Sahler | Schwedenküsse sind die besten | E-Book | www.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: Freche Mädchen - freche Bücher

Sahler Schwedenküsse sind die besten

aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher!
11001. Auflage 2011
ISBN: 978-3-522-65138-7
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

aus der Reihe Freche Mädchen – freche Bücher!

E-Book, Deutsch, 192 Seiten

Reihe: Freche Mädchen - freche Bücher

ISBN: 978-3-522-65138-7
Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lilly kann es nicht fassen. Es ist ja schön und gut, dass Vanessa es so ernst nimmt mit dem Vorab-E-Mail-Kontakt zu der schwedischen Schulklasse, die demnächst die Villa Wildsee besucht. Aber muss sie ihren Mail-Partner denn gleich fragen, ob schwedische Jungs gern küssen? Reihe 'Freche Mädchen - freche Bücher!'

Rasende Reporterin für eine Tageszeitung, Studium der Germanistik und Anglistik, ein Volontariat beim Verlag und mehrere Jahre als angestellte Lektorin - Martina Sahlers Leben drehte sich immer schon ums Schreiben und um Bücher. Heute arbeitet sie als freie Lektorin, Ghostwriterin und Autorin von Jugendbüchern. 'Mein Traum', wie sie sagt, 'weil das junge Mädchen in mir noch sehr lebendig ist und ich mich manchmal in einen Rausch hineinschreibe, der mich selbst überrascht.' Auf die Frage, wie sie zu ihren Stoffen kommt, antwortet Martina Sahler lachend: 'Ich komme nicht zu Stoffen - sie kommen zu mir. Ich höre sehr genau hin, wenn Leute Geschichten von sich erzählen - und spinne sie auf meine Art fort.' Fürs Schreiben selbst braucht die Autorin absolute Ruhe: 'Kein Rufen im Haus, kein Rasenmäher vor dem Fenster, keine Musik aus den Boxen. Nur das Getacker der Tastatur ist zu hören, wenn ich arbeite.' So wirft die Muse ihr einen Kuss zu, an dem dann monatelang gearbeitet, gefeilt und geschliffen wird, bis Martina Sahler mit dem Ergebnis zufrieden ist. Sie trifft genau das Lebensgefühl ihrer Leserinnen, wie ihr ein Fan bestätigte: 'Ein Mädchen wollte nicht glauben, dass ich schon über 40 bin, weil ich mich nach ihrer Meinung so unglaublich gut in Jugendliche hineinversetzen könne.'
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Mail aus Schweden


Der September in diesem Jahr ist ein Traum. Das Licht fällt glitzernd wie Goldregen auf den Wildsee, die Sommerluft heizt das Wasser sonnenwarm auf. Die majestätisch um den See herumstehenden Tannen und das romantische alte Gebäude unseres Jugendhotels, das nur 50 Meter entfernt liegt, werfen am späten Nachmittag lange Schatten.

Meine Freunde und ich haben es uns am Ufer gemütlich gemacht. Ich habe eine große karierte Decke auf der Wildblumenwiese ausgebreitet, auf der wir alle Platz finden: meine beiden besten Freundinnen Vanessa und Wiebke, mein Freund Philipp, mein Stiefbruder Valentin und Mini-Koch Nasi, der in unserem Jugendhotel eine Ausbildung macht.

»Mir gehen langsam die Ideen für vegetarische Gerichte aus«, murmelt Nasi mit geschlossenen Augen, das hagere Gesicht in die Sonne haltend.

»Du meinst, für die sechs Mädels?«, erkundige ich mich und schiebe mir die Sonnenbrille mit den blau getönten Gläsern – eines meiner Lieblingsmodelle – in die Haare. 

Die Mädchengruppe kommt aus Rostock. Dort haben sie alle gerade ihr Abitur bestanden und feiern dies nun hier in der Villa Wildsee. Bei meinem älteren Stiefbruder Ludger haben sie ein zweiwöchiges Wellness-Seminar mit Power-Yoga und Pilates gebucht. Für uns sind sie weniger interessant – einerseits sind sie uns zu alt, andererseits hängen die sowieso nur miteinander herum und haben keinen Bock auf Party mit uns Jüngeren.

Er nickt. »Genau. Eine von denen ist sogar Veganerin. Ich breche zusammen, echt.«

»So was musst du als Koch aber können«, erwidert Vanessa gnadenlos.

»Ich weiß, ich weiß. Aber ich freue mich trotzdem darauf, bald wieder Burger und Steaks in die Pfanne werfen zu können.«

Philipp tätschelt ihm kameradschaftlich die Schulter. »Wenn die Schweden kommen, darfst du wieder halbe Schweine auf Toast servieren. Jede Wette.«

Ich mustere meinen Freund von der Seite, während er genau wie Nasi das hübsche Gesicht in die Sonne hält. Unfassbar, wie lieb ich ihn habe …

Philipp und ich gehen seit einigen Wochen so richtig miteinander. Die Gefühle, die mich überwältigten, als wir uns zum ersten Mal küssten, sind in dieser Zeit noch viel, viel stärker geworden. Immerzu könnte ich ihn anschauen. Wenn er in meiner Nähe ist, ist es mir unmöglich, ihn nicht zu berühren. Entweder sitzen wir Schulter an Schulter da oder wir halten uns an den Händen oder wir küssen uns schnell, wenn die anderen gerade nicht gucken. 

Dass es so schön sein würde, hätte ich mir vorher, als Philipp nur mein bester Kumpel war, niemals vorstellen können. Immer verdoppelt mein Herzschlag seinen Takt, wenn wir zusammen sind. Ich fühle mich energiegeladen und habe Lust, die ganze Welt zu umarmen.

Wiebke und Vanessa tun so, als wäre das nichts Neues für sie; als wüssten sie bestens Bescheid darüber, wie das so ist mit der Liebe. 

Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass sie tatsächlich einen Batzen mehr Erfahrung haben als ich. 

Vanessa hat schon mit so vielen Jungen geknutscht, dass ich sie gar nicht mehr zählen kann, und Wiebke ist seit vielen Monaten mit Malte zusammen – eine echte Langzeitbeziehung mit allen Höhen und Tiefen. Dass er ein paar hundert Kilometer entfernt in Köln wohnt, kratzt die beiden nicht – jedenfalls tut es ihrer Liebe keinen Abbruch. Sie sind so verknallt wie am ersten Tag, mailen und simsen sich täglich und treffen sich abends im Videochat. Wenn Malte es dann mal einrichten kann, zu kommen, dann ist meine pummelige Freundin ganz aus dem Häuschen und wibbelt herum, bis sie ihm endlich auf dem Parkplatz der Jugendherberge in die Arme fliegen kann.

Ja, richtig, das ist tatsächlich mehr, als ich vorweisen kann. In Sachen »Erfahrung« kann ich nur noch damit punkten, dass ich meinen ersten Kuss nicht von Philipp bekommen habe, sondern einen Monat vorher von dem Engländer David, der ziemlich verschossen in mich war. Aber mehr ist da nicht mit der Liebe – doch für mich reicht das dicke! Ich kann mir keine schönere Beziehung vorstellen als die von Philipp und mir.

Auf der schwarz-roten Decke im warmen Spätnachmittagslicht der Septembersonne sitzt Philipp dicht neben mir. 

Wir haben beide die Beine angewinkelt, sein Arm liegt um meine Schultern. Hin und wieder lege ich meinen Kopf auf seinen Arm oder er krault mich mit zärtlichen Fingern in den langen Haaren, die die Farbe von Vanilleeis haben. Philipp meint, sie duften auch so, aber ich glaube, das sagt er nur so, weil er verliebt ist und manchmal nicht weiß, was er redet.

»Hast du die Homepage und die Mail ausgedruckt, Lilly?«, quatscht mich da Valentin an und hält sich die Flasche Apfelsaft an den Mund, um dann den Kopf in den Nacken zu legen und mit hüpfendem Adamsapfel zu schlucken. Es sieht aus, als verspeise er Apfelstücke unzerkaut. Ekelhaft. Dabei ist der Saft in den altmodischen grünen Flaschen mit dem Bügelverschluss eines der besten Dinge, die der Spätsommer an der Villa Wildsee zu bieten hat. 

Hinter dem Gebäude wachsen im Anschluss an die Spielwiese mehrere alte Apfelbäume, an denen um diese Jahreszeit die köstlichsten, süßesten, rotbackigen Früchte wachsen. 

Jeden Tag schickt mein Opa Hinnerk, der Küchenchef des Hotels, seinen Lehrling Nasi mit einem großen Korb hinters Haus, damit er die reifen Äpfel aufhebt und erntet. Daraus presst Opa dann diesen superleckeren Saft. 

Er kocht auch Apfelkompott, das wir zu Milchreis mit Zimt und Zucker mampfen oder uns auf süße Pfannkuchen streichen. Es sind die »Apfelwochen« in der Villa Wildsee, und Glück haben die Gäste, die um diese Zeit bei uns urlauben. 

»Klar habe ich die ausgedruckt, habe ich doch versprochen, oder?«, raunze ich ihn an. 

Ich kann nicht anders: Ich kann mit Valentin nicht vernünftig reden. Manchmal bringt es mich allein auf die Palme, dass er atmet. 

Wiebke und Vanessa finden, ich sollte mal ein bisschen entspannter ihm gegenüber sein, so übel sei er gar nicht, aber ich packe das nicht. Der Typ geht mir einfach auf den Sender – vor allem, seit er mir mal anonyme Liebesbriefe geschickt hat und mich tagelang rätseln ließ, wer sich da heimlich in mich verknallt hatte.

»Dann lass mal rüberwachsen.« Er streckt die linke Hand aus, während er mit der rechten wieder die Flasche ansetzt, um zu gluckern.

Garantiert nicht. Schon gar nicht in diesem Ton. Ich schmuse erst mal wieder ein bisschen mit Philipp und ignoriere Valentins Aufforderung, bis mir selbst danach ist, die ausgedruckten Seiten aus meiner Jeanstasche zu ziehen. 

Ich entfalte sie, und im Nu sitzen alle anderen im Kreis um mich herum. Drinnen am Laptop hätten wir das Ganze auch in Farbe, aber hier draußen funktioniert das WLAN nicht, das ansonsten im ganzen Hotel für unbegrenzten Internetanschluss sorgt.

Vanessa zupft mir das Blatt mit der ausgedruckten Homepage aus der Hand. Sie starrt eine Weile darauf und biegt dann enttäuscht die Mundwinkel herab. »So sieht also die schwedische Schule aus. Auch nicht anders als unsere, oder?«

»Was hast du denn erwartet?«, meint Wiebke. »Hast du geglaubt, die Schweden lernen in einem Schloss oder so?«

Vanessa zuckt die Schultern. »Na ja, vielleicht kein Schloss, aber ein bisschen luxuriöser habe ich es mir schon vorgestellt. Nicht so ein Betonklotz wie jede x-beliebige Gesamtschule. Immerhin ist das doch eine Privatschule. Für Reiche und Berühmte!«

Ich blicke sie von der Seite an. »Wie kommst du bloß darauf, Vanessa? Das sind ganz normale Typen. Privatschulen sind in Schweden überhaupt nichts Ungewöhnliches. Da schicken die Eltern ihre Kids hin, weil die Lehrer normalerweise engagierter als an einer staatlichen Schule sind. Und weil sie das freie Lernen in Gruppen praktizieren und den Frontalunterricht vermeiden.«

»Frontalunterricht?« Nasi runzelt die Stirn beim Nachdenken.

Ich gebe ihm die Erklärung: »Na, das ist so, wie es an unseren Schulen normalerweise läuft. Der Lehrer steht vorn und erzählt was und die Schüler hören zu und machen sich Notizen.«

»Und in Schweden läuft das anders?«, fragt Nasi nach.

»Jedenfalls an den Privatschulen. Hier, schau mal.« Ich zeige ihm einen Zeitungsartikel, den uns der Lehrer der schwedischen Schule mitgeschickt hat. »Hier steht, dass die Schüler alle in ihrem eigenen Tempo allein oder in kleinen Gruppen lernen und die Lehrer stehen immer zur Unterstützung bereit. Es gibt zum Beispiel auch keine Lehrerzimmer, in die sie sich verkrümeln können.«

»Geil«, meint Nasi beeindruckt.

»Aber das muss doch teuer sein!«, beharrt Vanessa. »Das kann sich doch bestimmt nicht jeder leisten.« Ihr gefällt die Vorstellung, dass diese schwedische Schule einen exklusiven Charakter hat. 

Aber ich muss sie wieder enttäuschen. 

»Das kostet gar nichts«, erkläre ich. Ich habe die Unterlagen schließlich schon eingehend studiert. »In Schweden können sich die Schüler aussuchen, ob sie eine staatliche oder eine private Schule besuchen, und der Staat übernimmt die Kosten.«

»Aber heißt das nicht, dass es dann so was wie einen Wettbewerb zwischen den Schulen gibt? Wer den besten Unterricht anbietet, bekommt auch die meisten Anmeldungen von den Schülern?«, wirft Philipp nachdenklich ein.

Mein kluger Freund. »Genau so ist es. Die müssen sich in Schweden richtig anstrengen, um Schüler für sich zu gewinnen – und damit das Schulgeld zu kassieren. Das ist dort wie in der freien Wirtschaft, also bei McDonald’s oder bei Ikea oder so. Nur wenn der Kunde zufrieden ist, läuft der Laden.«

Valentin lacht. »Das nenne ich mal ein cooles System, wenn sich die Lehrer abrackern müssen, um die Schüler zu...


Sahler, Martina
Rasende Reporterin für eine Tageszeitung, Studium der Germanistik und Anglistik, ein Volontariat beim Verlag und mehrere Jahre als angestellte Lektorin – Martina Sahlers Leben drehte sich immer schon ums Schreiben und um Bücher. Heute arbeitet sie als freie Lektorin, Ghostwriterin und Autorin von Jugendbüchern. „Mein Traum“, wie sie sagt, „weil das junge Mädchen in mir noch sehr lebendig ist und ich mich manchmal in einen Rausch hineinschreibe, der mich selbst überrascht."
Auf die Frage, wie sie zu ihren Stoffen kommt, antwortet Martina Sahler lachend: „Ich komme nicht zu Stoffen – sie kommen zu mir. Ich höre sehr genau hin, wenn Leute Geschichten von sich erzählen – und spinne sie auf meine Art fort.“
Fürs Schreiben selbst braucht die Autorin absolute Ruhe: „Kein Rufen im Haus, kein Rasenmäher vor dem Fenster, keine Musik aus den Boxen. Nur das Getacker der Tastatur ist zu hören, wenn ich arbeite.“
So wirft die Muse ihr einen Kuss zu, an dem dann monatelang gearbeitet, gefeilt und geschliffen wird, bis Martina Sahler mit dem Ergebnis zufrieden ist.
Sie trifft genau das Lebensgefühl ihrer Leserinnen, wie ihr ein Fan bestätigte: „Ein Mädchen wollte nicht glauben, dass ich schon über 40 bin, weil ich mich nach ihrer Meinung so unglaublich gut in Jugendliche hineinversetzen könne.“

Schössow, Birgit
Birgit Schössow wurde 1963 in Hamburg geboren. Sie gestaltet die Cover der Frechen-Mädchen-Bücher. Außerdem macht sie Bilderbücher, Presseillustrationen und Trickfilme. Begonnen hat Birgit Schössow damit schon als Kind. Eigentlich malt und zeichnet die ganze Familie. Und weil es zu Hause einfach alles gab, mit dem man zeichnen, malen und basteln konnte, hat sie als kleines Mädchen vieles ausprobiert. Ein Vorbild war Peter, ihr Bruder. Und weil sie, wie er auch, Illustratorin werden wollte, besuchte sie nach dem Abitur die Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Heute lebt sie in einem Häuschen in der Nähe der Ostsee.



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