Paulus' Besuch in Athen, insbesondere die Areopagrede, ist eine der bekanntesten Textstellen der frühen christlichen Literatur. Es handelt sich hierbei um die wichtigste Rede des Paulus vor einem heidnischen Publikum in der Apostelgeschichte und sie fungiert als literarischer Höhepunkt der gesamten Erzählung. Kritische Analysen nennen sie eklektisch, eine Ad-hoc-Mischung aus griechischen und jüdischen Elementen. Clare K. Rothschild untersucht, wie die Verknüpfung von Volkstraditionen des zweiten Jahrhunderts rund um den kretischen Propheten Epimenides die scheinbar unzusammenhängenden Komponenten der Apostelgeschichte 17 erklärt. Ihre Analyse deckt Übereinstimmungen zwischen Epimenidea und dem lukanischen Paulus auf, welche nicht auf den Altar für "einen unbekannten Gott" und das Sprichwort: "Denn in ihm leben, weben und sind wir" (17,28 a) beschränkt sind. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die Episode von Paulus in Athen, neben populärphilosophischen Wertvorstellungen, beliebte "religiöse" Topoi verwendet, um das zentrale Ziel der Erzählung zu bekräftigen.
Rothschild
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Weitere Infos & Material
Chapter 1: Introduction - Chapter 2: History of Research - Chapter 3: Text and Translation - Chapter 4: Epimenidea in the First Two Centuries CE - Chapter 5: The Areopagus Speech - Chapter 6: Bracketing the Areopagitica - Chapter 7: Acts and Epimenidea - Chapter 8: God in Transit: Paul Transfers Christianity to Athens - Chapter 9: Conclusion
Rothschild, Clare K.
Born 1964; 1986 BA University of California, Berkeley; 1992 MTS Harvard University; 2003 PhD University of Chicago; 2006 postdoctoral fellow Alexander von Humboldt Foundation at Ludwig-Maximilians-Universität München; currently Professor of Scripture, Department of Theology, Lewis University (USA) and Professor Extraordinary, Department Ancient Studies at Stellenbosch University (South Africa).