fühlt er sich dem weiblichen Geschlecht haushoch überlegen. Seit Jock von Ted Ballard einen Revolver geschenkt bekommen hat, fühlt er sich als ganzer Mann. Georgia Hunter beugt sich weit vornüber im Sattel, um dem heulenden Sturm so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Jetzt bereut sie, nicht auf die Warnung Old Stacks gehört zu haben, der schon den ganzen Vormittag über sein »Reißmich« tüchtig gejammert und das Unwetter prophezeit hat. Sie weiß selbst nicht, warum sie plötzlich auf die Idee gekommen ist, zu den hart arbeitenden Boys hinauszureiten. Etwa deshalb, weil der Vormann Ted Ballard ihr vor ein paar Tagen gesagt hat, dort draußen wäre es zu gefährlich für eine Frau. Obwohl es erst früher Nachmittag ist, wird es so finster, dass der Blick nur ein paar Schritte weit reicht. Beinahe waagerecht stürzt jetzt der Regen auf Georgia und den schräg hinter ihr hängenden Jock ein. Wo liegt das Camp der Cowboys? Links? Rechts? Noch vor ihnen? Sind sie schon vorbei? Wo ist Jock? Noch vor ihr oder vom Sturm abgetrieben?

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Als das Unwetter losbricht, ist Georgia Hunter mit ihrem Bruder Jock noch eine Meile vom Roundup-Camp entfernt. Schon lange hat die dunkle Wolkenwand über den spitzen Zinnen der Washakie Needle gedroht, hat sich allmählich in das weite Talbecken des Grey-Bull-County gewälzt – aber jetzt bricht urplötzlich der Sturm los und schleudert die geballte Masse der Wolken förmlich vor sich her.

»Links halten!«, schreit Jock seiner Schwester zu. Er ist just vierzehn Jahre alt geworden, aber natürlich fühlt er sich dem weiblichen Geschlecht haushoch überlegen. Seit Jock von Ted Ballard einen Revolver geschenkt bekommen hat, fühlt er sich als ganzer Mann.

Georgia Hunter beugt sich weit vornüber im Sattel, um dem heulenden Sturm so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Jetzt bereut sie, nicht auf die Warnung Old Stacks gehört zu haben, der schon den ganzen Vormittag über sein »Reißmich« tüchtig gejammert und das Unwetter prophezeit hat. Sie weiß selbst nicht, warum sie plötzlich auf die Idee gekommen ist, zu den hart arbeitenden Boys hinauszureiten. Etwa deshalb, weil der Vormann Ted Ballard ihr vor ein paar Tagen gesagt hat, dort draußen wäre es zu gefährlich für eine Frau.

Obwohl es erst früher Nachmittag ist, wird es so finster, dass der Blick nur ein paar Schritte weit reicht. Beinahe waagerecht stürzt jetzt der Regen auf Georgia und den schräg hinter ihr hängenden Jock ein.

Wo liegt das Camp der Cowboys? Links? Rechts? Noch vor ihnen? Sind sie schon vorbei? Wo ist Jock? Noch vor ihr oder vom Sturm abgetrieben?

Irgendwann, nach unendlich langer Zeit, glimmt ein fahles Licht vor ihnen auf – wird größer. Es ist ein Feuer. Das Roundup-Feuer. Sie sind in Sicherheit.

Das Erste, was Georgia Hunter hört, als sie völlig erschöpft neben dem Feuer hält, ist der dröhnende Bass Ted Ballards: »An die Pferde, Männer! Die Herde geht durch!«

Sie sieht den verzerrten Schatten des Vormanns jenseits des Feuers in der Nähe des Küchenwagens. Anscheinend ist auch Ted Ballard just erst ins Camp gekommen. Seine Stimme scheucht die Boys aus dem Küchenwagen und zum Seilkorral. Doch das nimmt Georgia nur am Rande wahr. Sie ist völlig fertig und gleitet aus dem Sattel – nass bis auf die Haut. Das Feuer prasselt und knattert und zischt. Eine dicke Rauchwolke steigt von ihm auf und wird sofort von den fauchenden Sturmstößen zerrissen. Für einen Augenblick kann Georgia nicht mehr den Küchenwagen und die Männer dort sehen. Ihr Mustang trabt am Feuer vorbei, und sie will ihm folgen in den Schutz des Küchenwagens – da gellt die entsetzte Stimme eines Cowboys herüber: »Der Stier! Achtung, Miss Hunter!«

Es ist zu spät. Als Georgia den Kopf herumreißt, ist der Stier in rasendem Tempo schon bis auf ein paar Schritte an sie herangekommen. Er ist schnell wie das Unwetter, das sich über ihren Köpfen entlädt – und seine gewaltigen Hörner sind so tief gesenkt, dass sie fast den Boden zu berühren scheinen. Gesenkt zum tödlichen Stoß.

Wie gelähmt steht sie und starrt auf das heranrasende Ungeheuer.

»Nicht schießen, Larry!« Das ist wieder Ted Ballards dröhnender Bass.

»Nicht schießen!«, ruft er. Georgia Hunter kann es nicht fassen. Nur eine sichere Kugel, die den Stier auf der Stelle von den Beinen holt, nur ein solcher Schuss kann sie retten. Seltsam, dass sie in diesem winzigen Zeitraum, der nicht einmal Sekunden umfassen kann, alles so völlig klar sieht. Selbst die Angst fällt von ihr ab. Die gewaltigen Hörner sind jetzt unmittelbar vor ihr, und wenn sie bis zu diesem Augenblick noch die Chance gehabt hat, sich zur Seite zu werfen – jetzt ist die Chance vertan …

Sie reißt die Augen auf, sieht etwas unmittelbar vor ihrem Körper durch die Luft fliegen – etwas, das nur ein Lasso sein kann. Ein Lasso, das haarscharf über den Boden dahinzischt und nicht etwa auf die Hörner oder den Hals des Stieres gezielt ist, sondern auf die Vorderbeine. Georgia hält den Atem an. Sie will schreien, aber es wird nur ein ersticktes Stöhnen daraus. Der Stier hebt die Vorderhufe zum letzten Sprung, schon scheinen seine Hörner ihren Körper zu berühren – da hebt sich die Schlinge des Lassos vom Boden … Yeah, wie durch Zauberhand hebt sich die Schlinge mit spielerischer Leichtigkeit vom Boden empor und schließt sich blitzschnell um beide Vorderhufe des Stieres.

Es geht alles so rasend schnell, dass Georgia Hunter es unmöglich fassen und begreifen kann. Die Hörner des Stieres kippen seitlich weg. Es scheint, als würde der Zehn-Zentner-Körper des mächtigen Longhorns förmlich emporgehoben und durch die Luft geschleudert. Unmittelbar vor Georgia kracht der Stier in ganzer Länge hin – und Ted Ballard fliegt in wahren Panthersätzen heran, wirft sich über den Stier und nagelt ihn mit der gewaltigen Kraft seiner Arme an den Boden fest.

»In den Küchenwagen!«, schneidet der Bass Ted Ballards in Georgias Ohr. Ehe sie sich Rechenschaft darüber geben kann, was eigentlich geschehen ist, rennt sie schon am verzuckenden Feuer vorbei, rennt durch die flammenden Blitze des herabgischenden Wolkenbruchs und den spritzenden Schlamm zum Wagen und wird von den hilfreichen Händen des Roundup-Kochs Murchie Prine unter die schützende Leinwand gezogen. Und wieder tönt Ted Ballards Stimme in ihr Ohr: »Seid ihr noch nicht in den Sätteln? Bringt die Herde zur Vernunft!«

Dann sinkt Georgia Hunter in die Knie und wird von einem Weinkrampf geschüttelt, in dem sich die ganze unerträgliche Spannung löst.

*

Das Unwetter dauert ungefähr eine Stunde. Dann treibt der Sturm die schwarzen Wolkengebirge auseinander, und der Wolkenbruch geht über in einen sanft plätschernden Landregen. Triefend nass traben die Cowboys wieder ins Camp. Sie haben die Longhorns just noch vor einer Stampede bewahren können.

Als letzter – abgesehen von der Herdenwache – trabt Ted Ballard neben den Küchenwagen und gleitet aus dem Sattel. Er wirft die Zügel dem Pferdeboy zu und sagt: »Umsatteln, Kid. Nimm Black Star für mich. Murchic, wie stehts mit Kaffee?«

Der Koch zuckt die Schultern und grinst schief zu Ballard hinüber. »Ich kann nicht hexen, Ted. Heiß ist er bestimmt nicht. Wenn du den Rest von der Brühe haben willst, die heute Morgen übrig geblieben ist …«

Ballard nickt nur. Noch hat er Georgia und Jock keinen Blick gegönnt, hat gar nicht getan, als wären sie vorhanden. Mit gleichmäßig ruhiger Stimme gibt er seine Anweisungen: »Kibi und Hank, ihr reitet die nächste Wache. Für alle anderen ist Ruhe. Sorgt mir für die Mustangs! Murchie, du bringst Miss Hunter und Jock nach Hause. Sag dem Boss, dass ich heute nicht mehr vorbeikommen kann. Noch eine Frage?«

Murchie Prine gießt einen Becher mit einem tiefschwarzen Gebräu voll, in dem der Löffel stehen kann. Es ist die Art von Kaffee, die Tote erwecken kann. Ted Ballard leert den Becher auf einen Zug, kippt den Satz aus und wendet sich jäh Georgia zu. Sein hartes Bronzegesicht bleibt verschlossen wie eine Wand aus Stahl. »Ich hoffe, Ihnen ist nichts geschehen. Jock, in Zukunft passt du auf deine Schwester besser auf!«

Ohne eine Antwort abzuwarten, macht Ballard kehrt und nimmt die Zügel des Rappen auf, den der Pferdejunge inzwischen gesattelt hat. Es ist ein prächtiges Tier, das ungeduldig stampft und den Vormann mit den weichen Nüstern anstupst. Ballard hebt sich in den Sattel und sagt: »Ich reite zu Clays Weidecamp hinüber und zum Stinking Water rauf. Dort müssen noch versprengte Rinder von uns sein. Kann spät werden, Boys. So long!«

Und schon wirbelt der Rappe herum und verschwindet in den grauen Wolkenfetzen, die unter tiefem Himmel dahingeistern, in dem Nebeldampf, der vom Boden aufsteigt. Jock Hunter knufft seine Schwester in die Seite und flüstert entgeistert: »Das ist ein Mann, was? Wie er den Stier hingelegt hat, das war ganz große Klasse!«

Georgia entgegnet abweisend: »Dafür wird er schließlich bezahlt. Wenn er besser aufgepasst hätte, wäre ich gar nicht in die Gefahr gekommen!«

Sie zieht sich in den Wagen zurück und kleidet sich an, denn ihr Zeug ist inzwischen einigermaßen getrocknet. Nie würde sie zugeben, dass Ted Ballard ihr nicht mehr aus dem Kopf geht, dass allein seine Gegenwart sie verwirrt macht … dass dieser Mann für sie ein faszinierendes Rätsel ist … dass sie sich in gleicher Weise zu ihm hingezogen und wieder abgestoßen fühlt.

*

Der Mann, um den Georgia Hunters Gedanken kreisen, obwohl sie sich dagegen sträubt – dieser Mann reitet schnell durch den gleichmäßig fallenden Regen nach Norden. Er kennt dieses County nicht erst seit gestern. Nur wenige Menschen wissen, dass Ted Ballard hier schon geritten ist, als es noch keine Ranch hier gab – ja, noch bevor das Fort Carbon am Fuß der Wind-River-Mountains gebaut wurde. Eigentlich weiß nur ein Mensch etwas über die geheimnisvolle Vergangenheit Ted Ballards. Das ist Old Stack, der auf Hunters Ranch Mädchen für alles ist.

Ted Ballard hat nie eine Mutter gekannt. Sie ist im Kindbett gestorben. Sein Vater war Jäger und Fallensteller – einer der wenigen weißen Männer, die mit jedem Indianer gut zurechtgekommen sind. Selbst im großen Sioux-Aufstand ist der alte Ballard unbehelligt geblieben. Erst später hat ihn das Messer eines heimtückischen Arapahoe-Banditen getroffen. Damals ist Ted Ballard gerade sechs Jahre alt gewesen und nur durch einen Glücksfall dem Kriegsbeil des Arapahoe-Häuptlings entgangen. Dieser Glücksfall war eine Stammesfehde zwischen den Shoshonen und den Arapahoes. Die Rothaut, die Ted Ballards Vater ermordet hat, ist nur noch eine Stunde älter geworden. Dann waren die Shoshonen da und haben den Streiftrupp der räuberischen Arapahoes vernichtend geschlagen.

Die Jahre danach...



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