Sackmann / Jonda / Reinhold | Demographie als Herausforderung für den öffentlichen Sektor | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 310 Seiten, eBook

Sackmann / Jonda / Reinhold Demographie als Herausforderung für den öffentlichen Sektor

E-Book, Deutsch, 310 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-90911-0
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: Wasserzeichen (»Systemvoraussetzungen)



Demographischer Wandel ist ein zentrales Zukunftsproblem. Vorhersagen prognostizieren dem öffentlichen Sektor aufgrund demographischer Entwicklungen eine Überalterung der Arbeitskräfte, Facharbeitermangel, verschlechternde Haushalte und eine allgemeine Einschränkung des öffentlichen Sektors. Aber werden diese dramatischen Konsequenzen wahr werden? Der Gegenstand des Buches sind soziale Antworten auf Probleme demographischer Alterung am Beispiel des Arbeitsmarktes des öffentlichen Sektors.

Prof. Dr. Reinhold Sackmann, Dr. Bernadette Jonda und Maria Reinhold arbeiten am Institut für Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Mit Beiträgen von:
Walter Bartl, Thomas Edeling, Dirk Freigang, Elzbieta Golata, Gabriela Grotkowska, Peter Haug, Bernadette Jonda, Berndt Keller, Gerhard Kempkes, Katarzyna Kopycka, Burkart Lutz, Dominika Pawleta, Christian Rademacher, Maria Reinhold, Reinhold Sackmann, Walter Siebel, Jochen Stopper, Piotr Wróblewski.
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1;Inhaltsverzeichnis;5
2;Einleitung;8
2.1;Demographie als Herausforderung;9
2.1.1;Literatur;15
2.2;Konsequenzen der demographischen Entwicklung für den öffentlichen Dienst;17
2.2.1;1. Demographische Entwicklung und variierender Leistungs- und Personalbedarf im öffentlichen Sektor;17
2.2.2;2. Neuartige demographische Bedingungen von Personalwirtschaft und Personalentwicklung;20
2.2.3;3. Wie kann und wird es weitergehen?;22
2.3;Demographische Entwicklungen in Polen und in Deutschland im Vergleich;25
2.3.1;1. Alterung der Gesellschaft – unabhängig von territorialen Differenzierungen;25
2.3.2;2. Änderungen im Bereich der Bevölkerungsstruktur;27
2.3.3;3. Änderungen der Geburtenhäufigkeit;36
2.3.4;4. Änderungen der Heiratshäufigkeit, Scheidungsraten sowie Haushaltsstruktur;40
2.3.5;5. Lebenserwartung;43
2.3.6;6. Zusammenfassung;44
2.3.7;Literatur;45
2.4;Demographischer Wandel und der Arbeitsmarkt des öffentlichen Sektors;47
2.4.1;1. Einleitung;47
2.4.2;2. Challenge und Response als theoretisches Modell;49
2.4.3;3. Transformation als Zusammenspiel von Challenge und Response;53
2.4.4;4. Beispiele für empirisches Material;62
2.4.5;5. Zusammenfassung;66
2.4.6;Literatur;67
3;Arbeitsmärkte des öffentlichen Sektors: Herausforderungen und Flexibilität;71
3.1;Wandel der Arbeitsbeziehungen im öffentlichen Dienst: Entwicklungen und Perspektiven;73
3.1.1;1. Einleitung und Problemstellung: Ende einer Ära?;73
3.1.2;2. Die korporativen Akteure – und ihre Probleme;75
3.1.3;3. Der Kompromiss – und seine Folgen;84
3.1.4;4. Schluss: Über den Tag hinaus;91
3.1.5;Literatur;93
3.2;Beschäftigungsflexibilität im öffentlichen Sektor in Polen;95
3.2.1;1. Beschäftigung im öffentlichen Sektor in Polen – Allgemeine Trends;95
3.2.2;2. Beschäftigungsstruktur des öffentlichen Sektors in Polen – ausgewählte Fragestellungen;99
3.2.3;3. Faktische Beschäftigungsflexibilität im öffentlichen Sektor;103
3.2.4;4. Schlussfolgerungen;118
3.2.5;Literatur;120
3.3;Der polnische Lehrerarbeitsmarkt im Spiegel der Flexibilitätsdebatte;121
3.3.1;1. Einleitung – eine kurze Geschichte des Flexibilitätsbegriffs;121
3.3.2;2. Ein definitorischer Rahmen;123
3.3.3;3. Gedanken zur Bestimmung des Flexibilitätsausmaßes;127
3.3.4;4. Flexibilität der Beschäftigungsverhältnisse im öffentlichen Sektor;131
3.3.5;5. Flexibilität auf dem polnischen Lehrerarbeitsmarkt – Versuch einer Analyse;133
3.3.6;6. Zusammenfassung;141
3.3.7;Literatur;142
3.4;Institutionelle Umbrüche im öffentlichen Sektor: Das Ende der kommunalen Daseinsvorsorge?;145
3.4.1;1. Kommunale Unternehmen im Kontext von Daseinsvorsorge und kommunaler Selbstverwaltung;146
3.4.2;2. Verselbständigung und Ausgliederung aus der Verwaltung;147
3.4.3;3. Privatisierung kommunaler Unternehmen;151
3.4.4;4. Die politische und wirtschaftliche Bedeutung kommunaler Unternehmen vor Ort;155
3.4.5;5. Identitätswandel kommunaler Unternehmen;158
3.4.6;6. Privatisierung und politische Handlungsfähigkeit der Kommunen;160
3.4.7;Literatur;162
3.5;Privatisierung kommunaler Leistungen – Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren für die Entstaatlichung kommunaler Leistungen;163
3.5.1;1. Einleitung;163
3.5.2;2. Wohlfahrtsmaximierendes Güterangebot;165
3.5.3;3. Gründe für die Abweichungen vom wohlfahrtsökonomischen Ideal des Güterangebots;166
3.5.4;4. Bewertung des aktuellen Aufgabenspektrums der Kommunen am Beispiel Sachsen- Anhalts;168
3.5.5;5. Privatisierung kommunaler Leistungen als Lösungsansatz?;172
3.5.6;6. Empirische Befunde zu Privatisierung und Effizienz kommunaler Leistungen;175
3.5.7;7. Schlussfolgerungen;177
3.5.8;Literatur;179
4;Demographie als Herausforderung der Kommunen: Bewältigungsstrategien;182
4.1;Demographischer Wandel und personalpolitischer Response in Kommunen;183
4.1.1;1. Einleitung – demographischer Wandel als Thema der Öffentlichkeit;183
4.1.2;2. Probleme und ihre Bewältigung in Organisationen;185
4.1.3;3. Hypothesen zu personalpolitischen Bewältigungsstrategien;190
4.1.4;4. Personalpolitische Bewältigung am Beispiel einer stark schrumpfenden Kommune;193
4.1.5;5. Zusammenfassung und Diskussion der Ergebnisse;202
4.1.6;Literatur;203
4.2;Kooperation zwischen Gemeinden als Handlungsstrategie;207
4.2.1;1. Ausgangssituation und Problemstellung: Interkommunale Kooperation als Handlungsstrategie im Umgang mit dem demographischen Wandel?;207
4.2.2;2. Interkommunale Kooperation: Bedeutung, Rahmenbedingungen, Voraussetzungen;209
4.2.3;3. Kommunalpolitik im demographischen Wandel;219
4.2.4;4. Schlussfolgerungen: Interkommunale Kooperation im demographischen Wandel – eine Herausforderung für die Lern- und Anpassungsfähigkeit des kommunalpolitischen Systems;223
4.2.5;Literatur;224
4.3;Hindernisse interkommunaler Kooperation unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Vergaberechts;227
4.3.1;1. Hindernisse interkommunaler Kooperation;227
4.3.2;2. Rechtliche Risiken;230
4.3.3;3. Auswirkungen des EU-Vergaberechts auf interkommunale Kooperation;231
4.3.4;4. Schlussbemerkung;238
4.4;Einfache Modellrechnungen zu den zukünftigen Auswirkungen des demographischen Wandels auf die öffentlichen Kommunalhaushalte in Deutschland;241
4.4.1;1. Einleitung;241
4.4.2;2. Die demographische Entwicklung in Deutschland bis 2030;241
4.4.3;3. Die Methodik der Altersstrukturkostenprofile;245
4.4.4;4. Empirische Vorgehensweise und Ergebnisse;248
4.4.5;5. Fazit und Ausblick;252
4.4.6;Literatur;253
4.5;Zentrierung als Untersuchungsinstrument zur Evaluation von Bewältigungsstrategien;257
4.5.1;1. Evaluation von Verwaltungspolitik: Eine Problemskizze;257
4.5.2;2. Bewältigungsstrategien als Evaluationsgegenstand;258
4.5.3;3. Evaluation kommunaler Verwaltung;259
4.5.4;4. Abhilfe durch Zentrierungen?;261
4.5.5;5. Schlussbemerkungen;267
4.5.6;Literatur;267
4.6;Arbeitsmarkt und Kommunen in Oberschlesien: Chorzów – eine Stadt im Wandel;269
4.6.1;1. Einleitung;269
4.6.2;2. Entwicklungsstrategien und Änderungen der kollektiven Identität;271
4.6.3;3. Berufliche Traditionen und Beamtenherrschaft;274
4.6.4;4. Die Kommune und die lokale Entwicklung;274
4.6.5;5. Kreisarbeitsamt;276
4.6.6;6. Bildung;277
4.6.7;7. Auslandsmigrationen in Vergangenheit und Gegenwart;279
4.6.8;8. Metropole;280
4.6.9;Literatur;282
5;Rückblick und Ausblick;284
5.1;Über sozialwissenschaftliche Verkürzungen und politische Denkhemmungen in der Diskussion zum demographischen Wandel;285
5.1.1;1. Schrumpfen und kommunale Personalpolitik;286
5.1.2;2. Die „Demographisierung sozialer Probleme“;288
5.1.3;4. Unbezahlbare Sozialversicherungssysteme;291
5.1.4;5. Verschärfung der regionalen Ungleichgewichte;292
5.1.5;6. Zunahme politischer Konflikte.;293
5.1.6;Literatur;302
6;Personenregister;303
7;Sachregister;307
8;Verzeichnis der Autorinnen und Autoren;309

Demographie als Herausforderung.- Konsequenzen der demographischen Entwicklung für den öffentlichen Dienst.- Demographische Entwicklungen in Polen und in Deutschland im Vergleich.- Demographischer Wandel und der Arbeitsmarkt des öffentlichen Sektors.- Arbeitsmärkte des öffentlichen Sektors: Herausforderungen und Flexibilität.- Wandel der Arbeitsbeziehungen im öffentlichen Dienst: Entwicklungen und Perspektiven.- Beschäftigungsflexibilität im öffentlichen Sektor in Polen.- Der polnische Lehrerarbeitsmarkt im Spiegel der Flexibilitätsdebatte.- Institutionelle Umbrüche im öffentlichen Sektor: Das Ende der kommunalen Daseinsvorsorge?.- Privatisierung kommunaler Leistungen — Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren für die Entstaatlichung kommunaler Leistungen.- Demographie als Herausforderung der Kommunen: Bewältigungsstrategien.- Demographischer Wandel und personalpolitischer Response in Kommunen.- Kooperation zwischen Gemeinden als Handlungsstrategie.- Hindernisse interkommunaler Kooperation unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Vergaberechts.- Einfache Modellrechnungen zu den zukünftigen Auswirkungen des demographischen Wandels auf die öffentlichen Kommunalhaushalte in Deutschland.- Zentrierung als Untersuchungsinstrument zur Evaluation von Bewältigungsstrategien.- Arbeitsmarkt und Kommunen in Oberschlesien: Chorzów — eine Stadt im Wandel.- Rückblick und Ausblick.- Über sozialwissenschaftliche Verkürzungen und politische Denkhemmungen in der Diskussion zum demographischen Wandel.


Demographie als Herausforderung (S. 9)

Reinhold Sackmann/Maria Reinhold/Bernadette Jonda

In einigen ostdeutschen Kommunen vollzog sich in den letzten Jahrzehnten ein dramatischer Wandlungsprozess: Die Einwohnerzahl sank um mehr als ein Drittel, Schrumpfung und demographische Entleerung wurden zur normalen Realität. In unserer wachstumsorientierten Gesellschaft waren diese Erfahrungen „peinlich", man versuchte sie lange als vorübergehend zu tarnen oder als regionale Besonderheiten abzutun.

Inzwischen wissen wir, dass viele Kommunen in Ost-, aber auch zunehmend in Westdeutschland diese Erfahrung gemacht haben. Ein Blick über die Ländergrenzen hinweg zeigt zudem, dass demographische Änderungen, die eine Wurzel des Phänomens schrumpfender Städte bilden, keine deutsche Besonderheit sind, sondern in vielen europäischen Ländern inzwischen auf der Tagesordnung stehen.

In Presseberichten zu schrumpfenden Regionen wird häufig der Eindruck vermittelt, dass Schrumpfung einen Teufelskreis in Gang setzt: Mit der Schrumpfung steigt der Wohnungsleerstand, die Steuereinnahmen sinken, die Verschuldung der Gemeinden wächst und die entsprechenden Kommunen entfernen sich immer mehr in Lebensgefühl und Wohlstand von den Wachstumsgebieten. Ein sich selbst verstärkender Kreislauf setzt ein, der kaum zu verhindern ist.

Aber ist diese Selbstläufigkeit der Entwicklung wirklich der Fall? Norbert Elias (1983) sah es in seinem Aufsatz „Die Fischer im Mahlstrom" als eine der Bedingungen des Wissenwollens an, dass man sich in ungewollten Prozessen befindet, denen man zu entrinnen sucht. Ähnlich gehen wir in diesem Band davon aus, dass sich unsere Gesellschaft in demographischen Verstrickungen befindet, in die sie nicht gelangen wollte. Dennoch kann man jetzt versuchen, über ein Verständnis der Prozesse, die darin ablaufen, zu neuen Kenntnissen zu kommen, die ermöglichen, dass man sich wieder von den negativen Folgen der demographischen Lage befreien kann.

Die öffentliche Debatte bezüglich der Folgen demographischer Veränderungen in Deutschland ist hier bisher sehr zwiegespalten: Auf der einen Seite gibt es die Pessimisten, die schrumpfende Städte und ein stagnierendes Land als Naturnotwendigkeit sehen, der man nicht entrinnen kann, auf der anderen Seite gibt es Autoren wie Hondrich (2007) die davon ausgehen, dass ein Rückgang der Bevölkerung einen Gewinn an Lebensqualität bereithält, da mehr Platz vorhanden ist und mehr Wohlstand für den einzelnen möglich wird.

Im vorliegenden Buch gehen wir davon aus, dass man derzeit noch nicht genau bestimmen kann, wie die Folgen der demographischen Veränderungen für unser Gemeinwesen sind. Erst durch unsere Handlungen in Auseinandersetzung mit demographischem Wandel bestimmen wir, wie die Folgen sein werden. Pessimismus und Optimismus sind hier nur unzureichende Hilfsmittel, um unsere Kompetenz im Umgang mit demographischen Änderungen zu verstärken.

Das Buch präsentiert deshalb Analysen von Experten des Feldes, die den möglichen Handlungsspielraum zu bestimmen versuchen. Im Fokus steht hier die Reaktion auf demographischen Wandel im öffentlichen Dienst. Politisch verfasste Gemeinwesen werden recht direkt von demographischen Veränderungen getroffen, vorausschauende Reaktionsweisen sind hier von besonderer Bedeutung.

Da die Personalausgaben insbesondere auf kommunaler und Länderebene in hohem Umfang den gesamten Handlungsspielraum der Gemeinwesen determinieren, stehen sie in diesem Band im Vordergrund des Interesses. Welche Reaktionen werden hier auf demographische Veränderungen ergriffen? Welche Möglichkeiten gibt es?

In diesem Band kommen Experten verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen zu Wort: Soziologen, Demografen, Ökonomen und Politikwissenschaftler. Der Band gliedert sich in drei Teile, die theoretische Überlegungen mit empirischen Analysen verbinden und sich thematisch vom Allgemeinen zum Speziellen vorarbeiten.


Prof. Dr. Reinhold Sackmann, Dr. Bernadette Jonda und Maria Reinhold arbeiten am Institut für Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Mit Beiträgen von:

Walter Bartl, Thomas Edeling, Dirk Freigang, Elzbieta Golata, Gabriela Grotkowska, Peter Haug, Bernadette Jonda, Berndt Keller, Gerhard Kempkes, Katarzyna Kopycka, Burkart Lutz, Dominika Pawleta, Christian Rademacher, Maria Reinhold, Reinhold Sackmann, Walter Siebel, Jochen Stopper, Piotr Wróblewski.


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