E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Sahler Italiener sind zum Küssen da
10001. Auflage 2010
ISBN: 978-3-522-65031-1
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher!
E-Book, Deutsch, 192 Seiten
Reihe: Freche Mädchen - freche Bücher
ISBN: 978-3-522-65031-1
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Rasende Reporterin für eine Tageszeitung, Studium der Germanistik und Anglistik, ein Volontariat beim Verlag und mehrere Jahre als angestellte Lektorin - Martina Sahlers Leben drehte sich immer schon ums Schreiben und um Bücher. Heute arbeitet sie als freie Lektorin, Ghostwriterin und Autorin von Jugendbüchern. 'Mein Traum', wie sie sagt, 'weil das junge Mädchen in mir noch sehr lebendig ist und ich mich manchmal in einen Rausch hineinschreibe, der mich selbst überrascht.' Auf die Frage, wie sie zu ihren Stoffen kommt, antwortet Martina Sahler lachend: 'Ich komme nicht zu Stoffen - sie kommen zu mir. Ich höre sehr genau hin, wenn Leute Geschichten von sich erzählen - und spinne sie auf meine Art fort.' Fürs Schreiben selbst braucht die Autorin absolute Ruhe: 'Kein Rufen im Haus, kein Rasenmäher vor dem Fenster, keine Musik aus den Boxen. Nur das Getacker der Tastatur ist zu hören, wenn ich arbeite.' So wirft die Muse ihr einen Kuss zu, an dem dann monatelang gearbeitet, gefeilt und geschliffen wird, bis Martina Sahler mit dem Ergebnis zufrieden ist. Sie trifft genau das Lebensgefühl ihrer Leserinnen, wie ihr ein Fan bestätigte: 'Ein Mädchen wollte nicht glauben, dass ich schon über 40 bin, weil ich mich nach ihrer Meinung so unglaublich gut in Jugendliche hineinversetzen könne.'
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" (S. 3-4)
»Weißt du eigentlich, was alle wollen?«, fragt Philipp,während er mit gleichmäßigen Bewegungen meinem Pony Elvis den Bauch und die lange Mähne striegelt. Ich richte mich auf, nachdem ich die Fressnäpfe meiner drei Katzen mit Trockenfutter gefüllt habe, und schaue meinen besten Freund an. Was alle wollen? Wovon spricht er? Aber Philipp schiebt keine Erklärung nach, bürstet Elvis einfach weiter und tätschelt ihm zwischendurch zärtlich die Flanken.
Nur ein kleines Grinsen ist auf Philipps Gesicht zu erkennen, und wenn ich mich nicht täusche, sind seine Wangen ein bisschen gerötet. Bestimmt nicht von der Sonne, die an diesem späten Nachmittag Ende August im schrägen Winkel auf die Villa Wildsee scheint. Der warme Geruch nach Heu und Wildblumen liegt in der Luft, am See schnattern die Enten. »Nee, weiß ich nicht. Was meinst du?«, frage ich schließlich, als ich es vor Neugier nicht mehr aushalte. Philipp gibt Elvis einen freundschaftlichen Klaps aufs Hinterteil und das kleine Pferd trottet zu Marilyn, dem Ponymädchen, um verliebt an ihrem Ohr zu schnobern.
Endlich schaut er mich an. »Alle wollen, dass wir beide endlich zusammen sind.« Mein Herz macht einen kleinen Hüpfer, um danach doppelt schnell weiterzuschlagen. Was für ein peinliches Thema. Und doch so spannend! Ich bücke mich und nehme den Kater Pfote, der liebeshungrig um meine Beine herumstreicht, auf die Arme. Er lässt sich wie ein Baby tragen und sich dabei den flauschigen Bauch kraulen. Mit ihm zusammen setze ich mich auf die grob gezimmerte Holzbank, die vor der Scheune steht. Philipp hat nun begonnen, Marilyn zu bürsten, die sich das wohlig nickend gefallen lässt.
»Was heißt denn ›alle‹? Gibt es eine Unterschriftenaktion oder was?« Ich grinse in seine Richtung. Einen Gag zu machen, ist immer gut, wenn man ein bisschen aus dem Tritt kommt. »Na ja, fast«, erwidert Philipp. »Ich kann gar nicht mehr zählen, wer mich mittlerweile schon alles gelöchert hat, was denn nun zwischen uns beiden geht.«
Ich verziehe den Mund. »Ich kann mir schon denken, wer mit so plumpen Fragen nervt. Ich rate mal: Nasi?« Unser Jung-Koch, der bei meinem Opa in der Küche des Jugendhotels eine Ausbildung absolviert, ist dafür bekannt, dass er sich ständig in Dinge einmischt, die ihn nichts angehen. »Klar, Nasi«, bestätigt mir Philipp. »Der fragt mich mindestens jeden zweiten Tag, ob wir nun ein richtiges Paar sind oder nicht.