Rose | One of us is dead | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

Rose One of us is dead

Der fesselnde Thriller der Millionen-Bestsellerautorin Jeneva Rose über Freundschaft und tödliche Geheimnisse
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-95762-396-6
Verlag: Lago
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Der fesselnde Thriller der Millionen-Bestsellerautorin Jeneva Rose über Freundschaft und tödliche Geheimnisse

E-Book, Deutsch, 320 Seiten

ISBN: 978-3-95762-396-6
Verlag: Lago
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Manche Freundschaften enden tödlich ... In Buckhead, einem Vorort mit teuren Villen, beginnt die glänzende Fassade des High-Society-Freundeskreis zu bröckeln: Shannon, einst das unangefochtene It-Girl, wurde von ihrem Mann für eine jüngere Frau verlassen - und sinnt auf Rache. Crystal, die neue Ehefrau, merkt zu spät, dass sie Teil eines gefährlichen Netzes aus Intrigen und Verrat geworden ist. Gleichzeitig kämpft Olivia mit allen Mitteln darum, Shannons früheren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Und Jenny, die Besitzerin der exklusiven Glow Beauty Bar, hütet die dunklen Geheimnisse ihrer Kundinnen ... Als eine von ihnen tot aufgefunden wird, geraten alte Loyalitäten ins Wanken und aus Freundschaft wird ein gefährliches Spiel, bei dem man niemandem mehr trauen kann ... Ein mörderischer Thriller, in dem Freundschaften auf die Probe gestellt werden und Rivalinnen über Grenzen gehen ...

Jeneva Rose ist die »New York Times«-Erfolgsautorin von »Liebe stirbt leise - The Perfect Marriage«. Ihre Werke wurden für Film und Fernsehen optioniert und in mehr als zwei Dutzend Sprachen übersetzt. Ursprünglich aus Wisconsin stammend, lebt sie derzeit mit ihrem Mann und ihrer sturen englischen Bulldogge in Chicago.
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2
Jenny


Drei Wochen vor dem Mord

Olivia ließ ihren straffen, knackigen Hintern in meinen Stuhl plumpsen und warf ihre übergroße Hermès-Tasche auf den Boden. Ihr langes, üppiges, kastanienbraunes Haar strich mir übers Gesicht, als sie es achtlos über die Schulter warf. Dank mir war es durchzogen von der perfekten Mischung aus dunklen und hellen Strähnen. Sie trug einen roten Jumpsuit, der kaum Raum für Fantasie ließ. Olivia trug immer irgendeinen Rotton, sei es ihr komplettes Outfit, ein auffälliger Lippenstift oder ein markantes Accessoire. Rot war ihre Kraftfarbe, ihre Sicherheitsdecke. Man hätte sie nicht einmal tot in etwas anderem gesehen als in Louboutins mit roten Sohlen.

Während ich ihr ein frisch gereinigtes Umhangtuch umlegte, betrachtete sich Olivia im Spiegel mit reiner, unverhohlener Bewunderung. Sie drehte den Kopf hin und her, begutachtete ihre perfekt geformte Nase, die überspritzten, prallen Lippen und ihre hohen Wangenknochen. Wenn man eine brünette Barbie auf Lebensgröße aufblasen würde, sähe sie aus wie Olivia. Ich konnte erkennen, dass sie mit ihrem Aussehen zufrieden war, sie schenkte sich selbst ein leichtes Lächeln, das Veneers entblößte, die heller strahlten als eine Hundert-Watt-Glühbirne. Ich war seit Jahren ihre Friseurin, Visagistin, Nageldesignerin, Waxing-Fee, Bräunungsspezialistin, Lash-Stylistin und noch so vieles mehr. Und im Laufe der Zeit hatte ich beobachtet, wie ihre Lippen immer praller, ihre Wangenknochen immer höher und ihre Haut immer glatter wurden. Ihr Gesicht war in ständiger Bewegung, wie tektonische Platten.

»Was machen wir heute?«, fragte ich, während ich vorsichtig einen Kamm durch ihr weiches Haar zog und sie dabei im Spiegel ansah. Ich wusste natürlich längst, was sie wollte, aber Kundenservice 101 besagt: Immer die Kunden sagen lassen, was sie möchten. Also wartete ich. Sie hob nur einen Finger, während sie wie wild auf ihrem Handy tippte.

Olivia und ich waren in jeder Hinsicht Gegensätze. Während ihr Haar dunkel und lang war, war meines erdbeerblond, wellig und reichte mir bis zu den Schultern. Ihre Gesichtszüge waren hart und markant, meine weich und rund. Ihre Augen waren schokoladenbraun, meine eisblau. Ihr Gesicht war makellos, meins übersät mit Sommersprossen. Olivia legte das Handy in ihren Schoß, sah mich kurz an und widmete sich dann wieder der wichtigsten Person in ihrem Leben: Olivia.

»Ansatz und Spitzen schneiden, und ich brauche ein Waxing. Dean kommt heute Abend nach Hause.« In ihren Augen funkelte es, und in ihrer Stimme lag ein Hauch Aufregung wie bei einem Schulmädchen, das von seiner ersten großen Liebe spricht. Dean und Olivia Petrov waren seit über zehn Jahren verheiratet, und ich war überrascht, dass zwischen ihnen überhaupt noch ein Funke lodern konnte. Andererseits sind toxische Beziehungen perfekt für extreme Höhen und Tiefen.

»Dann müssen wir dafür sorgen, dass du absolut perfekt bist.«

»Ich bin schon perfekt«, schnappte Olivia.

Ich lächelte und nickte. Über die Jahre hatte ich gelernt, dass das der beste Umgang mit schwierigen Kundinnen war, und Olivia war die Königin unter ihnen.

»Aber du machst mich immer noch perfekter als perfekt«, fügte sie hinzu.

Olivia hatte ein echtes Talent dafür, sich selbst zu loben, bevor sie anderen ein Kompliment machte. Genauso war es mit Schmeicheleien und Seitenhieben. Ich hatte eigens für sie den Begriff »Schmeichelhieb« erfunden. Es war, als hätte sie ihre ganz eigene, grausame Sprache entwickelt. Man merkte oft nicht einmal, dass sie einen beleidigte, denn ihre Worte kamen daher wie ein Geschenk mit hübscher Schleife.

Das Beste an meinem Job war, Frauen ein gutes Gefühl zu geben. Ich liebte diesen Moment, wenn ihre Gesichter nach meiner Behandlung aufleuchteten. »Beauty Glow« nannte ich das, daher auch der Name meines Salons: Glow Beauty Bar. Olivia war eine der wenigen Kundinnen, die dieses Strahlen ohnehin immer hatte, deshalb machte es weniger Spaß, mit ihr zu arbeiten, aber sie zahlte gut und allein ihre Beauty-Behandlungen hatten mir die Wohnung über dem Salon finanziert.

»Was habt ihr heute Abend so vor?«, fragte ich.

Olivia sah von ihrem Handy auf. »Ein bisschen dies und ein bisschen das.« Sie zwinkerte.

Sie hielt sich immer für so geheimnisvoll, aber ihre Textnachrichten verrieten ziemlich genau, was sie heute vorhatte. Ich nickte und begann mit dem Anmischen der Farbe.

»Ich liebe deine Sommersprossen, Jenny. Aber hast du mal überlegt, ein Full-Coverage-Make-up zu tragen?« Olivia musterte mein Gesicht.

Schmeichelhieb.

»Früher mal, aber Sommersprossen sind jetzt im Trend«, erwiderte ich mit einem Lächeln. »Viele Frauen malen sie sich inzwischen sogar auf.«

Sie zuckte mit den Schultern und starrte wieder auf ihr Handy, durchforstete ihre stark bearbeiteten Instagram-Bilder. »Wenn du meinst.«

So sehr ich mein Geschäft liebe, manchmal denke ich, dass es früher einfacher war. Ich musste mich nicht mit High-Maintenance-Kundinnen herumschlagen. Ich eröffnete die Glow Beauty Bar vor fünf Jahren. Es war immer mein Traum gewesen, einen kleinen Full-Service-Salon zu führen, aber glamourös war er anfangs nicht. Die Farbe blätterte von den Wänden, das Mobiliar war zusammengewürfelt und gebraucht, das Equipment alt und meine Kundschaft bestand aus älteren Damen, die zufällig von der Straße hereinschneiten. Ich kämpfte mich so durch, bis Olivia vor etwa drei Jahren mit einem Haar-Notfall in den Laden kam. Offenbar war ihre Stammfriseurin nach New York gezogen, und der Ersatz hatte ihr die Farbe komplett ruiniert. Ich war ihre Rettung. Sie erzählte ihren elitären Freundinnen von mir und mein Salon verwandelte sich von einem Billig-Friseurladen, der gerade so überlebte, in eine exklusive Beauty-Adresse für die Upper Class von Buckhead. Ich erweiterte um zwei Sonnenbänke, eine Spraytan-Kabine, eine Maniküre- und Pediküreecke, einen Waxing-Raum, eine Make-up-Bar, eine Sitzecke und eine Bar für Wein und Champagner. Kurz gesagt: Was auch immer sie wollten, ich machte es möglich. Heute gibt es sogar eine Warteliste, um überhaupt Kundin werden zu dürfen. Ich nehme nur 25 Vollzeitkundinnen an. Und mit Vollzeit meine ich: Sie müssen mindestens acht Behandlungen pro Monat in Anspruch nehmen. Tun sie das nicht, werden sie entweder aus dem Kundenstamm entfernt oder auf die Warteliste zurückgestuft. Es ist extrem exklusiv. Und extrem teuer.

»Wirst du in absehbarer Zeit Gesichtsbehandlungen anbieten?« Olivia zog an ihrer Haut.

Sie bewegte sich nicht. Ihr Gesicht bewegte sich nie, dank ihrer regelmäßigen Botox-Sitzungen.

»Hatte ich nicht vor«, sagte ich.

»Genau deshalb brauchst du mich. Jemanden, der das große Ganze im Blick hat. Du solltest eine Kosmetikerin einstellen. Einige deiner Kundinnen werden bald ernsthafte Anti-Aging-Behandlungen brauchen, so wie Shannon.« Olivia versuchte, eine Augenbraue zu heben, aber es gelang ihr nicht, stattdessen verengten sich ihre Augen nur ein wenig.

Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln und konzentrierte mich wieder auf ihr Haar. Olivia hielt sich für die Alleininhaberin von Glow. Leider war sie nur eine stille Teilhaberin, aber ich hoffte, in spätestens drei Jahren ihren Anteil zu kaufen. Sie war viel zu fordernd. Ich war ihr dankbar, dass sie den Salon gerettet hatte, aber irgendwie hatte sie ihn auch genutzt, um ihren gesellschaftlichen Status aufzupolieren. Der Salon war zum persönlichen Treffpunkt meiner Kundinnen geworden, ihr zweites Zuhause, fernab ihrer Villen. Olivia und ihre Freundinnen behandelten ihn wie ihr eigenes Wohnzimmer: Sie veranstalteten hier Buchclubs, Weinabende, Tratschrunden und Komiteesitzungen.

Ihr Handy vibrierte, sie hob es auf und tippte wieder wie wild. Ich fing beim Auftragen der Farbe auf ihren Ansatz einzelne Textnachrichten auf. Wenn meine Kundinnen nicht gerade mit mir redeten, telefonierten sie oder schrieben Nachrichten. Aus Angst, auch nur ein einziges heißes Gerücht zu verpassen. Es war schwer, das zu ignorieren, nicht zu kombinieren, nicht herauszufinden, was bei diesen Frauen wirklich vorging.

»Und wo ist Dean gewesen?«, fragte ich.

Der zweitbeste Teil meines Jobs war es, mich mit meinen Kundinnen zu unterhalten. Sie erzählten mir alles, manchmal unbeabsichtigt, aber sie taten es. Ihre Hoffnungen, Träume, Misserfolge, Sorgen, Probleme, Unsicherheiten ... alles. Ich mochte es, sie kennenzulernen. Ich fühlte mich, als wäre ich Teil ihres Lebens, auch wenn ich es nicht war. Das ließ die Arbeit weniger wie Arbeit erscheinen, sondern mehr wie ein tägliches Treffen unter Freundinnen. Ich war gut im Fragenstellen und noch besser im Zuhören. Ich hasste es, im Mittelpunkt zu stehen, also war das die perfekte Kombination, denn meine Kundinnen redeten liebend gern, ganz besonders über sich selbst.

»Oh ... ähm ... ehrlich gesagt, keine Ahnung«, sagte sie. »Er ist manchmal wie ein streunender Hund. Man kann kaum den Überblick behalten«, fügte sie lachend hinzu.

Olivia und Dean gehörten zu den einflussreichsten und mächtigsten Leuten in Buckhead, für sie zählte vor allem der äußere Schein. Obwohl ich sie nun seit drei Jahren kannte, hatte ich keine Ahnung, was Dean beruflich machte, und ich glaube, sie wusste es auch nicht. Solange ihr monatliches Geld floss, interessierte es sie nicht. Gerüchten zufolge steckte er in irgendwelchen dubiosen Schmuggelgeschäften, aber wenn man ihn fragte, sprach er von Logistik.

»Apropos streunende Hunde,...


Rose, Jeneva
Jeneva Rose ist eine Nr. 1-New York Times-Bestsellerautorin und schrieb mehrere Romane, darunter der millionenfach verkaufte Bestseller The Perfect Marriage. Ihre Werke wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und für Film und Fernsehen adaptiert. Sie lebt in Wisconsin mit ihrem Mann Drew und ihren sturen englischen Bulldoggen Winston und Phyllis.

Jeneva Rose ist eine Nr. 1-New York Times-Bestsellerautorin und schrieb mehrere Romane, darunter der millionenfach verkaufte Bestseller The Perfect Marriage. Ihre Werke wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und für Film und Fernsehen adaptiert. Sie lebt in Wisconsin mit ihrem Mann Drew und ihren sturen englischen Bulldoggen Winston und Phyllis.



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