Ritter | Mission SOL 6: Das Orakel von Takess | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 6, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Mission SOL

Ritter Mission SOL 6: Das Orakel von Takess


1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-8453-5331-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 6, 64 Seiten

Reihe: PERRY RHODAN-Mission SOL

ISBN: 978-3-8453-5331-9
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden - dazu gehört insbesondere die gigantische, hantelförmige SOL. Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig in die ferne Galaxis Tare-Scharm versetzt. Dort stößt er auf Nachkommen der verschollenen SOL-Besatzung und macht sich auf die Suche nach dem Mittelteil des Raumschiffs. Rhodan entdeckt, dass dessen Besatzung in einer hochgefährlichen Raum-Zeit-Region gefangen ist. Um diese Solaner zu retten, muss Perry Rhodan herausfinden, wo genau jener Ort ist. Eine Antwort erhofft sich der Terraner auf der riesigen Welt Evolux - Rhodans Ziel ist DAS ORAKEL VON TAKESS ...

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3.

Mahlia Meyun

»Wenn Ordnung und Chaos die beiden Seiten einer Münze sind – was steht dann auf dem Münzrand?«

Aus den Kleinodien des Orakels von Takess

Sie erwachte erneut und tastete auf der anderen Betthälfte nach Elpin. Er war nicht da. Sie öffnete die Augen – war er gegangen? Nein. Elpin Vonnedal saß am Tisch und las auf dem Holoschirm eine Nachricht. Als er ihre Bewegung hörte, wandte er sich um.

»Guten Morgen.« Er lächelte sie unsicher an.

»Guten Morgen«, gab sie zurück. »Ich habe gar nicht gehört, wie du aufgestanden bist.«

Ein zärtliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Du hast so tief geschlafen. Nach allem, was ... passiert ist, dachte ich, dass ich dich lieber nicht wecke.«

Das wäre meinem Mann nie eingefallen. »Danke.« Sie lugte an ihm vorbei auf den Monitor. »Habe ich etwas verpasst?«, fragte sie.

Elpin drehte sich wieder zum Hologramm. »Ich kann es dir vorlesen, aber es ist ziemlich langweilig formuliert.« Wieder sah er zu Mahlia Meyun herüber. »Ich kann es gern für dich zusammenfassen.«

»Gut. Dann muss ich noch nicht aufstehen.« Sie richtete sich ein wenig auf, schob das Kissen in den Nacken und lehnte sich wieder an die Wand.

»Das wirst du schon müssen. Aufstehen, meine ich. Leider ...« In seiner Miene blitzte der Schalk.

»Elpin ...«

»Die Pflicht ruft.« Er räusperte sich. »Perry Rhodan, der gebenedeite Unsterbliche und selbst erwählte Führer aller Menschen, informiert mich als seinen unwürdigen Stellvertreter, dass das von Perry Rhodan geführte Raumschiff mit seiner erstklassigen Besatzung und dank der Fügung der Sternengötter und natürlich dank Perry Rhodans Können einen Ort erreicht hat, den man gemeinhin Evolux nennt.«

»Lass das! Perry hat das nicht verdient.« Es gab einiges, was die Solaner Rhodan vorwerfen konnten. Hochmut gehörte allerdings nicht dazu.

Elpin runzelte die Stirn. »Ich weiß. Aber der Text, den er mir geschickt hat, ist deutlich langweiliger als meine Version. Und ich dachte, ich könnte dich erheitern.«

»Das ist dir gelungen. Und weiter? Bitte in seinen Worten, wenn das möglich ist.«

Elpin überflog den Text. Über die Schulter las er Passagen daraus vor. »Also ... lalalala ... habe ich schon erzählt. Dann informiert mich Rhodan offiziell, dass es ihm gelungen ist, eine Audienz beim Sequenz-Rat zu bekommen. Cooler Titel, sollte ich mir auch überlegen – Elpin Vonnedal, Perry Rhodans Sequenz-Rat.«

»Ich habe es schon mal gesagt: Lass den Blödsinn! Lies einfach weiter.«

»Okay, weiter im Originaltext: ›Ich hoffe, dort bekomme ich Informationen, wo sich die Proto-Chaotische Zelle mit dem Mittelteil der SOL befindet. Wenn wir die ganze Galaxis ohne einen Hinweis absuchen müssen, dauert das Jahrhunderte.‹« Er verstummte.

»Was ist?«

Elpin überlegte einen Moment, bevor er antwortete. »Diese Audienz beim Sequenz-Rat – das ist ein Termin, den nur Rhodan wahrnehmen wird. Also ohne seinen Stellvertretenden Kommandanten.«

»Das schmeckt dir nicht?«

Er drehte sich wieder um, sodass er in ihr Gesicht schauen konnte. »Im Mittelteil der SOL befinden sich die einzigen Menschen, welche die Fragen nach dem Schicksal unserer Vorfahren beantworten können. Das ist etwa so, als hätte man auf einmal Zugriff auf die komplette Familienchronik. Endlich werden wir erfahren, woher wir kommen. Mir ist es nicht so wichtig, wer von der gewöhnlichen Mannschaft der SOL und wer von den Offizieren abstammt. Aber ich weiß so wenig über meine Familie – nun gut, natürlich weiß ich etwas über meine Familie, aber hier kann man so viel mehr erfahren.«

Mahlia seufzte. »Ich bin froh, dass ich mich damit nicht mehr beschäftigen muss. Egal ob man Sequenz-Rat oder Rhodans Stellvertreter in der Schiffsführung ist. Der Titel ist es für mich nicht wert, dass andere von meinen Entscheidungen abhängen.« Sie präzisierte: »Für die Menschen um mich herum die Verantwortung zu übernehmen, ist eine Sache. Aber da geht es üblicherweise nicht um Leben und Tod. Auf der SOL-Zelle Zwei indes sind Entscheidungen von größerer Tragweite gefragt – und ich sage es ungern, aber das ist echt nicht meins.«

Elpin dachte kurz nach und sagte dann: »Du hast recht. Du hast unrecht.«

»Wie meinst du das?«

Er stieß sich ab, drehte eine Runde mit dem Rollsessel und stoppte ihn so, dass er wieder genau in Mahlias Gesicht schaute, als der Stuhl zum Stehen kam. »Bewegung. Alles ist in Bewegung. Wir haben eine Entscheidung getroffen, unser behütetes Leben zu verlassen. Ich glaube – nein, wir glauben, dass es die richtige Wahl war. Aber das führt dazu, dass wir ein Leben hinter uns gelassen haben, in dem alles von anderen für uns bestimmt wurde. Jetzt müssen wir selbst Entscheidungen treffen – in Situationen, die viel schwieriger einzuschätzen sind als das, was wir kannten.«

Ja, genau das ist es. Elpins Gedanken sind den meinen so ähnlich. Nur habe ich versagt, als ich eine Situation einschätzen musste. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ianiks Lachen. Das Messer. Seine sich weitenden Augen. Sie haben mich direkt angestarrt. Sie blinzelte das Bild schnell weg und zwang ein Lächeln auf ihre Lippen.

Elpin hatte es bemerkt. Er sah sie besorgt an. Sie lächelte weiter und sagte nichts.

Schließlich zuckte er mit den Schultern. »Wenn es eine Regel gibt, dann die, dass man keine Regel formulieren kann.« Er hatte sich warm geredet. »Wer sich in Gefahr begibt, lebt gefährlich. Elpins zweite Regel für die neue Welt.«

»Sehr interessant, aber was ist Elpins erste neue Regel?«

Er hüstelte. »Da geht es um die Frauen anderer Männer.« Er blickte sie an, als wolle er ihre Zustimmung dafür erlangen, weiterzusprechen.

Doch Mahlia schwieg erneut.

Nach einem Augenblick anhaltender Stille nahm er seinen Redefluss wieder auf. »Das mit uns ... Es tut mir nicht leid. Und ich will sicher keine moralischen Diskussionen anfangen. Oder die Frage klären, ob wir jetzt zusammen sind. Ich bin keine siebzehn mehr – und du auch nicht, wenn ich das mal uncharmant erwähnen darf. Wir sind erwachsene Menschen. Ich weiß nicht, ob das hier ...« Er deutete auf das Bett. »... ein Einzelfall ist oder der Beginn einer Beziehung. Ich sage es ganz klar: Ich würde es mir wünschen. Aber ich weiß ...«

»Ach, du doofer Mann!« Sie unterbrach ihn rüde. »Ich habe keine Ahnung, wie es mit uns weitergehen wird. Aber ich habe gelernt, dass unser Leben nur dann interessant und lebenswert ist, wenn wir unseren Weg selbst wählen. Und die Entscheidung mit dir, die habe ich selbst getroffen. Nicht als junges Mädchen, sondern als Frau.«

»Das beruhigt mich«, brummelte er.

»Und weil ich das gelernt habe, muss ich eigene Entscheidungen treffen«, verkündete sie. »Ich werde die SOL verlassen.«

»Warum? Wegen uns?«

»Nein.« Es war erstaunlich, wie falsch dieser wunderbare Mann manchmal lag, der doch so vieles richtig machte. »Ich laufe nicht vor dem davon, was passiert ist – keine Angst. Ganz im Gegenteil: Ich wähle meinen Weg. Wir sind auf Evolux gelandet – damit sind wir wieder daheim.«

»Ja, mit etwas Glück nicht allzu weit vom Tal der Gestrandeten ... Mir wird erst jetzt klar, wie richtig diese Bezeichnung ist.«

Sie setzte sich auf, verließ das Bett und trat neben ihn. Zärtlich legte sie ihm die Hand auf die Schulter. »Ich muss ins Tal zurückkehren. Einer muss den Menschen dort die Botschaften überbringen, die uns die Ahnen aus dem SOL-Mittelteil an ihre Kinder geschickt haben.«

»Diese Kinder sind längst tot!«

»Ich weiß.« Sie strich über seine Wange. Er lehnte sich gegen ihre Hand, genoss diesen Augenblick schweigend. »Ich weiß«, wiederholte sie. »Die Kinder, die damals zurückbleiben mussten, sind die Vorfahren der lebenden Gestrandeten. Urgroßeltern, Ururgroßeltern, was weiß denn ich? Aber diese Botschaften, die haben den Menschen, die sie verfasst haben, viel bedeutet. Sie erreichen nicht ihre Kinder, aber deren Kinder oder besser Kindeskinder. Ihre Nachkommen – das, was nun ihre Familien ausmacht.«

»Und du willst das den Menschen im Tal erklären? Eine Botschaft aus der Vergangenheit, von Leuten, die für uns längst tot sind?«

»Ja. Damit die Lebenden verstehen, was für ein Erbe sie in sich tragen. Wir sind nicht länger irgendwelche Menschen, die in einem Tal gestrandet sind, verlassen von ihren Ahnen – wir sind die Erben der Solaner. Und diese Botschaft, die muss ich ihnen überbringen.«

Elpin schaute sie fragend an. »Ist das wirklich so wichtig, dass es gleich geschehen muss?«

»Ja.« Damit war die Diskussion für sie beendet.

»Dann lass mich dich begleiten.«

Sie lächelte ihn an. »Das ist ... nett von dir. Aber wir brauchen einen Anführer. Wir Solaner brauchen einen Anführer. Perry ist ... Ich bin sicher, er tut für uns, was er kann. Aber er ist übermenschengroß, fast Furcht einflößend. Man kann ihm folgen, ihm vertrauen – aber er wird nie einer von uns sein. Wir brauchen jemanden als Anführer, der unsere Interessen vertritt. Das wird Rhodan vielleicht tun, aber das ist nicht sein Primärziel.«

Wäre es anders, würde Ianik vielleicht noch immer lachen, raufen, leben, statt sie aus diesen überraschten, toten Augen anzustarren.

»Aber ...«

»Kein Aber. Du bist der Richtige, um diese Position einzunehmen.« Und ich...



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