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E-Book

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

Rose Home Is Where The Bodies Are

Ein fesselnder Thriller der Millionen-Bestsellerautorin Jeneva Rose über Familiengeheimnisse, Lügen und ein ungelöstes Verbrechen
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-95762-392-8
Verlag: Lago
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Ein fesselnder Thriller der Millionen-Bestsellerautorin Jeneva Rose über Familiengeheimnisse, Lügen und ein ungelöstes Verbrechen

E-Book, Deutsch, 352 Seiten

ISBN: 978-3-95762-392-8
Verlag: Lago
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Was, wenn die Menschen, die du liebst, ein dunkles Geheimnis hüten? Als Beth und ihre Geschwister nach dem Tod ihrer Mutter nach Hause zurückkehren, geht der Albtraum für sie erst richtig los, als sie auf ein altes Video stoßen, das ihren seit Jahren vermissten Vater mit einem lange ungelösten Verbrechen verbindet. Die Wahrheit über das Verschwinden von Emma Harper liegt tief vergraben - genauso wie die Geheimnisse ihrer Familie. In einer Stadt, in der jeder jeden kennt, ist Vertrauen gefährlich, und die Vergangenheit lässt sich nicht einfach verdrängen. Bestsellerautorin Jeneva Rose liefert den nächsten spannenden Thriller rund um eine Familie voller Geheimnisse.

Jeneva Rose ist eine mehrfache NEW-YORK-TIMES-Bestseller-Autorin, unter anderem mit Home is Where the Bodies Are, You Shouldn't Have Come Here, The Perfect Marriage, One of Us Is Dead und The Perfect Divorce. Ihre Bücher wurden in mehr als zwei Dutzend Sprache übersetzt und für Film und Fernsehen optioniert. Ursprünglich aus Wisconsin, lebt sie momentan mit ihrem Ehemann Drew und ihren sturen Englischen Bulldoggen, Winston and Phyllis, in Chicago.
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EINS
BETH


Der Regen fällt heute anders, nicht sanft, nicht heftig, nicht seitlich, einfach anders. Als würde er das letzte Ruhebett meiner Mutter vorbereiten, den Boden durchtränken, in dem sie bald liegen wird. Die Hospizschwester sagte, sie wird bis zum Ende des Tages gehen. Seltsam. Manche Menschen sehen es gar nicht kommen, andere haben einen Countdown, und ich weiß nicht, was schlimmer ist.

Ich starre aus dem Küchenfenster, das einen Blick auf fünf Hektar Land bietet, eine Mischung aus Bäumen, Hügeln, flachen Wiesen und einem Bach, der sich hindurchschlängelt. Meine Eltern kauften das Grundstück in den späten Siebzigern von einem Farmer und ließen kurz darauf ein Haus darauf bauen. Es war ihr kleines Stück Paradies – bis es das nicht mehr war.

Mein Handy vibriert. Eine Nachricht von meinem Bruder. Sein Flugzeug ist gelandet, er wird in weniger als einer Stunde zu Hause sein. Zu Hause? Er hat uns vor sieben Jahren den Rücken gekehrt, als unser Vater verschwand. Ich würde unser kleines Städtchen in Wisconsin also nicht als sein Zuhause bezeichnen. Nur 174 Menschen können das, und er gehört nicht dazu. Die meisten, die den Grove verlassen, kehren nicht zurück. Und die, die es doch tun, kommen nie, weil sie es wollen. In gewisser Weise ist es wie ein Friedhof.

Ich öffne die Nachricht, die ich meiner Schwester vor Stunden geschickt habe. Ungelesen. Wahrscheinlich liegt sie in irgendeinem Motel, zugedröhnt, mit einer Nadel zwischen den Zehen, weil ihre Venen längst kollabiert sind und sie immer noch diesem einen Rausch hinterherjagt, den sie ihr Leben lang sucht. Ich seufze schwer bei dem Gedanken an sie. Sucht ist erschöpfend – für die, die konsumieren, und für die, die konsumiert werden.

Ich nehme einen Laib Weißbrot aus dem Schrank, schneide zwei Scheiben ab und streiche eine dicke Schicht Mayo darauf. Neben der Spüle steht eine Schüssel voller runder, praller Fleischtomaten aus dem Garten. Ich lege die reifste auf das abgenutzte Schneidebrett. Tomatenwasser sickert heraus, als mein Messer durch das Fruchtfleisch gleitet. Ich weiß nicht einmal, warum ich Mom ein Tomaten-Mayo-Sandwich mache. Sie hat seit Tagen nichts gegessen. Aber es ist ihr Lieblingsessen, sagt sie. Sie wuchs in bitterer Armut auf, also sind das ihre Lieblingsgerichte, weil sie nie etwas Besseres kennengelernt hat. Ich wollte ihr immer mehr zeigen, ihr eine Welt außerhalb des Grove eröffnen – aber ich bin selbst nie hier rausgekommen.

»Eliza…beth«, ruft meine Mutter leise aus dem Wohnzimmer. Sie sagt meinen Namen so, wie sie ihre Werthers-Bonbons lutscht – langsam, bedächtig. Als würde sie ihn genießen. Meine Schultern sinken, schwer mit der Vertrautheit der Niederlage. Ich weiß, dass ich ihn nie wieder hören werde – meinen Namen, den sie mir gegeben hat. Ich wünschte, ich könnte ihn greifen, ihn an mich reißen und sicher verwahren, wie ein Familienerbstück. Aber er gehört zu diesem Moment. So wie sie. Nichts, das ich für immer behalten kann. Ich atme tief durch und lasse das Messer aus meiner Hand gleiten. Es schlägt dumpf auf dem Schneidebrett auf. Es ist Zeit, Lebewohl zu sagen.

Die Uhr an der Wand zeigt kurz nach acht. Meine Geschwister werden es vermutlich nicht mehr rechtzeitig schaffen. Aber sie hatten ihr ganzes Leben lang Zeit, hier zu sein – und haben sich dagegen entschieden. Vielleicht verdienen sie es auch gar nicht. Der Tod wartet auf niemanden.

»Ich komme, Mom.« Ich zwinge meine Mundwinkel ein paar Millimeter nach oben, bevor ich die Küche verlasse. Alles, was sie je wollte, war, ihre Kinder glücklich zu sehen. Ich kann das für sie tun – auch wenn es nicht echt ist.

Das Wohnzimmer wurde vor drei Monaten zu ihrem Schlafzimmer umfunktioniert. Sie wollte es so. Wollte durch das große Erkerfenster blicken und beobachten, wie die Sonne untergeht. Mom arbeitete ihr Leben lang in der Spätschicht. Sie sagte, das sei das Einzige, was sie wirklich verpasst habe.

Ein Fernseher steht stummgestellt in der Ecke, auf dem ein Werbespot für ein Autohaus läuft. Die meisten Besitztümer meiner Mutter haben ein Blumenmuster: die Decke, unter der sie liegt, das Sofa, das an die hintere Wand geschoben wurde, und die dekorativen Kissen an beiden Enden. Selbst die Bilderrahmen hinter ihrem Hospizbett zeigen Blumen. Sie sagte mir einmal, Blumen erinnerten sie an das Leben – wunderschön, zerbrechlich und von kurzer Dauer.

Ihr Bett ist leicht aufgerichtet, und sie sieht aus dem Fenster nach draußen.

»Hi, Mom«, sage ich. Meine Stimme droht zu brechen, aber ich schlucke die Traurigkeit hinunter. Ich werde diesen Damm später brechen – aber nicht jetzt. Nicht vor ihr.

Sie hebt ihre Hand zitternd einen Zoll über ihren Schoß und lässt sie wieder sinken. Sie hat nicht mehr die Kraft, es zu sagen, aber ich kann ihre Worte hören: Komm, sieh dir den Sonnenuntergang an, Beth.

»Okay, Mom.«

Ich setze mich auf den Sessel neben ihrem Bett. Er hat sich längst meiner Körperform angepasst – nach all den Stunden, die ich in den letzten Monaten hier verbracht habe. Ihr Zustand hat sich vor sieben Wochen ernsthaft verschlechtert, also nahm ich unbezahlten Urlaub von meinem Job im Lager, um sie rund um die Uhr zu pflegen. Mom hätte mehr Zeit gehabt, aber sie ist eine sture Frau, die den Arzt so selten besucht wie andere die Kfz-Zulassungsstelle. Als sie den Krebs entdeckten, war es bereits zu spät. Er hatte sich auf die Leber und den Blutkreislauf ausgebreitet.

Sie bewegt ihre dünnen Finger, und ich ergreife sanft ihre Hand. Der Regen hat vorübergehend aufgehört. Die Wolken reißen auf, und der Himmel verwandelt sich in ein perfektes Blau, durchzogen von den Rosa- und Orangetönen des Sonnenuntergangs.

»Es ist wunderschön, Mom«, sage ich und blicke zu ihr hinüber.

Ihre graue, von tiefen Falten durchzogene Haut gleicht der Rinde eines Baumes – gezeichnet von einem Leben voller Sorgen und Schmerz. Aber sie hat es akzeptiert und pflegte stolz zu sagen: »Je mehr Falten, desto härter das Leben.« Für sie war es eine Auszeichnung, ein Beweis ihrer Kämpfe.

Ihr Brustkorb hebt und senkt sich kaum noch. Ich beobachte es genau, nur um sicherzugehen, dass sie noch atmet. Sie hält ihren Blick auf die untergehende Sonne gerichtet, und ich kann die Sätze hören, die sie letzte Woche zu mir sagte, bevor es ihr zu mühsam wurde, mehr als ein, zwei Worte zu murmeln.

Es gibt nicht viel im Leben, auf das du dich verlassen kannst, aber das hier … darauf kannst du zählen. Sie wird aufgehen, und sie wird untergehen – egal, was passiert. Egal, ob du krank bist oder traurig. Egal, ob Krieg herrscht oder Frieden. Egal, ob du es siehst oder nicht. Diese Sonne. Auf die kannst du dich verlassen.

Selbst in ihren letzten Tagen versuchte sie noch, mich zu lehren, mich zu führen, mir auf ihre Weise Liebe zu zeigen – durch Lektionen und Worte der Weisheit. Ich drücke sanft ihre Hand, damit sie weiß, dass ich noch hier bin. Der leichte Druck scheint sich durch ihren Körper auszubreiten, als würde er selbst die Luft in ihren Lungen zusammenschnüren. Sie beginnt zu keuchen. Ich tauche einen Schwamm in ein Glas Wasser und lasse die Flüssigkeit in ihren leicht geöffneten Mund tropfen. Mom nimmt ihren Blick keine Sekunde von der Sonne. Ich tupfe ihre spröden Lippen mit dem feuchten Schwamm ab und setze mich wieder, während sie nach dem wenigen Atem ringt, der ihr noch bleibt.

Als die Sonne schließlich hinter dem Horizont verschwindet, dreht sie ihren Kopf zu mir. Ich lächle sie an, aber sie lächelt nicht zurück. Ich weiß, dass der Tod nahe ist, denn selbst ihre Präsenz scheint zu verblassen.

»Hi, Mom«, sage ich.

Ich versuche, »Mom« so oft wie möglich zu sagen, denn ich weiß, dass ich dieses Wort nie wieder für jemanden benutzen werde. Es gehört nur ihr. Es gibt keinen Ersatz. Meine Kehle zieht sich zusammen, und mein Atem stockt, als würde sich einer dieser Schluchzer anbahnen, der von ganz tief unten hochkommt, einer, der schmerzt, einer, den du nicht aufhalten kann und der dich bis ins Mark erschüttert. Ich greife nach ihrer Hand und halte sie erneut. Sie fühlt sich kalt an, und ich weiß, was das bedeutet.

Sie schaut mich an oder vielleicht ein wenig über mich hinweg – ich bin mir nicht sicher. In ihren Augen liegt Verwirrung. Sie wusste, dass der Tod kommen würde, aber sein tatsächliches Eintreffen ist immer rätselhaft. Es ist, als stünden wir alle in einer endlosen Schlange und warteten darauf, dass unsere Nummer aufgerufen wird, in dem Glauben, dass dieser Tag niemals kommt – doch das wird er, und das tut er. Sie versucht, sich zu mir zu drehen, aber sie ist zu schwach. Also lehne ich mich näher zu ihr. Nur noch eine halbe Armlänge trennt uns, und ich bemerke, wie sich ihr Atem verändert – von langsam und flach zu hastig. Es ist fast so weit, und es gibt so vieles, das ich ihr sagen möchte. Aber ich weiß, es würde ein ganzes Leben dauern, all diese Worte auszusprechen, also versuche ich, herauszubringen, was ich kann.

»Ich liebe dich, Mom. Danke, dass du mich bekommen hast, dass du mich großgezogen hast, dass du mich geliebt hast, und dafür, dass du wie die Sonne warst … die eine Konstante, auf die ich mich immer verlassen konnte.« Meine Stimme bebt. Es klingt überhaupt nicht so, wie ich es wollte. Mein Gesicht verzerrt sich, und plötzlich sind meine Wangen nass – der Damm bricht mit einem Mal. In ihren Augen flackert etwas auf. Erkenntnis oder etwas...


Jeneva Rose ist eine mehrfache NEW-YORK-TIMES-Bestseller-Autorin, unter anderem mit Home is Where the Bodies Are, You Shouldn't Have Come Here, The Perfect Marriage, One of Us Is Dead und The Perfect Divorce. Ihre Bücher wurden in mehr als zwei Dutzend Sprache übersetzt und für Film und Fernsehen optioniert. Ursprünglich aus Wisconsin, lebt sie momentan mit ihrem Ehemann Drew und ihren sturen Englischen Bulldoggen, Winston and Phyllis, in Chicago.



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