Ruttan | Happy End für einen Prinzen? | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 052021, 144 Seiten

Reihe: Julia

Ruttan Happy End für einen Prinzen?


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7337-1860-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 052021, 144 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-7337-1860-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vom ersten Moment an prickelt es erregend, als Lev die hinreißende Imogen bei einem Ärztekongress in Toronto trifft. Spontan entführt er sie auf die Dachterrasse seines Luxushotels und verführt sie zu Champagnerküssen unterm Sternenhimmel. Aber kaum hat er eine Liebesnacht mit ihr verbracht, muss er sie verlassen. Niemand - auch sie nicht - darf wissen, dass er ein Prinz ist! Doch als er wegen Unruhen in seiner Heimat untertauchen muss, trifft er Imogen überraschend wieder. Größer als die Furcht vor Entdeckung ist nur sein Verlangen nach ihrer Nähe ...



Amy Ruttan ist am Stadtrand von Toronto in Kanada aufgewachsen. Sich in einen Jungen vom Land zu verlieben, war für sie aber Grund genug, der großen Stadt den Rücken zu kehren. Sie heiratete ihn und gemeinsam gründeten die beiden eine Familie, inzwischen haben sie drei wundervolle Kinder. Trotzdem hat Amy es nach der Geburt ihres zweiten Kindes geschafft, sich Zeit zu nehmen, um sich ihren langjährigen Traum zu erfüllen: Sie schrieb ihren ersten Liebesroman! Davon hatte sie geträumt, seit sie zum ersten Mal ein solches Buch von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte und von der romantischen Geschichte und dem gutaussehenden Helden verzaubert worden war. Heute vermag sie es selbst, ihre Leser mit magischen Worten zu verzaubern - und das, obwohl ihre Kinder die Autorin auch oft als persönliche Taxifahrerin und Köchin beanspruchen.
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1. KAPITEL

Toronto, Ontario

Sie kam zu spät.

Imogen hasste es, sich zu verspäten, noch dazu am ersten Tag des Ärztekongresses, ausgerechnet zum ersten Workshop. Für den war sie extra angereist, der war der Hauptgrund für ihre Teilnahme an der Tagung. Ohne die Aussicht auf diesen Workshop wäre sie in Yellowknife geblieben, ihrem sicheren Hafen, wo sie alle Abläufe kannte, ihre Patienten, ihre Arbeit.

Leise schlüpfte sie durch die Tür und hoffte, dass niemand ihr verspätetes Erscheinen bemerkte. Verlegen suchte sie nach einem freien Platz in einer der hinteren Reihen.

„Dr. Hayes?“

Sie zuckte zusammen.

„Ja, tut mir leid“, murmelte sie betroffen.

Der Leiter des Workshops schien nicht beeindruckt. „Kommen Sie hierher zu Gruppe fünf. Die anderen haben bereits ohne Sie angefangen.“

Rot angelaufen vor Verlegenheit schlich Imogen zu Gruppe fünf und setzte sich. Ihre beiden Ärztekollegen erklärten ihr kurz, was sie bisher gemacht hatten, und ließen sie deutlich spüren, dass sie über ihre Unpünktlichkeit verärgert waren. Die Situation war ihr schrecklich peinlich. Sie hasste es, im Mittelpunkt zu stehen, und ihr verspäteter Auftritt hatte genau das bewirkt.

Allen, ihr Ex-Freund, hatte das Scheinwerferlicht genossen. Sie nicht. Sie kümmerte sich lieber um ihre Patienten, und sie liebte das Leben im kleinen Yellowknife. Allen aber hatte nach Höherem gestrebt und das Kaff, wie er es nannte, hinter sich gelassen.

Und mich …

Mit gesenktem Kopf saß sie neben den beiden Kollegen, als erneut die Stimme des Leiters erklang. „Noch ein Nachzügler! Ich hoffe, das wird hier nicht zur Gewohnheit. Sie auch bitte in Gruppe fünf.“

Erleichtert blickte sie auf, um zu sehen, wer der andere Störenfried war. Fast wäre ihr der Mund offen stehen geblieben bei dem Anblick, der sich ihr bot.

Der Neuankömmling war fast einsneunzig groß, breitschultrig, blauäugig und vollbärtig. Er erinnerte sie an die Wikinger auf den Titelseiten der Liebesromane im Haus ihrer Tante. Der Mann sah aus, als käme er geradewegs aus einem dieser Bücher.

Sie war mit ihren fast Einsachzig selbst recht groß und fand nicht oft jemanden, bei dem sie ihre High Heels tragen konnte. Allen, der eine gute Handbreit kleiner war als sie, hatte es gehasst, wenn sie hohe Absätze trug.

Der Neue ließ sich freundlich lächelnd neben ihr nieder. Als er sie ansah, hatte sie das Gefühl, er könne jeden ihrer Gedanken lesen.

Sie konnte nur hoffen, dass sie nicht errötete. Das wäre ihr noch peinlicher gewesen. Trotz der voll aufgedrehten Klimaanlage des Tagungshotels fand sie es auf einmal schrecklich heiß im Raum.

„Ich bin Dr. Hayes“, wisperte sie, „und ich bin auch zu spät gekommen.“

Er lächelte. „Dr. Vanin.“

Er sprach mit einem leichten Akzent, den sie nicht recht einordnen konnte, aber zum Reden war ohnehin keine Zeit. Sie mussten beide ihren Arbeitsrückstand aufholen.

Schweigend studierten sie die Arbeitsanweisungen, nach denen sie einen Gallenstein mit Hilfe eines Roboters entfernen sollten. Glücklicherweise fühlte sie sich auf diesem Gebiet zu Hause. Sie galt als eine der besten Chirurginnen in den Northwest Territories.

„Haben Sie diese Technologie schon einmal benutzt?“, fragte Dr. Vanin.

„Mit einem Roboter habe ich noch nicht gearbeitet. Gewöhnlich mache ich solche Operationen minimalinvasiv mit einem Endoskop.“

Er nickte sichtlich beeindruckt. „Mit solchen Verfahren bin ich nicht besonders vertraut. Meine Spezialität ist Unfallchirurgie. Ich bin hier, um mich weiterzubilden.“

„Kein Problem.“ Imogen trat neben ihn. Ihr Herz klopfte wie das eines jungen Mädchens beim ersten Date. Es war verrückt, aber dieser Mann hatte etwas an sich, das ihre Selbstkontrolle in Gefahr brachte.

Die Kontrolle zu verlieren, mochte sie überhaupt nicht. Kontrolle beschützte sie und hatte sie zu dem gemacht, was sie heute war.

Schon jetzt bereute sie, dass sie ihm ihre Hilfe angeboten hatte. Sie stellte nicht gern ihre Fähigkeiten in den Vordergrund. Allen, ihr Ex, war jedes Mal wütend geworden, wenn sie mehr Anerkennung bekam als er.

Allen ist nicht hier, er ist Geschichte, rief sie sich stumm zur Ordnung.

„Wenn ich zu aufdringlich …“, begann sie verlegen.

„Aber nein! Ich lerne gern von Kolleginnen mit mehr Erfahrung.“

Sie errötete. „Also gut.“

Die Joysticks des Roboterarms, mit dem sie an der Simulationspuppe den Gallenstein entfernen sollten, schienen ihm keine Schwierigkeiten zu bereiten. Er lernte schnell.

„Was für eine Naht benutzen Sie in einem solchen Fall?“, fragte er schließlich.

„Ich mache gewöhnlich einen Laufstich mit absorbierbarem Nahtmaterial. Das wird gut halten. Das Letzte, was ein Patient braucht, ist ein Leck, das zu einer Sepsis führen würde.“

„Zeigen Sie mir, wie Sie das machen?“, bat er. Er stand auf, und sie übernahm seinen Platz. Diese Art von Naht konnte sie mit verbundenen Augen machen.

„Sie machen das so routiniert“, stellte er fest.

„Vielen Dank.“

„Kein Grund, mir zu danken. Es ist die Wahrheit“, beharrte er.

Sie errötete erneut. „Dennoch vielen Dank.“

Imogen konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal von jemandem gelobt worden war. Außer von ihrem Vater, aber der zählte nicht. Der war voreingenommen.

Allen hatte sie nie gelobt. Allerdings hatten sie auch nicht oft zusammengearbeitet. Sie hatten als Konkurrenten begonnen und sich dann auf eine flammende Romanze eingelassen. Als er das Leben im Norden und ihre wachsende Popularität bei den Patienten nicht länger ertragen konnte, war er verschwunden.

Imogen hatte sich geschworen, sich nie wieder auf ein Date mit einem anderen Arzt einzulassen.

Allerdings hatte sie bei ihrem Arbeitspensum in Yellowknife auch gar keine Zeit für Verabredungen. Sie dachte nicht einmal darüber nach, und das war auch gut. So konnte sie nicht wieder verletzt werden.

Warum denkst du jetzt an so etwas, du dumme Kuh?, schimpfte sie innerlich mit sich selbst. Sie war nicht zu diesem Kongress gekommen, um Männer kennenzulernen, sondern um zu arbeiten. Auch wenn Jeanette, ihre Freundin und zugleich Chefin, sie aufgefordert hatte, sie solle sich in der großen Stadt ein wenig amüsieren. Das Äußerste, was vielleicht infrage kam, war ein Kaffee mit Dr. Vanin in der Pause.

Doch als sie aufblickte, hatte er bereits den Raum verlassen. Ein wenig war sie enttäuscht, aber vielleicht war es so am besten.

Während der ganzen Woche sah Imogen diesen Dr. Vanin, und sosehr sie auch versuchte, ihm aus dem Weg zu gehen, schien er wie zufällig immer in ihrer Nähe zu sitzen. Aber sobald die Veranstaltung endete, verschwand er. Auch wenn sie ihn außerhalb der Workshops beim Kongress sah, schien er immer für sich allein zu sein. Er war wahrlich nicht sehr gesellig, dafür klug und kenntnisreich und verdammt sexy.

Als sie am Ende der Konferenz die Hotelbar für ein letztes geselliges Beisammensein betrat, fand sie ihn trübsinnig grübelnd am Tresen vor. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen und trat zu ihm. Es war eigentlich nicht ihre Art, von sich aus auf andere zuzugehen, aber in diesem Fall konnte sie es als Networking bezeichnen. Er war schließlich ein Berufskollege, und sie war nicht auf ein Date aus. Vermutlich würde sie ihn auch nie wiedersehen. Sie wollte nur mit jemandem reden, der interessant aussah … und verdammt sexy.

Sie fühlte sich ein wenig flau, als sie ihn ansprach. „Dr. Vanin … Lev, nicht wahr?“

Er drehte sich auf seinem Barhocker herum und lächelte sie an. „Ja. Und Sie sind Dr. Hayes, wenn ich mich recht erinnere.“

„Ja, aber Sie können mich Imogen nennen. Darf ich mich setzen?“

Er nickte und deutete auf den leeren Barhocker neben sich. Plötzlich fühlte sie sich sehr unbehaglich.

Sag etwas!

„Wir scheinen dieselben Workshops besucht zu haben. Was für ein Zufall, nicht wahr?“ Sie krümmte sich innerlich bei dieser platten Eröffnung.

„Ja, so ist es“, erwiderte er. In seinen Augen leuchtete es auf, und sie hoffte, dass er ihre Unbeholfenheit nicht albern fand.

„Woher kommen Sie?“, fragte sie.

„Ich komme aus Chenar.“

„Wo genau ist das nochmal?“ Es klang irgendwie europäisch, aber sie war sich nicht sicher.

Er nickte lächelnd, als würde ihm diese Frage häufig gestellt. „Es ist ein kleines Land in Nordosteuropa. Es wurde einst von Wikingern gegründet, die den Zugang zur chinesischen Seidenstraße nicht auf dem Seeweg, sondern auf dem Landweg suchten. Deshalb wirken die Menschen in Chenar eher nordisch als russisch.“

„Jetzt erinnere ich mich. Ich war schon einmal dort, aber das ist lange her.“

Sein Lächeln wurde intensiver. „Sie waren schon einmal dort? Wie ungewöhnlich.“

„Mein Vater ist in meiner Jugend viel mit mir gereist.“

„Reist Ihr Vater noch immer?“

„Nein. Er ist vor ein paar Jahren gestorben.“

Als Imogen an ihren Vater dachte, musste sie schlucken. Ein Schlaganfall hatte ihn plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen. Sie selbst war gerade weiter nördlich in Nanavut gewesen. Es schmerzte sie heute noch, dass sie nicht bei ihm gewesen war, als er starb. Er war alles, was sie an Familie hatte. Fast ihr ganzes Leben lang hatte es nur sie beide gegeben. Der Gedanke...



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