Roscoe | Schicksalhafte Nacht unter tausend Sternen | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2550, 144 Seiten

Reihe: Julia

Roscoe Schicksalhafte Nacht unter tausend Sternen


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-0977-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2550, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7515-0977-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auf der Suche nach den verschollenen Familienjuwelen begegnet die junge Engländerin Summer dem unwiderstehlich faszinierenden Theron Thiakos. Bevor sie es wagt, dem Geschäftspartner und Ziehsohn ihres lang vermissten Vaters ihre Identität zu offenbaren, lädt er sie zu einem romantischen Dinner ein. Wie im Rausch gibt sie sich ihm anschließend hin. Aber kaum erfährt Theron am nächsten Morgen, wer sie ist, verstößt er sie wieder aus seinem Leben! Verzweifelt bereut sie ihre Lüge - und hat doch bald noch mehr, das sie ihm verschweigen muss ...



Pippa Roscoe lebt mit ihrer Familie in Norfolk. Jeden Tag nimmt sie sich vor, heute endlich ihren Computer zu verlassen, um einen langen Spaziergang durch die Natur zu unternehmen. Solange sie zurückdenken kann, hat sie von attraktiven Helden und unschuldigen Heldinnen geträumt. Was natürlich ganz allein die Schuld ihrer Mutter ist - sie hat Pippa ihren ersten Liebesroman zu lesen gegeben, als diese erst sieben war! Pippa freut sich sehr, ihre romantischen Träume nun mit Ihnen teilen zu können.

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PROLOG

Eine Nacht zuvor …

Leise fluchend überquerte Theron Thiakos die ruhige Straße im teuren Londoner Stadtteil Mayfair. Hörte dieser verdammte Regen denn nie auf? Wie konnten man so leben? Er selbst sehnte sich nach der sengenden Hitze und der hellen Sonne Griechenlands. Nach dem tiefblauen Meer, dessen Funkeln einen regelrecht blenden konnte.

Der wolkenverhangene Abendhimmel verlieh dem Haus, vor dem er schließlich zum Stehen kam, etwas Mysteriöses. Das war er also, der Club Victoriana: unglaublich exklusiv, die Mitglieder nach strengen Kriterien handverlesen.

Zwei Männer flankierten die Tür, von denen einer nun die Hand hob, um Theron zurückzuhalten, als dieser auf sie zutrat.

„Ich bin hier, um Lykos Livas zu treffen“, erklärte Theron und gab sich keine Mühe, die Abneigung zu verbergen, die in seiner Stimme mitschwang. Er hatte keine Zeit und erst recht keine Geduld für so etwas. Der Ärger, der dicht unter der Oberfläche brodelte, brauchte ein Ventil. Und Theron wusste auch schon genau, bei wem er diesem Ärger Luft machen würde.

Der andere Türsteher nickte, hielt die Tür auf und schickte ihn mit einem Kopfnicken zu einer Frau in knielangen Tweedhosen und einer Weste.

Lykos hatte schon immer einen Flair fürs Dramatische gehabt, aber das hier war so … englisch. So altmodisch.

Die Wärme, die ihm entgegenschlug, als er eintrat, war nach der nassen Kälte der englischen Nacht eine Wohltat. Er sehnte sich ein Glas Whiskey herbei, von dem er schon die gesamte Fahrt vom Soames-Anwesen in Norfolk hierher fantasiert hatte, wo er Summer auf den Steinstufen stehend zurückgelassen hatte, unfähig, ihr ins Gesicht zu sehen, als er davonfuhr.

Er hatte alles verloren.

Absolut alles.

Theron folgte der Hostess, die ihn durch die überraschend großzügigen Räumlichkeiten, die – der Name ließ es bereits erahnen – mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen aus der Viktorianischen Ära ausgestattet waren, führte. Und er war widerwillig beeindruckt von der Bar, die sich über die gesamte Länge des Hauptraumes erstreckte. Es mussten mindestens zwei Häuser zusammengelegt worden sein, um so viel Raum zu erhalten.

Er erblickte den Mann, nach dem er suchte, in einer Nische, zusammen mit einer hinreißend schönen Brünetten. Doch Letztere nahm Theron nur am Rande wahr – stattdessen blitzten volles, goldenes Haar, haselnussbraune Augen und rosige, fein geschwungene Lippen vor seinem geistigen Auge auf.

Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als Lykos endlich Notiz von ihm nahm. „Das ist alles deine Schuld“, warf Theron ihm bitter vor.

Lykos starrte ihn einfach nur an, so lange, dass Theron sich schon zu fragen begann, ob der andere Mann ihn überhaupt verstanden hatte. Dann blinzelte er. „Ich würde ja gern sagen, dass ich mich freue, dich zu sehen, aber …“

„Über derartige Nettigkeiten sind wir längst hinaus, Lykos, also wiederhole ich mich gern: Das ist alles deine Schuld.“

„Nun, das hängt wohl davon ab, was das ist“, entgegnete Lykos und nahm einen Schluck von seinem Drink.

Theron unterdrückte einen Fluch und wandte sich an die Frau in Lykos’ Gesellschaft. „Lassen Sie uns allein.“ Er war nicht gern so unhöflich, doch inzwischen wusste er wirklich nicht mehr weiter.

„Das wird wohl kaum notwendig sein“, protestierte Lykos halbherzig.

„Es ist ja wohl kaum so, als würdest du keine andere finden, die das Bett für dich wärmt.“ Theron wandte der Brünetten den Rücken zu und winkte die Barkeeperin heran. „Einen Whiskey.“

Sie nickte und verschwand im hinteren Bereich der Bar.

„Auch wieder wahr.“ Lykos zuckte mit den Schultern und wartete, bis seine Begleiterin beleidigt davongerauscht war, bevor er Theron einen scharfen Blick zuwarf. „Wir begegnen uns einmal in zehn Jahren, und jetzt werde ich dich plötzlich nicht mehr los?“

Es war eine Erleichterung, endlich wieder in seiner Muttersprache sprechen zu können. Es war inzwischen schon eine Woche her, dass er Athen verlassen und sich in diesem Höllenloch in Norfolk wiedergefunden hatte.

„Ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt, Lykos.“

„Ja, du hattest wirklich noch nie einen Sinn für Humor.“

Therons Drink wurde gebracht, und er ließ sich auf den nun freien Sitzplatz neben Lykos gleiten. Er umfasste das Glas und starrte hinein.

„Du bringst am besten die ganze Flasche, glykiá mou“, sagte Lykos mit einem anzüglichen Grinsen an die Bedienung. Nicht, dass es die zu stören schien. Ganz und gar nicht sogar.

„Was hat dich überhaupt nach London verschlagen?“, fragte Theron und nippte an seinem Whiskey, obwohl er ihn am liebsten hinunterstürzen wollte.

„Mir gefällt es hier.“

„Ich glaube dir kein Wort. Kein Grieche, der diese Bezeichnung verdient, könnte all dieses … Grau mögen.“

„Grau? Hast du London schon mal bei Tageslicht gesehen? So schlimm ist es nun wirklich nicht.“

„Nun, auf jeden Fall ist Norfolk schlimmer.“

Lykos runzelte die Stirn. „Ist das so?“

„Allerdings. Sie haben sogar eine Farbe danach benannt.“

„Wonach? Norfolk?“

„Ja. Es ist ein bestimmtes Grau.“

Lykos grinste in sein Glas, bevor er wieder ernst wurde und seufzte. „Was hast du getan?“

Theron ballte die Hände zu Fäusten. Einen Moment lang war es wieder wie früher gewesen. Dieses Hin und Her, die Wortgefechte, die zwischen ihnen ganz natürlich gewesen waren. Weil sie einander so gut kannten. Oder gekannt hatten – bevor Lykos ihm und ihrer Freundschaft den Rücken gekehrt hatte.

„Wenn du nach Absolution suchst, bist du bei mir an der falschen Adresse“, warnte Lykos und musterte die Flasche Glenglassaugh, die die Kellnerin auf dem Tisch abgestellt hatte. Er schien darüber nachzudenken, ob er einen so guten Tropfen an jemanden wie Theron verschwenden wollte.

„Ich will keine Absolution. Ich muss wissen, warum du mich letzte Woche angerufen hast.“

„Um dich zu verspotten natürlich“, entgegnete Lykos mit einem süffisanten Lächeln. „Als dein Urlaubsflirt vor meiner Tür auftauchte …“

„Pass auf, wie du über sie redest“, grollte Theron.

„Oh, da ist jemand wohl etwas empfindlich, was?“ Lykos’ Grinsen wurde breiter. „Als die liebenswerte Miss Soames vor meiner Tür auftauchte, um mir ein Fünfzehn-Millionen-Pfund-Anwesen auf dem Land zu einem Drittel des Marktwerts anzudrehen, wollte ich einfach nur angeben. Ich habe mir schon immer ein Schloss gewünscht.“

„Es ist kein Schloss.“

„Ach, nein?“

„Und es ist heruntergekommen. Die Wände sind durchlöchert, und es ist kalt. Immerzu. Und feucht.“ Theron fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar.

„Nun, diese Details waren kein Bestandteil des Verkaufsgesprächs. Bist du deshalb hier? Um mich vom Kauf des Anwesens abzubringen?“

„Kauf das Anwesen“, sagte er müde. „Und zahl den Marktwert. Nutze nicht die verzweifelte Lage einer verletzlichen Frau aus.“

Lykos knallte sein Glas auf den Tisch und ignorierte die Blicke der anderen Gäste. „Auch ich habe meine Grenzen, Theron“, knurrte er. „Und du balancierst auf einem sehr schmalen Grat.“

Therons Herz hämmerte. Er wollte zurückschlagen, wollte seinem Ärger Luft machen, doch er schluckte die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, hinunter. Stattdessen starrte er Lykos an, der darauf zu warten schien, was er tun würde.

Zähneknirschend kam er zu dem Schluss, dass es wohl besser war, sich der Situation zu entziehen, und erhob sich.

„Setz dich wieder hin, bevor du noch zusammenklappst“, grollte Lykos.

„Zusammenklappst?“

„Ich bitte dich, ich kann die Tränen praktisch von hier aus riechen. Trink das.“ Er schenkte ihm eine großzügige Portion Whiskey ein. „Schließlich wollen wir nicht, dass du uns beide in Verlegenheit bringst, indem du zu heulen anfängst. Und danach sei doch bitte so gütig und verschwinde, ehe du auch noch jede andere angenehme Gesellschaft für heute Abend vergraulst.“

„Du bist wirklich unglaublich, weißt du das?“

„Theron, so schwer es dir auch fallen mag, mir das zu glauben, aber es interessiert mich wirklich nicht, worüber du so aufgebracht bist.“

„Früher hätte es das.“

„Aber du hast dich für Kyros entschieden“, schoss Lykos zurück.

„Nein. Du bist gegangen.“

„Und du hättest mir folgen können.“

„Um mich so dem Mann erkenntlich zu zeigen, dem wir alles verdanken?“

Lykos schüttelte den Kopf. „Das war schon immer dein Problem, Theron. Was wäre deiner Meinung nach ein angemessener Dank für das, was er für uns getan hat? Womit könnten wir uns jemals revanchieren?“

Theron wandte den Blick von seinem ehemals besten Freund ab, starrte in seinen Whiskey und ignorierte das Gefühl, dass er endlich etwas gefunden hatte, mit dem er diese Schuld begleichen konnte.

Sein Herz.

Und sein Kind.

„Schön“, schnaubte Lykos. „Erklär es mir, wenn das nötig ist, damit du aufhörst, mich mit diesem Hundeblick anzusehen. Ich bin ganz Ohr …“

Summer lief vor dem Kamin in der kleinen Bibliothek auf und ab, auf und ab, während die Tränen auf ihren Wangen langsam trockneten. Der Schmerz in ihrem Herzen aber wollte nicht weichen, ganz...



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