Sandow | Notärztin Andrea Bergen 1357 - Arztroman | E-Book | www.sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 1357, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

Sandow Notärztin Andrea Bergen 1357 - Arztroman

Mit dir ist alles anders
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7325-6828-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Mit dir ist alles anders

E-Book, Deutsch, Band 1357, 64 Seiten

Reihe: Notärztin Andrea Bergen

ISBN: 978-3-7325-6828-4
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mit dir ist alles anders

Erfolgreich im Beruf, ein Lächeln wie Brad Pitt und unglaublich charmant - so sieht Kyra Dahlmanns Traummann aus. Als die junge Unfallärztin nach einer großen Herzensenttäuschung den blendend aussehenden Hotelmanager Gunnar Holthausen kennenlernt, weiß sie gleich, dass sie mit ihm endlich ihr Glück gefunden hat, und die beiden erleben eine stürmische, einzigartig leidenschaftliche Liebe. Schon bald laden sie Freunde und Bekannte zu einer rauschenden Verlobungsparty in Gunnars Hotel am Rhein ein. Unter den Gästen sind auch Dr. Andrea Bergen, die Notärztin, und ihr Mann Werner - denen der Bräutigam in spe jedoch reichlich unsympathisch ist! Vor allem Andrea hat dafür einen triftigen Grund, denn sie ist Gunnar bereits unter sehr unschönen Umständen begegnet: In seinem Hotel ist ein hübsches Zimmermädchen unter Drogen- und Alkoholeinfluss aufgefunden worden - und die junge Frau erhebt ungeheuerliche Anschuldigungen gegen den smarten Gunnar Holthausen ...

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»Liegnitzer Straße, männlicher Patient, achtundfünfzig Jahre alt, Verdacht auf Herzinfarkt«, zählte Ewald Miehlke kurz die Fakten zusammen, die er von der Einsatzzentrale erhalten hatte.

Andrea Bergen, die zwischen ihm und Jupp Diederichs im Notarztwagen saß, nickte knapp.

Jupp steuerte den Wagen so schnell wie möglich durch den morgendlichen Berufsverkehr. Immer wieder musste er die Geschwindigkeit verlangsamen oder sogar abbremsen. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis sie ihr Ziel erreicht hatten.

Eine Fünfzigerjahre-Siedlung. Nette Einfamilienhäuser, inmitten eingezäunter und gepflegter Gärten. Andrea Bergen war angespannt. Bei einem Herzinfarkt konnte jede Minute über Leben und Tod entscheiden.

Eine kleine, etwas mollige Dame im geblümten Bademantel stand vor dem Gartenzaun des Hauses Nummer siebenundzwanzig und winkte aufgeregt. Andrea schätzte, dass sie ebenso alt war wie die Häuser in dieser Straße.

»Renate Scholze«, stellte sie sich hastig vor. »Bitte, kommen Sie schnell. Mein Günter hatte einen Herzinfarkt.«

Andrea Bergen und Ewald Miehlke folgten ihr, während Jupp Diederichs zur Rückseite des Rettungswagens ging, um die fahrbare Trage herauszuziehen.

Günter Scholze lag auf seinem Bett in der oberen Etage des Hauses und gab stöhnende Laute von sich. Dabei presste er beide Hände auf seinen Bauch.

»Günter, die Notärztin ist da.« Renate Scholze stellte sich neben ihren Mann und streichelte liebevoll dessen Schulter. Dann trat sie zur Seite, damit Andrea und Ewald sich um ihn kümmern konnten.

»Mein Herz«, kam es keuchend über Günters Lippen. »Ich glaube, ich sterbe.«

Renate presste eine Hand gegen ihren Mund. Ihre blassblauen Augen füllten sich mit Tränen.

Während Ewald die Blutdruckmanschette anlegte, überprüfte Andrea den Puls des Mannes. Er schlug ein wenig schnell, aber fest und gleichmäßig. Auch die Blutdruckwerte waren in Ordnung.

Bereits jetzt war Andrea sicher, dass der Mann keinen Herzinfarkt erlitten hatte. Trotzdem horchte sie den Mann ab und stellte fest, dass auch der Herzschlag fest und gleichmäßig war. Dafür vernahm sie ein Gurgeln aus seiner Bauchregion.

Andrea richtete sich auf. »Was haben Sie gestern Abend gegessen?«

Der Mann kam nicht zu einer Antwort. Stattdessen lösten sich seine Darmblähungen mit einem lauten, knatternden Geräusch, gefolgt einem unerträglichen Gestank, der sich sofort im Zimmer ausbreitete.

Andrea trat einen Schritt zurück und legte eine Hand über die Nase, während Ewald zum Fenster rannte und es weit aufriss.

»Günter«, rief Renate Scholze konsterniert aus.

Günter Scholze rieb sich verlegend grinsend über den Leib. »Jetzt geht es mir besser.«

»Aber dein Herz …« Renate Scholze brach ab. Verwirrt schaute sie die Notärztin an.

Andrea Bergen schüttelte den Kopf und hielt sich dabei immer noch die Nase zu. »Ihr Mann wird es überleben. Er hat einfach nur starke Blähungen.« Sie wandte sich Günter Scholze zu. »Was haben Sie gestern Abend gegessen?«

»Wir waren bei Freunden zum Grillen eingeladen«, antwortete Renate Scholze anstelle ihres Ehemannes. »Es gab reichlich Bauchspeck und Kartoffelsalat.«

Günter lächelte selig. Ob es wegen der Erinnerung an die gestrigen Genüsse war oder eher wegen der nächsten Bauchwinde, die sich lautstark lösten, war nicht ersichtlich. »Ah«, seufzte er wohlig auf, während sich erneut unerträglicher Gestank ausbreitete.

Renate Scholze rannte zur Balkontür und riss auch sie weit auf, während Andrea sich hastig von Günter Scholze verabschiedete.

Ewald Miehlke nahm sich nicht einmal dafür Zeit und hastete bereits aus dem Zimmer.

Andrea folgte ihm kurz darauf, zusammen mit der Ehefrau des vermeintlichen Herzinfarktpatienten. Ihr war das Ganze sichtlich peinlich.

»Ich habe wirklich geglaubt, dass mein Mann einen Herzinfarkt hat. Es tut mir so leid, dass ich Sie völlig unnötig gerufen habe.«

»Das ist absolut in Ordnung«, versicherte Andrea. Und dann hielt sie Renate Scholze einen knappen Vortrag über gesunde Ernährung und darüber, welche Auswirkungen das Übergewicht ihres Mannes auf sein Herz hatte. An der Tür verabschiedete sie sich von Renate Scholze.

Die Sanitäter Jupp und Ewald standen hinter dem Rettungswagen. Jupp hatte die fahrbare Trage gerade wieder verstaut und hörte grinsend zu, als Ewald von diesem Einsatz berichtete.

»Ich schwöre dir, der Furz war gigantisch. Die Lautstärke ebenso wie der Gestank.«

Jupp lachte. »Ich bin froh, dass ich nicht dabei war.«

»Ich wäre auch lieber nicht dabei gewesen«, erwiderte Ewald trocken und wollte auf den Bürgersteig treten.

In genau diesem Moment schoss ein Radfahrer um die Ecke.

»Vorsicht!«, rief Andrea, aber da war es bereits zu spät.

Der Radfahrer versuchte zu bremsen, verriss den Lenker und steuerte geradewegs auf Ewald Miehlke zu.

Ewald wollte nach hinten ausweichen, stolperte an der Bordsteinkante und stürzte zu Boden. Überlaut war das knackende Geräusch zu hören. Danach war es sekundenlang still, bis sich der Radfahrer aufrappelte.

Ewald blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden liegen. »Mein Bein«, brach es aus ihm heraus.

Andrea Bergen überließ es Jupp, sich um den Radfahrer zu kümmern, und ging neben dem Sanitäter in die Hocke. Vorsichtig tastete sie dessen Bein ab. Bereits durch den Stoff der Rettungsdiensthose fühlte sie die offene Fraktur des Wadenbeins.

»Gebrochen?« Ewalds Blicke flehten sie an, ihm das Gegenteil zu versichern.

»Es tut mir leid«, sagte Andrea beklommen und bat Jupp, die Trage wieder aus dem Rettungswagen zu holen. Gemeinsam hoben sie Ewald auf die Rolltrage und fuhren schließlich statt eines Herzinfarktpatienten den eigenen Kollegen zurück ins Elisabeth-Krankenhaus.

Bei den Röntgenuntersuchungen wurde erst das ganze Ausmaß der Verletzung ersichtlich. Ewald Miehlke hatte nicht nur eine offene Fraktur des Wadenbeins erlitten, sondern zusätzlich auch noch einen Bänderriss. Er musste operiert werden und fiel die nächsten Wochen im Dienst aus.

»Und das nur wegen der Flatulenzen eines Mannes, der sich überfuttert hat«, murrte Jupp.

»Es lag vor allem an dem achtlosen Radfahrer«, widersprach Andrea sanft. Sie legte eine Hand auf Jupps Schulter. »Das war ein wirklich übler Sturz. Wir sollten einfach froh sein, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist.«

Der Sanitäter nickte, obwohl ihm deutlich anzusehen war, dass ihn die Worte der Notärztin nicht wirklich trösteten.

***

Als sie alleine im Hotelzimmer war, zog Jana Linzen schnell den Mutterpass aus ihrer Schürzentasche. Sie konnte sich nicht sattsehen an dem grauen Fleck, der die Form einer Erdnuss hatte. »Meine kleine Erdnuss«, flüsterte sie glücklich. »Ich kann es kaum abwarten, deinem Papa von dir zu erzählen.«

Als sie auf dem Gang Schritte vernahm, schlug sie das dünne blaue Heftchen schnell zu, steckte es zurück in ihre Schürzentasche und fuhr mit der Reinigung des Gastzimmers fort.

Anita Winter kam ins Zimmer. Ihr Blick war streng und unnahbar. »Kommen Sie allein zurecht?«

»Klar!« Jana versuchte es mit einem Lächeln, aber Anita Winter reagierte nicht darauf.

»Sagen Sie Bescheid, wenn Sie Hilfe brauchen. Ihre Kollegin ist krankgeschrieben.«

Jana nickte. Maria hatte sie heute Morgen schon angerufen und ihr gesagt, dass sie nicht zur Arbeit kommen konnte.

Anita Winter verließ das Zimmer, und Jana arbeitete weiter. Für jedes Zimmer stand ihr jetzt nur die Hälfte der ohnehin knapp bemessenen Zeit zur Verfügung, aber trotzdem musste alles so gründlich erledigt werden wie sonst.

Es machte ihr nichts aus. Ihr Glück beflügelte sie, und schließlich arbeitete sie hier in dem Hotel, das der Vater ihres Kindes als Geschäftsführer leitete.

Ein zärtliches Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie an Gunnar dachte. Sie liebte ihn so sehr und konnte es immer noch nicht fassen, dass er ihre Gefühle erwiderte. Der erfolgreiche Hotelmanager und sie, Jana, das Zimmermädchen.

Seit gestern Nachmittag wusste sie, dass sie wirklich schwanger war. Vermutet hatte sie es schon seit ein paar Tagen.

Ausgerechnet gestern hatte Gunnar zu einer Konferenz in die Hamburger Hotelzentrale fahren müssen. Er hatte sie am vergangenen Abend nicht angerufen, aber Jana wollte ihm die erfreuliche Nachricht sowieso lieber persönlich mitteilen.

Vielleicht heute Abend? Jana überlegte, ob sie ihn einladen sollte. Eigentlich wäre es schön, in einem Restaurant gemeinsam zu essen …

Nein, das schied aus. Jedenfalls ging das jetzt noch nicht.

Jana wusste und verstand, dass er sich mit ihr offiziell nicht zeigen konnte. Immer wieder hatte er ihr versichert, dass er vor allem sie so schützen wollte.

Obwohl es sie einerseits enttäuschte, dass sie nicht öffentlich zu ihrer Liebe stehen durfte, war ihr klar, dass es bei den Kollegen möglicherweise nicht gut ankam.

Aber jetzt war alles anders. Jetzt bekam sie sein Kind, und Gunnar wollte bestimmt nicht, dass sie nach der Geburt des Babys weiter im Hotel arbeitete.

Und wenn er sich nicht freut?

Jana wehrte sich gegen solche Gedanken. Sie wollte nicht den geringsten Zweifel zulassen.

Sie unterbrach kurz ihre Arbeit, um Gunnar eine SMS zu schicken: Können wir uns heute...



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