Sandow | Notärztin Andrea Bergen 1353 - Arztroman | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1353, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

Sandow Notärztin Andrea Bergen 1353 - Arztroman

Als ihr das Blut in den Adern gefror
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6651-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Als ihr das Blut in den Adern gefror

E-Book, Deutsch, Band 1353, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

ISBN: 978-3-7325-6651-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Schwerer Unfall auf der Martenstraße! Ein Mädchen ist angefahren worden und rührt sich nicht mehr! Als Dr. Andrea Bergen und ihr Team die Unfallstelle erreichen, wird ihr schlimmster Albtraum wahr: Die Verletzte, die sie notversorgen soll, gehört zu ihrer Familie - es ist ihre über alles geliebte Tochter Franzi!

***

'Jetzt!'

Als Franzi Bergen den Ruf ihrer Freundin Leonie hört, rennt sie los. Alles ist genau geplant, sie kennt jeden Winkel der Route. Bei einem Blick über die Schulter bemerkt sie zufrieden, dass Anita und Marco ins Auto gesprungen sind, um ihr zu folgen. Wenig später heult der Motor des Autos auch schon auf. Super, alles läuft genau nach Plan!, denkt sie und biegt in die kleine Gasse ein. Noch wenige Meter, dann über die Querstraße und in den Hinterhof der Beckers. Hauptsache, Leonies gemeine leibliche Mutter und ihr zwielichtiger Freund sind aus dem Haus! Dann kann Leonie in Ruhe nach dem Testament ihres Vaters suchen und endlich zu Ella zurückkehren - zu der Frau, die sie von Kindesbeinen an 'Mama' nennt und liebt ...

Ihr Ziel schon vor Augen, hechtet Franzi auf den Hinterhof zu, als ein großer Schatten auf sie zurast! Bremsen quietschen, von irgendwo erklingt ein schriller Schrei, und etwas trifft sie hart im Rücken! Als der Schmerz in ihrem Innern explodiert, ist schon alles schwarz um sie herum. Leonie, ist ihr allerletzter Gedanke, jetzt musst du das alleine schaffen ...

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Endlich Wochenende!

Müde stieg Ella Henning aus dem Wagen. Die letzten beiden Wochen waren anstrengend gewesen, weil zwei ihrer Kolleginnen erkrankt waren. Ausgerechnet jetzt machte eine weitere Kollegin Urlaub in Thailand. Heute war im Krankenhaus ihre Postkarte angekommen.

Auf dem Weg zum Haus erlaubte sich Ella den Luxus, von sonnenwarmen Stränden und tiefblauem Wasser zu träumen. Es war lange her, seit sie mit ihrer Familie Urlaub gemacht hatte.

Vor zwei Jahren hatte sich Leonie ausgerechnet am Tag ihrer geplanten Abreise ein Bein gebrochen. Im letzten Jahr konnte Jan wegen eines Großprojektes keinen Urlaub machen.

Ella war mit Leonie für ein paar Tage in das Ferienhaus der Bergens gefahren. Es war ganz nett gewesen, aber sie hatte sich ohne Jan einsam gefühlt. Besonders abends, wenn ihre Tochter im Bett lag.

Bei jedem Telefonat hatten Jan und sie einander versprochen, dass sie dieses Jahr auf jeden Fall zusammen verreisen wollten.

Ein Lächeln zog über Ellas Gesicht, als sie daran dachte. Sie schloss die Haustür auf – und blieb wie angewurzelt stehen. Kerzen in allen Größen waren in der Diele verteilt. Ihr flackernder Schein beleuchtete rote Rosenblütenblätter.

Ella stellte ihre Handtasche auf den Garderobentisch, zog ihren Mantel aus und folgte der Spur aus Rosenblüten und Kerzen bis zum Schlafzimmer. Sie legte ihre Hand auf die Klinke und öffnete die Tür.

Auch hier empfingen sie Kerzen und Rosen. Jan stand mitten im Raum. Obwohl er lächelte, wirkte seine Miene angespannt. Er kam auf sie zu, beugte ein Knie und griff nach ihrer Hand.

»Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr, dass ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann. Willst du meine Frau werden?«

Ella konnte nicht sofort antworten.

Er öffnete mit der anderen Hand ein Kästchen. Das Kerzenlicht fing sich in einem wundervollen Brillantring und ließ ihn aufleuchten.

Ella starrte auf den Ring, schaute Jan wieder ins Gesicht. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch ihre Stimme klang klar und fest, als sie antwortete: »Ich liebe dich auch. Ja, ich will deine Frau werden.«

Jan sprang auf, zog sie fest in seine Arme. Sein Mund suchte ihre Lippen, doch dann schien ihm etwas einzufallen. Er ließ sie wieder los, nestelte den Ring aus der Schachtel und griff erneut nach ihrer Hand. Andächtig streifte er den Brillantring über den Finger. Er passte perfekt.

»Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Ella war überwältigt.

»Dann sag nichts und küss mich einfach.«

Ella stemmte die Hände gegen seine Brust, als er sie wieder an sich ziehen wollte. »Wo ist Leonie?«

»Sie bleibt über Nacht bei den Bergens.«

»Du hast ja alles perfekt geplant.« Ella lachte leise.

»Ich hatte zehn Jahre Zeit«, erwiderte er zärtlich. Seine Hände umfassten ihr Gesicht. »Zehn Jahre, die so wundervoll waren, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen will. Ich liebe dich.«

»Und ich liebe dich!«

Zärtlichkeit umschloss sie wie ein Mantel, als Jan sie fest an sich zog und sie sich an ihn schmiegte. Sie waren eins, und in diesen Stunden gab es nur sie beide auf der Welt.

***

Notärztin Andrea Bergen öffnete Ella Henning am nächsten Morgen die Tür. Bevor sie etwas sagen konnte, schoss Leonie an ihr vorbei und umklammerte Ellas Taille. »Heiratest du uns?«

Andrea Bergen und Ella schauten sich an und lachten gleichzeitig laut auf.

Ella schlang die Arme um das Mädchen. »Ja, ich heirate euch. Schau mal.« Sie hob die Hand und zeigte den funkelnden Brillanten.

»Den Ring habe ich zusammen mit Papa ausgesucht«, sagte Leonie stolz.

»Das habt ihr ganz toll gemacht!« Ella drückte das Mädchen fest an sich.

Gerührt beobachtete Andrea die Szene. Sie mochte Ella Henning und kannte die kleine Familie auch privat, weil Leonie zusammen mit Franzi in eine Klasse ging. Außerdem war Werner Bergen Leonies Kinderarzt.

Leonies Großvater, der ebenso wie Jan Architekt gewesen war, hatte vor Jahren die Jugendstilvilla renoviert.

Wenn Jan seine Tochter zu Werner in die Praxis brachte, sprachen sie viel über die alten Zeiten und darüber, dass sie sich unbedingt wieder einmal privat treffen müssten.

Andrea bat Ella ins Haus und bot ihr einen Kaffee an, während Leonie ihre Sachen zusammenpackte.

»Vielen Dank, dass Leonie letzte Nacht bei Ihnen bleiben durfte.«

Die beiden Frauen saßen zusammen im Wohnzimmer. Andrea hatte nicht nur zwei gefüllte Kaffeetassen, sondern auch eine Schale mit Gebäck auf den Tisch gestellt. In der oberen Etage waren das Lachen und die Rufe der Mädchen zu hören. Dazwischen bellte Dolly, die Hündin der Bergens.

»Wir haben Leonie gerne bei uns.« Andrea schmunzelte. »Nicht nur des romantischen Anlasses wegen.«

»Ja, es war sehr romantisch.« Ella lächelte verträumt und erzählte von den Kerzen und den Rosenblättern. »Eigentlich war es ja offensichtlich, trotzdem habe ich nicht mit einem Antrag gerechnet.«

»Ich habe mich auch ein bisschen gewundert«, gestand Andrea, denn eigentlich war Jan Winter bereits verheiratet.

Anita Winter, seine Frau und Leonies leibliche Mutter, hatte die beiden wenige Wochen nach der Geburt des Kindes verlassen und lebte seither auf Ibiza. Eiskalt hatte sie ihm erklärt, dass sie keine Lust auf ein schreiendes Baby, schmutzige Windeln und ein langweiliges Familienleben verspürte.

Freiwillig bestritt Jan ihren Unterhalt, weil es ihm garantierte, dass sie so keine Ansprüche an Leonie stellte.

»Er lässt sich scheiden«, sagte Ella, die offensichtlich ahnte, was Andrea gerade dachte. »Sein Anwalt hat ihm versichert, dass es nach der langen Trennung schnell geht. Außerdem muss Jan auch keine Angst haben, dass Anita das Kind zugesprochen wird. Sie hat Leonie in den zwölf Jahren nicht einmal besucht.«

»Hat Leonie je nach ihrer Mutter gefragt?«, wollte Andrea Bergen wissen.

»Nur selten. Dabei haben wir kein Geheimnis daraus gemacht, dass ich nicht ihre leibliche Mutter bin.« Ella lächelte.

»Für mich spielt es keine Rolle, dass ich sie nicht geboren habe. Leonie ist mein Kind, und sie scheint ebenso zu empfinden. Sie war ja nicht einmal zwei Jahre alt, als Jan und ich zusammenkamen.«

»Hat es Sie nie gestört, dass er noch mit einer anderen Frau verheiratet ist?« Andrea hatte diese sehr persönliche Frage nur zögernd ausgesprochen.

Ella schüttelte den Kopf. »Es war nicht wichtig, weil ich nie an Jans Liebe zu mir gezweifelt habe. Außerdem ist Anita so weit weg von uns, dass sie keine Rolle spielt. Und damit meine ich nicht nur die räumliche Entfernung.«

Ella lächelte zärtlich. »Trotzdem hat mich sein Antrag sehr glücklich gemacht. Vielleicht ist es mir doch wichtiger, als ich es mir je bewusst gemacht habe.«

Leonie und Franzi kamen ins Zimmer.

»Hast du deine Sachen?«, fragte Ella.

Leonie nickte. »Die Tasche steht im Flur.« Bittend schaute sie Ella an. »Darf ich morgen mit Franzi und Paula ins Hallenbad?«

»Ich kann Leonie morgen abholen«, bot Andrea an. »Ich habe das ganze Wochenende frei.«

»Jan trifft sich morgen mit einem Investor wegen eines neuen Projektes. Ich kann also auch mit den Kindern schwimmen gehen«, sagte Leonie.

»Warum fahren wir nicht alle zusammen?«, schlug Andrea vor.

»Juchhu!«, rief Franzi begeistert aus. »Wir machen einen Mädelstag!«

»Dann sind wir uns alle einig?« Andrea schaute in begeisterte Gesichter und freute sich selbst auf den nächsten Tag.

***

Annes Hand streifte kurz seine Schulter, als sie an ihm vorbeiging und sich auf den Platz neben ihn setzte.

Auf Katrins Platz!

Ruben Malik registrierte es mit zusammengezogenen Brauen, aber er sagte nichts. Es war einfach zu albern, sich darüber zu ärgern.

»Schmeckt es dir nicht?« Annes Miene wirkte gleich wieder gekränkt. Ihre Empfindlichkeit war anstrengend.

»Doch!«, versicherte er hastig. »Es schmeckt super.«

»Und warum hast du gerade so finster auf deinen Teller gestarrt?«

»Ich habe an einen meiner Fälle gedacht«, flunkerte Ruben. Er bemerkte, dass seine Söhne ihn und Anne aufmerksam beobachteten.

»Zankst du dich mit Tante Anne?«, wollte der fünfjährige Luca wissen.

»Nein, wir zanken uns nicht.« Ruben schüttelte den Kopf.

»Aha!«, sagte Anne. Es klang schnippisch.

»Tante Anne, deine Spaghetti schmecken ganz toll«, sagte Elias in dem offensichtlichen Bemühen, ein Lächeln auf Annes Gesicht zu zaubern. Während Luca sehr direkt das ansprach, was ihm auffiel, ging sein Zwillingsbruder eher diplomatisch vor. Leider war er sehr empfindsam für ungute Stimmungen, die auch heute wieder in der Luft lagen.

Warum war es ausgerechnet seine Frau, die ihn so früh verlassen musste?

Ruben schämte sich dieser Gedanken und konnte es doch nicht verhindern, dass sie ihn immer wieder überkamen.

Ebenso wie Elias und Luca waren auch Anne und Katrin Zwillinge gewesen. Eineiige Zwillinge, die äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden und trotzdem so unterschiedlich gewesen waren, wie es zwei Menschen nur sein konnten.

Katrin war so voller Lachen und Leben gewesen, selbst nach der schlimmen Krebsdiagnose. Sie war so sicher gewesen, es zu schaffen, hatte seine Angst und Verzweiflung einfach weggelacht und immer wieder...



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